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- Die Zukunft ist genderneutral
Viele von uns denken binär, wenn es um Geschlechtsidentitäten geht. Einige sogar heteronormativ. „Ciao, ciao“ alte Welt. Es ist an der Zeit umzudenken und sich der Tatsache zu öffnen, dass es längst eine real existierende andere Realität gibt: die der Diversität und Fluidität. In dieser Realität funktioniert die klassische Männlich- und Weiblich-Klassifizierung nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr ausschließlich. Sie wurde erweitert durch die Möglichkeit der intergeschlechtlichen Wahl des dritten Geschlechts, auch als „divers“ bekannt. Was aber bedeutet diese neue Realität für die „alte Welt“ und alle, die nicht mit ihr vertraut sind? Viel. Es gibt viel zu lernen und viel zu beachten. Sind Sie bereit? Sollten Sie sein. Die Gender-Diskussion hat gerade erst begonnen und wird vor keiner Tür Halt machen. Eine ganze Generation – entsprungen aus den Gen Zʼs – fordert einen neuen Umgang mit Produkten, mit der gesamten Konsumwelt, dem öffentlichen und damit gesellschaftlichen Normativ. Es beginnt bei der Forderung einer korrekten Ansprache, beschäftigt sich mit dem existierenden Konsum-Angebot und endet mit der Frage nach der Wahl der richtigen Toilette. Komplex und kompliziert? Ja und nein. Ja, weil es für einige ein Umdenken bedeutet, ein Loslassen starrer und alter Strukturen und Weltanschauungen. Und nein, weil es für viele Branchen eine große Chance ist, diesen Hunger und diese Anforderungen auf einfache Art und Weise zu stillen: durch Zuhören. Smarte Vorreiter finden wir in der Mode-Industrie. Von Shop-Konzepten bis Kategorie- Benennungen: Der gender-freie Umgang eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, viele nennen es Revolution. Anstatt, wie gelernt, Männer- und Frauen-Kollektionen zu entwerfen, kreieren einige Designer geschlechtsneutrale Kollektionen. Alle zudem nachhaltig, transparent und sogar kosteneffizient produziert. Sie reagieren damit clever auf mehrere Gen Z-Forderungen: gender-free, less-is-more und values- first. Punktlandung. Mode-Dinosaurier Gucci präsentiert eine neue geschlechtsneutrale Sektion auf der Website und landet mit Gucci MX einen Crossgender-Supercoup. Herzogenaurachs Traditionsmarke Nummer Eins überzeugt mit dem ersten gender-neutralen Adidas-Store – mitten im Londoner Soho-Bezirk und beweist damit, wie unaufgeregt, unkompliziert und modern geschlechtsneutrales Verkaufen sein kann. Und auch die politisch und ökologisch korrekt produzierende Stella McCartney zieht mit. Die britische Designerin erobert nun die geschlechtsneutrale Käuferschaft mit Prints und Gemütlichkeit. Die Liste der schlauen Geschäftsmodelle ist in der Fashion-Branche lang und – Überraschung – sie wächst. Also schauen wir hin und lernen wir. In den nächsten Jahren kommen nämlich auf alle Branchen die genderneutralen Herausforderungen zu. Es wird anders und nicht weniger bürokratisch: Nach der deutschen Arbeitsstättenverordnung müssen Betriebe getrennte Toiletten für Männer und Frauen stellen. Was also passiert mit Mitarbeitenden, die sich als intergeschlechtlich einstufen? Wie formuliert man Stellenausschreibungen korrekt und divers? Wie spricht man diese Mitarbeitenden korrekt an? All das hat nichts mehr mit Höflichkeit zu tun, sondern wird Teil der Norm. Und auch die Medizin steht hier vor neuen Aufgaben. Wissen wir doch um die Bedeutung von Geschlechter- rollen für gesundheitsrelevantes Verhalten. So ist zum Beispiel zur Erklärung von Gesundheit und Krankheit das Geschlecht – neben Alter und sozialer Schicht – ein bedeutender Faktor. Frauen und Männer haben – nach bisherigen medizinischen Kategorien – unterschiedliche Risiken. Wird hier fortan nach dem Geschlecht kategorisiert, in das man hineingeboren wurde – ungeachtet dessen, was die Wahl-Identifikation nun preisgibt? Und wenn ja, wie findet die Kommunikation darüber statt? Was rufen die Ärzte:innen in Zukunft ins Wartezimmer? Wird es eine dritte Toilette für Patient:innen geben? Die Wahrheit ist auf den ersten Blick wenig befriedigend: Denn die Antworten werden noch gesucht. Pluralismus gehört gefördert und Diversität ist eine Chance, die unsere Gesellschaft langsam annimmt. Zu langsam? An dieser Stelle muss man Aga Khan zitieren, den Vorsitzenden des Global Centre for Pluralism (GCP): „Die Arbeit des Pluralismus ist nie beendet. Diversität ist kein Grund, Wände hochzuziehen, sondern eher dafür, Fenster zu öffnen. Sie ist keine Last, sie ist ein Segen... Wenn die Frage der menschlichen Identität in diesem Kontext betrachtet wird, dann wird Diversität zum Geschenk.“ Unsere Gesellschaft wird differenzierter, weil sich strukturelle Unterscheidungen und Ungleichheiten der Lebenssituationen aller Geschlechter bemerkbar machen. Daraus können wir (zukunftsweisend) Schlüsse für ein gleichstellungsorientiertes Handeln ableiten, und das, ohne auf altbekannte Geschlechter-Stereotypen zurückzugreifen. Soziale Gerechtigkeit, soziale Sicherheit und gesellschaftliche Partizipation sind die drei wichtigen Pfeiler der Demokratie. „Keiner wird zurückgelassen“ – erinnern Sie sich? Dieses Credo ziert seit jeher die ein oder andere liberale Ecke von Großstadtfassaden. Was also heißt das in der Konsequenz für die Geschlechter-Diskussion? So fluide wie der Geschlechts-Identifikationsprozess für die ist, die jetzt nach vorne treten und die freie Wahl einfordern, so zwingend ist auch der gesamte Lernprozess für alle anderen. Eines aber gilt geschlechtsübergreifend und ist vielleicht der älteste und beste Tipp, den man in dieser Zeit geben kann: unvoreingenommenes Reden hilft. Das offene Gespräch schlägt jede Unsicherheit. Tatsächlich hat die Geschlechtswahl nichts mit sexueller Identität zu tun. Sie sagt nichts darüber aus, wen man sexuell attraktiv findet – aber alles darüber, wie man sich definiert. Einige erklären sogar, dass ihre persönliche Identifikation sich täglich, stündlich oder gar innerhalb von Minuten ändert. Es ist also an der Zeit, unsere binäre Brille abzulegen und Geschlechter-Stereotypen zu hinterfragen. Wir müssen sensibel werden und auch bleiben. Die Genderfreie Zukunft ist für alle horizonterweiternd – und, wie gut: Sie hat längst begonnen. Disclaimer: Dieser Artikel erschien zuerst in der Healthcare Bibel von health angels. Agi Habryka arbeitet als Head of Content Strategy bei health angels und ist Expertin für digitale Konzepte, Brand Management, digitale Image-Kampagnen und Trend Research.
- In drei Schritten zu Ihrer Personal Branding Strategie
How to: Personal Branding | Personal Branding ist ein Kommunikationstool, das jeder von uns nutzen kann, um zu einem Fachthema sichtbar zu werden und als Expert:in anerkannt zu werden. Je nachdem, was Sie beruflich erreichen möchten, können Sie Ihre eigene Sichtbarkeit auch steuern. Vielleicht möchten Sie sich in Ihrer Branche etablieren, oder aber Sie möchten bundesweit – oder gar weltweit – Thought Leader für Ihr Fachthema werden. Egal, was Ihre Ziele sind, für eine smarte Kommunikation mit Personal Branding sollten Sie sich einmal Gedanken über Ihre eigene Strategie machen. Denn ein gutes Fundament hilft Ihnen, eine solide und vor allem nachhaltige Marke zu etablieren. 1. Die Frage nach dem „Why“ Die Frage nach dem Warum können Sie tatsächlich auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche übertragen, also auch, wenn Sie sich mit Ihrer Personal Brand befasst. Denn Personal Branding nur um des Personal Brandings Willen - oder, weil alle anderen auch machen - kann schnell dazu führen, dass Sie es nur halbherzlich machen. Bevor Sie also anfangen, Zeit in die Etablierung Ihrer Personal Brand zu investieren – und ja, es wird Sie Zeit kosten - sollten Sie sich klar machen, wozu Sie Ihre Marke überhaupt aufbauen wollen. Was Ihnen wichtig ist, kann dabei ganz unterschiedlich sein, zum Beispiel kann es Ihnen darum gehen · Ihr Unternehmen bekannter zu machen, · Wissen und Know-How zu teilen, · Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes gesellschaftliches Thema zu lenken, · einen Job zu finden, · ein Vorbild für andere zu sein. Unabhängig davon, welcher dieser Gründe für Sie dabei im Vordergrund steht, Personal Branding kann Ihnen helfen, diese Ziele zu erreichen. 2. Das Fundament: Wer sind Sie, was können Sie und wofür stehen Sie? Wenn Sie wissen, warum Sie Ihre Brand etablieren möchten, geht es ans Eingemachte, denn jetzt dreht sich erstmal alles um Sie. Und das fällt vielen Menschen schwer. Nehmen Sie am besten ein Blatt Papier und einen Stift, denn im Folgenden werde ich Ihnen einige Fragen an die Hand geben, die Sie für sich beantworten sollten. Falls es Ihnen schwer fällt diese Übung allein zu machen, suchen Sie sich einen Sparring Partner, der diese Fragen mit Ihnen durchgeht. Um ein starkes Fundament für Ihre Marke aufzubauen, fangen Sie mit einer Bestandsaufnahme der Markenwerte an, die Sie bereits besitzen: Skills & Erfahrungen: Welche Fähigkeiten haben Sie im Laufe Ihres Lebens erworben? Welche Ausbildung, Zeugnisse, Zertifizierungen oder Auszeichnungen haben Sie bekommen? Worin sind Sie richtig gut? Passion & Interessen: An welchen Branchen und Themen sind Sie am meisten interessiert? Was ist Ihre Leidenschaft? Wofür brennen Sie? Werte & Glaubenssätze: Was sind Ihre wichtigsten Grundwerte? Woran glauben Sie? Wofür stehen Sie? Die Schnittmenge dieser Markenwerte bildet den Punkt, an dem Sie Ihre Personal Brand aufbauen sollten. Das ist aber noch nicht alles. 3. Was ist Ihr Thema? Und wer ist Ihre Zielgruppe? Im nächsten Schritt sollten Sie überlegen, für welches Thema Sie bekannt sein möchten. Es ist sicher schön, ein Tausendsassa zu sein, aber bei Personal Branding kommt es darauf an, sich auf ein Thema zu fokussieren. Sonst wird es für Ihr Netzwerk schwer, Sie als Expert:In zu einem bestimmten Thema oder Fachbereich zu identifizieren. Und schlussendlich müssen Sie sich überlegen, wen Sie überhaupt ansprechen und für sich und Ihr Thema begeistern wollen. Denn einer der größten Fehler, den Sie beim Aufbau einer Personal Brand machen können, ist der Versuch, jeden anzusprechen. Denn in Wirklichkeit ist nicht jeder Ihr idealer Kunde, Partner oder Mitarbeiter. Überlegen Sie, wen Sie ansprechen möchte, mit wem Sie in den Austausch kommen möchten - das ist Ihre Zielgruppe. Sie sind es, die Sie auf sich aufmerksam machen möchten. Sie sind es auch, die Ihre Personal Brand tragen, denn Ihre Brand ist das, was andere Menschen über Sie sagen, wenn Sie nicht im Raum sind. Über die Autorin: Christina Richter ist Personal Branding- und Kommunikationsstrategin mit Sitz in Berlin. Nach zehn Jahren in Agentur, Mittelstand sowie Großkonzern in den Bereichen PR, Unternehmenskommunikation und Social Media berät sie seit 2015 Unternehmen und Unternehmer:innen aus aller Welt in Sachen Personal Branding.
- Wie geht VL-Sparen?
STRIVE+ Schon mal etwas von Vermögenswirksamen Leistungen gehört? Gemeint ist geschenktes Geld vom Arbeitgeber – das sich viel zu viele Arbeitnehmer:innen entgehen lassen. Wir erklären, wie das VL-Sparen funktioniert.
- Wird es wieder wie früher, Daniel Brühl?
STRIVE+ Daniel Brühl (43) drehte gerade sein Regiedebüt, als die Pandemie die Branche lahmlegte. Seit Mitte Juli läuft der Film endlich in den Kinos. Brühl empfiehlt: Schauen Sie bei Nahaufnahmen ganz genau hin. Vielleicht sehen Sie den ein oder anderen Maskenabdruck.
- Quo vadis Filmindustrie?
STRIVE+ Seit anderthalb Jahren hält die Filmindustrie die Luft an. Darf gedreht werden? Wann öffnen die Kinos? Wie oft kann man einen Start verschieben – oder die Werke doch lieber gleich an ein Streamingportal verkaufen? Stimmungsbild einer Branche im Umbruch.
- Gibt es guten Lobbyismus?
STRIVE+ Lobbyist:innen = fachkundige Expert:innen oder Stripenzieher:innen im Hinterzimmer? Eine Branche mit Stigma und zweifelhaftem Ruf. Deshalb: Warum braucht es heute eigentlich Lobbyismus? Wird das neue Register für Transparenz sorgen? Und welche Rolle spielen Frauen, wenn es um Interessenvertretung geht? Wir haben nachgefragt. Bei Lobbyist:innen – und einem Investigativ-Journalisten.
- Wie baut man nachhaltig gesunde Unternehmen?
Kolumne: Neues Unternehmertum | Ein „gesundes Unternehmen“ ist bisher eines, das finanziell gut dasteht. Doch Gesundheit wird sich für Unternehmen neu definieren: Die unternehmerische Widerstandskraft wird zum Schlüsselfaktor. Doch wie fängt man an mit dem Aufbau eines widerstandsfähigen Unternehmens? Die Markenexpertin Stefanie Kuhnhen verrät es Ihnen. Diese Kolumne gerade in diesen Tagen zu schreiben ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert: Denn mitten in der Corona-Krise schauen wir Unternehmer:innen natürlich konzentrierter denn je auf die Finanzkennzahlen. Sie sind das betriebswirtschaftliche Fundament und beschreiben mit Recht die finanzielle Gesundheit des Unternehmens. Ohne sie geht nichts. Die Profitfähigkeit des Unternehmens, in guten wie in schlechten konjunkturellen Zeiten, hat sich dabei als zentral herausgestellt: sie ist wichtiger als Wachstum per se. Sie ist zentral, um in bewegten Zeiten durchhalten, reagieren, investieren zu können. Trotzdem sollten wir den Gesundheitsbegriff dringend erweitern: Denn in Zeiten von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit („VUCA“-Akronym) wird die Unternehmens-Resilienz zu dem erweiterten Gesundheitsfaktor für jedes Unternehmen. Und das bedeutet: Wir brauchen nicht nur gesunde Mitarbeiter, sondern v.a. gesunde Teams. Denn sie sind die kleinste Zelle, der beste Ausdruck des Unternehmens als Ganzes, an der die Führungskräfte sofort sehen können, ob das, was sie tun, funktioniert oder nicht. Die Teams bilden das neue Rückgrat, um in komplexen Zeiten schnell komplexe Lösungen zu finden Die Teams werden mit ihrer Innovations- und Anpassungsfähigkeit auch den Unterschied für das unternehmerische Wirken in unserer bewegten Welt machen: Sie bilden das neue Rückgrat, um in komplexen Zeiten schnell komplexe Lösungen zu finden! Sie stehen damit für die unternehmerische Widerstandskraft, die wir mehr denn je brauchen werden. Und rücken damit im neuen Unternehmen in das Zentrum unserer Unternehmenskultur. Schauen Sie jetzt doch bitte einmal ihre rechte Hand an: Ihre fünf Finger stehen für fünf einzelne Mitarbeiter:innen. Diese haben wir bisher, wenn wir gut waren, über Stärkenkompässe gefördert, eingesetzt und weiterentwickelt. Nun stellen wir uns diese fünf Finger als ein Team vor: Um ihre Zusammenarbeit zu fördern, nehmen wir jetzt die Finger-Zwischenräume ins Visier! Wir legen uns quasi Schwimmhäute zu, um damit ihre gemeinsame Schlagkraft zu maximieren. Diese Form von Resilienz messen wir nicht mehr nur über die Entwicklung der Stärken der Einzelnen, sondern über die Bedürfnisse der Einzelnen im und die Werte des Teams. Von Google-Teamstudien über Harvard’s Amy Edmondson bis hin zu den ersten Erkenntnissen meines Start-ups kokoro wissen wir außerdem, welche Teamfaktoren zentral sind: Die psychologische Sicherheit im Team (die ich auch gerne Angstfreiheit im Deutschen nenne), das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen und zum Team, sowie der Energielevel im Team. Widerstandskraft ist eine eine Superkraft, die wir uns nicht erst seit Corona als gesunde Unternehmen 2.0 zulegen sollten Erweitern wir also unseren Blick von den Finanzen hin zur Resilienz. Von den Mitarbeiter:innen hin zu den Teams. Von den Fingern hin zu den Zwischenräumen. Von den Einzelstärken hin zu Teamfaktoren. Messen wir sie als erweiterte Gesundheitsfaktoren des Unternehmens und verbessern sie zielgerichtet: Um mit gesunden, nachhaltig effektiven Teams unsere Unternehmen widerstandsfähiger und damit gesünder in einer modernen Welt zu machen. Vielleicht nehmen wir uns also gleich morgen einmal genauso viel Zeit für unser Team-Check-In wie für unser Finanz-Meeting. Und stellen uns im Team gemeinsam einmal Fragen wie: Trauen wir uns wirklich zu sagen, was wir denken? (Angstfreiheit!) Wissen wir, dass wir uns als Team gegenseitig den Rücken stärken, egal was kommt? (Zugehörigkeit!) Vergeht die Zeit bei der Arbeit gefühlt wunderbar schnell? (Energielevel!) Wenn nein, was fehlt? Denn so bleiben wir in bewegten, manchmal sogar Krisenzeiten gesund und verwandeln ungesunden in handhabbaren Stress – nichts anderes ist Widerstandskraft im Unternehmen. Eine Superkraft, die wir uns nicht erst seit Corona als gesunde Unternehmen 2.0 zulegen sollten! Über die Autorin Stefanie Kuhnhen verantwortet als geschäftsführende Partnerin das strategische Produkt von Grabarz & Partner, einer der führenden inhabergeführten, kreativen Markenagenturen Deutschlands und der Welt. Nicht nur ihre Arbeiten für Unternehmen wie IKEA, Volkswagen, EDEKA oder Burger King wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Strategiepreisen ausgezeichnet, sondern auch sie selbst. Stefanie Kuhnhen ist zweifache Mutter und hat im Frühjahr 2018 das Trendbuch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze" publiziert. Seit 2019 ist sie Co-Founderin des Startups „Kokoro“. Eine App, die die zentralen Faktoren gesunder Unternehmenskulturen misst und Teams aktiv dabei unterstützt, ihren emotionalen Zustand zielgerichtet zu verbessern.
- So wird Ihr erster Teamworkshop zum Erfolg
Kolumne: First-Time Leadership | Katrin Grunwald, Teamentwicklerin und Coach für First-Time Leader, verrät Ihnen 5 Tipps für einen gelungenen Workshop. Die letzten Kolumnen haben Ihnen viele Tipps gegeben, wie Sie sich Ihrem Team vorstellen und die Teammitglieder kennenlernen. Doch nicht nur das Kennenlernen der einzelnen Teammitglieder ist wichtig, auch das der Teamdynamik und der Interaktion untereinander ist zentral für Sie als First-Time Leader. Wo könnte das besser gehen als in einem Teamworkshop? Diese 5 Tipps helfen Ihnen, einen gelungenen ersten Teamworkshop durchzuführen. 1. Warum? Das Ziel eines Teamworkshops im ersten Monat ist es, ihnen und dem Team einen Raum zu bieten, um ein frühzeitiges Verständnis der jeweiligen Arbeitsstile, Kommunikationsmuster und inhaltlichen Prioritäten zu bekommen, so dass alle schnellstmöglich gut zusammenarbeiten können. Der Aufbau des hier vorgeschlagenen ersten Teamworkshops basiert auf dem etablierten „New Manager Assimilation Program“ z.B. bei General Electric: 09:00 Start & Einleitung durch die Teamleitung (Ziel, Workshop-Regeln,.. ) 09:10 Blick in die Vergangenheit 10:30 Pause 10:45 Antworten zu den Fragen des Teams an Sie 11:00 Blick in die Zukunft 12:15 Aktionsplan 12:30 Ende – Gemeinsames Mittagessen (optional) 2. Vorbereitung Für den ersten Teamworkshop sollten Sie mindestens einen halben Tag einplanen, die hier vorgestellten Zeiten können Sie aber mit dem Team gemeinsam anpassen und ausweiten. Idealerweise trifft sich das gesamte Team außerhalb des Büros, dort hat man den Kopf besser frei von operativen Themen. Sollten Sie ihn im Büro abhalten wollen, empfehle ich einen anderen Meetingraum als den, den Sie sonst nutzen. Auch das zeigt Ihrem Team „es ist etwas anders, wir nehmen uns Zeit für uns als Team“. Falls Sie den Workshop virtuell machen möchten, geht dies natürlich auch. Sie brauchen eine Videoplattform (Zoom, etc.) und ein virtuelles Whiteboard (Miro, etc.). Die Moderation können Sie übernehmen oder vielleicht haben Sie in Ihrem Team auch interne Moderatoren bzw. ein externer Team Coach unterstützt Sie. Falls Sie selber moderieren, empfehle ich Ihnen symbolisch „2 Hüte“ zu nutzen und klar zu kommunizieren, wann Sie als Moderator:in und wann als Führungskraft sprechen. Zur Vorbereitung gehört auch, die Flip-Charts bzw. virtuellen Boards mit den Fragen unten vorzubereiten. Weiteres Equipment für einen physischen Workshop sind ausreichend Flip-Chart Blätter, große Marker und Klebeband. 3. Blick in die Vergangenheit Nach einer Einleitung geht es zuerst darum, in die Geschichte des Teams zu schauen. Hierzu hängen Sie die Flip-Charts mit den Fragen 1-5 im Raum auf. Jedes Teammitglied bekommt einen Stift und hat 30 Minuten Zeit. 1. Was wissen wir bereits über unsere neue Führungskraft? 2. Was wissen wir noch nicht, würden es aber gerne wissen? 3. Was sollte unser:e neue:r Teamleiter:in über uns als Team wissen? 4. Welches waren unsere größten Herausforderungen im vergangenen Jahr? Wie haben wir sie gelöst? 5. Worauf sind wir in unserem Team stolz? Als Führungskraft können Sie in dieser Zeit den Raum verlassen. Falls Sie Ihr Leader:in-Manifest noch nicht mit dem Team geteilt haben, können Sie die Zeit auch nutzen, um die wichtigsten Punkte auf einem Flip-Chart für eine Vorstellung im Anschluss zusammenzutragen. Anschließend hat Ihr Team dann 20 Minuten Zeit, Sie zu den Flip-Charts zu debriefen. 10 Minuten könnten Sie zudem für die Vorstellung Ihres Leader:in-Manifests einplanen um dem Team auch einen Blick in Ihre Vergangenheit zu geben. Der Rest der Zeit ist Puffer für eine Diskussion. In der Pause können Sie sich Antworten zu den Fragen vom Flip-Chart Nr. 2 überlegen. Diese teilen Sie dann nach der Pause. 4. Blick in die Zukunft Nun ist es an der Zeit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Lassen Sie das Team auf weiteren Flip-Charts die folgenden Fragen bearbeiten: 1. Worin sehen wir die größten Herausforderungen für das nächste Jahr? Welche Vorschläge haben wir, um sie zu bewältigen? 2. Welche Unterstützung wünschen wir uns von unserem:r neuen Teamleiter:in? Parallel dazu arbeiten Sie an ähnlichen Fragen: 3. Worin sehe ich die größten Herausforderungen für das nächste Jahr? 4. Welche Erwartungen habe ich an das Team? 20 Minuten für das Brainstorming und ca. 40 Minuten für das Debriefing bzw. die Diskussion darüber, wie ihr in Zukunft zusammenarbeiten wollt, sollten reichen. 5. Ein guter Abschluss Notieren Sie sich als Team auf einem Aktionsplan die besprochenen Aktionen z.B. „wer macht was mit wem bis wann?“ Ein gemeinsames Mittagessen im Anschluss und eine Besprechung am Nachmittag über operative To Do's bieten sich an. Dieser erste Team Workshop wird Ihnen als Team helfen, sich schnell gegenseitig besser zu verstehen und eine gemeinsame Ausrichtung des Teams für die kommende Zeit zu finden. Teamzeit ist immer eine gut investierte Zeit! Über die Autorin: Katrin Grunwald ist Teamentwicklerin und Coach für First-Time Leader. Als Gründerin der Beratung „The Globe Team“ in München begleitet sie angehende Führungskräfte bei einem erfolgreichen Start in die erste Führungsrolle und Teams weltweit dabei, besser zusammenzuarbeiten. Sie wird in ihrer Kolumne konkrete Tipps und Tricks aus ihrer Erfahrung in europäischen Konzernen, Start-Ups, Regierungsorganisationen und NGOs teilen. Für alle, die auf dem Sprung in die erste Führungsrolle und darüber hinaus sind.
- Strategie meets Umsetzung: Wie wird man jetzt eigentlich sichtbar?
How to: Personal Branding | Ihre Personal Branding Strategie steht. Sie wissen, was Ihr Thema ist und die Kernbotschaft klingt so großartig, dass Sie sie in die Welt hinausrufen möchten. Sie sind voller Euphorie und wollen direkt loslegen, haben aber eigentlich keine Zeit und Ihre zahlreichen Ideen für Content hinterfragen Sie auch direkt wieder. Wie werden Sie jetzt sichtbar? Personal-Branding-Strategin Christina Richter verrät es Ihnen. Lassen Sie mich Ihnen ein Geheimnis verraten: Die Strategie allein macht Sie nicht sichtbar. Sie bildet vielmehr das Fundament, ihr Warum, Was und Wer. Im nächsten Schritt geht es dann an die Umsetzung, sprich das Wie. Und für das “Wie” brauchen sie einen (zumindest groben) Fahrplan, neudeutsch Roadmap. Und damit möchte ich an dieser Stelle klar unterscheiden: Strategie und Roadmap sind nicht das selbe. Das Erste ist die Theorie, das Zweite die praktische Umsetzung. Ähnlich wie bei der Führerscheinprüfung. Aber wie fangen Sie konkret an, die Strategie in die Praxis umzusetzen? Dazu möchte ich Ihnen zwei der mir am häufigsten gestellten Fragen stellen. Machen sie sich auf jeden Fall mindestens einmal Gedanken dazu, denn sonst verlieren sie sich schnell im Klein-Klein des Social-Alltags. Frage 1: Wie viel Zeit muss ich eigentlich investieren? Kleiner Realitätscheck: Es ist Montag, zweieinhalb Wochen nachdem sie ihre Strategie erstellt haben. Zwischenzeitlich haben sie angefangen, ihre Profile zu updaten, sind aber noch nicht fertig. Einen ersten Post hatten sie auch live gestellt – direkt am Tag, nachdem die Strategie stand. Das nächste Meeting steht an. Ihr Kalender ist grad echt voll. Stunden später denken sie wieder daran: Personal Branding. Sie haben Zeit und Geld in ihre Strategie investiert und die ist wirklich toll. Aber da ist er wieder, ihr Berufsalltag. Kommt ihnen das bekannt vor? Was also die Frage nach dem Zeitinvest angeht: Prinzipiell könnten sie aus Personal Branding einen Vollzeitjob machen, denn auf Social Media tickt die Zeit anders und schwupp, sind wieder zwei Stunden vorbei. Da sie allerdings noch ihren eigentlichen Job haben und der Kalender stets voll ist, überlegen sie, wieviel Zeit für sie machbar ist. Zeit investieren müssen sie – egal wie voll der Kalender ist – denn von nichts kommt nichts, vor allem keine Sichtbarkeit. Als Basis-Zeitinvest rate ich ihnen: Stellen sie sich täglich einen LinkedIn-Termin von 15-20 Minuten in den Kalender ein. Wirklich? 15 Minuten reichen für mehr Sichtbarkeit? Sie werden überrascht sein, was sie mit ein bisschen Planung alles in 15 Minuten schaffen können. Dazu sollten sie eine Routine etablieren: Loggen sie sich pünktlich zum Termin in ihr Profil ein und gehen durch ihren Feed. Wenn sie einen Post spannend finden, hinterlassen sie einen Kommentar. Dies ist die einfachste Form, sich mit ihrem Fachwissen sichtbar zu machen. Bleiben sie dabei aber ihrem Thema treu. Wenn sie ihre Personal Branding Termine regelmäßig wahrnehmen und sich an digitalen Diskussionen beteiligen, wird ihnen das allein schon mehr Sichtbarkeit bescheren. Wichtig ist die Kontinuität, daher planen sie feste Termine ein. Wenn sie es nicht jeden Tag schaffen, dann bitte jeden zweiten Tag – 15 Minuten mit einem Kaffee oder Tee sollten machbar sein. Frage 2: Was soll ich überhaupt posten? Wenn sie ein Content-Pro sind, können sie sicher jeden Tag einen spannenden Post einfach runterschreiben, direkt das passende Foto raussuchen und voila, fertig ist ihr Post. Wenn sie allerdings kein Profi-TexterIn sind – und beispielsweise als ProjektmanagerIn, Head of Product oder GeschäftsführerIn gehört Content Creation nicht unbedingt in ihr Anforderungsprofil für den Job - dann sollten sie sich auch für ihren Content einen Fahrplan erstellen. Der muss nicht bis ins Detail durchgeplant sein, denn sie wollen ja auch aktuelle Inhalte posten. Aber eine grobe Idee zu haben, was und worüber sie posten wollen und woher sie die Inspiration und Inhalte bekommen, kann auf gar keinen Fall schaden. Nutzen sie dafür ein Notizbuch, ein Google Sheet oder – so mache ich es – mach beispielsweise eine Whatsapp-Gruppe für sie selbst auf und stellen sie sich dort Links, Screenshots und Sprachnachrichten mit Ideen ein. Die Gruppe erstellen sie, indem sie mit einem Freund oder einer Freundin eine Whatsapp-Gruppe aufmachen und die zweite Person dann wieder aus der Gruppe entfernen – dieser Tipp hat mir mein Content-Leben unfassbar erleichtert. Inhaltlich könnte ihnen alles, was ihnen in ihrem (Berufs-) Alltag passiert, Futter für ihre Posts bieten: Sie arbeiten vielleicht gerade an einer Studie oder einer Präsentation. Vielleicht besprichen sie auch ein Projekt mit einem Kunden oder sie klären ein Problem. Zwischendurch kommt ein Kollege mit einer Frage zu ihnen. Ich greife ganz oft Fragen auf, die mir Kunden stellen. Wenn diese Frage einen oder zwei meiner Kunden beschäftigt, dann ist sie sicher auch für andere interessant. Sie können auch sehr gut Newsletter für Inspirationen nutzen oder aber Inhalte von anderen Menschen aus ihrem Netzwerk. Wichtig ist: sammeln sie Ideen, Gedanken, Links oder Fotos, denn sonst gehen sie im Alltag und der Flut der Informationen verloren. Aktivitäten zu planen hilft, unsere Vorhaben zu realisieren Einen Plan zu haben und gut vorbereitet zu sein, kann ihnen ihren Personal Branding Alltag wirklich vereinfachen. Bitte nicht einfach planlos nach aktueller Gefühlslage posten, teilen und liken oder aus Verzweiflung unangebrachten Aktionismus an den Tag legen, nur weil der ein oder andere Post noch nicht so funktioniert. Damit wird es auch nicht besser. Mit Terminen im Kalender und ersten gesammelten Inhalten fahren sie am besten: Jeden Tag 15 Minuten Kommentare schreiben und so sukzessive ihren digitalen Fußabdruck auf der Plattform hinterlassen. Einmal die Woche posten sie selbst etwas. Wenn sie es zweimal die Woche schaffen, umso besser. Je aktiver sie sind, desto schneller werden sie sichtbar. Und ein letzter Tipp: Die Arbeit an ihrer Personal Brand hat ihre Hochs und ihre Tiefs. Nach der anfänglichen Euphorie kommen oft Zweifel und Frust, denn bis wirklich etwas passiert, müssen sie erstmal Zeit und Energie investieren. Machen sie sich daher immer wieder bewusst: Sie haben eine Strategie und einen Plan. Und idealerweise entwickeln sie daraus eine Routine. Und dann bleiben sie dran. Über die Autorin: Christina Richter ist Personal Branding- und Kommunikationsstrategin mit Sitz in Berlin. Nach zehn Jahren in Agentur, Mittelstand sowie Großkonzern in den Bereichen PR, Unternehmenskommunikation und Social Media berät sie seit 2015 Unternehmen und Unternehmer:innen aus aller Welt in Sachen Personal Branding.
- Hört auf mit dem ökologischen Verzichtsnarrativ!
Kolumne: Neues Unternehmertum | In wenigen Wochen findet die Bundestagswahl statt und im aktuellen Wahlkampf häuft sich ein Bild des Verzichts zugunsten der Nachhaltigkeit. Doch Nachhaltigkeit ist viel mehr als ein Luxus einiger weniger – sondern eine Chance für unsere Gesellschaft. Unsere Kolumnistin Stefanie Kuhnhen erklärt, wie ein Perspektivwechsel gelingen kann. Heute wird es ungewohnt politisch in meinen Zeilen. Weil wir uns in den letzten Wochen von dem Bundestagswahlkampf befinden und ich nicht darüber hinwegkomme, dass wir selbst in wirtschaftlichen Leitmedien tatsächlich immer wieder nur vom grünen Verzichtsnarrativ lesen. Dabei ist Nachhaltigkeit doch längst vom persönlichen Lifestyle einiger, „die es sich leisten können“, zum gesellschaftlichen Trend und dem zentralen Wirtschaftsfaktor geworden. Als Chance für jedes Unternehmen – aber auch für uns als Land, das diese Zukunftsbranchen in die Welt exportieren kann. Warum reden wir dann nie über das, was wir gewinnen, sondern nur über das, was wir vermeintlich verlieren? Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Um uns herum sehen wir überall auf der Welt in Echtzeit die Auswirkungen der Klimakrise. Wir lesen, dass alle Worst-Case-Annahmen der Wissenschaftler vor mehr als 30 Jahren durch aktuelle Studien bestätigt werden. Wir wissen demnach alles . Und doch spüre und sehe ich gerade in diesen Tagen des Wahlkampfes noch immer starke Beharrungskräfte, gerade auch in den Leitmedien. Besonders gern, wie auch wieder letzte Woche mehrfach in der Presse geschehen, wird dabei das Verzichtsnarrativ herangezogen. Grün sein ist demnach nur für die Reichen und Privilegierten, denn am Ende muss ja bitte noch Geld verdient werden! Und diesen Verzicht, wer kann den denn wollen? Ich sehe gar keinen Verzicht. Kurzfristig vielleicht, solange die Technologie uns noch nicht alle neuen Möglichkeiten in unseren Alltag bringen kann. Solange bewegt mich als weltoffene und von der Welt und ihren vielfältigen Menschen inspirierte Persönlichkeit natürlich auch, dass ich nicht mehr drei Mal pro Jahr neue Länder erkunden sollte, zumindest nicht am anderen Ende der Welt. Aber denken wir mal zehn Jahre weiter. Fliegen wir dann mit Wasserstoff? Forsten wir schneller und intelligenter mit CO2-Kompensationen auf? Oder wird Virtuell Reality vielleicht dazu beitragen, neue Ecken der Welt zu erkunden, ohne physisch dort zu sein? Die anstehenden Reformen haben wenig mit Verzicht zu tun, sondern mit der Chance, jetzt Alles für Alle zu gewinnen In allem, was wir tun, können wir schlauer handeln. Eben weil wir heute mehr wissen. Und weil uns die Technologie neue Lösungen ermöglicht! Aus einer Welt, die in Skandinavien Bäume fällt, sie nach Asien verschifft, mit viel Wasser und Energie daraus Pappbecher formt, diese mit Plastik beschichtet (das zuerst gefördert, raffiniert und mit Chemikalien versetzt werden muss), um sie dann zurück nach Europa zu verschiffen, sie mit dem LKW quer durchs Land fährt, um einen Pappbecher für einen Coffee-To-Go fünf Minuten in den Händen zu halten. Und das alles anstatt im Restaurant eine Keramiktasse zu nutzen und zur Abgabe zu bringen, wo sie gespült würde, können wir jetzt eine so viel bessere Welt bauen! Es ist nämlich eben nicht alles gut: Nicht die Natur, die soziale Gerechtigkeit, nicht unsere Gesellschaft, unsere Gesundheit und somit auch nicht unser aller Lebensqualität. All das können wir doch besser! Jetzt allemal! Für mich haben die anstehenden Reformen daher erstmal wenig mit Verzicht zu tun, sondern mit der Chance, jetzt Alles für Alle zu gewinnen! Wenn wir klüger denken. Und klüger handeln. Diesen Anspruch sollten wir alle in uns verspüren! Ich freue mich riesig auf eine regenerative Wirtschaft, Natur, Gesellschaft und Welt! Denn sie wird uns in so vielem reicher und resilienter machen. Auf dem Weg dorthin fordert sie ein paar Opfer, aber am Ende werden wir nicht nur mit vielen neuen Lösungen Geld verdienen, sondern vor allem eine Welt erschaffen, die uns nicht um die Ohren fliegt. Und ein Leben, das viel mehr Qualität in sich trägt. Von daher appelliere ich an uns alle, die wir das Privileg haben, unsere Welt jetzt besonders mitgestalten zu können, weil wir Unternehmen, Einfluss oder Menschen um uns haben, die uns folgen: Bitte lasst uns nicht mehr über Verzicht reden! Sondern über Gewinn! Lasst uns die Vision einer regenerativen Welt zeichnen und an uns den Anspruch haben, alle in unserer Gesellschaft mitzureißen. Schritt für Schritt. Ab heute. Denn auf diese Bundestagswahl kommt es an! Ich freue mich schon jetzt auf unseren Austausch, der hier beginnt. Und jederzeit online weitergehen kann: stefanie@killingopposites.com . Über die Autorin Stefanie Kuhnhen verantwortet als geschäftsführende Partnerin das strategische Produkt von Grabarz & Partner, einer der führenden inhabergeführten, kreativen Markenagenturen Deutschlands und der Welt. Nicht nur ihre Arbeiten für Unternehmen wie IKEA, Volkswagen, EDEKA oder Burger King wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Strategiepreisen ausgezeichnet, sondern auch sie selbst. Stefanie Kuhnhen ist zweifache Mutter und hat im Frühjahr 2018 das Trendbuch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze" publiziert. Seit 2019 ist sie Co-Founderin des Startups „Kokoro“. Eine App, die die zentralen Faktoren gesunder Unternehmenskulturen misst und Teams aktiv dabei unterstützt, ihren emotionalen Zustand zielgerichtet zu verbessern.
- Wissen(schaft) ist Macht
STRIVE+ Corona hat geschafft, was selbst der Klimawandel nicht vermochte: Erkenntnisse aus der Wissenschaft finden in der Politik Gehör. Wo die Regierung früher von der Deutschland AG beraten wurde, kamen in der Pandemie zuerst Ärzt:innen und Forscher:innen zu Wort. In der Geschichte der Bundesrepublik ist das einmalig. Wo die Regierung früher von der Deutschland AG beraten wurde, kamen in der Pandemie zuerst Ärzt:innen und Forscher:innen zu Wort. In der Geschichte der Bundesrepublik ist das einmalig. Wird es so bleiben?
- Der Unterschied zwischen Scheitern und Erfolg
Gastbeitrag | Innovation ist ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmenserfolgs, klar. Und muss sorgfältig geplant werden, auch klar. Oft unterschätzt ist aber, wieviel Zeit, Geld und Energie Innovationen brauchen. HR-Expertin Gitta Blatt erklärt, worauf Sie achten sollten. Wir alle wissen, die besten Ideen scheitern unzählige Male, bevor sie erfolgsversprechend sind. Das Problem dabei ist, dass wir oft kalte Füße bekommen, bevor bahnbrechende Projekte überhaupt in Angriff genommen werden. Was das nächste große Ding hätte werden können - heute sagt man Moonshot oder Unicorn - bleibt dann nur eine coole Konzeptidee. Mit anderen Worten: Wir scheitern bei der Förderung von Flügen in den Outerspace unserer zukünftigen Organisationserfolge. Covid bedeutet viel wirtschaftliche und planerische Unsicherheit. Und es ist noch nicht vorbei. Zusätzlich dabei noch zu forcieren, die Welt auf den Kopf zu stellen, die gerade völlig aus den Fugen geraten ist? Nicht so gerne. Die Wirtschaft befindet sich in atemberaubendem Wandel. Corona sorgte für Rezession, Disruption und für eine kürzere Haltbarkeit von Geschäftsmodellen. Verbraucher:innen wollen nachhaltige Produkte, die Art und Weise, wie wir arbeiten verändert sich, Mitarbeiter:innen fordern neben einem guten Einkommen den erkennbaren Sinn des Unternehmens. Und nun noch Innovationen? Was ist also der richtige Weg, um als Führungskraft gerade jetzt Innovationen zu fördern? My take away: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Entscheidungsmandat, nicht auf Titel Manchmal wird argumentiert, dass es auf die Kultur ankommt - die informellen Regeln, die das Organisationsleben bestimmen. Aber reicht es, dass die Kolleg:innen ermutigt werden, Spaß zu haben, sich einzubringen und über den Tellerrand zu schauen? Obwohl ich sicher eine der größten Kulturverfechterinnen für Organisationen bin, denke ich: „Nein, das reicht nicht“, denn oft verändern sich parallel Organisations-Strukturen, jedenfalls ist das typisch in einer Phase des Umbruchs oder des Wachstums. Wenn Biotech-Gründer:innen uns vor COVID retten, werden alle Beteiligten nicht nur reich, sondern auch zu Held:innen. Eine Mondlandung. Diese verdient viel Ruhm und Aufmerksamkeit. Ein Misserfolg hingegen bedeutet, dass sie im schlimmsten Fall ihren Job verlieren. Auch das geht in Startups schnell. Annehmlichkeiten wie „schicke Titel und Beförderungen“ bedeuten in einer solchen Umgebung, in der viel auf dem Spiel steht, eigentlich nichts. Wenn Organisationen wachsen und wandeln, ändert sich das. Die öffentlich wahrgenommene Ausrüstung und Materialschlacht zur Mondlandung wird immer präsenter, der Anteil des/der Einzelnen an dem Raketenstart nimmt aber ab. Es gibt weniger Impact und weniger Entscheidungsmandat, dafür mehr wahrgenommenen Einfluss. Das führt zu einem konservativerem Mindset und Entscheidungen werden weiter entfernt von dem eigenen Einflussbereich getroffen. Es gibt oft internationale Management Kreise, die darauf achten, Teile ihres Geschäfts zu schützen, die bereits erfolgreich, schnell skalierbar und repetitiv sind. Das Ergebnis? Innovation bleibt auf der Strecke. Sie entstehen einfach nicht durch Konzeptarbeit am grünen Tisch. My take away: Marschieren Sie nicht im Genie-Alleingang. Der richtige Platz in der Organisation, und das Netzwerk helfen ihrer Karriere Innovator:innen sind keine einsamen Genies, die im Alleingang und auf Ansage ihre brillanten Visionen in den Countdown bringen. Tatsächlich brauchen Innovator:innen jemanden, der sich für ihre Arbeit einsetzt, ein Netzwerk voll Mentor:innen. Hier ist die erste Regel: wenn Sie risikoreiche Ideen verantworten, gehören Sie zu den Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, also Revoluzer:innen. Sie entwerfen Raketen. Sie fliegen sie nicht. Trennen Sie das bewusst. Astronaut:innen übernehmen das ausgereifte Produkt. Nicht ihre Skizze. Künstler:innen und Astronaut:innen sind gleichbedeutend wichtig. Aber sie managen unterschiedliche Phasen und leben in verschiedenen Rollen. Dabei schauen wir auf die internen Strukturen der Organisation. In COVID Zeiten müssen wir rauszoomen. Auf welcher Umlaufbahn ist unsere Organisation gelandet und welchem Stern folgen wir. My take away: Lassen Sie sich von Mentor:innen helfen, kurzfristig Fehler zu analysieren und mittelfristig den Risikorahmen zu stecken. Es ist wichtig, auch externe Mentor:innen zu haben, die diese Erfahrung haben. Übermäßige Einmischung der Konzernzentrale ist in solchen Momenten ja nicht untypisch, aber das fördert eben keine fragilen Ideen, erlaubt keine echte Fehlerkultur und schafft Strukturen, die nur auf das nächste Quartal fokussieren. Moonshots – also Ideen, die verrückt genug erscheinen, um den Unterschied zwischen Scheitern und Erfolg zu machen, braucht es in kleinen und großen Organisationen. Aber durch Risikoscheue funktioniert kein großer Sprung und auf das unmittelbare Ergebnis fokussiert, entsteht nicht genügend kreative Freiheit. Grundsätzlich bieten Krisenzeiten erfolgreiche Karriereentwicklung für beide: Innovator:innen und Macher:innen. My take away: Sein Sie Künstler:in oder Astronaut:in, es sind getrennte Rollen Über die Autorin: Gitta Blatt, Gründerin von Gitta Blatt HR-Strategy GmbH, unterstützt Unternehmen bei der Personalstrategie und HR-Projekten. Vor dem Schritt zur Selbstständigkeit war Gitta Blatt Managing Director Human Resources des Dentsu-Aegis-Networks in Deutschland. Sie verantwortet hierzulande alle Themen rund um Personal und Organisation für das Network. Blatt arbeitete zuvor bei Sky Deutschland, wo sie als Executive Vice President HR und Organisation die internationale Digitalisierung sowie den damit verbundenen Kulturwandel des Medienkonzerns vorangetrieben hat. Durch ihre jahrelange, mit Preisen ausgezeichnete, Arbeit in Human Resources ist Gitta Blatt eine spannende Stimme zu Themen wie Leadership.