top of page

Suchergebnisse

558 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche

  • Krypto: Gekommen um zu bleiben?

    Nach Corona kommt die Inflation. So sagen viele Expert:innen. Unabhängig davon, wie hoch sie ausfallen wird: Jede:r von uns ist gut beraten, sein Portfolio aktuell so aufzustellen, dass es zur Not geschützt ist vor Geldentwertung. Experten vermuten, dass eine neue Anlageklasse die Rolle der Edelmetalle (teilweise) übernehmen könnte: Kryptowährungen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in drei Schritten in sie investieren können. Die bekannteste Kryptowährung, der Bitcoin, entstand 2008. Anders als beim Euro oder Dollar kann die Geldmenge des Bitcoins nicht beliebig ausgeweitet werden. Neue Kryptowährungen wie beispielsweise Ethereum, Polkadot oder Tether sprießen daher aus dem Boden. Längst gilt der Bitcoin, der zwischenzeitlich die Marke von 50.000 EUR pro Bitcoin knackte, nicht mehr als Geheimtipp. Paypal kündigte an, dass ihre US-amerikanischen Kunden schon bald auch über ihren Zahlungsanbieter mit der Kryptowährung bezahlen können. Aber sollte man deshalb in Kryptowährungen investieren? Viele Expert:innen raten davon ab, da die Branche zu volatil und kompliziert sei. Andere sagen, man sollte wenigstens einen kleinen Teil seines Vermögens in Krypto investieren – mindestens für die Diversifizierung. Was aber, wenn man wirklich investieren will? Über Direktbanken und die gängigen Trading Apps sind Investments in Bitcoin, Ethereum oder Tether nicht direkt möglich. Spezielle Krypto-Plattformen sind die Lösung. Exemplarisch anhand der bekanntesten Krypto-Plattform Binance zeigen wir, wie Ihr Krypto-Investment zur Realität werden kann. ACHTUNG : Dies ist keine finanzielle Beratung. Im Folgenden finden Sie lediglich eine detaillierte Erklärung und Anleitung, wie Sie mit Euros auf Ihrem Bankkonto in den Besitz der größeren Kryptowährungen kommen. Wenn Ihre Basis-Bankwährung eine andere als Euro ist, sollte das Vorgehen für alle Hauptwährungen gleich funktionieren. 1. Registrierung und Einzahlung bei Binance. 2. Der Kauf von Kryptowährungen bei Binance mit Euro. 3. Optional: Die TrustWallet-App einrichten. 1. Registrierung und Einzahlung bei Binance. Zunächst benötigen Sie ein Benutzerkonto bei einer zentralisierten Krypto-Börse, um von Ihrem Bankkonto EUR einzahlen zu können. Auf dieses Konto können Sie sich später die Kryptowährung auch wieder in EUR auszahlen lassen. Registrieren Sie sich auf https://www.binance.com/de . Nachdem Sie „Basisinformationen“, „Advanced-Verifizierung“ und „Adressprüfung“ erfolgreich durchlaufen haben, kann es losgehen. Nach der Freischaltung Ihres Kontos klicken Sie oben im Menü auf “Wallet”, danach auf “Spot” und schließlich auf “Einzahlung”. Hier wählen Sie “Fiat”, da Sie EUR und nicht andere Kryptowährungen einzahlen möchten. Das uns bekannte “Cash”, also Euro, Dollar usw., nennt man “Fiat”-Geld. Klicken Sie dann auf die gewünschte Einzahlungsart. In Deutschland empfehlen wir bei Binance “Banküberweisung/SEPA”, denn die ist komplett kostenlos. Mit der Comdirect Bank der Commerzbank können Sie beispielsweise kostenlos und innerhalb von wenigen Minuten Beträge bis zu 2.000 € einzahlen. Bei Beträgen über 2.000 € dauert es ein bis zwei Bankarbeitstage. Wichtig ist, dass der Verwendungszweck richtig übertragen wird. Ansonsten findet Binance Ihre Einzahlung nicht. Nach Einzahlung und kurzer Verarbeitung klicken Sie im Menü wieder auf “Wallet”, dann auf “Spot”. Dort sehen Sie Ihre eingezahlten EUR. Hier finden Sie auch den „Auszahlung“-Button, um später wieder EUR auf Ihr Konto zurückzuüberweisen. 2. Der Kauf von Kryptowährungen bei Binance mit Euro. Sobald Ihre Euro eingezahlt sind, können Sie auf Binance starten, Kryptowährungen zu kaufen. Binance bietet wie viele zentralisierte Börsen nur die eher Großen und Bekannten an. Um mit dem Tausch zu beginnen, klicken sie im Menü auf “Traden”. Bei “Von” wählen Sie EUR und wenn Sie alle EUR wechseln wollen, drücken Sie einfach auf “MAX”. Im “Zu” Feld wählen Sie erst USDT aus und wechseln dann EUR in USDT. Danach, in einem zweiten Tausch, wechseln Sie USDT in die Währung, die Sie eigentlich kaufen möchten. Den Zwischenschritt über USDT sollten Sie nur auslassen, wenn Sie mit den professionelleren Trading-Tools von Binance umgehen können. Nach dem Tausch sehen Sie unter “Wallet” / “Spot”, dass Ihr EUR-Betrag weniger geworden ist und Sie dafür nun Kryptowährungen besitzen. Das Wallet steht sinnbildlich für Ihren virtuellen Geldbeutel. Bitcoins existieren jedoch nur innerhalb der Blockchain. Das Wallet ist ein digitaler Schlüsselbund, mit dem ein:e Benutzer:in nachweist, dass ihm oder ihr eine gewisse Menge Bitcoins gehören, die überwiesen werden können. Die Adressen zum Empfang von Zahlungen werden aus den Schlüsseln erzeugt. Es können beliebig viele Schlüssel – und damit auch Adressen – generiert werden. Für die Anlage von Krypto gibt es zwei Optionen: Entweder lassen Sie die Kryptowährungen auf dem Binance-Konto oder Sie senden sie weiter an ein sichereres Wallet. Wenn Sie sie bei Binance lassen, haben Sie folgendes Risiko: Sollte Binance einmal “gehacked” werden, könnten Ihre Kryptowährungen abhandenkommen. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Alternativ können Sie Ihre Kryptowährungen an ein sichereres Wallet weiterleiten. Hier empfehlen wir für Anfänger die TrustWallet App. 3. (Optional): Die TrustWallet-App einrichten. Laden Sie sich die TrustWallet App auf Ihr Smartphone und durchlaufen Sie den Wallet-Erstellungsprozess. Diese Wallets funktionieren nicht mit gewöhnlichen Anmeldedaten wie Name, E-Mail-Adresse und Passwort. Sie erhalten eine öffentliche Adresse, an die Sie Ihre Kryptowährungen schicken können, und einen “Private Key”, der in der Regel aus 12, 18 oder 24 Wörtern besteht. Diese Wörter sind wie ein Passwort und der einzige Schlüssel zu Ihrem Wallet. Verlieren Sie diese Wörter, gibt es keine Chance, an Ihre Kryptowährungen in diesem Wallet zu kommen! Findet jemand diese Wörter, hat die Person Zugang zu Ihrem Wallet-Vermögen, egal wo auf der Welt sie sich befindet. Sobald das Wallet aufgesetzt wurde, können Sie oben rechts einstellen, welche Kryptowährungen in der Liste angezeigt werden sollen. Wenn Sie Bitcoin auf Binance gekauft haben, lassen Sie sich diese anzeigen; wenn Sie Ethereum gekauft haben, dann Ethereum. Die markierten Kryptowährungen tauchen nun in Ihrer Wallet-Liste auf (jeweils mit einem Wert von $0.00). Klicken Sie auf die erste Kryptowährung, um einen “Senden” und “Empfangen”-Knopf zu sehen. Für jede Kryptowährung gibt es einen “Empfangen”-Knopf, der nach dem Klick Ihre öffentliche Adresse für diese spezifische Kryptowährung anzeigt. WICHTIG: Die angezeigte Adresse ist wirklich nur für die ausgewählte Kryptowährung; die von Bitcoin ist anders als die von Ethereum. Schicken Sie niemals andere Kryptowährungen an die angezeigte Adresse, sonst sind sie weg! Kopieren Sie Ihre öffentliche Adresse. WICHTIG: Schreiben sie Sie niemals ab, sondern nutzen Sie die Kopieren/Einfügen-Funktionalität des Computers oder Telefons. Ansonsten ist die Chance, etwas falsch zu schreiben, viel zu hoch und resultiert bei nur einem falschen Buchstaben womöglich im Totalverlust. Diese öffentliche Adresse können Sie an andere geben, wenn diese Ihnen einen Betrag dieser Kryptowährung senden sollen. Außerdem können Sie sich mit dieser Adresse selbst Beträge zwischen Wallets hin- und herschicken, zum Beispiel von Binance ins TrustWallet. Dafür gehen Sie in Binance wieder auf „Wallet“, „Spot“ und dann “Krypto-Auszahlung”. Nun wählen Sie die Kryptowährung aus, die Sie ins TrustWallet schicken wollen. Im Folgenden müssen Sie die Adresse eingeben, an die der von Ihnen eingegebene Betrag der Kryptowährung geschickt werden soll. Hier fügen Sie also die Adresse dieser Kryptowährung aus dem TrustWallet ein. Als “Netzwerk” müssen Sie das Netzwerk auswählen, das Ihrer Kryptowährung, die Sie in TrustWallet ausgewählt haben, zugrundeliegt, auch wenn die Gebühren höher sind. Denn ja, jede Transaktion auf der Blockchain kostet i.d.R. eine kleinere Gebühr. Wenn Sie sich nicht sicher sind, probieren Sie es erstmal mit einem kleinem Betrag. Informationen über die meisten Kryptowährungen mit Preisentwicklung und Bewertung finden Sie auf Coingecko.com. Kryptowährungen, die nicht auf Binance gelistet sind, können entweder an anderen zentralisierten oder an dezentralisierten Börsen gehandelt werden. Für andere zentralisierte Börsen müssen Sie bei diesen ein Konto einrichten. Dezentralisierte Börsen funktionieren anders: Hier brauchen Sie kein Konto. Sie schließen einfach Ihr TrustWallet an. Kryptowährungen verkaufen und in Euro auszahlen lassen Die Auszahlung funktioniert genauso wie die Einzahlung. Alle größeren Kryptowährungen, die von Binance unterstützt werden, können Sie dort auch direkt dort verkaufen. Senden Sie in Ihrer TrustWallet-App die Kryptowährung zunächst zurück zu Binance. Dazu müssen Sie Ihre Adresse für diese Kryptowährung aus Ihrem Binance-Konto eingeben. Achtung: Dies ist für jede Kryptowährung eine andere Adresse. Sie sollten jede Währung einzeln nacheinander schicken. Die jeweilige Adresse der spezifischen Währung bekommen Sie in Ihrem Binance-Konto angezeigt, wenn Sie auf „Wallet“, „Spot“ und „Einzahlung“ klicken. Im Anschluss einfach kopieren und in der TrustWallet-App einfügen. Sobald Ihre verschickte Kryptowährung bei Binance angekommen ist, tauschen Sie diese erst wieder in USDT und dann wieder in EUR, indem Sie auf „Traden“ und dann „Tauschen“ klicken. Zu guter Letzt überweisen Sie sich die EUR zurück auf Ihr Bankkonto. Berichte und Steuern: Aktuell müssen in Deutschland Privatpersonen Gewinne aus Kryptowährungen nur dann versteuern, wenn sie sie nicht länger als ein Jahr halten. Sind Gewinne zu versteuern, ist der persönliche Einkommenssteuersatz maßgebend; die Abgeltungssteuer findet keine Anwendung. Für den Fall, dass Sie Steuern zahlen müssen, sollten bzw. müssen Sie Ihre Trades für die Steuererklärung dokumentieren. Wenn Sie wenig handeln und das nur auf Binance selbst, können Sie dafür einfach die von Binance bereitgestellten Berichte verwenden. Wenn Sie auch Transaktionen oder Trades außerhalb von Binance durchgeführt haben, zum Beispiel mit TrustWallet, um kleinere Kryptowährungen zu kaufen, empfehlen wir, eine Excel-Tabelle anzulegen oder Tools wie koinly.io zu verwenden.

  • Kinderwunsch: Wenn ein Tabu zum Daily Business wird

    STRIVE+ Eigentlich wollten wir einen Artikel mit dem Titel „Das Geschäft mit dem Leben“ schreiben. Das Stück sollte davon handeln, was Kinderwunschkliniken an Paaren verdienen und was Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch durchmachen, die auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen können. Im Zuge der Recherchen haben wir allerdings eine Gruppe von Menschen entdeckt, für die der Weg zum eigenen Kind ungleich härter und schwieriger ist. Es sind Frauen ohne Mann. Es sind Singlefrauen, die für ihren Traum noch sehr viel mehr geben müssen als Paare. So wie Hanna Schiller.

  • Wie wir Meetings achtsamer gestalten können

    Tipps gegen den Remote-Work-Wahnsinn von Sarah Albrecht-Fuhrmann, Hirschen Group Remote-Work-Wahnsinn – so und nicht anders beschreibt Sarah Albrecht-Fuhrmann, PR Managerin der Hirschen Group, diese verrückte, lehrreiche und auch unangenehme Zeit. Dem entgegnend hat sie sich mit der Meetingkultur ihres eigenen Unternehmens befasst. Daraus sind nicht nur viele spannende Learnings, sondern gleich ein ganzer Leitfaden entstanden. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie konkrete Tipps aussehen, welche Fragen man sich, welche Rolle das Arbeitsklima bei der Meetingkultur spielt und warum sich Achtsamkeit und Effizienz in Meetings nicht ausschließen.  Warum ist Achtsamkeit Ihrer Meinung nach so wichtig? Achtsamkeit innerhalb der eigenen Meetingkultur bedeutet vor allem Rücksicht auf den Menschen nehmen. Menschen sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens. Ohne das Wissen, die Bereitschaft zur Mit- und Zusammenarbeit, der Neugier und Innovationsfähigkeit, die Menschen ausmachen, können Unternehmen nicht bestehen. Damit der Mensch auch wirklich im Mittelpunkt steht, braucht es Menschlichkeit schon in der Meetingkultur: ein respektvolles, ehrliches sowie achtsames Miteinander. Achtsamkeit ist wichtig, um zu lernen, bewusster zu handeln und sensibler sowie flexibler auf Veränderungen zu reagieren. Es hält die Aufmerksamkeit wach. Nicht nur in Bezug auf unsere Arbeit, sondern auch auf die Menschen, die Teil davon sind. Wann wussten Sie, dass sich bei der Meetingkultur etwas ändern musste? Die Arbeit on remote hat uns in den vergangenen Monaten gezeigt, an welcher Stelle es vielleicht noch den ein oder anderen Gesprächsbedarf gibt. Wir erleben alle, dass Meetings manchmal ziellos sind oder Verantwortlichkeiten und Timings zum Ende hin nicht deutlich genug verteilt werden. Dass wir in der Hirschen Group zumindest gute Impulse geben können, habe ich begriffen, als über eine Vielzahl an Painpoints innerhalb eines offenen Austauschs über das Thema Meetingkultur mit Kolleg:innen gesprochen wurde und wir gemeinsam an Lösungen gearbeitet haben. Schließen sich Achtsamkeit und Effizienz in Meetings nicht gegenseitig aus? Ganz im Gegenteil. Wer achtsam ist, denkt beispielsweise von vornerein darüber nach, welche Menschen mit welchen Kompetenzen für ein Meeting benötigt werden und reizt die Zeitressourcen anderer und die eigenen nicht unnötig aus. Unsere kostbarste persönliche Ressource ist unsere (Lebens-)Zeit. Und mit der sollten wir auch im Job so achtsam wie möglich umgehen. Was für eine Rolle spielt das Arbeitsklima bei dieser Veränderung? Es bedarf auf jeden Fall einer offener Unternehmenskultur, in der Freiheit und Vertrauen in eigenständig denkende Mitarbeitende, Agilität und Kreativität Vorrang haben. In der ein gesunder Menschenverstand gelebt wird und ein menschlicher Umgang Normalität ist. Aber auch den Mut und Willen, etwas zu verändern, das vielleicht bisher ganz gut funktioniert hat und daher nie in Frage gestellt wurde. Sind Teile dieser Veränderung der Meetingkultur, wie zum Beispiel die Check-ins, nur im Homeoffice relevant? Check-In‘s sind definitiv auch über die Remote-Work-Grenzen hinaus wichtig. Eine vertrauensvolle Atmosphäre in Meetings, die Sicherheit gibt und das Gefühl, sich frei mitteilen zu dürfen, ist ortsunabhängig. Welche Fragen sollte man sich zu Beginn/bei der Planung eines Meetings stellen? Brauchen wir das Meeting wirklich? Wenn ja, was ist das Ziel? Wie viel Zeit benötigen wir für unser Meeting? Welche Menschen involviere ich, weshalb und mit welcher Rolle? Wie steht es um die zeitlichen Verfügbarkeiten der möglichen Teilnehmenden? Und zu guter Letzt: Können die Teilnehmenden vom Meeting profitieren und aktiv zum Erfolg des Meetings beitragen? Bei digitalen Meetings sind Kollegen teils auch anderweitig beschäftigt, wie kann man seine Kollegen motivieren präsenter und fokussierter zu sein? Zum einen ist der Zeitfaktor wichtig: Keine Meetings vor 9 Uhr, während der Mittagspause zwischen 12 Uhr und 14 Uhr sowie nach 18 Uhr, um die Kernarbeitszeiten der Kolleg:innen zu berücksichtigen und wichtige Pausen zu gewährleisten. Dazu gehört auch, dass Meetings immer pünktlich beginnen und enden. Des Weiteren ist es unbedingt notwendig, zuvor eine Agenda zu kommunizieren, die die Inhalte und das Ziel des Meetings beinhaltet. Im besten Fall werden zu Beginn eines Meetings außerdem Rollen an die Teilnehmenden verteilt. Beispielsweise die Rolle der:des Moderator:in oder Protokollführer:in. Auch ein Hinweis auf die allgemeine „Nettiquette”, dass nur im dringenden Notfall zum Telefon gegriffen wird, kann helfen, dass sich von Anfang an auf das Meeting fokussiert wird. Ein gutes und respektvolles Miteinander sollte auf jeden Fall immer der Anspruch für alle sein. Haben Sie konkrete Tipps für mehr Achtsamkeit in Meetings? Beispielsweise kann die Integration von Check-In & Check-Out-Elementen zu Beginn und am Ende des Meetings helfen. Ein Check-In schafft Klarheit über die Stimmung der Teilnehmenden, bietet Raum für Persönliches. Es lehrt uns intensives Zuhören, das gegenseitiges Vertrauen schafft und dabei unterstützt, Vertrauen zu vertiefen. Das führt zu Sicherheit und das Gefühl, sich in seinem Kolleg:innenkreis frei mitteilen zu dürfen. Check-Outs hingegen sind eine gute Methode, um zu klären, ob die eigenen Erwartungen an das Meeting erfüllt wurden. Hier ist Raum für ein ehrliches, konstruktives und wertschätzendes Feedback. Über die Autorin: Maxine Kettler ist Werkstudentin für Content Creation bei STRIVE. Für STRIVE Online interviewt sie Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und spannende Rolemodels. Die gebürtige Hamburgerin beschäftigt sich außerdem mit Lifestyle- Themen. Maxine studiert Medien-und Kommuniktionsmanagement und arbeitete zuvor im Influencer Marketing.

  • Macht Naturwissenschaften endlich cool

    Was muss sich ändern, um junge Frauen in der Wissenschaft zu fördern? Wir haben nachgefragt: Vier Frauen, die Quantenforschung bei IBM vorantreiben erzählen, wie es geht. Durch die Corona-Pandemie sind Wissenschaftler:innen für uns sichtbarer als je zuvor – dazu gehören auch viele Frauen mit Wissenschafts-Expertise. Frauen, die Vorbilder sind. Frauen, die uns beeindrucken und Stereotype challengen. Frauen, die uns verdeutlichen, dass Themen wie Quantenphysik keine Männersache sind. So auch Heike Riel, Bei Chen, Pauline Ollitrault und Christa Zoufal. Vier Frauen, die Quantenforschung bei IBM vorantreiben und junge Frauen motivieren wollen, auf die eigenen naturwissenschaftliche Fähigkeiten stolz zu sein. Sie zeigen auf, was sich ändern muss. Chancengleichheit fängt in der Schule an Die Barriere zwischen Naturwissenschaften und jungen Mädchen beginnt bei vielen schon in der Schulzeit. “Manche Mädchen wollen nicht zugeben, dass sie Mathe mögen – das war auch bei mir der Fall. Es gibt da einfach die Angst, als anders oder streberhaft angesehen zu werden.”, sagt Bei Chen. Oft werden junge Frauen mit solchen Fähigkeiten von ihren Mitschüler:innen anders behandelt, was in den prägenden Jahren schnell dazu führen kann, dass Mädchen lieber ihren Spaß an Naturwissenschaften verstecken, anstatt auszuprobieren und zu lernen. Den ersten Schritt zur Veränderung müssen Schulen und Lehrer:innen gehen. Sie müssen die Schüler:innen motivieren und ermutigen und den Unterricht interessanter gestalten. Ihnen muss gezeigt werden, was man alles erreichen kann und was die Zukunft zu bieten hat. „Es ist ein Türöffner für viele tolle Möglichkeiten und großartige berufliche Möglichkeiten”, findet Christa Zoufal, die im Quantum Machine Learning von IBM tätig ist Diese müssen natürlich erst einmal vermittelt werden - beispielsweise mit mehr diversen Role Models aus der Forschungsbranche an Zukunfts- und Karrieretagen. Oder mehr Werbung in der jungen Zielgruppe für Events wie dem Start des ersten kommerziellen Quantencomputers. Doch der eigentliche Wandel muss in den Köpfen stattfinden. “Wir müssen die Einstellung dahingehend ändern, dass Erfolg in Mathe und Physik von Gleichaltrigen und von den Mädchen und jungen Frauen selbst akzeptiert wird”, so Heike Riel, Head Science & Technology und Quantum Lead Europe & Africa. Die Macht des Mentorings Die Anforderungen an junge Leute auf dem Arbeitsmarkt sind hoch und die Konkurrenz ist groß. Man sollte selbstbewusst auftreten, Präsentationsfähigkeiten mitbringen und jede Chance, sich zu beweisen, wahrnehmen. Laut den Expertinnen von IBM sind allerdings die jungen Forscherinnen zögerlicher als ihre männlichen Kollegen und nehmen Gelegenheiten, ihre Fähigkeiten zu zeigen nicht aktiv wahr. „Selbstvertrauen aufzubauen ist für manche Frauen immer noch eine schwierige Sache. Die Erfahrungen anderer Frauen in Gesprächsrunden und offenen Diskussionen zu hören, kann dann sehr hilfreich sein“, meint Pauline Ollitrault aus dem Quantum Machine Learning Team Neben offenen Gesprächsmöglichkeiten kann das persönliche Mentoring etwas bewirken, indem es das Selbstvertrauen junger Berufseinsteiger:innen stärkt und dazu ermutigt, Chancen aktiv zu nutzen. Bei Chen hilft als Research Staff Member und Master Inventor u.A. Frauen bei der Entwicklung ihrer Patentprofile. Sie selbst wurde in ihrer Vergangenheit von Mentorinnen geprägt: „Von inspirierenden Vorbildern als Mentorin betreut zu werden, hat auch mir in vielerlei Hinsicht geholfen. Sie haben mir zum Beispiel gezeigt, dass sich Mutterschaft und Karriere verbinden lassen.” Jungen Forscherinnen sollten vor Allem Chancen geboten und neue Möglichkeiten vorgelebt werden. Zu sehen und hören, wie andere Frauen es geschafft haben, kann motivieren und dabei helfen, mutiger zu werden. Nebenbei empfehlen sich Trainings von Soft Skills und Präsentationsfähigkeiten in einem geschützten Rahmen, bevor es auf die große Bühne geht. Heike Riel weiß, dass das Mentoring und der Zuspruch ihres Managers und Mentors sowie die Gespräche mit anderen Frauen ihr Selbstvertrauen gestärkt haben. “Dieses Selbstvertrauen hatte einen enormen Einfluss auf meine berufliche Entwicklung.” Ausprobieren, was Interesse weckt Heutzutage erwarten viele Unternehmen von Schulabsolvent:innen eine klare Vision für das eigene Berufsleben – ohne jegliche Vorerfahrung oder das Wissen, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Man muss jedoch nicht immer einen festen Plan für die Zukunft haben – das wichtigste ist, dass man das tut, wofür man sich interessiert und worauf man Lust hat. “Junge Menschen verändern sich oft noch sehr und deshalb schränkt sie der eine große Plan eventuell zu sehr ein”, findet Pauline Ollitrault. Flexible und diverse Arbeitgeber in den Naturwissenschaften sollten daher viele Möglichkeiten zur Entfaltung bieten und Einblicke in unterschiedliche Themenbereiche anbieten, um sich auszuprobieren. “Wenn man über ein tiefes technisches Wissen und etwas Flexibilität verfügt, kann man dort oft eine Karriere machen, die vielleicht unerwartet, auf alle Fälle aber erfüllend ist”, findet Heike Riel.  Das Mindset der Gesellschaft muss sich ändern, aber dafür werden die starken Frauen in der Wissenschaft gebraucht. Also geht Schritt für Schritt euren Weg. Probiert euch aus. Seid eurer Karriere gegenüber offen und seid mutig. Steht zu euren Interessen und lebt sie aus – dann sind Forscherinnen schon bald keine Exoten mehr.  Mehr zum Thema Wissenschaft und Frauen in den Naturwissenschaften, könnt ihr im Artikel “Wissen ist Macht” in unserer aktuellen Ausgabe vom STRIVE Magazine lesen.  Hier geht’s zum Shop. Über die Autorin: Maxine Kettler ist Werkstudentin für Content Creation bei STRIVE. Für STRIVE Online interviewt sie Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und spannende Rolemodels. Die gebürtige Hamburgerin beschäftigt sich außerdem mit Lifestyle- Themen. Maxine studiert Medien-und Kommuniktionsmanagement und arbeitete zuvor im Influencer Marketing.

  • Zur Ärztin, Gründerin und Mutter – in einem Jahr

    Mein Private-Setup | Bei unserem neuen Format "Mein Private-Setup" erzählen uns beeindruckende Frauen über ihr Berufs- und Privatleben, wie sie Arbeit und Familie vereinbaren, welche Tools ihnen dabei helfen und geben Tipps, für Frauen, die das Abenteuer noch vor sich haben. Den Anfang macht Ärztin, Gründerin und Mutter, Dr. Michaela Hagemann. Bei Michaela ging alles Schlag auf Schlag. Im letzten Jahr Ihres Medizinstudiums brachte sie ihr erstes Kind zur Welt und gründete  aus Not kurz danach die Naturkosmetik Marke boep für Babypflegeprodukte. Als erfolgreiche Gründerin gehörte Dr. Michaela Hagemann 2019 zu Forbes "30 under 30"  und zeigt uns, wie man alles unter einen Hut bringen kann.  Wie lautet Ihr Jobtitel und wie lange bekleiden Sie diesen Job schon? Seit 2015 bin ich Gründerin und Geschäftsführerin der das boep GmbH. Wir stellen Naturkosmetik für die ganze Familie her und verkaufen diese in über 2500 Partnerfilialen in der DACH Region. Gegründet habe ich die Firma, als ich gegen Ende meines Medizinstudiums Mutter wurde und auf der Suche nach geeigneten Pflegeprodukten für meine eigene Tochter war. Als ich einfach nicht fündig wurde, habe ich kurzerhand meine eigene Serie entwickelt - mein babyoelprojekt, kurz boep, entstand. Was hat Sie dazu bewegt als Ärztin ein Naturkosmetik Unternehmen zu gründen? Durch das Studium ist mein Bewusstsein für Inhaltsstoffe gewachsen. Als ich dann zum ersten Mal schwanger war, habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, was in Babypflegeprodukten enthalten ist - und was dort eigentlich nichts zu suchen haben sollte. So fielen viele Produkte im Drogerieregal durch, weil sie synthetische Konservierungsstoffe, Mineralöle oder Plastik-Derivate enthielten. Aber auch die bisherige Naturkosmetik konnte mich nicht wirklich überzeugen, denn die Vorstellung, dass mein Kind den ganzen Tag wie ein Kräutertee riecht, hat mir nicht so gefallen. Irgendwann ließ mich die Idee nicht mehr los, dass es Zeit für natürliche Pflegeprodukte war, die wirklich überzeugen: sowohl von den Inhaltsstoffen, als auch vom Duft und vom Design. Wie lange sind Sie schon Führungskraft? Bereits 2016, etwa ein Jahr nach der Gründung der das boep GmbH und ein paar Monate nach dem Launch des Onlineshops, habe ich meine ersten Mitarbeiter:innen eingestellt: Zwei Mütter in Teilzeit. Das war die beste Entscheidung, denn so hatte ich Sparringspartner, die die Zielgruppe so gut kannten wie ich, und Unterstützung zugleich. Von Anfang an waren die Hierarchien bei uns sehr flach, jede/r durfte seine/ihre Ideen einbringen und wir sind als Team gewachsen. Bisher haben alle Mitarbeiter:innen bei uns immer eine Leidenschaft für die Produkte entwickelt und sind selber zu kleinen boep-Botschafter:innen geworden. Das ist für mich das schönste Kompliment als Chefin. Haben Sie Kinder? In welchem Alter haben Sie sie bekommen? Meine erste Tochter bekam ich am Ende des Medizinstudiums mit 24 Jahren, meine zweite Tochter mit 27 und nun meine dritte mit 30. Was haben Sie für ein familiäres Setup? Mit meinem Mann wohne ich in Mainz und glücklicherweise kann ich auf viel familiäre Unterstützung in der Umgebung zählen. Wie organisieren Sie Ihr Berufs- und Privatleben? Wo liegen Unterschiede? Vor Corona hätte ich geantwortet, dass ich das gut trennen kann - seitdem fließen einfach alle Bereiche ineinander. Homeoffice während man die eine Tochter beschult, die andere beschäftigt und die dritte füttert. Aber so langsam kehrt wieder etwas Ruhe ein! Wer unterstützt Sie dabei? Meine Familie wohnt glücklicherweise in der Nähe, meine Eltern und meine Schwester. Außerdem haben wir einige Babysitter, die uns unterstützen. Wie sieht die Arbeitsteilung bei ihnen zuhause aus? Mein Mann und ich kümmern uns gemeinsam, er übernimmt zwei volle Tage in der Woche, ich die anderen drei Tage. So hat jeder Tage, an denen er sich voll auf die Arbeit konzentrieren kann, aber eben auch Zeit mit den Kindern. "Ich schaffe nichts ohne meine ToDo-Listen und meinen Kalender. Es sind einfach zu viele Dinge geworden, an die man denken muss." – Dr. Michaela Hagemann Welche Tools helfen Ihnen im Alltag?  Ich schaffe nichts ohne meine ToDo-Listen und meinen Kalender. Es sind einfach zu viele Dinge geworden, an die man denken muss. Zum Kommunizieren mit Freunden oder Bekannten, die nicht mehr in der Nähe wohnen, nutze ich oft soziale Medien. Meine liebste Gruppe sind die MumDocs, gegründet von meiner Studienkollegin Katrin Singer: Dort treffen in der App Siilo Ärztinnen aufeinander, die zugleich Mütter sind, und tauschen sich zu medizinischen, aber auch alltagsrelevanten Themen aus. Wie schalten Sie so richtig ab? Gute Frage, kommt eher selten vor. Wie halten Sie sich fit (psychisch und physisch)? Ich versuche zweimal die Woche joggen zu gehen oder Yoga zu machen, denn ich merke, wie gut mir das tut. Danach fühle ich mich wieder lebendiger und kann oft auch bessere Entscheidungen in meinem Unternehmen treffen. Wie hat das Homeoffice Ihr Setup verändert? Vollständig. Ich fand es sehr schwer alles miteinander in Einklang zu bringen und allen gerecht zu werden: meinen Kindern, neuen Mitarbeitern, beruflichen Herausforderungen.. Ich gehe gerne ins Büro und kann mich dort viel besser konzentrieren als zuhause, wo mich immer die Wäsche oder dreckiges Geschirr anlacht. Was ist in ihrem bisherigen Werdegang anders gelaufen, als Sie geplant hatten? Eigentlich alles. Ich war am Ende meines Medizinstudiums, als ich gegründet habe. Ich wollte als Ärztin arbeiten und war auf einmal Vollzeit-Unternehmerin. Aber es lief einfach von Anfang an so viel besser als gedacht, dass ich die Chance ergreifen musste. Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen vor der Geburt ihres ersten Kindes mitgeben? Lassen Sie sich nicht verunsichern und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Gerade als junge Mutter trifft man viele, die alles mögliche vermeintlich besser wissen und das auch ganz offen sagen. Also vergessen Sie nie: SIE sind die beste Mutter für Ihr Kind. Was würden Sie retrospektiv anders machen bei der Familienplanung? Rückblickend hätte ich gerne 1-2 Jahre gearbeitet, bevor ich zum ersten Mal Mutter wurde. Allerdings hätte ich dann vermutlich nicht mehr gegründet. Kurzum: eigentlich hat alles so seine Richtigkeit. Was war die größte Schwierigkeit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Die größte Herausforderung ist eine eigene Balance zu finden, weil es wirklich super anstrengend ist. Außerdem fühlt man sich, als müsse man sich ständig rechtfertigen. Mein Tipp: einfach nicht mehr rechtfertigen, vor allem nicht vor sich selber. Über die Autorin: Maxine Kettler ist Werkstudentin für Content Creation bei STRIVE. Für STRIVE Online interviewt sie Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und spannende Rolemodels. Die gebürtige Hamburgerin beschäftigt sich außerdem mit Lifestyle- Themen. Maxine studiert Medien- und Kommuniktionsmanagement und arbeitete zuvor im Influencer Marketing.

  • Meine wichtigsten Lehren aus 15 Jahren Social Business

    Micha Fritz ist Mitgründer von Viva con Agua, einer internationalen Organisation, die sich weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. Er ist aber vor allem Konzeptionsaktivist und Freies Radikal, er lebt soziales Engagement, zeigt Haltung und ist der Meinung, dass es in der heutigen Zeit überhaupt keinen Sinn mehr ergibt, etwas zu gründen, das keinen Impact oder gesellschaftlichen Mehrwert hat. Welche Lehren er aus der Gründung von Viva con Agua vor 15 Jahren gezogen hat und wie er es heute angehen würde, das erzählt er jeden Monat in dieser Kolumne. Es gibt dieses berühmte Zitat aus einem Theaterstück von Samuel Beckett: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.“ Ich übersetze das mal frei mit: egal wie oft du hinfällst, steh ein bisschen schlauer wieder auf. In den ersten 15 Jahren seit der Gründung von Viva con Agua sind wir einige Male hingefallen (okay, unzählige Male). Aber wir sind genauso oft wieder aufgestanden – und immer ein bisschen schlauer. Aus Rückschlägen, durchgemachten Nächten und mit einer gewissen Portion Naivität ausgestattet, lernt man einfach am besten. Daraus habe ich für mich ein paar Grundsätze entwickelt, die ich gerne weitergeben möchte. Sie sollen dich unterstützen auf deinem Weg in ein gut funktionierendes Social Business, ein Projekt, eine Initiative, ein Engagement, einen Verein, was auch immer du planst.   Wie bei allen Regeln gilt auch hier: Vollständig sind sie nur in ihrer Unvollständigkeit. Ich habe ein bisschen gebraucht, um diese Dinge für mich herauszufinden. Vielleicht läuft es bei Dir anders. Vielleicht streichst du die Hälfte für dich durch, kein Problem. Es hört sich nach einem Kalenderspruch an, aber: Geh deinen eigenen Weg. Vertrau auf deine Intuition. Das haben wir bei Viva con Agua auch gemacht. Heißt nicht, dass deine Intuition immer richtig ist. Aber sie schlägt sensibler aus, je öfter man auf sie hört.   Also los. Hab Spaß – und gib anderen die Möglichkeit zu profitieren   Erstmal: Cool, dass du etwas verändern willst. Dass du deine Energie und Zeit nutzen willst, um an dieser Stelle weiterzulesen und etwas besser zu machen. Denn – und das ist schon Grundsatz Nummer eins: es macht aus meiner Sicht in der heutigen Zeit mit all den Herausforderungen, vor denen die Weltgemeinschaft steht, keinen Sinn mehr, ein Unternehmen oder eine Initiative zu gründen oder auch nur ein Projekt zu starten, ohne dass ein Impact oder irgendein gesellschaftlicher Mehrwert dahintersteckt. Bei Viva con Agua habe ich gelernt, dass Arbeit für den guten Zweck Arbeit ist, die mir selbst gut tut. Natürlich unterstützen wir Menschen, die keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Natürlich verbessern wir deren Lebensbedingungen durch unseren Aktivismus und natürlich fühlt sich das gut an. Aber: Wir haben auch sehr viel Freude dabei, die Welt ein bisschen schöner zu machen. Denn wir machen es eben ein bisschen anders: mit Musik, mit Kunst, inspiriert von der HipHop-Kultur, mit Sportevents, eben so, wie es sich für uns richtig anfühlt. Und so, dass alle, die mitmachen, sich auch gut fühlen. All Profit nennen wir das! Dahinter steckt die Idee, dass wir mehr Menschen für unsere Vision begeistern und gewinnen können, wenn sie davon profitieren am Start zu sein. Und zwar über öffentlich zur Schau gestelltes Engagement hinaus: Jemand, der Spaß hat, der etwas erlebt, das er sonst vielleicht nicht erleben würde, den wir aus der Komfortzone locken, kann mit viel mehr Überzeugung darüber sprechen, als wenn wir ihm einen Text zum Auswendiglernen vorlegen würden. Mach es nicht für den Applaus Es steckt aber noch etwas anderes dahinter: Löse dich von dem Gedanken, dass du dich als engagierte Person für die Sache aufopfern müsstest. Das ist Quatsch! Lass uns ehrlich bleiben: Ich bin nicht selbstlos. Ich tue das auch für mich. Weil es Spaß bringt und weil Viva con Agua mir die Möglichkeit gegeben hat, meine Arbeit so zu gestalten, dass sie aufregend ist. Mach also nur Dinge, die dir Spaß machen. Sonst wird es nichts. Am Ende geht einem die Puste aus, wenn man nur so halb dahintersteht und es ein Ringen mit sich selbst ist. Das führt mich zu der alten Regel aus dem Flugzeug: Hilf zuerst dir selbst, dann den anderen. Wenn du nicht gesund und munter bist, kannst du niemanden gesünder oder munterer machen. Also: achte auf dich und deine Leute. Tu es für dich und das große Ziel, nicht für Dankbarkeit oder Applaus. Über Micha Fritz Micha Fritz ist Mitgründer von Viva con Agua, einer internationalen Organisation, die sich weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. Er ist aber vor allem Konzeptionsaktivist und Freies Radikal, er lebt soziales Engagement, zeigt Haltung und ist der Meinung, dass es in der heutigen Zeit überhaupt keinen Sinn mehr macht, etwas zu gründen, das keinen Impact oder gesellschaftlichen Mehrwert hat. Welche Lehren er aus der Gründung von Viva con Agua vor 15 Jahren gezogen hat und wie er es heute angehen würde, das erzählt er jeden Monat in dieser Kolumne. Über Viva con Agua: Viva con Agua ist eine gemeinnützige Organisation, die weltweit Wasserprojekte finanziert und sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Menschen einsetzt. Darüber hinaus fördert Viva con Agua soziales Engagement und motiviert Menschen sich an einem Prozess positiver und nachhaltiger Veränderungen zu beteiligen. Du möchtest VcA unterstützen? Mehr unter www.vivaconagua.org Über das Buch: Diese Kolumne ist inspiriert von dem Buch „Water is Life – 15 Jahre Viva con Agua“. Darin geht es um die Grundlage allen Lebens: Wasser. Um gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, Aktivismus und: um ein paar unkonventionelle Tipps für den Start eines eigenen Projekts, die Micha Fritz an dieser Stelle in erweiterter Form vorstellt. In dem Buch erzählen außerdem prominente Unterstützer wie Bela B, Clueso, Carolin Kebekus, Max Herre und Joy Denalane, Bosse oder Fynn Kliemann in Gastbeiträgen, was sie mit Viva con Agua verbindet. Aufgeschrieben hat das Ganze der Journalist und Romanautor Friedemann Karig. Das Buch gibt es u.a. im Shop der Millerntor Gallery .

bottom of page