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- Zuhören ist das neue Gold
STRIVE+ Politik-Kolumne | Wir haben verlernt, miteinander zu sprechen, zuzuhören und andere Meinungen auszuhalten – auch wenn sie uns nicht gefallen. Aber genau so funktioniert Demokratie.
- In 3 Schritten Feedback besser verarbeiten
Fast jede Frau hat es mindestens einmal in ihrem Leben gehört: "Du bist zu laut", "Du bist zu arrogant", Du bist zu dominant“. Oder noch schlimmer: "Als Mädchen / Frau macht man das nicht." Autsch! Das tut weh. Und bei vielen haben sich diese Sätze bewusst oder unbewusst tief eingebrannt – und beeinflussen nachhaltig das heutige Verhalten und den aktuellen Erfolg. Um solche Aussagen zu vermeiden, passen sich viele an: Sie sind leise, stecken zurück und geben sich lieb und nett. Wie man es eben von einer Frau erwartet. Doch das bremst den Erfolg - denn wie soll man erfolgreich sein, wenn man es immer nur allen recht machen will und sich selbst klein hält? Die folgenden 3 Schritte helfen modernen und erfolgreichen Frauen, sich ein für alle Mal von dem "Too much" Stigma zu befreien. 1. Das Ausmaß verstehen Schaffen Sie sich einen Raum der Ruhe und Ungestörtheit und überlegen Sie sich, inwiefern Sie dieser eine Satz genau beeinflusst hat. Welche Entscheidungen hat diese Aussage – und die Angst davor, wieder so etwas zu hören – bisher bereits beeinflusst? Was haben Sie gemacht oder unterlassen, aus Angst? Welchen Teil von sich haben Sie deswegen versteckt oder zurückgehalten? Was haben Sie nicht gesagt oder getan? Nehmen Sie sich ausreichend Zeit dafür und schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt. Lassen Sie diese Liste dann einen Tag liegen und schauen Sie sich diese dann erneut an: Was fällt Ihnen auf? Wie geht es Ihnen damit zu wissen, was sie alles verpasst oder nicht gewagt haben? Und die wichtigste Frage von allen: Sind Sie weiterhin bereit, diesen Preis zu zahlen? Oder ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem es reicht – und Sie es endlich anders machen wollen? Diese Übung ist sehr effektiv, da sie uns vor Augen führt, mit welchen Konsequenzen wir uns seit Jahren abfinden. Vielleicht ist dieses Verhalten sogar komplett normal geworden und Sie nehmen gar nicht mehr wahr, dass Sie tagtäglich zurückstecken. Nachdem Sie das verstanden haben und bereit sind, weiter zu gehen, geht es über zu Schritt 2: Der Vergebung und somit der Heilung der Wunden. 2. Die Wunden heilen Diese Aussagen haben Sie verletzt. Natürlich. Vielleicht kamen sie in einem Moment, in dem Sie auf einer Welle des Erfolgs geschwommen sind – und plötzlich wieder knallhart auf dem harten Boden der Realität gelandet sind. Schmerzhaft und ernüchtert. Die beste Methode, diese Wunden zu heilen, ist Vergebung. Vergeben Sie der Person, die es zu Ihnen gesagt hat. Sie wusste es nicht besser. Schreiben Sie ihr einen Brief, in dem Sie Ihrer Verärgerung freien Lauf lassen und die Auswirkung, die dieser Satz auf Sie hatte, schonungslos offen und ehrlich beschreiben. Packen Sie alle Emotionen in diesen Brief. Trauen Sie sich, wütend zu sein und halten Sie nichts zurück. Verbrennen Sie diesen Brief anschliessend oder werfen Sie ihn weg. Dieser Teil des Kapitels ist jetzt abgeschlossen. Danach vergeben Sie sich selbst. Vergeben Sie sich dafür, dass es Ihnen nahe ging. Vergeben Sie sich dafür, dass es Sie beeinflusst und geprägt hat. Und dass Sie auch heute noch daran denken. Gerne können Sie auch der jüngeren Version von sich selbst, die diesen Satz gehört und abgespeichert hat, einen Brief schreiben. Schliessen Sie Frieden mit der Situation. 3. Eine neue Vision formulieren Wenn Sie die Situation abgeschlossen haben und die Vergangenheit somit ruhen lassen können, kommen wir zum dritten und letzten Schritt: Dem Formulieren einer neuen Vision. Nachdem Sie sich klar sind, dass sie nicht "die Laute" oder "die Arrogante" sein wollen, wer sind Sie? Welche Stärke steckt hinter "laut" oder "arrogant", die Sie bislang – aus Angst – nie wirklich gewürdigt und anerkannt haben? Hier kommt auch das Umformulieren ins Spiel, denn Worte wie "laut" oder "arrogant" haben oft eine negative Konnotation. Was ist es stattdessen? Aus "Du bist zickig" wird dann vielleicht ein "Ich weiss genau, was ich will". Oder aus "Du bist arrogant" ein "Ich entscheide bewusst, mit wem ich rede und mit wem nicht." – nutzen Sie diese Eigenschaften, um Ihr neues Ich zu kreieren. Wer sind Sie als Leaderin, die ihre Stärken nutzt? Was macht Sie aus? In dem Moment, in dem Ihnen das gelingt, müssen Sie sich nie wieder vor irgendwelchen Kommentaren "fürchten": Es wird alles an Ihnen abprallen, denn Sie wissen genau, wer SIE sind. Und alles andere sind nur Ansichten und Perspektiven von anderen. Einzig IHRE Perspektive zählt. Über die Autorin: Katrin Bitterle ist Female Leadership & Empowerment Coach und Expertin für Mental-Training. Sie begleitet Frauen und Unternehmerinnen auf der ganzen Welt, mit besonderem Fokus auf Frauen in männerdominierten Industrien. Ihre Mission ist es, Frauen zu befähigen, ihre Arbeit oder ihr Unternehmen auf eine weibliche, authentische, intuitive und empathische Art zu führen, mit viel Leichtigkeit, Spaß und Freude. Katrin ist vor 10 Jahren in die Schweiz ausgewandert und wohnt in der Nähe von Zürich. www.katrin-bitterle.com
- Gründer:innen-Mindset fängt in der Schule an!
“Erfinderin!”. Mit vier Jahren war das meine Antwort auf die Frage, was ich einmal werden wolle. Es war die Idee, etwas ganz Neues von Grund auf zu entwickeln und aufzubauen, das anderen Menschen das Leben in irgendeiner Art und Weise einfacher machen kann. Es hat noch 13 weitere Jahre gedauert, bis ich durch den Seminarkurs business@school der Boston Consulting Group für mich herausfand, dass das Gründen eines Startups der richtige Weg ist, genau das machen zu können. Es dauerte weitere drei Jahre, bis heute, um Kompetenzen und Einstellungen zu entwickeln, die essentiell für das Mindset von Gründer:innen sind. Verschiedenste Impulse, eine Awardverleihung, ein Studienorientierungsjahr und ein Praktikum, haben mich an den Punkt gebracht, an dem ich heute stehe. 2020 habe ich mein Abitur gemacht und werde dank eines Stipendiums in ein paar Monaten anfangen, in London Business Administration und Computer Science zu studieren. Das Mindset, das in der Schule vermittelt wird, passt in vielen Facetten nicht zu dem von zukünftigen Gründer:innen und allen anderen Menschen, die in ihrem Leben wachsen und große Ziele erreichen wollen. Um das Deutschland von morgen von Gründer:innengeist verzaubern zu lassen, muss diese Einstellung bereits in der Schule vermittelt werden. Was macht ein Entrepreneurial Mindset aus? Um selbst zu lernen, welche Fähigkeiten und Einstellungen wichtig zum Gründen sind, hat es weit mehr als die bereits existente Schulbildung gebraucht. Im Endeffekt war es bei mir ein Mix aus schulischen und außerschulischen Umwegen. Nach der zehnten Klasse wechselte ich die Schule auf das Landesgymnasium für Hochbegabte. Dort nahm ich nicht nur am Seminarkurs business@school teil, bei dem ich in einem Team ein fiktives Startup gründete und meine Begeisterung für Unternehmertum entdeckte. Auch eignete ich mir wichtige Soft Skills an. Gleiches gilt für die Erfahrungen, die ich aus dem Top Talents under 25 - Award , dem Studienorientierungs- und qualifizierungsjahr proTechnicale , sowie meinem Praktikum bei der Job Matching Plattform matched.io mitgenommen habe. Aus all diesen Stationen habe ich gelernt, welche Einstellung essentiell zum Gründen ist und wie man diese bereits in der Schule vermitteln kann. Lieber zweimal nachgefragt, als einfach so hingenommen Als Schülerin hatte ich vor allem in den niedrigeren Klassen, das Gefühl, dass das vom Lehrer:innen Gesagte Gesetz sei. Viel besser wäre es, die Schüler:innen zu ermutigen, Dinge kritisch zu hinterfragen. Das macht den Unterricht interessant, erschafft offene Diskussionen unter den Lernenden und fördert Neugierde, sowie ein tiefes Verständnis für die Thematiken. Diese Erfahrung durfte ich vor allem im Unterricht des Landesgymnasiums machen. Es ist fast in allen Lebenslagen wichtig, die Fähigkeit zu besitzen, nicht einfach so alles hinzunehmen. Diese Herangehensweise macht es nicht nur Fake News, Verschwörungstheoretikern und Betrügern schwerer. Es hilft auch, Selbstreflexion anzuregen und sich zu fragen, ob das, was man im Leben macht, wirklich zu einem selbst passt, oder ob man mit dem eigenen Unternehmen die richtigen Entscheidungen trifft, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Lebenslanges Lernen lernen Wir leben in einer Welt, in der sich alles Schlag auf Schlag verändert und weiterentwickelt. Das was man in der Schule über Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik lernt, ist oft schon ein Jahr später nicht mehr aktuell. Um Schüler:innen ein Gefühl dafür zu geben, wie wichtig es ist, sich auch nach der Schule auf dem neuesten Stand zu halten und stets dazuzulernen, sollten noch öfter aktuelle Themen in den Unterricht integriert werden. Schüler:innen sollten beispielsweise in Physik, Politik und Wirtschaft die verschiedenen Aspekte erklärt bekommen, wieso gerade zwei Milliarden Euro in Quantentechnologien investiert wurde. So können Themen gleichzeitig von verschiedenen Seiten erläutert werden. Nur wenn man weiß, welche Trends und Tendenzen aktuell sind, kann man Ideen für die Gestaltung der Zukunft haben und eine differenzierte Antwort darauf finden, welcher Beruf oder welches Studium besonders zukunftsfähig ist. Scheitern ist okay – wenn man daraus lernt und es dann noch einmal versucht Erfolgreiche Gründer:innen unterscheiden sich von nicht-erfolgreichen vor allem in dem Punkt, dass sie nach einer Niederlage nicht aufgegeben, sondern stärker geworden und wieder aufgestanden sind. Schüler:innen muss bereits in der Schule eine gesunde Fehlerkultur nahegebracht werden, damit sie “Fehler” und konstruktive Kritik für sich nutzen können. Bei matched.io sollen beispielsweise bewusst viele Fehler gemacht werden. Man spricht darüber und es gibt offenes konstruktives Feedback. Daraus kann man bestmöglich lernen und steht gleichzeitig noch füreinander ein. Wenn Fehler machen und Scheitern normalisiert werden, entwickeln die Lernenden eine Toleranz für Ambiguität. Sie lernen, dass die Möglichkeit des Versagens besteht, dass das jedoch noch lange kein Weltuntergang ist. Diese Einstellung macht mutig, verringert die innere Hürde, Neues zu versuchen und Risiken einzugehen. Das ist nicht nur für zukünftige Gründer:innen, sondern für alle Menschen, die in ihrem Leben wachsen und große Ziele erreichen wollen, wichtig. Growth Mindset als Soft Skill Nr. 1 Die meiner Meinung nach entscheidendsten Denkweisen von Gründer:innen verbergen sich unter den beiden Mottos “Sei mutig und greife nach den Sternen” (- proTechnicale) und “Wer es nicht versucht, wird es nicht erfahren.” (- meine Mutter). Ersteres sagt aus, den Mut zu haben, unkonventionelle Wege zu gehen, um eigene Ziele erreichen zu können und dazu in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Nur so kann das volle Potential ausgenutzt werden. Um Schüler:innen diese Denkweisen mit auf ihren Weg zu geben, ist es besonders wichtig, ihnen zu helfen, ihre Stärken zu finden und diese gezielt einsetzen zu können. Außerdem darf es kein Tabu mehr sein, sich dazu zu entscheiden, nicht den roten Faden im Lebenslauf zu wählen. Der zweite Spruch zeigt, wie wichtig es ist, manche Dinge einfach mal zu versuchen und Pläne in die Tat umzusetzen. Viel zu oft wird aus Angst zu scheitern nur geträumt und nicht gehandelt. Ein Versuch kann nicht schaden. Entweder hat man Erfolg oder lernt daraus. Die Lehrer:innen müssen die Samen säen Für mich ist Entrepreneurial Mindset Toleranz für schnelle Veränderungen, kritisches Denken und Offenheit für konstruktive Kritik von anderen und sich selbst, sowie darauf basierende ständige Verbesserung. Auch das Streben nach großen Zielen und der Mut, diese Ziele aktiv anzugehen sind essenziell für ein Gründer-Mindset. Es ist die Schulzeit, in der junge Menschen besonders geprägt werden und in der sich Denk- und Handlungsweisen verfestigen. Je früher man damit anfängt, Kindern und Jugendlichen diese Werte nahezubringen, desto größer der spürbare Effekt. Besonders wichtig ist es hierbei an der Wurzel, der Lehrerausbildung, anzusetzen. Wenn die Relevanz für die genannten Werte schon dort an die Lehrer:innen der Zukunft vermittelt und im Lehrplan verankert wird, bin ich mir sicher: Der Gründer:innengeist in Deutschland wird wieder aufblühen. Über die Autorin: Lisa Steinhauser ist Teilnehmerin des technischen Studienorientierungs- und vorbereitungsjahres “proTechnicale”. In diesem Rahmen macht sie ein Praktikum beim HR Tech-Startup “matched.io”, wobei sie ihre ersten Berufserfahrungen sammelt. Lisas Ziel ist es, später einmal selbst ein Tech-Startup zu gründen, mit dem sie gesellschaftliche oder Umweltprobleme lösen kann. Für ihr Engagement und Interesse wurde sie im Jahr 2019 mit dem “Top Talents under 25”-Award ausgezeichnet.
- 5 Tipps für den Einstieg in die Tech-Szene
Die Tech-Szene boomt! Allerdings schrecken Frauen oftmals davor zurück, Jobs und Berufsmöglichkeiten in der Tech-Szene in Erwägung zu ziehen bzw. konkret zu verfolgen. Wie ein Einstieg in die Tech-Szene gelingen kann, zeigen unsere fünf Tipps. Die Tech-Szene boomt! Allein in Deutschland gibt es rund 70.000 Start-ups – von denen eine Vielzahl einen Tech-Fokus haben. Sie sind in der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken und bereichern ganze Industriezweige mit innovativen und richtungsweisenden Produkten, Lösungen und einer frischen Denkweise. Neben Start-ups prägen auch etablierte und größere Tech-Player die Szene. Durch ihre zukunftsweisenden Lösungen und Business-Modelle sind Tech-Unternehmen als Arbeitgeber sehr gefragt. Doch Frauen sind in der öffentlichen Wahrnehmung im Bereich Tech unterrepräsentiert. Dabei hat sich dort in den vergangenen Jahren viel geändert und die Tech-Szene ist diverser geworden. Das Image der männerdominierten Branche ist somit überholt. Allerdings schrecken Frauen oftmals davor zurück, Jobs und Berufsmöglichkeiten in der Tech-Szene in Erwägung zu ziehen bzw. konkret zu verfolgen. Wie ein Einstieg in die Tech-Szene gelingen kann, zeigen die folgenden fünf Tipps: 1. It’s a people’s business Wie so oft im Leben ist ein gutes Netzwerk das A und O. Frauen können im Netzwerken sehr erfolgreich sein; sie sind in der Regel aber zurückhaltender. Zu Unrecht! Natürlich kann man sich mit den richtigen Qualifikationen auf jeden Job bewerben, aber vor allem in höheren Positionen sind entsprechende Referenzen Gold wert. Oft wird vergessen, welches Netzwerk über die Jahre bereits aufgebaut wurde. Deshalb ist es wichtig, Kontakte zu pflegen. Auch wenn der letzte Kontakt eventuell schon einige Monate zurück liegt, kann beispielsweise ein:e ehemalige:r Kolleg:in, der:die jetzt in einem Tech-Unternehmen arbeitet eventuell als Türöffner für ein Bewerbungsgespräch fungieren. Die Vernetzung mit Unternehmen sowie den richtigen Stakeholdern kann persönlich erfolgen oder auch über digitale Kanäle, wie beispielsweise LinkedIn. Einmal den Mut gefasst, das eigene Netzwerk für seine Zwecke zu nutzen, kann ein wahrer Türöffner in neue berufliche Perspektiven und Möglichkeiten sein. 2. Meet & Greet Events und Veranstaltungen, national sowie international, sind eine tolle Möglichkeit, sowohl das Netzwerk zu erweitern, als auch Wissen zu speziellen Themen aufzubauen oder zu vertiefen. Auf Konferenzen und Messen präsentieren sich Unternehmen und geben Einblicke in die aktuellen Trends. Gut vorbereitet, zahlt sich die Teilnahme schnell aus. Vor dem Event sollte man sich klar machen, was das Ziel der Teilnahme ist und genau planen, wie man die Zeit vor Ort effektiv nutzt. Bei den meisten Veranstaltungen kann man vorab über Tools mit anderen Teilnehmer:innen in Austausch treten und Meetings vereinbaren. Zudem sollte man sich ganz genau das Programm anschauen und Highlights aussuchen und vermerken. Auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Konferenzen leider nicht stattfinden, kann man Online-Formate nutzen, um sich inhaltlich weiterzubilden und sich zu bestimmten Themen zu informieren. 3. Lebenslanges Lernen Wie eben erwähnt, können Events als Weiterbildungsmaßnahme genutzt werden. Aber auch weitere Formate sollten genutzt werden, um kontinuierlich zu lernen und die eigenen Fähigkeiten auszubauen. Die Tech-Szene ist extrem schnelllebig und entwickelt sich ständig weiter. Lebenslanges Lernen ist somit unabdingbar, um am Puls der Zeit zu bleiben und mit seinem Wissen zu überzeugen. Die Teilnahme an Online-Kursen, das Lesen von Fachzeitschriften oder der Austausch mit Expert:innen bei Meetups helfen dabei, auf dem Laufenden zu bleiben und die eigene Expertise zu erweitern. 4. Je spezieller, umso besser Die Tech-Szene ist breit gefächert: Fintech, TaxTech, LegalTech, Mobility etc. – für jede Branche gibt es spezielle Strömungen. Je detaillierter und genauer man sich in einer Branche auskennt, umso mehr profitiert der Arbeitgeber und das Unternehmen. Vor allem wenn man von Unternehmensseite wechselt, bringen viele Bewerber:innen langjährige Expertise in einem Bereich mit. Der externe Blick ist für Tech-Unternehmen sehr wertvoll. Vor allem internationale Sichtweisen sind sehr spannend und bereichern jedes Unternehmen. 5. Mut wird belohntt Vor neuen Herausforderungen zurückschrecken, ist in der Tech-Szene keine Option. Man muss die eigenen Hürden ablegen und sich selbst vertrauen. Nur wer wagt, der:die gewinnt! Ein Neustart in der Tech-Branche bringt viele Veränderungen mit sich - aber auch viele Chancen. In der Tech-Szene hat man die Möglichkeit aktiv an spannenden Projekten zu arbeiten und Lösungen für bestehende Projekte zu finden. Die Annahme, dass man ein:e Coder:in oder ITler:in sein muss, um im Tech-Bereich zu arbeiten, ist veraltet. Viele Berufszweige sind gefragt. Man darf nicht zu perfektionistisch denken. Stattdessen sollte man mutig sein und einen Neustart in einem Tech-Unternehmen wagen. Denn eins ist klar: Tech ist die Zukunft! Ganze Berufsgruppen werden irgendwann wegfallen. Unternehmen mit Tech-Fokus bieten neue Impulse und Berufswege, die klassische Berufe ergänzen oder ersetzen werden. Die Tech-Szene ist ein spannendes Feld, um die eigenen Fähigkeiten einzusetzen und vor allem auch zu erweitern. Über die Autorin Anita Richter, VP Tax Technology Innovation und Syndikus-Steuerberaterin, ist bei dem TaxTech-Unternehmen eClear für die Geschäftsentwicklung und für innovative Steuertechnologie-Lösungen verantwortlich.
- “Life is either an adventure or nothing at all”
Als die Pandemie die Straßen New Yorks buchstäblich leerfegte, wurde die Stadt von so manchem totgesagt. Umso aufregender ist es jetzt, das Wiedererwachen im Big Apple zu beobachten. Als allererstes kam die rush hour zurück, die subway fährt wieder 24 Stunden durch, Museen und Theater öffnen. Mit besonderer Spannung erwartet werden zahlreiche Neu- und Wiedereröffnungen der Gastronomieszene. In den vergangenen Monaten haben kreative Konzepte für viel Begeisterung gesorgt. Doch jetzt stellt sich die Frage: Wer kommt zurück, wer schließt die Türen für immer? Kaum eine Ankündigung hat allerdings ein größeres Beben verursacht als die des Schweizer Spitzenkochs Daniel Humm. Sein Restaurant Eleven Madison Park wird mit der Wiedereröffnung am 10. Juni 2021 ausschließlich ein komplett veganes Menü anbieten. Die pflanzenbasierte Revolution wurde gerade erst von den Herstellern veganer Burger salonfähig gemacht, doch dass jetzt das als weltbeste Restaurant gekürte Eleven Madison Park tierische Produkte von der Karte verbannt, gibt der veganen Bewegung eine ganz neue Bedeutung. Seine Beweggründe schildert Humm in einem sehr persönlichen Brief . Er erklärt wie das vergangene Jahr ihn in seinem Denken verändert hat und dass er das Restaurant, dessen Türen er 2020 geschlossen hatte, nicht in alter Form wiedereröffnen könne. Der vielleicht wichtigste Satz: „It is time to redefine luxury as an experience that serves a higher purpose and maintains a genuine connection to the community.” Einen tieferen Einblick gibt Humm im Podcast „How I Built This“ mit Guy Raz. Hier wird deutlich: sich neu zu erfinden begleitet den Ausnahme Gastronomen schon fast sein ganzes Leben lang. Mit 14 Jahren verlässt er die Schule um Profiradsportler zu werden und sagt sich gleichzeitig von seiner Familie los. Um sich zu finanzieren, beginnt er als Hilfskraft in Restaurants zu arbeiten. Mit 18 Jahren wird er Vater und erkennt auf seinem Weg, dass er vermutlich nie zur Weltspitze im Radrennsport gehören wird. Er erhält Chancen in Schweizer Restaurants und weiß diese zu nutzen. Fast ein wenig demütig bekennt er sich im Podcast auf seinem Weg häufig Glück gehabt und die richtigen Leute getroffen zu haben. Vor allem aber war er mutig und hat seiner kreativen Vision Raum gegeben. Er kommt in die USA, zunächst nach San Francisco, dann nach New York. Im Eleven Madison Park wird er erst Koch, dann Mitinhaber, fast ein wenig subtil beginnt er, das Menü zu verändern. Er erkocht drei Michelin Sterne, vier Sterne der New York Times, schließlich wird das Eleven Madison Park zum weltbesten Restaurant gekürt. Daniel Humm wird Alleininhaber des „EMP“– nur kurze Zeit darauf zwingt Covid-19 die Gastronomie in die Knie. Das Restaurant schließt und als die Pandemie anhält, muss er fast alle Mitarbeiter:innen entlassen, viele stammten aus dem Ausland und können nicht in den USA bleiben. Mit einem winzigen Mitarbeiter:innenstamm kommt Daniel Humm kurz nach Pandemiebeginn wieder im Restaurant zusammen, mit einer Idee, wie er der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. Im April startet das Spitzenrestaurant eine Partnerschaft mit der New Yorker Non-Profit Organisation Rethink und wird zur Suppenküche. Bis heute wurden über eine Million Essen für bedürftige New Yorker ausgegeben. Auch zukünftig soll gesellschaftliche Verantwortung übernommen werden. Mit jedem Menü im neu eröffneten Restaurant werden fünf Mahlzeiten an New Yorker Menschen in Not finanziert. Die ganz neue Art des Kochens und die Krise, deren Ausgang so ungewiss erscheint, veränderte Humms Sicht auf sich selbst, auf die Welt und den Einfluss, den er vielleicht ausüben könnte. Es entsteht der Gedanke einen radikalen Umbruch zu wagen. Die Wende zum komplett veganen Konzept (nur zum Kaffee soll noch herkömmliche Milch serviert werden) birgt Risiken, die auch Daniel Humm deutlich bewusst sind. Er spricht von schaflosen Nächten und Zweifeln, ob das neue kulinarische Konzept angenommen wird. Und gleichzeitig ist er überzeugt: das Risiko es auszuprobieren ist es wert. Der ursprüngliche Menüpreis von $335 pro Person bleibt unverändert. Die Kosten für die Zutaten würden zwar sinken, dafür sei die Zubereitung der neuen Kreationen deutlich aufwendiger. Inkludiert ist bereits das Trinkgeld, nicht jedoch die Spiritousen-Begleitung. Zweifelsfrei wird das 12-gängige Menü, über das bisher keine Details bekannt sind, an Kreativität kaum zu überbieten sein. Das glaubt auch der Guide Michelin, der Humm kurz nach der Ankündigung, vegan zu werden, erneut drei Sterne verlieh. Ein vielversprechendes Zeichen, ebenso, dass das Restaurant für Juni und Juli bereits komplett ausgebucht ist. Humm ist nicht der erste Spitzenkoch mit der Vision, ein komplett fleischfreies Menü anzubieten. Bereits 2001 kündigte Alain Passard (Koch des Pariser Restaurants L’Arpège) an, kein Fleisch mehr zu servieren. Er war seiner Zeit voraus und obwohl der Fokus immer noch auf feinsten Gemüsekreationen liegt, nahm er in sein Menü wieder Geflügel und Fisch auf. Ob Daniel Humm seinen einstigen Erfolg auf neuer Ebene langfristig fortführen kann, wird sich zeigen. Im Podcast erzählt er, dass ihn einst ein Zitat sehr beeindruckte, das er zu seinem eigenen Mantra machte. Life is a great adventure or nothing at all. Als erstes die Vision, dann der Weg. Die Hamburgerin Sarah Wiebold war zehn Jahre Geschäftsführerin im familieneigenen Unternehmen. Anfang 2019 entschied sie sich mit ihrer Familie in die USA auszuwandern. Mit Blick auf New York lernt sie nicht nur Land und Leute zu verstehen, sondern verwirklicht ihren Traum in Amerika ein Unternehmen zu gründen. Mit ihrer Chocolaterie Little Lotta Love will sie den US-Markt von europäischer Confiserie Kunst begeistern. Bei uns und auf ihrem Instagram Account ahoi.newyork schreibt sie über Traum und Wirklichkeit sowie Leben und Unternehmensgründung als Deutsche in Amerika.
- Warum Selbstständige und Unternehmer:innen um Hilfe bitten sollten
Vielen Selbstständigen fällt es schwer, andere um Hilfe zu bitten. Egal ob bezahlt oder unbezahlt. Für viele ist das um Hilfe bitten ein Zeichen von Schwäche. Sie denken, dass sie in der Selbstständigkeit alles können und eigenständig lösen müssen. Bei anstehenden Herausforderungen suchen sie daher eher selbst nach einer Lösung, statt nach Unterstützung zu fragen. Auch wenn die Lösung sie viel Zeit und somit auch Geld kostet. Oft haben sie auch Angst, in ihrem sich aufgebauten Expertenstatus verletzt zu werden oder ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Doch um Hilfe zu bitten, ist kein Zeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil. Die eigene berufliche Weiterentwicklung und Karriere profitieren in großem Maße, wenn wir bereit sind, uns strategisch Hilfe und Unterstützung zu suchen sowie Kooperationen einzugehen. Als erfolgreich Selbstständige:r oder Unternehmer:in muss man nicht alle Unternehmensbereiche selbst abdecken und für jedes Problem selbst eine Lösung finden – man muss bereit sein, sich Unterstützung zu holen und um Hilfe zu bitten. Das bringt das eigene Geschäft viel effizienter und leichter weiter und man läuft nicht Gefahr, sich selbst ein Hamsterrad zu bauen. Suchen Sie sich eine:n Mentor:in Um Hilfe zu bitten, sollten sich Selbstständige und Unternehmer:innen so früh wie möglich zur gewohnten Praxis machen. Gerade in der Anfangsphase des Unternehmensaufbaus sollte auf Unterstützung nicht verzichtet werden, damit das Business schnell anläuft und Umsätze generiert werden können. Doch lassen sich viele Neu-Gründer:innen nicht helfen, da sie davon überzeugt sind, dass sie die anfallenden Aufgaben noch selbst erledigen können und/oder noch nicht genug Geld verdienen, um in Unterstützung investieren zu können. Das ist jedoch ein Trugschluss und einer der größten Fehler beim Businessaufbau. Tatsächlich ist die frühe Investition in sich selbst und sein Business, zum Beispiel durch die Unterstützung eines Coaches oder Berater:in, unbedingt zu empfehlen. Durch ihr Expert:innenwissen können anfängliche Fehler vermieden werden, was einem direkte Vorsprünge im Business verschafft. Die Investition zahlt sich somit auf lange Sicht um ein Vielfaches aus. Tatsächlich hat oder hatte jeder erfolgreiche Unternehmer selbst einen Coach oder Mentor:in als Unterstützung. Bauen Sie ein Team auf Neben der Startinvestition in das eigene Business, ist es unbedingt zu empfehlen, so früh wie möglich damit anzufangen, Aufgaben auszulagern und sich ein Team aufzubauen. Auch dann, wenn wir denken, dass wir uns noch keine Unterstützung leisten können. Es klingt paradox, aber der eigentliche Grund, warum wir meinen, uns kein Team leisten zu können, liegt darin, dass wir noch kein Team haben. Denn erst, wenn wir nicht mehr alle anfallenden Aufgaben allein erledigen, kann das Business richtig wachsen. Viele der täglich anstehenden Aufgaben sind lästig, weil sie oft wiederholt anfallen und nicht zu unserer Kernexpertise gehören. Es sind Aufgaben, die vielen Selbstständigen oft keine Freude bereiten, sie aber denken, diese selbst erledigen zu müssen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um administrative Aufgaben, wie die Erstellungen von Rechnungen, Recherchearbeit oder das Digitalisieren von Dokumenten. Es können aber auch Aufgaben sein, die mit der Vermarktung des Angebots zu tun haben. Deswegen sollten Aufgaben dahingehend überprüft werden, ob sie tatsächlich von einem selbst erledigt werden müssen oder ob sie delegiert oder gar automatisiert werden können. Es ist wichtig, dass wir uns auf unsere Kernexpertise konzentrieren und Unterstützung dazu holen, damit unser Business weiter wachsen kann. Erfahrene Expert:innen können Aufgaben in ihrem Kompetenzbereich viel besser und schneller lösen als wir selbst und auch neue Perspektiven schaffen. Nutzen Sie Erfahrungswerte Ihres Netzwerkes Ein weiteres zentrales und nicht zu unterschätzendes Thema ist der frühe Aufbau eines Netzwerkes aus Gleichgesinnten. Sich mit Gleichgesinnten zu verbinden, ist beinahe das Fundament einer erfolgreichen Selbstständigkeit und Unternehmensführung. Denn ein Netzwerk fängt einen nicht nur auf und gibt emotionale Unterstützung, sondern liefert Inspirationen und Anreize aus ganz anderen Richtungen und Blickwinkeln. Oft benötigt es nur ein weiteres Paar Augen, um wieder den Fokus in seinem Business zu finden. Je größer und stärker das Netzwerk ist, auf desto mehr vielfältiges Wissen und Erfahrungswerte kann zurückgegriffen werden. Durch gute Kontakte in seinem Netzwerk kommen wir schnell an exklusive Infos und Tipps, lernen Fehler früher zu vermeiden und können uns Feedback einholen oder werden weiterempfohlen. Von diesem wertvollen Angebot des Erfahrungsaustauschs sollte unbedingt profitiert werden. Wer andere Expert:innen in seinem Netzwerk um Unterstützung und Rat fragt, spart sich viele Stunden des eigenen Erfahrungsaufbaus. Zudem sollte immer bedacht werden, dass wir soziale Wesen sind, die gerne anderen helfen. Indem wir eine andere Person um Hilfe bitten, verdeutlichen wir, dass wir sie als Person und ihre Expertise wertschätzen. Dies baut eine enge Verbindung und ein Gemeinschaftsgefühl auf, was auch auf lange Sicht in Erinnerung bleiben wird. So können Businesskontakte und Kooperationen gestärkt werden, die nicht nur für den Moment helfen, sondern einem auch in der Zukunft jede Menge Türen öffnen können. Niemand kann alles alleine schaffen und alles sofort wissen. Wir zeigen größte Stärke und Selbstverantwortung, wenn wir andere Menschen strategisch um Hilfe fragen und ihre Expertise nutzen, um schneller ans Ziel zu kommen. Denn warum sollten wir uns das Wissen immer wieder neu aufbauen oder ständig neu nach Lösungen suchen, wenn es doch viel schneller geht, jemanden um Hilfe zu bitten, der diese Erfahrung bereits gemacht und Lösungen parat hat? Hilfe und Unterstützung wirken wie ein Katalysator, der einem zu schnellem Erfolg und Wachstum verhilft. Das sollte natürlich auch immer auf Gegenseitigkeit beruhen. Fragen Sie daher so früh wie möglich nach Unterstützung und konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernkompetenz. Mit der Konzentration auf unsere eigenen Stärken geht der Spaß an der Arbeit auch nicht verloren. Und das ist wichtig, denn wenn wir ein Business haben, das uns ermöglicht, unsere beruflichen und persönlichen Ziele und Träume wahr werden zu lassen, dann erfüllt es uns. Und wir können die Unabhängigkeit, die ein eigenes Business mit sich bringt, auch wirklich genießen, statt selbst und ständig zu arbeiten. Über die Autorin: Die Business-Community für Gründerinnen und selbstständige Frauen, she-preneur , wurde im Jahr 2016 von Tanja Lenke gegründet. Die Community bietet Frauen, die mit ihrem Business weiter wachsen wollen, die Möglichkeit, sich miteinander zu vernetzen und zu supporten. Mit ihrer Expertise hilft sie den Frauen, größer zu denken, ihr eigenes Business digital aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln und ihre Visionen umzusetzen – ein Business, das einen erfüllt, Sinn stiftet und steigende Umsätze verzeichnet. Im Jahr 2016 hat Tanja Lenke ihre Community gegründet. Aktuell hat she-preneur bereits mehr als 6.000 Mitglieder.
- Fünf gute Gründe für Personal Branding
How to: Personal Branding | Das Thema Personal Branding wird für uns und unsere Karriere immer wichtiger. Es geht um Wiedererkennungswert und Reputation und wie man sich in der Öffentlichkeit darstellt. Aber was genau beinhaltet Personal Branding? Wie funktioniert es? Und worauf muss man achten? Das Thema Personal Branding wird für uns und unsere Karriere immer wichtiger. Es geht um Wiedererkennungswert und Reputation und wie man sich in der Öffentlichkeit darstellt. Aber was genau beinhaltet Personal Branding? Wie funktioniert es? Und worauf muss man achten? Unsere neue Reihe “How to: Personal Branding” gibt Ihnen verschiedene Einblicke und Tipps, um Ihre Personal Brand zu entwickeln und zu optimieren. Christina Richter, Personal Branding Beraterin, schreibt für Sie spannende Artikel zu Themen wie Personal Branding Strategie, LinkedIn und wie man seinen Erfolg misst. Fünf Gründe, die für Personal Branding sprechen Personal Branding – die einen lieben es, die anderen hassen es. Und diese Spaltung basiert auf dem Problem, das Personal Branding mit seinem eigenen Branding hat: Es gibt nämlich ganz unterschiedliche Auffassungen davon, was Personal Branding ist und wie es funktioniert. Wer den Begriff googelt, findet unterschiedliche Definitionen, Beiträge und Meinungen zum Thema. Ein Aspekt, der sich allerdings wie ein roter Faden durch die Berichterstattung zieht, ist, dass Sie in der heutigen Geschäftswelt eine Personal Brand brauchen. Personal Branding? Das ist doch was für Selbstdarsteller. Oder? Für viele klingt Personal Branding nach reiner Selbstdarstellung. Und ich gebe zu, viele nutzen das Kommunikationstool auch genau dafür, um darüber zu sprechen, was sie alle großartiges können und leisten. Das wiederum hält die „Personal Branding Gegner“ davon ab, sich überhaupt mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und das ist schade, denn Fakt ist, wenn Sie Ihre Marke nicht selbst in die Hand nehmen, werden dies andere Menschen für Sie tun und zwar basierend auf allen Informationen, die sie über Sie von Freunden, Kollegen, Social Media und via Google sammeln können. Ich zitiere in diesem Zusammenhang immer Amazon-Gründer Jeff Bezos: „Deine Personal Brand ist das, was andere Menschen über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“ Es geht also um die Frage, womit andere Sie in Verbindung bringen. Um das herauszufinden, geben Sie einfach mal ihren Namen bei Google ein. Was Sie dort sehen, ist der erste Eindruck, den andere Menschen im Internet von ihnen bekommen. Und den können Sie beeinflussen. Und es ist dabei egal, ob Sie gerade am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen oder als Führungskraft ein Unternehmen leiten. Vor allem letztere sollten sich zumindest einmal ganz bewusst mit dem Thema befassen. „Bei Personal Branding geht es darum, sich und seine Expertise sichtbar zu machen, Einblicke in seine Arbeit zu geben, ins Unternehmen. Und es geht vor allem darum, sich nahbarer zu machen,“ sagt Miriam Wohlfahrt, Gründerin der FinTechs Ratepay und Banxware, in ihrer WiWo-Kolumne. Und genau darum geht es auch in meinen Augen. Für mich ist eine Personal Brand die eine Sache, das eine Thema, für den Menschen Sie kennen. Es ist Ihr Ruf, sowohl online als auch offline. Es ist eine Kombination aus Ihrer Vision und Ihren Werten, und es wird durch dieses eine Thema definiert, dem Sie ihre ganze Aufmerksamkeit und Passion schenken. All dies fließt in ihre Personal Brand ein, denn per Definition geht es bei ihrer Personal Brand um Sie. Vor allem aber geht es darum, wie andere Menschen Sie sehen. Brauche ich wirklich eine Personal Brand? Und was leistet sie für mich? Eine Personal Brand ist also in vielerlei Hinsicht ähnlich wie eine Corporate Brand. Sie ist, wer Sie sind, wofür Sie stehen, die Werte, die Sie vertreten, und die Art und Weise, wie Sie diese Werte ausdrücken. Genauso wie die Unternehmensmarke dazu beiträgt, den Wert eines Unternehmens gegenüber Kunden zu kommunizieren und sich von der Konkurrenz abzuheben, tut eine persönliche Marke das Gleiche für Einzelpersonen und hilft dabei, potenziellen Arbeitgebern oder Kunden eine einzigartige Identität und einen klaren Wert zu vermitteln. Eine Personal Brand mit Wiedererkennungswert hat verschiedene Vorteile. Mit einer starken Brand gewinnen Sie nicht nur mehr Vertrauen und Autorität innerhalb ihrer Branche, Sie sind auch leichter auffindbar für andere, sprich potenzielle Kunden, Partner, Arbeitgeber. Wenn Sie ihre Brand erfolgreich etabliert haben, kommen diese potenziellen Kunden, Partner, Arbeitgeber nämlich zu ihnen und Sie ersparen sich mühsame Sales Aktivitäten. Fünf Gründe, sich einmal mit seiner Personal Brand zu befassen. Ich möchte Ihnen fünf Gründe nennen, die meiner Meinung nach dafürsprechen, dass Personal Branding für jeden sinnvoll sein kann: 1) Thought Leadership: Mithilfe gezielter Personal Branding Aktivitäten bauen Sie sich ihre Position als Vordenker, sprich Thought Leader, in ihrer Branche auf. Ihre Worte haben mehr Gewicht als die Worte anderer in ihrer Branche. Das mag eitel klingen, aber mal ganz ehrlich: Wer möchte nicht von seines- oder ihresgleichen respektiert werden? 2) Vernetzungsmöglichkeiten: Haben Sie erstmal ihre Position als Branchen-ExpertIn etabliert, wird es einfacher für Sie, Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten oder Führungspersonen von Spitzenunternehmen zu knüpfen. Sie können Beziehungen zu einflussreichen Personen aufbauen und ihr Geschäft in sehr kurzer Zeit exponentiell ausbauen. 3) Eine Karriere voller Vorteile: Als sichtbarer Thought Leader werden Sie zu Konferenzen und Gipfeltreffen in ihrer Branche eingeladen. Das bringt gewisse Vorzüge mit sich, wie (höhere) Bezahlung für Speaking-Engagements und gleichzeitig noch mehr Sichtbarkeit. 4) Ihr Traumjob/ ihre Traumprojekte: Ihren Traumjob beziehungsweise Traumprojekte zu bekommen, wird viel einfacher, wenn Sie ein bekannter Name in ihrer Branche sind. Menschen wollen mit ihnen zusammenarbeiten und das ermöglicht ihnen auch, zu entscheiden, welche Jobs oder Projekte Sie annehmen möchten. 5) Mehr Geld: Wenn Sie ihre Personal Brand aufbauen, wird ihre Stimme zum Synonym der Stimme ihrer Branche. Sie werden zum Symbol für Vertrauen, Autorität, Authentizität und Qualität in ihrer Branche. Dies kann ihnen ermöglichen, höhere Preisen für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung zu verlangen, denn Menschen werden unbedingt mit ihnen zusammenarbeiten oder ihre Produkte kaufen wollen. Unterm Strich Ihr Name ist ihr größtes Kapital und wird Sie für den Rest ihres Lebens begleiten. Ihn in eine Personal Brand zu verwandeln, die andere erkennen und schätzen werden, ist die beste Strategie für langfristigen Erfolg im Business. Und das gilt sowohl für Angestellte, Führungskräfte als auch für selbständige UnternehmerInnen. Je stärker ihre Personal Brand ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie immer gefragt sein werden. Und mal ganz ehrlich: Haben Sie ein Argument, das dagegenspricht, in ihrem Job gefragt zu sein? Über die Autorin: Christina Richter ist Personal Branding- und Kommunikationsstrategin mit Sitz in Berlin. Nach zehn Jahren in Agentur, Mittelstand sowie Großkonzern in den Bereichen PR, Unternehmenskommunikation und Social Media berät sie seit 2015 Unternehmen und Unternehmer:innen aus aller Welt in Sachen Personal Branding.
- Wie viel Chef:in muss und wie viel Freund:in darf ich sein?
Kolumne: First-Time Leade r | Wie kommuniziere ich mit meinem Team am besten? Oft geht es für First-Time Leader darum, in der neuen Aufgabe einen für sie stimmigen Kommunikationsstil zu finden. Sie möchten als nahbar wahrgenommen werden und wissen gleichzeitig, dass mit der Rolle auch öfters eine klare Kommunikation von ihrer Seite an das Team wichtig ist. Was tun? Dieser Artikel zeigt Ihnen Tipps, bei denen es nicht um die Frage geht, ob Kommunikation eher als Chef:in oder eher als Buddy passt, sondern wann! 1. Selbstreflektion Wie immer geht’s los mit ein paar Fragen zum Selbst-Coaching: Was heißen die zwei Kommunikationsstile „Chef:in“ und „Buddy“ für Sie ganz persönlich? In welchem Stil fällt es Ihnen leichter zu kommunizieren? Was hält Sie davon ab, sich im anderen Kommunikationsstil wohlzufühlen? In welchen Situationen haben Sie die Tendenz, auf die eine oder andere Art zu kommunizieren? Welcher Stil passt eher zu den Bedürfnissen ihres Teams? 2. Nicht ob, sondern wann Wann macht es nachhaltig Sinn, den einen oder anderen Kommunikationsstil und einhergehenden Mindset anzuwenden? Grundsätzlich ist es als Führungskraft wichtig, dass Sie wissen, wann Ihr Team einen klaren Rahmen (Kommunikation mit dem Chef:innen Hut) braucht und wann ist es auch wichtig, dass Sie als Führungskraft Ihre menschliche Seite zeigen (Kommunikation mit dem Buddy Hut). 3. Kommunikation mit dem Chef:innen Hut Wann immer es darum geht, eine bestimmte Richtung aufzuzeigen oder einen klaren Rahmen für Aufgaben zu geben, macht es Sinn, dass Sie mit dem Chef:innen Hut kommunizieren. Und nein, Sie werden nicht automatisch diktatorisch wahrgenommen! Je nach Mitarbeiter:in gibt es vielen sogar Klarheit, wenn sie wissen, welche eindeutige Richtung von ihnen/vom Unternehmen angestrebt wird! Beispiele hierfür könnten Teammeetings sein. Wenn eine Initiative von oben in der Organisation kommt, können Sie mit ihrem Team besprechen: „X und Y sind die Rahmenbedingungen, das ist vorgegeben. Innerhalb dieses Rahmens haben wir allerdings viel Handlungsspielraum als Team. Welche Ideen habt ihr, wie wir das angehen können?“ Ein weiterer Bereich für die Kommunikation mit den Chef:innen Hut ist das Thema Feedback geben, wenn z.B. Ziele von einem/r Mitarbeiter:in nicht erreicht wurden. Tipps, wie Sie respektvoll und trotzdem klar kommunizieren können, gibt es hier in der First-Time Leader Kolumne vom Mai. Auch beim Thema „Empowerment“ können Sie den Chef:innen Hut in der Kommunikation aufsetzen. Hier geht es um Gespräche z.B. darüber, was ihr Team von ihnen braucht, um die beste Leistung bringen zu können: „Ich unterstütze euch gerne, damit ihr den bestmöglichen Output generieren könnt. Was kann ich für euch tun, um euch den Rücken freizuhalten?“ Wichtig hierbei ist, sich für möglicherweise lange Antworten genügend Zeit zum Zuhören zu nehmen. Also lieber diese Frage am Anfang des Team Meetings stellen als 5 Minuten vor Schluss! Und ein letztes Beispiel ist das Thema Konflikte. Sollten Sie in die Moderation von Konflikten eingebunden sein, ist es umso wichtiger, dass Sie in einer allparteilichen Rolle bleiben, auch wenn Sie mit einer Person im Konflikt vielleicht einen besseren persönlichen Kontakt haben. 4. Kommunikation mit dem Buddy Hut Wann immer es darum geht, ihre menschliche Seite zu zeigen, setzen Sie den Buddy Hut in der Kommunikation auf. Das kann z.B. in Gesprächen sein, wo Sie mit Empathie und Verständnis für die persönliche Situation des/der Mitarbeiter:in Vertrauen aufbauen können. Und natürlich auch in persönlichen Unterhaltungen beim Kaffeetrinken, beim gemeinsamen Mittagessen oder auch bei After-Work Drinks mit dem Team. Je mehr Sie von sich als Mensch teilen (was haben Sie am Wochenende gemacht, Urlaub, lustige Erlebnisse zwischendurch, aber auch persönlich schwierige Situationen), desto nahbarer wird ihr Team Sie empfinden. Und ja, auch Humor darf gerne am Start sein! 5. Vom einen Hut zum anderen Machen Sie ihrem Team klar, wann Sie in welchem Kommunikationsstil sind. Manchmal sind Sie vielleicht mit ihre, Buddy Hut am (virtuellen) Kaffeetresen und direkt im Anschluss haben Sie im Team Meeting den Chef:innen Hut auf. Verbalisieren Sie das ruhig im Sinne von „So, nun setze ich mal wieder den Teamleiter:in Hut auf und ich würde gerne mit euch heute besprechen, wie wir mit der Anfrage von Abteilung X umgehen“. Das explizite Ansprechen ihrer unterschiedlichen Kommunikationshüte gibt ihrem Team Klarheit und bringt oft etwas Spielerisches auch bei schwierigen Themen. Als First-Time Leader ist es gut, beide Kommunikationsstile im eigenen Repertoire zu haben. Es geht darum, weder davor zurückzuschrecken, Persönliches zu teilen aus Angst, sich verletzlich zu zeigen, noch es zu vermeiden, in der ein oder anderen Situation verbal klar die Führung zu übernehmen, aus Sorge als zu forsch gesehen zu werden. Eine für Sie und ihr Team stimmige Mischung macht‘s! Über die Autorin: Katrin Grunwald ist Teamentwicklerin und Coach für First-Time Leader. Als Gründerin der Beratung „The Globe Team“ in München begleitet sie angehende Führungskräfte bei einem erfolgreichen Start in die erste Führungsrolle und Teams weltweit dabei, besser zusammenzuarbeiten. Sie wird in ihrer Kolumne konkrete Tipps und Tricks aus ihrer Erfahrung in europäischen Konzernen, Start-Ups, Regierungsorganisationen und NGOs teilen. Für alle, die auf dem Sprung in die erste Führungsrolle und darüber hinaus sind.
- Die Verschiebung von grün zu gut
Kolumne: Neues Unternehmertum | Kein Zweifel, die Zukunft der Unternehmen wird grün sein: Aus finanziellen Gründen. Aus Konsumentengründen. Aus Talentgewinnungs-Gründen. Aber was kommt eigentlich danach? Grünes Agieren wird der neue Standard in den Unternehmen in den nächsten 10 Jahren werden. Gute Gründe gibt es, wie oben genannt, genug! Und so stolpere ich in den letzten Wochen und Monaten über mehr und mehr grünes Engagement der Unternehmen: Bosch ist seit 2020 klimaneutral, Apple will es bis 2030 werden, Daimler bis spätestens 2039. Ein wahrer Vorreiter ist Microsoft: Die Firma gilt bereits seit 2012 als klimaneutral, aber bis 2030 soll der Umwelt sogar Kohlendioxyd entnommen werden. Und bis zum Jahr 2050 will Microsoft sogar so weit sein, dass der gesamte jemals von Microsoft verursachte CO2-Ausstoß wieder rückgängig gemacht wird: Es sollen der Umwelt also Kohlendioxyd-Verbindungen entzogen werden! Alle diese Unternehmen wissen, dass sie Teil des größten Problems der Menschheitsgeschichte sind – und Teil der Lösung werden müssen. Einfach, um ihren langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern. Als ich dann neulich so über die oben genannten Klima-Anstrengungen von Microsoft las, fragte ich mich dann plötzlich in guter, alter Markenstrateginnen-Manier: Wenn wir uns nun vorstellen, dass jedes Unternehmen in der Welt grün ist, welche Denkweise müssen Unternehmen dann eigentlich als nächstes entwickeln, um sich in Zukunft zu differenzieren und nachhaltig erfolgreich zu sein? Meine Antwort: Sie dürfen nicht nur grün sein, sondern sie sollten auch noch gut werden! Gut? Um gut zu sein, braucht es einige neue Charaktereigenschaften. Im Kern von ihnen steht: Den Menschen im Blick haben. Ein konsistenter human-design-approach kann nämlich mehr Berge versetzen (was wir in der nächsten Dekade müssen), als jede rein sachliche Herangehensweise! Und damit meine ich nicht nur den Konsumenten im Sinne einer Kundenorientierung im Blick haben, sondern vor allem den Mitmenschen – auch im Unternehmen: Eine zentrale Eigenschaft des guten Unternehmens ist demnach eben nicht „nur“ grün agieren und den Planeten retten – sondern auch gut sein und sozial handeln! Denn selbst wenn jeder Konzern und jede Einzelperson grün ist, müssen wir uns noch immer einem Thema stellen, das alles gefährden kann: Wir alle sehen, dass soziale Ungerechtigkeit und soziale Konflikte zunehmen. Diese Konflikte werden in den Vordergrund treten, davon bin ich fest überzeugt. Und genau hier bietet sich eine riesen Chance für Unternehmen, mit ihrem aktiven Einsatz für die soziale Gerechtigkeit zwischen ihren Mitarbeitenden nicht nur Essentielles für die Gesellschaft zu tun, sondern auch für sich! Da fällt mir ein: Kennen Sie Dan Price? Dan Price ist der viel besprochene CEO von Gravity Payments, der die Geschäftswelt global damit schockte, sein eigenes Jahreseinkommen um 1 Million Dollar zu reduzieren, um seinen Mitarbeitenden ein Mindestjahreseinkommen von 70.000,- Dollar zuzusichern. Sie können es sich vorstellen, der Aufschrei in unserer kapitalistischen Wirtschaftswelt war natürlich groß! Seine persönlichen Intentionen wurden hinterfragt, analysiert und kritisiert. Er wurde als Sozialist und Kommunist bezeichnet. Und Gravity Payments verlor Kunden, die seinen Entscheid entweder als politisch motiviert ansahen oder Angst vor der Erhöhung ihrer Gebühren hatten. Doch nach nunmehr vier Jahren können wir inzwischen die einzig relevante Frage fundiert beantworten: Brachte seine Idee unsere (wirtschaftliche) Gesellschaft in Punkto soziale Gerechtigkeit nun weiter oder nicht? Und ja, sie tat es! Nach einem Zeitraum von vier Jahren hat Gravity seine Profite verdoppelt, sein Verarbeitungsvolumen fast verdreifacht und deutlich höhere Kunden- und Mitarbeiter-bindungsraten als der Industriedurchschnitt! Auch bekam das Team jährlich nicht mehr nur durchschnittlich eins, sondern vierzig (!) Babies und die Anzahl der Mitarbeitenden, die sich ein eigenes Zuhause leisten konnten, stieg von weniger als ein auf über zehn Prozent an! Seitdem haben auch andere Unternehmen wie Pharmalogics, rented.com, Amazon, Costco oder Walmart ihre Mindestlöhne mit ähnlichen Erfolgszahlen angehoben. Und wir haben gelernt: Wenn sich Unternehmen sozialen Angelegenheit annehmen, wenn sie das Scheinwerferlicht auf die Billiglohnkräfte lenken und den Mindestlohn erhöhen, verringern sie soziale Spannungen, erhöhen und den Unternehmenserfolg – und retten unsere humanistische Gesellschaft. Wenn Sie sich also bald mal wieder fragen, was Sie als nächstes tun sollten, um nachhaltig erfolgreich zu sein – außer konsequent und ganzheitlich auf grün umzustellen (Ich gebe zu, ein riesen Effort per se!) –, dann träumen Sie sich doch schonmal dahin, wie Sie durch eine Verschiebung „von grün zu gut“ nicht nur Ihre Mitarbeitenden glücklicher machen, sondern auch Ihr Unternehmen in einer bald einheitlich grünen Welt einzigartig aufstellen können! Über die Autorin: Stefanie Kuhnhen verantwortet als geschäftsführende Partnerin das strategische Produkt von Grabarz & Partner, einer der führenden inhabergeführten, kreativen Markenagenturen Deutschlands und der Welt. Nicht nur ihre Arbeiten für Unternehmen wie IKEA, Volkswagen, EDEKA oder Burger King wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Strategiepreisen ausgezeichnet, sondern auch sie selbst. Stefanie Kuhnhen ist zweifache Mutter und hat im Frühjahr 2018 das Trendbuch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze" publiziert. Seit 2019 ist sie Co-Founderin des Startups „Kokoro“. Eine App, die die zentralen Faktoren gesunder Unternehmenskulturen misst und Teams aktiv dabei unterstützt, ihren emotionalen Zustand zielgerichtet zu verbessern.
- Wir brauchen mehr Frauen-Power in der Tech-Branche
In Deutschland leben etwa 42 Millionen Frauen – rund eine Million mehr als Männer. Dennoch sind sie hierzulande branchenübergreifend nicht gleichberechtigt in Führungsrollen vertreten. Und das, obwohl es in Deutschland seit fast fünf Jahren eine Frauenquote für Aufsichtsräte sowie verschiedene Richtlinien gibt, die die Förderung weiblicher Führungskräfte bezwecken sollen. Besonders unausgewogen ist die Lage in der eigentlich sonst sehr fortschrittlichen Tech-Branche: Hier sucht man nicht nur weibliche Führungskräfte (fast) vergeblich, sondern Frauen im Allgemeinen. Führende Tech-Unternehmen wie beispielsweise Zalando, Delivery Hero oder Rocket Internet haben keine einzige Frau in der Chefetage. Natürlich gibt es Frauen wie zum Beispiel Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, oder Susanne Diehm, COO und Head of Cloud bei SAP, die eine Vorbildrolle einnehmen und zeigen, wie sich Frauen erfolgreich in der IT etablieren können. Trotzdem braucht es mehr Chancengleichheit und Diversität in deutschen Teams – denn im Gegensatz zu den USA, wo große Konzerne wie Facebook, Apple und Google demonstrieren, wie es richtig funktioniert und mit gutem Beispiel vorangehen, sind Frauen in Deutschland noch weit davon entfernt, ein Teil der Zukunftspläne großer digitaler Unternehmen zu sein. Mit dem neu verabschiedeten Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen holt die große Koalition kurz vor der Bundestagswahl das Thema aber erneut auf die Agenda vieler großer Konzerne – zum Glück! Massiver Frauenmangel im Tech-Umfeld Nicht nur in Deutschland herrscht in der IT- und Digitalwirtschaft ein erheblicher Mangel an weiblichen Fachkräften. Auch im internationalen Vergleich sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Mit gerade einmal 16 Prozent ist der Frauenanteil in der Tech-Industrie sehr gering. Das geht aus der Studie “Frauen in der Internetwirtschaft” hervor, die der Verband der Internetwirtschaft eco gemeinsam mit dem Institut für Innovation und Technik im Jahr 2020 durchgeführt hat. Australien belegt mit 28 Prozent den Spitzenplatz, dicht gefolgt von den USA mit 26 Prozent und Kanada mit 25 Prozent. Einen geringeren oder ähnlichen Anteil an Frauen in der IT-Branche wie Deutschland weisen dagegen Großbritannien, Belgien, Italien, Spanien und die Schweiz auf. Insgesamt zeigen die Zahlen allerdings deutlich, dass es sich hierbei um ein weltweites Problem handelt, dem dringend Einhalt geboten werden muss. Doch wie? Mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Führungsriege: Ausbau und Stärkung von Frauennetzwerken und -initiativen Technische Berufe werden heutzutage immer noch hauptsächlich von Männern ausgeübt, Management-Positionen sowieso. Damit sich das schnellstmöglich ändert und Frauen in der Tech-Industrie Fuß fassen können, braucht es mehr Mut und Selbstvertrauen. Frauen müssen sich zeigen und auch gezeigt werden. Denn nur so können sie wiederum andere Frauen inspirieren, für das IT-Umfeld begeistern und die so dringend benötigten neuen Perspektiven in die Tech-Industrie bringen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wird durch bereits existierende Frauennetzwerke und -initiativen gemacht, die sich für mehr Diversität in Führungspositionen einsetzen und auf mehr Chancengleichheit hinwirken. Frauen können sich vernetzen, austauschen, sich gegenseitig stärken und gemeinsam konkrete Schritte für mehr “Female Leadership in Tech” erarbeiten. Und das Beste: Sie können dadurch etwas verändern! Aktuell muss in dieses Thema noch viel Arbeit gesteckt werden, der Trend ist aber positiv: Es entstehen immer mehr Netzwerke und Initiativen, die sich den Themen Female Empowerment sowie Female Leadership widmen und ihnen dadurch mehr Sichtbarkeit verleihen. Alte Paradigmen ablegen: Einführung neuer Arbeitszeitmodelle für Führungspositionen Um die Visibilität auf eine noch breitere Ebene voranzutreiben, sind insbesondere auch Unternehmen gefragt – denn hier geht die Förderung von Frauen noch immer recht schleppend voran. Viel zu oft wird an alten Sichtweisen festgehalten – dabei gilt es, alte Denkmuster aufzubrechen und neu zu denken! Unternehmen richten ihren Blick leider auch heute noch viel zu wenig in die Zukunft und verpassen dadurch den immensen Mehrwert, den diverse Teams mit sich bringen. Vielfalt geht mit vielen Vorteilen einher: In diversen Teams lassen sich verschiedene Persönlichkeiten und Sichtweisen sowie vorhandene Potenziale miteinander vereinen. Das Ergebnis: mehr Ideenreichtum und Kreativität, bessere. Arbeitsprozesse sowie nachhaltigere Kommunikationsstrukturen. Frauen und Männer sollten hierbei aber keinesfalls im Wettbewerb stehen. Im Gegenteil: Ziel sollte es sein, das Potenzial an Erfahrungen und Stärken beider Geschlechter vollends auszuschöpfen. Das Resultat: Geballte Innovationskraft – und darauf kommt es in der Tech-Branche an. Ganz nebenbei sind Unternehmen mit einem diversen Führungsteam übrigens auch finanziell erfolgreicher – das hat die Beratungsagentur McKinsey in ihrem Diversity-Report ermittelt. Um das Thema Diversity und Female Empowerment in Management-Teams voranzutreiben, sollten sich Unternehmen zunächst einmal über tief verwurzelte, alte Denkmuster bewusst werden, um diese im Anschluss auch entsprechend reflektieren zu können, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht. Darüber hinaus sollte zukünftig auch verstärkt darüber nachgedacht werden, ob Führungsrollen lediglich in Vollzeit ausgeführt werden können, Job-Sharing nicht auch ein Modell für die Führungsebene wäre oder wie Beruf und Privatleben bestmöglich miteinander vereinbart werden können. All diese Aspekte sind nicht nur für Frauen entscheidend, sondern auch für Männer relevant. Eine gute Verbindung von Karriere und eigener Lebensplanung gewinnt immer mehr an Relevanz und zählt neben Diversität zu den Schlüsselfaktoren, wenn es um den zukünftigen Erfolg von Unternehmen geht. Über die Autorin: Christine Gajewski ist Trainerin des Programms „Female Leadership in Tech“ bei der AW Academy Germany GmbH, einem international tätigen Dienstleister für Professional Training und Erwachsenenbildung. Als studierte Diplom-Psychologin war sie jahrelang für internationale Unternehmen im Bereich Personal- und Führungskräfteentwicklung tätig. Mittlerweile arbeitet Christine Gajewski freiberuflich als Beraterin, Trainerin und Business Coach. Zusätzlich unterrichtet sie seit einigen Jahren als Dozentin für Wirtschaftspsychologie an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management.
- Businesswachstum trotz Krise – in 5 Schritten
Wie Sie resilient durch Krisen gehen und Ihr Business wachsen lassen: Ich weiß gar nicht, wie oft ich in letzter Zeit gehört habe, dass uns “das Schlimmste” noch bevorsteht, was diese Corona Pandemie angeht. Gerade haben die führenden Wirtschaftsinstitute laut einem Bericht in der Wirtschaftswoche ihre Prognosen nach unten korrigiert und warnen: „ In absehbarer Zeit könnte auch die Zahl der Insolvenzen steigen .“ Natürlich ist diese Krise schlimm, das will ich gar nicht wegdiskutieren. Aber ob es noch schlimmer wird? Keine Ahnung. Vielleicht wird in ein paar Wochen auch alles viel besser. Fakt ist: Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber wir können beeinflussen, wie wir darauf reagieren. Oder um es leicht abgewandelt mit den Worten von Henry Ford zu sagen: „Ob du Erfolg hast oder nicht, du wirst immer Recht haben.“ Wenn ich auf meine eigene Entwicklung als Unternehmerin in den letzten drei Jahren zurückschaue, dann sehe ich, dass jede Krise die Möglichkeit ist, sich persönlich weiterzuentwickeln, sein Business zu verändern und dazu zu lernen. Wenn man weiß, wie man eine Krise navigiert. Was ein Flug mit Ihrem Business zu tun hat Jeder, der schon einmal geflogen ist, kennt das Sicherheitsbriefing im Flugzeug. Hier wird ihnen erklärt, dass Sie im Falle eines Druckabfalls in der Kabine, wenn die Maske von der Decke herunterfällt, diese zuerst sich selbst aufsetzen. Erst dann helfen Sie anderen. Dasselbe Prinzip gilt im Business: Kümmern Sie sich zuerst um sich selbst. Erst dann können Sie ihrem Geschäft helfen. Diese fünf Tipps können Sie dabei unterstützen: 5 Tipps für Ihr Businesswachstum trotz Krise 1. Suchen Sie sich jemanden, z.B. Geschäftskolleg:innen, Menschen aus Ihrem Netzwerk oder einen Coach, mit dem Sie sprechen können. Der Ihre Gedanken mit Ihnen sortiert, Sie bei der Klarheitsfindung unterstützt und Ihren Blick wieder auf die Fülle in Ihrem Leben richtet – weg von den Problemen. 2. Sein Sie gut und lieb zu sich selbst. Was passiert, wenn Sie Ihre Pläne und Ziele für dieses Jahr noch ein wenig nach hinten schieben? Wenn Sie vielleicht auf Grund der Situation zu Hause Ihre Preise nochmal überdenken? Viele Frauen verkaufen sich unter Wert und das erste Prinzip, dass ich im BWL-Studium in den USA gelernt habe, ist: Angebot und Nachfrage. Wenn Sie weniger Zeit haben, dann haben Sie weniger Angebot. Bleibt die Nachfrage hoch, dann ist es an der Zeit, Ihre Preise an die Nachfrage anzupassen. 3. Sein Sie Ihrer Vorbildfunktion bewusst. Sie wollen wachsen? Sie wollen ein Leader in Ihrer Industrie sein? Dann denken Sie auch wie ein Leader! Es gab schon viele Krisen und es gibt zwei Sorten Menschen in einer Krise: die Opfer und die, die fest daran glauben, dass es immer einen Weg gibt. Nehmen Sie sich ein Notizbuch zur Hand und schreibe Situationen aus Ihrem Leben auf, die scheinbar ausweglos waren und sich dann doch zum Guten verändert haben. Das können private wie geschäftliche Situationen sein. 4. Wer gerade sein Geschäft nicht öffnen darf: Fragen Sie sich, wann in Ihrem Leben gab es schon mal eine Situation, in der Sie Durchhaltevermögen und Resilienz bewiesen hast. In der Sie trotz dunkler Gedanken als Sieger:in hervorgekommen sind. Halten Sie sich diese Situationen immer wieder vor Augen. 5. Mein letzter Tipp ist der Wichtigste: Investieren Sie in Ihr Business, auch wenn die Zahlen eher nach Rückzug und sparen schreien. Allerdings gilt es hier, gerade im Moment, sehr aufzupassen, wem Sie Ihr Vertrauen und damit Ihr Geld geben. Denn es gibt da draußen zurzeit Anbieter wie Sand am Meer. Und alle versprechen den Übernachterfolg mit ihrer EINEN Methode. Meiner Erfahrung nach gibt es keinen Aufzug zum Erfolg, nur Treppen. Bleibt die Frage, wie setzt man diese Tipps um, wenn Homeschooling, Rechnungen und schlechte Nachrichten Ihr Alltag sind, Umsatz jedoch nicht in Sicht ist? Oder Sie nachts nicht schlafen können, weil die Sorgen Ihre Gedanken beherrschen? Was Sie von einer Reisebüroinhaberin lernen können Die Hilfe für Ihr Business fängt nicht mit dem Geschäftsmodell, der Strategie oder dem Umsatz an, sondern mit Ihnen selbst. Ich habe beispielsweise eine Kundin, die ein Reisebüro hat. Sie ist das beste Beispiel dafür, wie man mit solch einer Krise umgehen und sein Geschäft wachsen lassen kann. Denn das Geschäftswachstum ist eng mit dem persönlichen Wachstum verbunden. Reisebüros sind einer der großen Verlierer dieser Krise. Reisen sind eingeschränkt und stellenweise sogar verboten. Das hat natürlich auch meine Kundin zu spüren bekommen. Ihr Umsatz ist stark eingebrochen, sie hat keinerlei Planbarkeit. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken (und sich zu verkriechen, bis “alles wieder normal ist”), hat sie ihren Mut zusammengenommen und genau in dieser Krise in ihre Fortbildung investiert. Sie hat mit mir an ihrer Positionierung gearbeitet und sich damit beschäftigt, was sie alles gut kann und welche Werte ihr wichtig sind. Dabei hat sie sich folgende Fragen gestellt: 1. Was sind meine Werte? 2. Welchen Teil meiner Arbeit liebe ich? 3. Habe ich noch andere Talente, die ich bisher nicht im Business genutzt habe? 4. Wo muss ich an mir arbeiten, damit ich mit Leichtigkeit und Freude in die Zukunft sehe? 5. Wie kann ich meine Zeit gerade so sinnvoll nutzen, dass ich trotzdem Geld verdiene? Anschließend hat sie einen Kurs gemacht, in dem sie gelernt hat, ein Online-Produkt zu entwickeln und zu verkaufen. So hat sie jetzt zwei Standbeine: Reisebüro und Coaching. “Irgendwie macht es Spaß, das Unmögliche zu tun” - Walt Disney Echte Unternehmer:innen lassen sich in meinen Augen nicht von den äußeren Umständen umwerfen, sondern vertrauen auf ihr Können und ihre Expertise. Sie wissen, dass sie jederzeit Geld verdienen können und sind bereit, sich stetig weiterzuentwickeln. Sie lassen sich nicht von Angst oder Mangel leiten, sondern sie sehen die Möglichkeiten, die Chancen und die Fülle, die in diesen negativen Emotionen liegen. Krisen gibt und gab es immer wieder. Mein großes unternehmerisches Vorbild Walt Disney hat sich von vielen „Neins“, Krisen und Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Er hatte eine Vision und einen Traum und hat sich nicht beirren lassen. Diese Nachhaltigkeit, dieses Commitment wird Ihnen den nötigen Aufschwung geben, ihr Business auch in dieser Krise wachsen zu lassen. Wenn Sie nur bereit sind, sich zuerst um Sie zu kümmern, bevor Sie versuchen, ihrem Geschäft zu helfen. Denn irgendwie macht es doch Spaß, das Unmögliche zu tun, oder? Über die Autorin: Nicole Wehn ist leidenschaftlicher Business Transformation Coach. Sie hilft erfolgreichen Unternehmerinnen, aus ihrer Personal Brand ein nachhaltiges Unternehmen zu machen. Mit mehr als 18 Jahren Marketingerfahrung hilft sie ihren Kunden mit einer einzigartigen Kombination aus Business Strategien und Coaching Methoden, sich selbst aus dem Weg zu gehen und ihr Business richtig erfolgreich zu machen. Für mehr Umsatz mit Leichtigkeit und echtes Markenmomentum. Sie ist 44 Jahre und lebt mit ihrem Mann und ihren 2 Kindern in Hannover. Mehr Informationen zu Nicole Wehn und Ihrer Arbeit finden Sie hier: https://nicolewehn.de
- Cultural Fingerprinting - was es ausmacht und wie es entsteht
Gastbeitrag | In unseren COVID Zeiten der permanenten Veränderungen, ist das Thema Unternehmenskultur allgegenwärtig. New Work, Remote Work, New Leadership, Remote Teams: Kultur scheint für den Erfolg geradezu ein Zauberstab zu sein. Auch in der Liäson von Konzernen zu Start Ups, stellt sich oft die Frage, was die Gemeinsamkeiten und was die gewünschten Unterschiede sind. Auch hier bekommt die Bedeutung des „Cultural Fingerprint“ eine neue Bugwelle der Aufmerksamkeit. Dabei gibt es oft genauso viele Missverständnisse, wie Lösungen. Was sagen sie: Braucht gute Kultur ein cooles Loft? Reicht es, Work-life Balance in der Stellenbeschreibung zu erwähnen? Ist es relevant, Yoga Stunden anzubieten? Sie haben recht, hätte ich auch gerne, aber die Antwort ist nein. Die Dachterrasse wird uns beim erfolgreichen Cultural Fingerprint schwer helfen können. Was also macht einen Arbeitgeber einmalig, wann ist Kultur erfolgreich, so dass wir zum Magnet der Aufmerksamkeit werden? Genau, das Team macht’s. Wann ist ein Team mehr als einen Haufen Expert:innen und was macht mehrere Teams zu einem erfolgreichen Unternehmen? Es ist die Art und Weise, wie wir interagieren. Die richtigen Expert:innen ohne den Fokus auf die richtige Interaktion zu managen, wird nicht ausreichen für relevanten Erfolg. Im Wesentlichen geht es im Begriff Kultur also um unsere Beziehung untereinander, also wie wir zusammenarbeiten. Wie wir Erfolg gestalten. Mit ein wenig Empathie, merken wir schnell, ob ein Team funktioniert oder nicht. Wir merken, ob die Atmosphäre angespannt ist oder nicht und oft geht es unter Spannung um den Status Einzelner. Oder um ihre Positionierung innerhalb des Teams. Zur Absicherung von Unsicherheiten und Ängsten folgt dann unter Spannung eine ganze Kette an Genehmigungsprozessen. Es herrscht kein Vertrauen. Die Konzentration liegt also auf den falschen Themen. Wir kommen dann schnell in eine Situation, in der vorwiegend Zeit damit verbracht wird, wessen Regeln Gültigkeit besitzen und wessen Entscheidungen zur Debatte stehen dürfen. Das ist das beste Rezept für eine zeitfressende Katastrophe. Mein Take away : Investieren Sie als Führungskraft Zeit in eine erfolgreiche Interaktion, verbringen Sie die meiste Zeit mit Austausch zur Lösung, statt der Definition von Regeln und Verboten. Vertrauen entsteht, wenn Schwächen ok sind. Es gibt kein Team ohne Schwächen. Es muss nur erlaubt sein, sie zu thematisieren und ungefährdet daran zu Arbeiten. Um erfolgreich zu Probieren statt nur zu analysieren, braucht es ein in Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit. In Mitarbeiterumfragen, in der ein „Kulturstatus“ und „Engagement“ erfasst werden soll, liegt auf diesen beiden Punkten daher oft ein besonders großer Schwerpunkt. Eine ganze Industrie analysiert die Kennziffern, die es vermeintlich braucht, um eine gesunde Kultur zu attestieren. Das Zugehörigkeitsgefühl ist als Grundlage für eine starke Gruppenkultur ist enorm. Sicherheit heißt nicht Kuschelkurs oder Feelgood Management, sondern Verbundenheit. Verbundenheit fördert die Teamkultur und das fördert die individuelle Leistung. Mein Take away : Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team sich wohlfühlt. Die Teammitglieder wissen, dass sie nicht perfekt sind. Trotzdem können sie sehr erfolgreich werden. Und: Ein High-Perfomance Team wird untereinander dafür sorgen, dass Offenheit und Toleranz nicht ausgenutzt wird. Wohlfühlen beginnt mit einfachen Übungen wie zuhören und dem eigenen Eingeständnis von Schwächen. Das Teilen Ihrer Schwachstellen ist unerlässlich, wenn Sie erreichen möchten, dass Ihr Team auf höchstem Niveau arbeitet. Wie bei jedem Sport auf hohem Niveau, braucht das etwas Zeit. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie Sie mit anderen interagieren. Es braucht selten das Übertreiben des eigenen Know-how’s, um Kompetenz zu zeigen. Manchmal hilft schon die Rückfrage im Team: was würden Sie tun? Also Rückfragen zu verschiedenen Optionen nicht mit sich allein auszumachen, sondern um Unterstützung zu bitten. In vielen Studien ist nachgewiesen, dass Teamdynamiken sich bei der Bitte um Hilfe entscheidend verändern. Kompetitives Verhalten, sich gegenseitig zu beeindrucken, sollte ersetzt werden durch den Wunsch, sich zu helfen. Um dann als Team zu gewinnen. Dann klappt es häufiger mit der Medaille. Mit Kompetenz zu blenden beruhigt andere nicht, ihnen das Gefühl zu geben, dass Sie ihre Stärken kennen, schon. Mein Take away: Bitten Sie um Hilfe. Suchen Sie nach der gemeinsamen Lösung, nicht nach ihrer eigenen. Gemeinsame Lösungen können nur entstehen, wenn das gemeinsame Ziel klar ist. Die Schaffung eines gemeinsamen Ziels ist das Geheimnis jeder Erfolgskultur. Das gemeinsame Ziel führt zu einem gemeinsamen Sinn. Der gemeinsame Sinn führt zu Leistung. Und hier kommen die Werte – heute der Purpose – zum Zuge. Überzeugungen und Werte zu einer Identität lassen Entscheidungen erfolgreich werden. Kooperative Kulturen kommen ohne Sinn nicht aus. Ein gemeinsamer Sinn für den Zweck versorgt uns mit gemeinsamen Ideen. Weil ein gemeinsamer Sinn so wichtig für das Team und die Leistung ist, wird so oft eine Umgebung mit hohem Zweck geschaffen. Der Zweck wird mit Bildern und Geschichten – heute Storyboards – erklärt. Das macht Storytelling, gibt Orientierung und es motiviert, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Es ist nicht so einfach, so ein Leitbild zu erstellen. Findings anderer oder Erfolgsrezepte fremder zu verteilen – egal ob im Intranet oder auf Kaffeetassen – hilft nicht. Es braucht Zeit und eben gerade den Weg zur gemeinsamen Lösung. Das beinhaltet Misserfolge und das Lernen aus Fehlern. Mein Take away: Erarbeiten Sie das Ziel und fassen Sie es in Bilder. Sorgen Sie für Klarheit und Prioritäten. Das braucht Zeit und Wiederholung. Wiederholung. Und Wiederholung. Gegenseitige Wertschätzung, Offenheit, Respekt mit dem Können andere erfolgreich zu machen, werden Erfolg und Nachhaltigen Wachstum bringen können. Die richtige Kultur kann also tatsächlich ein Zauberstab sein. Schön, dass es nur zusammen funktioniert. Take away: Für gute Kultur „Fuck Politics“. Schauen Sie sich die Führungskräfte Ihrerer Führungskräfte an. Machen Sie andere erfolgreich oder wollen sie ausschließlich selbst erfolgreich sein? Wie gehen sie miteinander um, wie werden Entscheidungen getroffen und wie entstehen Leitbilder. Über die Autorin: Gitta Blatt, Gründerin von Gitta Blatt HR-Strategy GmbH, unterstützt Unternehmen bei der Personalstrategie und HR-Projekten. Vor dem Schritt zur Selbstständigkeit war Gitta Blatt Managing Director Human Resources des Dentsu-Aegis-Networks in Deutschland. Sie verantwortet hierzulande alle Themen rund um Personal und Organisation für das Network. Blatt arbeitete zuvor bei Sky Deutschland, wo sie als Executive Vice President HR und Organisation die internationale Digitalisierung sowie den damit verbundenen Kulturwandel des Medienkonzerns vorangetrieben hat. Durch ihre jahrelange, mit Preisen ausgezeichnete, Arbeit in Human Resources ist Gitta Blatt eine spannende Stimme zu Themen wie Leadership.