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  • Die Möglichmacherin

    What's your story? | Franziska Pohlmann ist Host & Showrunnerin von createF, der Female Founders Show. Mit dem Projekt möchte sie die Gründer:innenszene diverser machen und nahbaren Vorbildern einen Platz auf dem Bildschirm verschaffen. Ob als Komponistin, Regisseurin oder Design Thinking Trainerin – ihr „Fach“ ist das Ausprobieren, das Machen, das Netzwerken. Für unser Format „What’s your Story?“ haben wir mit ihr über ihren größten Erfolg (und Misserfolg) gesprochen, darüber, was sie auf ihrem Weg schon immer weitergebracht hat und was ihre Vision für createF ist. Franziska, was ist Ihr Job, wie und mit was beeinflussen Sie die Ausrichtung Ihres Unternehmens? Meine Vision ist es, Frauen dabei zu unterstützen, mutig ihren Weg zu gehen. Dabei braucht es manchmal Badass von allen Seiten und Support beim Storytelling! Mit meinem Hintergrund als Filmregisseurin werde ich mit einer ‘Höhle der LöwINNEN’ ein Format umsetzen, dass Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit weiblicher Gründung schafft: Bei ‘createF - The Female Founders Show’ begleiten wir 10 angehende Gründerinnen auf ihrem Weg und bilden 3 angehende Investorinnen aus. Als Host und Showrunnerin der Sendung hat mich der enorme Zuspruch zur Idee begeistert - von Fürsprecher:innen wie Verena Pausder, Janina Mütze oder Aya Jaff, wie auch dem großen Netzwerk unserer Expertinnen in der Sendung von Investorinnen wie Svenja Lassen, über Gesa Miczaika und viele mehr. Female Empowerment aus allen Ecken! Was hat Sie fachlich am meisten erstaunt? Aktuell tauche ich mit noch viel tiefer in die Szene der Macherinnen und Startups ein - immer wieder überrascht es mich, wie offensichtlich starke, sehr kluge Frauen ihre Ideen zurückhalten, sich für Andere in die zweite Reihe stellen, nicht zu sich stehen und erst auf Aufforderung ihre Schritte machen. Wir brauchen noch so viel mehr Ermutigung - das hätte ich nicht gedacht. Wir sind zu nett, zurückhaltend oder wollen reinpassen. Es bewegt sich schon sehr viel - aber hauptsächlich auf dem Papier. Ich sehe einen dringenden Bedarf für mehr Doing und Risikobereitschaft! Was war die größte Herausforderung, die Sie dabei überwinden mussten? An mir selbst konnte ich beobachten, wo ich in die historisch gewachsenen Schubladen hinein zu passen versucht habe. Dabei war mein “Fach” immer schon das Machen. Stattdessen habe ich mich bemüht, als Expertin eines Bereichs meinem eigenen Erwartungsdruck gerecht zu werden. Meine Expertise hatte ich schon lange gefunden. Was hat Sie auf Ihrem Weg bislang immer weitergebracht? Einfach loszulegen und Dinge auszuprobieren. Am meisten hilft es mir, meine Ideen zu kommunizieren und dadurch in meinem Umfeld resonieren zu lassen. Was hat Sie immer behindert? Mikromanagement, zu viele kleine Themen gleichzeitig zu bearbeiten. Prozesse nicht ausreichend zu automatisieren. Skepsis oder Kritik von Anderen (die nicht die wertschätzende Peer sind) zu ernst zu nehmen. Und auf den richtigen Moment zu warten. Was muss eingetreten sein, damit Sie sagen Sie waren erfolgreich? Die Rückmeldung, andere inspiriert zu haben oder gemeinsam mit einem Team etwas zu bewegen. Was werten Sie als Ihren größten Erfolg? Mein Spielfilmdebut deutschlandweit ins Kino gebracht zu haben - seitdem habe ich begriffen, dass Geschichten auf der Leinwand (und unseren Bildschirmen) für mich die stärkste Sprache sind. Was als Ihren größten Misserfolg? In entscheidenden Gesprächen nicht vorbereitet gewesen zu sein - und zu überrascht, um das Mindset ‘fake it til you make it’ zu aktivieren. Was ist Ihre Vision für Ihr Unternehmen? Für createF - The Female Founders Show sehe ich eine lange Reise und mehrere Staffeln - denn es gibt im Unternehmerischen so viel, was ich gerne noch zeigen und erzählen will. Die Energie des Netzwerks und der Bewerberinnen ist einfach ansteckend. Das geht über ein einzelnes Projekt deutlich hinaus. Wenn Sie einen Tag lang an den Schalthebeln der Macht sitzen würden, was würden Sie tun? Ich würde allen Menschen die ‘Healing Glasses’ verordnen, um sich mit sich selbst und vermeintlichen Widersacher:innen zu versöhnen. Am Ende wollen wir alle geliebt, gesehen und verstanden werden - und unseren Platz in einer lebendigen Gesellschaft finden.

  • Die Zeit ist reif…

    STRIVE+ … und die Pipeline ist voll: Die Frauenquote bringt Bewegung in die Führungsetagen der deutschen DAX-Konzerne. Der Druck, Vorstände endlich gleichberechtigt zu besetzen, wird größer. Auch, weil die allgemeine Lieblings-Ausrede nicht mehr gilt. Qualifizierte Frauen gibt es längst genug – und sie sind bereit, ihren Platz einzunehmen.

  • Warum diese Gründerin ihren Kindern nichts vererben wird

    STRIVE+ | Mit Anfang 30 Millionärin: Katharina Jünger verkaufte 2020 ihr E-Health Unternehmen Teleclinic für einen siebenstelligen Betrag. Wie sie ihr Vermögen investiert, wo sie Sparfuchs ist und wo hedonistisch – und warum sie ihren Kindern nichts vererben wird: ein Gespräch über Geld.

  • In 5 Schritten dem Negativzins entkommen

    Geld auf dem Konto für sich arbeiten zu lassen und selbst im Liegestuhl die Seele baumeln zu lassen, funktioniert schon lange nicht mehr. Denn Geld wird nicht mehr entlohnt für seine Arbeit, die es bei der Bank leistet. Was genau sind Negativzinsen? Wer profitiert davon und wie können Sie Ihre Kosten minimieren? Der deutsche Habenzins sinkt seit Jahren. Auf online Vergleichsportalen ist einzusehen, dass keine Bank mehr Zinsen für Beträge auf Girokonten auszahlt, aber fast alle ab einer bestimmten Geldsumme Negativzinsen von minus 0,5 % vom Ersparten abziehen. Doch was sind Negativzinsen genau? Sie sind das Gegenteil der Habenzinsen. Als Kund:in zahlen Sie diese Strafzinsen dafür, dass Sie Geld auf Ihrem Konto lagern – paradox, denn die Bank nutzt Ihr Geld, um zu wirtschaften. Bei einigen Banken beginnen die Strafzinsen bei einem Kontostand von 50.000 Euro, bei anderen erst ab 100.000 oder 250.000 Euro. Mit diesen Geldstrafen wollen die Banken verhindern, dass große Geldbeträge auf den Konten gelagert werden. Denn diese hohen Summen müssen sie selbst bei der Europäischen Zentralbank einlagern und dafür eigene Negativzinsen zahlen. Seit einigen Jahren geben die Banken diese Verluste an die Verbraucher:innen weiter. So entstanden die Negativzinsen für Privatkonten. Wer profitiert von Negativzinsen? Die Banken gleichen damit ihre Verluste aus, von einem Profitieren kann man bei ihnen also kaum sprechen. Negativzinsen kommen denen zugute, die Schulden machen – vor allem den Staaten. Durch die niedrige Zinslast können sie sich billig Geld leihen und Zinsen auf Staatsanleihen sind momentan kaum noch existent. Wie hoch sind die Negativzinsen und wer muss sie zahlen? Wie hoch die Strafzinsen sind und ab welchen Beträgen sie gezahlt werden müssen, hängt von der jeweiligen Bank ab und kann in den Preisverzeichnissen nachvollzogen werden. Bei der ING wird beispielsweise ein Negativzins von minus 0,5 % jährlich für Girokonten und Tagesgeldkonten berechnet – allerdings nur für Konten, die nach November 2020 eröffnet wurden. Es kann sich also durchaus lohnen seiner Bank treu zu bleiben. Der Freibetrag liegt bei 100.000 Euro. Alles, was darüber hinaus geht, wird von der Bank negativ verzinst. Ab November 2021 soll der Freibetrag nur noch bei 50.000 Euro liegen. Die meisten Banken und Sparkassen haben mittlerweile ähnliche Konditionen. Lediglich die Postbank hat einen geringeren Freibetrag von 25.000 Euro und die nachhaltige Tomorrow Bank benennt gar keine Negativzinsen in ihren Geschäftsbedingungen. Eine Übersicht, über alle Banken und ihre Regelungen zum Negativzins finden Sie bspw. hier. Es gibt ein paar Wege, mit denen Sie den Strafzinsen entgehen können. Diese sind jedoch nicht ohne Kursrisiko zu betrachten und sollten daher gut durchdacht und gegebenenfalls kombiniert werden. Im Folgenden haben wir die wichtigsten fünf Tipps, Negativzinsen zu entgehen, für Sie gesammelt. 1. Tipp: Treten Sie in Verhandlungen. Für jede Bank sind Sie als Kund:in mehr wert als Ihr Negativzins. Verhandeln sie also mit Ihrer Bank. Aus Kulanzgründen kann diese eine Ausnahme - höhere Freibeträge oder andere Zinssätze - anbieten und in vielen Fällen ist genau dies gelebte Praxis. Verlieren können Sie dabei nicht, gegebenenfalls nur ihre Verluste verringern. 2. Tipp: Verteilen Sie Ihr Geld. Verschiedene Konten bei verschiedenen Banken haben den Vorteil, dass sie möglicherweise unter den Negativzins-Grenzen bleiben. Zusätzlich profitieren sie von den vielzähligen Einlagensicherungen. Diese sind gesetzlich festgelegt und greifen in dem Fall, dass Ihre Bank schließt oder bankrott geht. Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken, kurz EdB, entschädigt pro Sparer und Bank 100.000 Euro. Desto mehr Konten Sie bei verschiedenen Banken haben, desto häufiger sichert die EdB diese Summe ab. Vielleicht eine Idee, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. 3. Tipp: Diversifizieren Sie. Wie eingehend besprochen lösen hohe Geldsummen auf dem Konto für Sie und Ihre Bank Negativzinsen aus. Um diese zu vermeiden, können Sie Ihr Geld in anderer Form anlegen, zum Beispiel in Aktien. Damit Sie eine möglichst geringe Volatilität (Kursschwankungen) im Portfolio haben, könnten Sie z.B. auf ETFs, Fonds oder weniger volatile Aktien setzen.Ein geringeres Risiko bieten auch Edelmetalle. Gold ist beispielsweise eine stabile Währung mit weniger Schwankungen und damit krisensicher. Dort sollten sie allerdings nur Geld anlegen, dass sie ad hoc nicht benötigen und einlagern können. 4. Tipp: Investieren Sie in Immobilien. Gerade in inflationsgefährdeten Zeiten wie diesen bieten Immobilien eine sichere Anlagemöglichkeit. Ein Kauf sollte aber gut überlegt und eingehend recherchiert sein. In Krisenzeiten mit geringer Schuldenlast steigen die Immobilienpreise rasant. Informieren Sie sich gut über die Preise umliegender Immobilien. Außerdem kann die Verwaltung des Eigentums viel Zeit in Anspruch nehmen, was nicht zu unterschätzen ist. 5. Tipp: Lassen Sie Ihr Geld auswandern. In anderen Ländern gelten andere Zinssätze. Es kann also helfen, sich über die Ländergrenzen hinaus über Negativzinsen zu informieren und möglicherweise auf ausländische Banken auszuweichen. Auch hier gilt, dass vorher ausreichend Recherche betrieben werden sollte. Nutzen Sie daher nur etablierte Banken und achten sie auf die Bestimmungen zur Einlagensicherung, um nicht aus Versehen an den deutschen Steuerkassen vorbeizuarbeiten. Über die Autorin: Amelie Apel ist ausgebildete Modejournalistin und lebt in Berlin. Durch Praktika in London und New York City und Hospitanzen bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und dem Der Tagesspiegel konnte sie ihr redaktionelles Interessenfeld ausweiten und schreibt für STRIVE als selbstständige Junior Redakteurin. Nebenbei studiert sie Business Management im Fernstudium in London.

  • Purpose ist kein Markenthema!

    Kolumne: Neues Unternehmertum | Was „der Purpose“ für „die Marke“ tut? Keine Ahnung! Oder besser gesagt: Falsche Frage! Denn in meinen Augen muss er nicht für die Marke oder das Marketing arbeiten. Sondern vor allem an anderer Stelle Werte schaffen. Letzte Woche wurde sowohl in der Marketingfachpresse, als auch auf Konferenzen und damit auch in den Social Media mal wieder laut über den Purpose als aktueller Marketingtrend diskutiert. Und wieder wurde die alles entscheidende Frage gestellt: Wirkt er sich nun nachweislich auf die Marke aus oder eigentlich nicht? Aus meiner Sicht ist das die falsche Frage. Denn Purpose ist eben kein Markenthema. Und auch nicht nur Marketingthema. In meinen Augen ist Purpose ein Businessthema. Denn wäre dem nicht so, wäre „Purpose“ dann nicht einfach nur ein neues Wort für „Love Brand“ (aus den 90ern), „Werte“ (aus den 00ern) „Why“, „Haltung“, „Identität“ oder „Antrieb“ (aus den 10ern)? Und sollten wir als Bürger:innen in entscheidenden Zeiten, in denen die multinationalen Konzerne das wirtschaftliche Gewicht ganzer Staaten haben, nicht ohnehin auch mehr als „Haltung“ von den Unternehmen erwarten? So betrachtet definiert sich Purpose weit über die Marke oder das Marketing hinaus: Der Begriff meint eben nicht mehr nur Werte oder Identität. Er meint konkret wie ein Unternehmen mit seinem Know-how, seinem Talent, seiner Leistung ein gesellschaftliches Problem mit lösen kann! Demnach sollte er auch nie nur in der Marketingabteilung angesiedelt sein. Sondern auf Unternehmensseite strategisch auf Geschäftsmodellebene verankert werden, um substantiell neues Handeln umzusetzen: Wenn Food-Hersteller regenerative Praktiken aufsetzen, dem Boden nicht nur Nährstoffe entnehmen, sondern aktiv zuführen, wenn sie Biodiversität schützen und Kohlenstoff abspalten, setzen sie ihr Wissen nicht nur für Schadensbegrenzung, sondern aktiv für eine bessere Natur ein. Wenn Stahl- oder Aluminiumhersteller zukünftig nicht nur kohlenstofffreie Produkte herstellen, sondern ihn auch aus der Luft für eine bessere Luftqualität ziehen, fördern sie unser aller Lebensqualität. Und wenn Unternehmen einen Mindest-Nettolohn als KPI für jeden Mitarbeitenden definieren, damit bei voller Arbeitszeit für jede:n ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden kann, helfen sie, die so wichtige soziale Gerechtigkeit in unseren Gesellschaften wieder herzustellen. Diese Gedankengänge können wir zusammen weiterspinnen: Könnten nicht Social Media Unternehmen gezielt Aufklärung und Wahrheitsfindung mit ihrem Know-how fördern, statt Filterblasen und antidemokratische Tendenzen zu fördern? Könnten Firmen, die natürliche Materialen wie Wasser oder Holz der Natur entnehmen, das Leben der Gemeinschaften, die dort leben und deren Leben sie mit ihrer Entnahme beeinflussen, aktiv verbessern? Oder könnten Verbrauchsgüter jeglicher Art von diesen Unternehmen nicht so konzipiert werden, dass sie unser Wohlbefinden gezielt steigern? Purpose hat auf vieles verbessernde Wirkung, kurz - wie langfristig. Dieses Invest in nicht-finanzielles, als auch in finanzielles Kapital schafft neue Mehrwerte, intern wie extern. Sie können schon heute anhand standardisierter Kennzahlen innerhalb eines breiteren Ökosystems, das alle wichtigen Stakeholder (inklusive der Shareholder) einbezieht, nachgewiesen werden: Denn Gesamtwert des Unternehmens und dessen gesamtheitliche Leistung nehmen zu. Sie zeigen, dass Purpose auf vieles verbessernde Wirkung hat, kurz- wie v.a. langfristig: auf Kostenersparnisse, Risikominimierung, Innovationskraft, Geschäftswachstum, Unternehmensreputation, Markenwert, Talentakquise oder Mitarbeiterzufriedenheit. Denn was ein Multistakeholder-Modell als Basis hat, ist auch multieffektiv. Hören wir also endlich auf, Purpose als Markenthema zu betrachten und als Marketingthema zu diskutieren! Hören wir auf, die Marketing-Metastudien von Byron Sharp, Mark Ritson oder Les Binet nach einseitigen „Purpose-steigert-Markenwert“-Beweisen abzusuchen. Denn Purpose ist mehr und leistet mehr. Suchen wir ihn im ganzheitlichem Unternehmenserfolg. Erfinden wir ihn nicht als Marketingstory, sondern finden wir ihn in der Ur-Leistung des Unternehmens. Und fragen wir nicht, was er für die Marke tun kann – sondern was er für ein ganzes Unternehmen, dessen Mitarbeiter:innen, dessen Kund:innen und die Gemeinschaft, in der sie leben, verbessern kann! Haben Purpose und Marke(ting) dann nichts miteinander zu tun? Doch! Denn Marketing aktiviert den Purpose nach innen und außen – getreu dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Über die Autorin: Stefanie Kuhnhen verantwortet als geschäftsführende Partnerin das strategische Produkt von Grabarz & Partner, einer der führenden inhabergeführten, kreativen Markenagenturen Deutschlands und der Welt. Nicht nur ihre Arbeiten für Unternehmen wie IKEA, Volkswagen, EDEKA oder Burger King wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Strategiepreisen ausgezeichnet, sondern auch sie selbst. Stefanie Kuhnhen ist zweifache Mutter und hat im Frühjahr 2018 das Trendbuch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze" publiziert. Seit 2019 ist sie Co-Founderin des Startups „Kokoro“. Eine App, die die zentralen Faktoren gesunder Unternehmenskulturen misst und Teams aktiv dabei unterstützt, ihren emotionalen Zustand zielgerichtet zu verbessern.

  • Sind weibliche Führungskräfte der Schlüssel zur Transformation?

    Anzeige | Digitalisierung, Flexibilisierung, Fachkräftemangel: Gesellschaft und Wirtschaft befinden sich momentan in einem transformativen Prozess. Besonders weibliche Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn sie bringen Kompetenzen mit, die für eine erfolgreiche Zukunft entscheidend sind. Welche das sind, welche Herausforderungen sie dabei auch meistern müssen und wie die R+V Versicherung ihnen dabei hilft, erfährst Du im Artikel! Es ist das Zeitalter der Transformation. Kaum ein Bereich unseres Lebens steht still. Gesellschaft und Wirtschaft befinden sich in einem transformativen Prozess und auch in der Arbeitswelt ist ein ständiger Wandel deutlich spürbar: Digitalisierung, Flexibilisierung von Arbeitszeiten, neue Arbeitsmethoden, künstliche Intelligenz und Fachkräftemangel – daraus erwachsen neue Anforderungen an Unternehmen und ihre Organisationsstruktur, an Führungskräfte und ihre Teams. Besonders Frauen in Führungspositionen spielen im aktuellen Prozess der Transformation eine Schlüsselrolle. Sie setzen Schwerpunkte und bringen Stärken mit, die für eine gelingende Transformation und damit eine erfolgreiche Zukunft entscheidend sind. Was sind die größten Herausforderungen für weibliche Führungskräfte in diesen Zeiten? 1. Genügend Fachkräfte finden Entscheiderinnen müssen nicht nur überlegen, wie sie Fachkräfte gewinnen und binden, sondern sich die Frage stellen: Wie kann ich Prozesse so umgestalten, dass ich auch mit weniger Leuten die Aufgaben gut bewältigen kann? Firmenversorgungskonzepte von R+V geben auf beides Antworten. Sie helfen, Mitarbeitende zu begeistern und bieten digitale Services, die Unternehmerinnen und Ihre Teams entlasten. 2. Das eigene Team divers aufstellen Diverse Teams sind resilienter und darauf kommt es in Zukunft noch mehr an. R+V hilft dabei, ganz unterschiedliche Menschen zu begeistern, zum Beispiel mit Lebensarbeitszeitkonten, die Flexibilitätsvorteile bieten. 3. Mitarbeitende befähigen und ermutigen Um den Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten, braucht es ein kommunitäres Führungsverständnis. Entscheiderinnen sollten mit gutem Beispiel vorangehen, Leitlinien für mutiges Arbeiten vorgeben, Vertrauensvorschuss und Freiräume geben und eine positive Fehlerkultur implementieren. 4. Mutig sein! Entscheiderinnen müssen voranschreiten trotz möglicher unangenehmer Folgen, denn Unternehmen brauchen mutige Entscheidungen, um die Zukunft erfolgreich zu gestalten. R+V möchte Entscheiderinnen auf dem Weg der Transformation und in eine erfolgreiche Zukunft begleiten und unterstützen. Fairness, Verlässlichkeit, ein genossenschaftliches Miteinander und eine Beratung auf Augenhöhe haben für sie dabei oberste Priorität. Sie bieten eine Komplettlösung an, statt Einzellösungen – sie behalten ihre Kundinnen als Ganzes im Blick und bieten die passenden Services. Drei Fragen an Jasmin Drastig, Beraterin Produktmanagement Firmenversorgungskonzepte bei R+V Was ist ein Firmenversorgungskonzept? Es hilft Unternehmen, ihre Arbeitgeber-Attraktivität zu erhöhen, indem sie zusätzlich zum Gehalt betriebliche Versorgungsbausteine bieten. Dabei geht es um die Themen Zukunfts-, Gesundheits- und Invaliditätsvorsorge sowie Lebensarbeitszeitkonten. Wie aufwändig ist es, eine betriebliche Vorsorgelösung im Unternehmen zu installieren? Beim R+V-Firmenversorgungskonzept sind eine Reihe digitaler Services inklusive. Im Rahmen einer digitalen Beratung erstellen wir sofort ein konkretes Angebot inklusive Investitionskostenaufstellung. Fürs einfache Verwalten der Verträge und Co. gibt’s ein Online-Portal. Wer informiert das Team über die betrieblichen Versorgungsangebote? Zusätzlich zu den Versorgungsbausteinen beinhalten unsere Versorgungskonzepte ein umfassendes Vermarktungspaket. Das heißt, dass wir den Part der Mitarbeiterinformation für unsere Kund:innen nahezu komplett übernehmen. Wir erstellen zum Beispiel individuelle Intranet-Microsites oder Broschüren zur Information der Belegschaft und beraten jede:n Mitarbeiter:in einzeln und vor Ort. Der Arbeitgeber muss sich um nichts kümmern. Sie möchten die R+V näher kennenlernen und entscheiden, ob sie ein passender Versicherungspartner für Sie sein können? Dann erfahren Sie hier mehr über R+V und vereinbaren Sie direkt ein Beratungsgespräch.

  • Nachhaltige Innovation: Europas Weg zum Erfolg

    Gastbeitrag | P. Dennis Niederhagen, Gründer und CEO von DigitalValley, skizziert für STRIVE Online die entscheidenden Schritte für Europas Zukunftssicherung. Lies nach, warum es notwendig ist, Innovationen in Prozessen und Geschäftsmodellen zu fördern, um einen nachhaltigen Wandel erfolgreich zu bewältigen – und welche Rolle Start-ups und Universitäten dabei spielen. Endlich scheint das Thema Innovationen Gehör zu finden und (hoffentlich) Fahrt aufzunehmen. Kürzlich wurde von der Boston Consulting Group ein Whitepaper veröffentlicht – im Auftrag des Bundeskanzleramtes. Ziel des Paper ist es, herauszufinden, wie Deutschland sein zweifelsohne vorhandenes Innovationspotenzial freisetzen kann. Guter Ansatz! Und doch zu klein gedacht. Ja, wir müssen Deutschlands Innovationslandschaft innovieren. Daran besteht kein Zweifel. Gleichwohl kann dies nur im europäischen Kontext gelingen. Und das muss es auch. Wir leben, speziell nach COVID-19-Zeiten, in einer Welt, die man als „De-Clustering von Innovation“ beschreibt. Das bedeutet schlichtweg, dass kluge Köpfe dort innovieren und Start-ups gründen, wo sie es wollen. Meistens dort, wo sie leben. Ob Castrop-Rauxel, Heidelberg, Landshut, Neuss oder Solingen. History repeats itself. So auch hier, denn der klassische deutsche Mittelstand ist seinerzeit auch dort entstanden, wo die Gründer:Innen lebten. Deshalb sprechen wir so oft von „Hidden Champions“. Hidden nicht nur, weil diese Firmen Categoryleader in Nischen sind. Sondern – sind wir mal ehrlich – weil diese Firmen in Orten ansässig sind, welche nur echten Insider:innen bekannt sind. Grüße an dieser Stelle auf die Schwäbische Alb und Umgebung! Nun stehen wir jedoch vor einem Rätsel: Innovieren – aber wie? Unser Mittelstand ist jahrzehntelang Feder und Ursprung von Innovationen gewesen. Diese waren inkrementeller Natur. Und darin sind Unternehmen aus Deutschland auch exzellent. Gutes zu perfektionieren. Sprunginnovationen kennen wir jedoch eher von der Olympischen Reiterstaffel. Das Rückgrat der Wirtschaft benötigt jetzt jedoch Innovationen in Prozessen und Geschäftsmodellen. Und nicht „nur“ Produktinnovationen. Wir wissen, uns fehlt häufig der Mut zu springen, ohne zu wissen, wo wir landen. Diese Innovationskraft findet sich mit absteigendem Maße innerhalb der Firmen. Somit braucht es Zugang zu „externer“ Innovation. Zugang zu Start-ups. Zugang zu Universitäten. Genau: Kollaboration ist der Name des Spiels. Doch, wenn Deutschland innovativ bleiben möchte, dann braucht es eine europäische Lösung. Eine innovative und vernetzte EU, um nicht nur in Rüstungsfragen, sondern ebenso in Innovationen eine EU-Souveränität (zurück) zu erlangen. Allerdings können sich Innovationen nur nachhaltig etablieren, wenn diese wirtschaftlich funktionieren. Das kann in der Quintessenz nur bedeuteten, dass wir einen wahrhaft europäischen Markt zugrundelegen müssen, um nicht zwischen dem US-amerikanischen und asiatischen Wirtschaftsraum in der Belanglosigkeit zu verschwinden. Aber wie? Wir wissen, uns fehlt häufig der Mut zu springen, ohne zu wissen, wo wir landen. Das verhindert jedoch Sprunginnovationen. Diesmal nicht im Sinne der Springreiter, sondern im Sinne von Technologie. Ferner wissen wir, dass wir mit Blick einzig auf den deutschen Markt nicht ausreichend Kapital für Wachstums- und Skalierungsfinanzierungen zur Hand haben. Auch hier braucht es Mut und strukturelle Anpassungen, bspw. in Investment Policies. Mittelständische Unternehmen müssen mit relevanten Beträgen in Innovationen investieren. Und zwar direkte Investitionen – nicht über Intermediäre. Denn wahre Innovation entsteht nur, wenn sich unterschiedliche Disziplinen treffen und kollaborieren. Ebenso sollten Versicherungen, Versorgungswerke, Pensionskassen und Stiftungen stärker in Skalierungs- und Wachstumsphasen investieren. Ansonsten drohen wir echte (Deep-Tech-)Innovation in der Skalierungsphase aus Europa zu verabschieden, da wir das nötige Kapital nicht aufbringen können. Staatliche Fördermittel müssen leicht auffindbar und online beantragbar sein. Etablierte Fördertöpfe müssen auch umgewidmet werden können. Milliarden von Euro liegen ungenutzt in Fördertöpfen und können nicht abgerufen und ausgezahlt werden, da die damals verfassten Förderrichtlinien nicht getroffen werden. Totes Kapital! Muss man sich leisten können. Lasst uns Innovation offen denken und inklusiv Leben. Also 3 P bedienen: People, Planet, Profit. Es braucht Transparenz und Zugang. It's about access, stupid! Selbst in unserer ersten Welt geht es immer noch darum, niederschwellig und barrierefrei Zugang zu ermöglichen. Talente sitzen überall, Ideen entstehen überall, doch der Zugang ist limitiert. Lasst uns Innovation offen denken und inklusiv Leben, damit aus Ideen Produkte entstehen und aus guten Produkten neue Firmen erwachsen. Firmen, welche future-proof sind. Also 3 P bedienen: People, Planet, Profit. Als Founder & CEO von DigitalValley bin ich überzeugt, dass Europa wirtschaftlich nur bestehen kann, wenn wir grenzenlose Innovation ermöglichen. Und dafür bauen wir das so notwendige digitale Innovationsökosystem – mit einem einfachen Leistungsversprechen: Zugang! Lasst uns die Innovatoren mit den notwendigen Stakeholdern auch endlich digital vernetzen, unterstützen und damit Zukunft nachhaltig ermöglichen. Lasst uns gemeinsam nachhaltige Innovation finden, auf- und ausbauen: Damit Europa zum Kontinent der nachhaltigen Innovationen wird! „Future-Proof Europe“ muss das Ziel sein. Über den Autor P. Dennis Niederhagen, ist Founder & CEO von DigitalValley und Advisor in Themen (Sustainable) Innovation und Corporate Innovation. Außerdem ist er Steering Committee Member for Corporate Innovation bei London School of Economics (LSE Generate Accelerator) und Mitglied im Advisory Board bei ValiBerlin, dem Entrepreneurship Hub der ESMT Berlin. Hier findest Du P. Dennis Niederhagen auf LinkedIn!

  • Sinn, Freiheit, Burnout: Das sind die New Workaholics

    Gastartikel | Die Idee, einen Job zu finden, den man liebt und der sich nie wie Arbeit anfühlt, klingt verlockend. Die Ära der New Work hat solche Vorstellungen verstärkt, doch die Realität zeigt sich komplexer. Leadership Expertin und Executive Coach Karin Lausch beleuchtet in diesem Gastartikel, wie die Leidenschaft für die Arbeit zu einem Balanceakt zwischen Hingabe und Erschöpfung werden kann. „Finde eine Arbeit, die du liebst und sie wird sich nie wieder nach Arbeit anfühlen.“ So oder so ähnlich lauten etliche Postkartensprüche, die im Zuge von New Work reihenweise in den Druck gegangen sind. Der Glaube dahinter? Wenn wir das tun, was wir wirklich wollen, dann ist Arbeit der reinste Freizeitpark. Aber ist das wirklich so? Mit Nichten. Ich liebe, was ich tue, und ich kann mich in meiner Arbeit verwirklichen. Aber sie ist deshalb bestimmt nicht weniger anstrengend. Im Gegenteil. Und weil ich meine Arbeit liebe, kann ich mich oft nicht lösen, will mehr als gerade geht und übertreibe es. Statt Feierabend zu machen, produziere ich Content und statt zufrieden zu sein, sehe ich, was noch fehlt. Wie könnte ich nicht – immerhin macht meine Arbeit doch so viel Sinn! Und Sinn ist ein Treiber, den wir nicht unterschätzen sollten. Und es geht nicht nur mir so, sondern den meisten Menschen um mich herum. Egal ob Selbständige, Gründer:innen, Unternehmer:innen oder Angestellte, Arbeit ist heute weit mehr als nur ein Job. Die meisten von uns wollen irgendwie die Welt besser machen. Keinen Purpose zu haben ist immerhin schon fast so schlimm, wie keine Haftpflichtversicherung zu besitzen. New Work bringt eine Generation von New Workaholics hervor, die ihre Arbeit so sehr liebt, dass sie ihren Sinn über die eigenen Grenzen stellt. Doch während wir mehr über gesunde Arbeit sprechen als je zuvor, arbeiten wir immer ungesünder. Selbst Mental-Health-Exptert:innen, die es besser wissen sollten, sind erschöpft. So bringt New Work eine Generation von New Workaholics hervor, die ihre Arbeit so sehr liebt, dass sie ihren Sinn über die eigenen Grenzen stellt. Während wir früher arbeitssüchtig wurden, weil es das System und die äußeren Erwartungen von uns verlangt haben, sorgen wir heute selbst dafür. Unsere Motivation wird zur Dysfunktion, denn wer lichterloh brennt, brennt irgendwann aus und spätestens dann ist Schluss mit Freizeitpark. New Work ist nicht nur, was wir machen, sondern meint vor allem, wie wir etwas machen. Nachdem wir jetzt also wissen, dass wir die richtigen Dinge tun, müssen wir noch herausfinden, wie wir die Dinge richtig tun. Deshalb sind hier sechs Tipps, die dabei helfen, nicht zum New Workaholic zu werden: 1. Hinterfrage dein Motiv Wir übertreiben es oft, weil wir unsere Bedürfnisse befriedigen möchten. Anerkennung, Wertschätzung und Bewunderung von außen finden wir besser als wir zugeben wollen. Davon kann sich leider niemand von uns ganz frei machen. Wer danach strebt, braucht immer mehr davon. Frag dich lieber, wie du das Bedürfnis anders befriedigen kannst. 2. Höre auf dein Gefühl. Wenn es reicht, dann sendet unser Körper uns klare Signale. Wir fühlen uns nicht gut. Ein ziemlich schlauer Mechanismus. Aber der bringt nichts, wenn wir ihn ständig ignorieren. Wir müssen wieder lernen, auf unser Gefühl zu hören. 3. Priorisiere gesunde Routinen. Wenn die Arbeit drängt, sind unsere guten Routinen das Erste, was wir streichen. Wir lassen den Sport ausfallen, verzichten auf unseren Spaziergang und kürzen unsere Mittagspause. Dabei sollten sie gerade dann unbedingt Vorrang haben. Ganz nach Lothar Seiwert: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam." 4. Sprich über deine schlechten Angewohnheiten. Statt nur über unsere Erfolge zu sprechen, sollten wir viel mehr darüber reden, was sie uns gekostet haben. Das verbindet nicht nur, sondern zeigt uns auch, dass wir nicht allein damit sind und wir können miteinander üben, wie es besser geht. 5. Lerne aus deinen Fehlern. Es ist okay, mal die eigene Grenze zu überschreiten. Aber es ist nicht okay, nichts daraus zu lernen. Siehe deine Arbeitsweise als einen Prozess der ständigen Verbesserung. 6. Liebe deine Arbeit, aber liebe dich mehr. Ja, wir lieben unsere Arbeit und das ist viel wert. Aber nur, solange wir uns selbst mehr lieben. Denke immer daran: Wenn du es übertreibst und nicht mehr kannst, wer soll dann die Welt besser machen? Über die Autorin: Karin Lausch ist Leadership Expertin, Executive Coach und Keynote Speakerin. Sie begleitet seit 13 Jahren Führungskräfte in ihrer Entwicklung und zu allen Fragen der Führung. Mit ihrer Arbeit setzt sie sich für New Work und mehr Menschlichkeit im Arbeitsleben ein und begleitet Teams in ihrer Entwicklung und Potenzialentfaltung. Außerdem ist sie Projektleiterin für Organisationsentwicklung bei der Techniker Krankenkasse

  • Louisa Dellert: Über ihr Burnout und Hatespeech im Netz

    STRIVE+ | Louisa Dellert ist eine der bekanntesten Influencerinnen Deutschlands. Sie setzt sich für Nachhaltigkeit, eine verständnisvollere Gesellschaft und gegen Hatespeech ein. Vergangenen Sommer zog sich die 34-Jährige für einige Wochen aus ihren Social-Media-Kanälen zurück: ein Burnout, der sich schon lange angekündigt hatte, zwang sie zur Vollbremsung. In STRIVE erzählt Louisa Dellert, wie es ihr heute geht, welche Faktoren den Burnout ermöglicht haben und wie sie mit beleidigenden Kommentaren verfährt.

  • Warum wir wieder lernen müssen, zu vertrauen

    Interview | Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Nicht unbedingt, sagt Leadership Expertin und Executive Coach Karin Lausch. In ihrem neuen Buch “Trust me” setzt sie sich intensiv mit dem Thema Vertrauen auseinander – und warum es auch im beruflichen Umfeld so wichtig ist, einander zu vertrauen. Im Interview mit STRIVE verrät sie, wie Vertrauen die Zukunft der Arbeit gestaltet und was Führungskräfte tun können, um Vertrauen in ihren Teams aufzubauen. Liebe Karin, herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Buch! Wie kam es dazu, dass Du ausgerechnet über das Thema „Vertrauen“ geschrieben hast? Vertrauen ist das Thema meines Lebens. Anders als vielleicht viele im ersten Moment denken, bin ich nicht damit gesegnet worden und möchte jetzt anderen erzählen, wie es geht. Ich bin von Natur aus nicht gut darin, zu vertrauen. Ich habe weder ein gutes Urvertrauen entwickelt, noch eine ausgeprägte Vertrauensfähigkeit. Vertrauen war für mich deshalb noch nie selbstverständlich, sondern immer etwas sehr Besonderes. Und dennoch – oder genau deshalb –begleite ich heute andere Menschen und Unternehmen dabei, es zu finden und dadurch ganz anders miteinander arbeiten zu können, denn wir können lernen, zu vertrauen. Über die Jahre habe ich viele Beispiele im Alltag erlebt, in denen mangelndes Vertrauen Organisationen geschwächt, Teamleistung gemindert und die mentale Gesundheit extrem belastet hat. Doch derzeit steuern wir auf eine Vertrauenskrise zu, wie wir sie lange oder vielleicht sogar noch nie hatten. Polykrisen, Fachkräftemangel und Fake News sind nur einige der Dinge, die uns extrem verunsichern und stressen. Nicht nur der Gallup Engagemet Index 2022 stellte bereits fest, dass Vertrauen „im Sinkflug“ ist. Die Vertrauensstudie von Bayer aus dem gleichen Jahr kam sogar zu dem Ergebnis, dass rund 63 Prozent der befragten Jugendlichen nicht in andere Menschen vertrauen. Jede:r zweite meint, "wer sich auf andere verlässt, wird ausgenutzt" und fast 40 Prozent glauben nicht, "dass Menschen gute Absichten haben". "Nur 19 Prozent der Jugendlichen sehen für unsere Gesellschaft eine positive Zukunft." ”Das Gegenteil von psychologischer Sicherheit ist zwischenmenschliche Angst – und Angst in Teams ist spürbar. Wir sind nicht ganz wir selbst, wenn wir auf der Hut sind.” Das Problem ist, dass unsere Prophezeiungen sich selbst erfüllen, wenn wir so durch die Welt gehen. Wenn wir glauben, Menschen seien nicht gut und die Welt nicht vertrauenswürdig, dann werden wir viele Beweise dafür finden, dass es wirklich so ist. Dem möchte ich mit meinem Buch entgegenwirken, weil ich weiß, wie sehr Vertrauen unser Leben verändern kann und weil wir den zukünftigen Herausforderungen mit dieser Haltung definitiv nicht gewachsen sind. Wenn wir so weitermachen wie bisher, kollabiert nicht nur unsere Arbeitswelt, sondern auch unsere Gesellschaft. Was ist der Unterschied zwischen Vertrauen und psychologischer Sicherheit? Michael Trautmann schreibt dazu in seinem Beitrag im Buch sehr treffend, dass die beiden Themen zwar miteinander verwandt, aber nicht austauschbar sind. Vertrauen entwickelt sich zwischen Individuen. Das Gefühl der psychologischen Sicherheit entsteht im Team. Was sind Anzeichen von fehlender psychologischer Sicherheit in einem Unternehmen? Das Gegenteil von psychologischer Sicherheit ist zwischenmenschliche Angst – und Angst in Teams ist spürbar. Wir sind nicht ganz wir selbst, wenn wir auf der Hut sind. Wir setzen Masken auf und spielen uns etwas vor. Außerdem fangen wir an, Vermeidungsstrategien zu entwickeln. Daraus wird schnell Business-Theater: Wir werden still, statt wichtige Fragen zu stellen, rechtfertigen uns, statt Ursachen zu erforschen, und übernehmen die Meinung der Masse, statt unsere eigene mutig zu vertreten. Wir sagen nicht, was wir denken, sondern was akzeptiert ist. Wir wahren Harmonie und Höflichkeit, statt konstruktiv zu streiten, und wir fühlen uns unwohl, aber trauen uns nicht, es den anderen zu sagen. Unser Selbstschutz ist wichtiger als das gemeinsame Vorankommen. “Führungskräfte müssen einen Vertrauensvorschuss geben. Nur so kann eine vertrauensvolle Beziehung überhaupt erst entstehen.” Welche Probleme ergeben sich daraus – auch für das Unternehmen? Die Angst lähmt uns und verhindert, dass wir ehrlich, mutig und innovativ zusammenarbeiten können. Fehler werden vertuscht, statt sie zum Lernen zu nutzen und es kommt zu enormer Verschwendung, weil sich niemand traut, Fake Work, also die Art von Arbeit, die lediglich der Systembefriedigung, aber nicht der Wertschöpfung dient, zu hinterfragen. Wir sind nicht in der Lage, etablierte, aber verstaubte Prozesse umzuschmeißen. Die Art, wie wir arbeiten, passt dabei meist gar nicht mehr in unsere Zeit. Doch wir können Bürokratie und unsinnige Meetings nicht abschaffen, wenn sich niemand traut, den Status quo infrage zu stellen. Wie kann man als Führungskraft aktiv Vertrauen zu seinem Team aufbauen? Natürlich gibt es hier keine Blaupause, denn jede Führungskraft, jedes Team und jede Organisation ist unterschiedlich. Doch klar ist, dass Vertrauen vor allem durch Vertrauen entsteht. Führungskräfte müssen einen Vertrauensvorschuss geben. Das ist eine aktive Entscheidung – wie ein Investment in ein Start-up. Nur so kann eine vertrauensvolle Beziehung überhaupt erst entstehen. Hier geht es darum, das eigene Menschenbild zu hinterfragen. Gehe ich als Führungskraft grundsätzlich davon aus, dass ich Menschen nicht trauen kann, muss ich dringend genau daran arbeiten. Über die Person: Karin Lausch ist Leadership-Expertin und Executive Coach. Sie begleitet seit 13 Jahren Führungskräfte in ihrer Entwicklung und zu allen Fragen der Führung. Mit ihrer Arbeit und ihrer Reichweite setzt sich die Keynote Speakerin für New Work und mehr Menschlichkeit im Arbeitsleben ein und unterstützt Teams in ihrer Entwicklung und Potenzialentfaltung. Am 17. Oktober 2023 erschien ihr Buch : „Trust me. Warum Vertrauen die Zukunft der Arbeit ist“, beim Haufe-Verlag.

  • Fünf Strategien gegen emotionale Erschöpfung

    Kennst du das Gefühl, ständig von einer Welle der Erschöpfung überrollt zu werden? Kommt dir der Alltag manchmal vor wie ein endloser Kampf gegen deine eigenen Emotionen? Stress, Überforderung und persönliche Herausforderungen setzen uns oft zu und können zu emotionaler Erschöpfung führen. Doch es gibt Wege, diesem Gefühl entgegenzuwirken und wieder zu emotionaler Balance zu finden. Hier sind fünf praxiserprobte Strategien. Emotionale Pausen einlegen: In stressigen Situationen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Aber genau dann ist es wichtig, eine emotionale Pause einzulegen. Du steckst in einem nicht-enden-wollenden Meeting und spürst, wie die emotionale Erschöpfung einsetzt? Gönn dir einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft oder eine kurze Atempause an einem ruhigen Ort. Diese kleinen Auszeiten können Wunder wirken und helfen, klare Gedanken zu fassen. Bewusste Auszeiten nehmen: Manchmal reicht eine kurze Pause nicht aus, um sich emotional zu erholen. In solchen Momenten ist es wichtig, bewusst eine Auszeit zu nehmen. Blocke dir Zeit in deinem Kalender für dich selbst – sei es für einen ruhigen Abend zu Hause, ein Wellness-Wochenende oder einfach einen Tag ohne Verpflichtungen. Erlaube dir, Nein zu sagen, und investiere in deine emotionale Erholung. Abwechslung in den Alltag bringen: Monotone Routinen können zu emotionaler Erschöpfung beitragen. Überlege, wie du mehr Abwechslung in deinen Alltag bringen kannst. Probiere neue Aktivitäten aus, sei es ein spontanes Treffen mit Freund:innen, ein Besuch in einem neuen Restaurant oder der Start eines Hobbys. Die positiven Effekte auf deine Emotionen werden nicht lange auf sich warten lassen Selbstfürsorge und emotionales Glück: Wir vergessen oft, uns selbst genug Aufmerksamkeit zu schenken. Erlaube dir, emotional glücklich zu sein. Praktiziere Selbstfürsorge, erfülle dir regelmäßig kleine Wünsche und behandle dich selbst, als wärst du der wichtigste Mensch in deinem Leben. Diese positive Einstellung zu dir selbst wird sich auf deine emotionalen Reserven auswirken. Emotionale Leichtigkeit durch spielerische Aktivitäten: Spiele und spielerische Aktivitäten können Wunder wirken, um emotionale Leichtigkeit wiederherzustellen. Verbringe Zeit mit Freund:innen, sei es beim gemeinsamen Lachen oder Spielen von Brettspielen. Spiele mit Tieren oder unternehme etwas mit Kindern – ihre Unbeschwertheit kann ansteckend sein und dir helfen, den Stress hinter dir zu lassen. Fazit: Emotionale Erschöpfung ist ein alltägliches Phänomen, dem wir jedoch nicht hilflos ausgeliefert sind. Indem wir bewusst auf unsere emotionalen Bedürfnisse achten und die richtigen Strategien anwenden, können wir wieder zu mehr Ausgeglichenheit finden. Jeder Mensch ist unterschiedlich belastbar, aber wir alle verdienen es, uns Zeit für unsere emotionale Gesundheit zu nehmen. Investiere in dich selbst, und bald wird die emotionale Erschöpfung der Vergangenheit angehören.

  • Finanziell fest im Sattel

    STRIVE+ | Jessica von Bredow-Werndl (37) gehört als amtierende Deutsche Meisterin und Doppel-Olympiasiegerin zu den erfolgreichsten Dressurreiterinnen der Welt. Wie finanziert sie ihren Sport – und kann sie von ihren Preisgeldern leben? Ein Gespräch über Unternehmertum im Spitzensport, die Geldanlage Pferd und die Frage, ob die Bezahlung zwischen Reiterinnen und Reitern geschlechtergerecht ist.

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