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  • So schafft man den Einstieg ins Social Business

    Wer wünscht sich nicht einen Job, bei dem man die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen kann? Gemeinnützige Organisationen wie Viva con Agua setzen sich beispielsweise dafür ein, Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen. Doch wie schafft man den Einstieg ins Social Business? Der Gründer von Viva con Agua gibt dazu Tipps. Was ich als Gründer oft gefragt werde ist: Wie fange ich an? Für diejenigen, die meine erste Kolumne Meine wichtigsten Lehren aus 15 Jahren Social Business gelesen haben und nun die Welt zum Positiven verändern und etwas zum gesellschaftlichen Wohlbefinden beitragen möchten, lautet die einzig wahre, brutal einfache Antwort: Indem ihr anfangt. Egal wie. Ich meine das komplett ernst. Es gibt nicht den einen ersten Schritt, den man sich ganz genau überlegen muss. Kaum jemand, der „Erfolg” hat oder eine „Geschichte” schreibt, kann den Finger auf den Anfang legen und sagen: da, genau da haben wir angefangen und es war genau richtig so. Im Gegenteil. Die allermeisten müssen über den Anfang von allem nachdenken, streiten sich fast über den genauen Termin oder Auslöser und merken dann: es war eigentlich ziemlich egal. Es gibt weder die goldene Regel für einen richtigen Anfang noch Todesfallen, falls man ungünstig beginnt. Man kann sich aus jedem Setup freistrampeln. Und man kann noch so gute Startbedingungen vermasseln. Ich glaube: Der erste Tag ist der unwichtigste. Danach hast du jeden Tag die Chance, dein Projekt besser zu machen. Du musst eben nur irgendwo beginnen. Ma n sollte a uf keinen Fall in der „Analyse-Paralyse” verharren, sich immer wieder hinterfragen, planen, zu viel grübeln. Der Masterplan, den man vorher aufstellen kann und nur noch befolgen muss: aus meiner Sicht eine Illusion. Allein schon, weil man vorher gar nicht weiß, was in diesen Masterplan hineingehört. Die wahren Probleme zeigen sich erst beim Machen. Solange man nicht anfängt, ist man wie ein:e Bergsteiger:in, die aus dem Flachland heraus den Gipfelgrat am Mount Everest analysiert. Also: Mach es. Sei Initiator:in. Überzeuge und aktiviere Leute für deine Sache. Denn: Alleine schafft man kaum etwas. Niemand ist alleine so schlau, so stark und so gut, dass er oder sie alles richtig macht. Jede:r von uns braucht ein Korrektiv, jemanden, der auf die Schulter klopft oder in den Arm fällt. Je diverser und inklusiver das Team, desto besser. Wie sieht ein gutes Team aus? Meiner Meinung nach wie eine richtig gute Fußballmannschaft, mit verschiedenen Spieler:innen, die ebenso verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Je diverser und inklusiver, desto besser. Je mehr Perspektiven, Erfahrungen und Geschichten, desto bereichernder. Im ersten Moment mag das nach zu vielen Köch:innen klingen, die den Brei verderben, nach viel Diskussionen und damit anstrengend und zeitaufwändig. Aber: Wenn man nicht den Einheitsbrei kochen möchte, der immer gleich schmeckt und den schon Tausende vor einem gekocht haben, dann helfen neue Einflüsse und Perspektiven – Gewürze, um im Bild zu bleiben –, um etwas gänzlich Neues entstehen zu lassen. Praktisch ist, wenn ein, zwei Leute darunter sind, denen es nichts ausmacht, andere Menschen anzusprechen. Auch gut: jemand, der Harmonie spendet. Das ist ziemlich hilfreich, wenn die Kraft ausgeht und die Nerven wund werden (und das wird leider ziemlich sicher passieren). Ebenso wichtig: Jemand, der immer performt, der will, dass die Dinge funktionieren, auch unter Stress und mit wenig Schlaf. Ein Team arbeitet besser, wenn ein:e Spieler:in in Strukturen denkt, also organisieren und Projekte managen kann. Und: Jemand, der sich mit Finanzen auskennt und keinen Schiss vor Zahlen hat. Jede Minute, die man sich darüber den Kopf zerbricht, kann man nicht in Kreativität investieren. Aber wenn du eine solche Crew am Anfang noch nicht hast – egal. Die Leute kommen schon, wenn du offen bleibst, nett fragst und einfach anfängst. Nichts ist so anziehend wie ein Projekt, das sich gerade in Bewegung setzt. Womit wir wieder beim Anfang wären: Legen Sie los, machen Sie es einfach! Über Micha Fritz Micha Fritz ist Mitgründer von Viva con Agua, einer internationalen Organisation, die sich weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. Er ist aber vor allem Konzeptionsaktivist und Freies Radikal, er lebt soziales Engagement, zeigt Haltung und ist der Meinung, dass es in der heutigen Zeit überhaupt keinen Sinn mehr macht, etwas zu gründen, das keinen Impact oder gesellschaftlichen Mehrwert hat. Welche Lehren er aus der Gründung von Viva con Agua vor 15 Jahren gezogen hat und wie er es heute angehen würde, das erzählt er jeden Monat in dieser Kolumne. Über Viva con Agua: Viva con Agua ist eine gemeinnützige Organisation, die weltweit Wasserprojekte finanziert und sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Menschen einsetzt. Darüber hinaus fördert Viva con Agua soziales Engagement und motiviert Menschen sich an einem Prozess positiver und nachhaltiger Veränderungen zu beteiligen. Du möchtest VcA unterstützen? Mehr unter www.vivaconagua.org Über das Buch: Diese Kolumne ist inspiriert von dem Buch „Water is Life – 15 Jahre Viva con Agua“. Darin geht es um die Grundlage allen Lebens: Wasser. Um gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, Aktivismus und: um ein paar unkonventionelle Tipps für den Start eines eigenen Projekts, die Micha Fritz an dieser Stelle in erweiterter Form vorstellt. In dem Buch erzählen außerdem prominente Unterstützer wie Bela B, Clueso, Carolin Kebekus, Max Herre und Joy Denalane, Bosse oder Fynn Kliemann in Gastbeiträgen, was sie mit Viva con Agua verbindet. Aufgeschrieben hat das Ganze der Journalist und Romanautor Friedemann Karig. Das Buch gibt es u.a. im Shop der Millerntor Gallery .

  • Warum das richtige Team Gold wert ist

    What's your Story? | Julia Kupke ist Chief Marketing Officer bei Stryber, dem größten strategischen Corporate Venture Builder in der DACH-Region und kümmert sich neben dem Growth Marketing und der Unternehmskommunikation um die Vermarktung der von Stryber aufgesetzen Start-ups. Die gebürtige Oberpfälzerin spricht mit uns für unser Format "What's your Story" über ihre Werte, ihre Learnings und Erfolge und darüber, warum auch die beste Geschäftsidee ohne ein gutes Team kaum etwas wert ist. Was ist Ihr Job, wie und mit was beeinflussen Sie die Ausrichtung Ihres Unternehmens? Bei Stryber teilen sich meine Aufgaben in drei Zuständigkeits-Bereiche: • Als “Chief Growth Officer” bin ich zum einen für das so genannte Growth Team verantwortlich. Das ist das Team, welches bei unseren Corporate Ventures quasi als “Mitgründer“ tätig ist und sich vorrangig um Kundeninterviews, Markttests, Marketing, Sales und Retention kümmert. • Nah daran angegliedert ist das interne Marketing-Team, das sich um die Awareness von Stryber kümmert und direkt mit unseren Sales-Kolleginnen und -Kollegen zusammenarbeitet, um die richtigen potentiellen Kunden zu erreichen. • Als drittes kümmere ich mich um das Talent Team. Leadership und People Development, die Betreuung und Förderung von Mitarbeitenden, ist ein echtes Herzensthema von mir. Dieser Bereich ist mir enorm wichtig, denn ohne die richtige Mannschaft mit der richtigen Motivation kann kein Unternehmen funktionieren. Was muss eingetreten sein, damit Sie sagen Sie waren erfolgreich? Ich muss das Gefühl haben, dass meine Teammitglieder mit ihren Skills, persönlichen Zielen und ihrer intrinsischen Motivation in ihre Rolle passen und dadurch ihre beste Leistung einbringen können. "Wenn ich glaube, ich habe nicht das größte Talent oder genug Leidenschaft für etwas, versuche ich die optimal geeignete Person dafür zu finden." - Julia Kupke Wie gehen Sie mit Dingen um, die Sie nicht gut können? Wenn ich glaube, ich habe nicht das größte Talent oder genug Leidenschaft für etwas, versuche ich die optimal geeignete Person dafür zu finden. Sind es Dinge, die ich unbedingt erlernen möchte oder sollte, finde ich meinen eigenen Weg, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Was ist Ihre Vision für Ihr Unternehmen? Dass unsere Kunden, in der Regel große Unternehmen, verstehen was Innovation bedeutet und was sie bewirken kann. Unsere Arbeit sollte keine PR-Initiative sein und auch keine “Geldmacherei” für Beratungsleistungen, sondern sie sollte nachhaltigen Wachstum und Sicherheit für das Unternehmen generieren. Wenn ein CEO eines solchen Corporates über die Zukunft, Wachstum und Diversifizierung seines Unternehmens nachdenkt, sollte unser Name in seinem Kopf vorkommen. Wie würde ihr Team Sie beschreiben? “Immer den Drang zum Tor“ oder auch „Hummeln im Hintern” “Für mich ist das Glas immer halb voll - und das möchte ich jedem in meinen Teams mitgeben, egal mit welchem Problem sie oder er zu mir kommt. Wann haben Sie das letzte Mal „nein“ gesagt? Nein sagen ist im Job nicht meine Stärke - aber nicht, weil ich zu viele Themen an mich reiße, sondern, weil ich immer eine Lösung finden möchte. Eher prüfe ich die Anfrage dahingehend, ob sie dem richtigen bzw. effizientesten Ansatz folgt, das Thema anzugehen. Nein sage ich, wenn mir jemand ein Fleischgericht anbietet, da ich mich größtenteils vegan ernähre. Was sind die ersten drei Dinge, die Sie im Büro (oder Home Office) machen? 1. Ich stelle mir die Frage, was die unangenehmste Aufgabe ist, die ich heute erledigen muss. Diese bearbeite ich dann möglichst als erstes. 2. Zweite Prio an dem Tag hat die Aufgabe, deren Erledigung so wichtig ist, dass ich ohne Kopfschmerzen ins Bett gehen kann. 3. Aufräumen. Ich habe eine enormen Aufräumzwang - ob Zuhause oder im Büro. Was hat Sie fachlich am meisten erstaunt? Wie wichtig es ist, gemeinsame Ziele zu haben. Egal in welchem Unternehmen oder in welcher Abteilung, egal auf welchem Level - jeder muss die gleichen Visionen und Ambitionen haben, um an einem Strang zu ziehen. Was war die größte Herausforderung, die Sie dabei überwinden mussten? Gerade in meiner Strategieberatungszeit war das oftmals ein Problem. Ich als Beraterin habe andere Ziele als meine Manager, der Kundenauftraggeber wiederum hat andere Ziele und dessen Angestellte mit denen ich das Projekt ausführe nochmal andere. Daher wurde hier oft aneinander vorbeigearbeitet oder im schlechtesten Fall gegeneinander. Hier habe ich schnell gelernt, was es heißt, gutes Stakeholder Managament zu können. Zu verstehen was die einzelnen Bedürfnisse sind und sie auf ein gemeinsames Ziel zu führen, ohne einzelne Personen zu demotivieren oder gegen sich aufzubringen. "Ein gutes Netzwerk ist für mich das allerwichtigste. Dabei ist Masse nicht gleich Klasse." - Julia Kupke Was hat Sie auf Ihrem Weg bislang immer weitergebracht? Ein gutes Netzwerk ist für mich das allerwichtigste. Dabei ist Masse nicht gleich Klasse. Es bringt mir nichts, auf jedes Event zu rennen, um Visitenkarten zu verteilen - aber die Inspiration, Hilfe und spannenden Gespräche, die ich von Gleichgesinnten aus der Unternehmerwelt ziehe, ist nicht nur fachlich hilfreich, sondern auch enorm motivierend. Sollte sich mal eine Tür schließen, öffnet sich durch mein Netzwerk immer eine andere. Was hat Sie immer behindert? Zu lange wegzuschauen oder Dinge zu akzeptieren, die nicht rund laufen. Beispiel Talent: Oftmals zeichnet sich sehr schnell ab, dass eine Person nicht perfekt auf eine Rolle passt und man eventuell beim Hiring einen Fehler gemacht hat - was absolut menschlich ist. Teilweise wird aber mit Gewalt versucht, die Person für die Rolle “passend” zu machen, was meistens jedoch keine gute Idee ist und mehr zerstört als aufbaut. Was werten Sie als Ihren größten Erfolg? Dass ich für mich erkannt habe, in welchen Bereichen ich richtig gut bin und auch, was ich absolut nicht gut kann. Für mich ist es mit das wichtigste zu verstehen, über welche Kompetenzen und Fähigkeiten man wirklich verfügt und auch verfügen will. Aber auch, was man eben nicht kann und auch nicht erzwingen muss. Was als Ihren größten Misserfolg? An einem Punkt in meiner Karriere bin ich zu lange stehen geblieben. Ich habe akzeptiert, wie es ist, ohne zu bemerken, dass ich mich nicht mehr weiterentwickeln kann und nicht das tue was ich am besten kann - im Gegenteil, das tue, was ich nicht kann. Das hat mich sowohl beruflich als auch privat deprimiert, da ich ohne Freude in die Woche gestartet bin und am Ende der Woche weder für mich etwas mitgenommen habe noch relevanten Output generieren konnte, der die Welt ein bisschen besser gemacht hätte. Was war der größte Fehler, den Sie während Ihrer Karriere gemacht haben (und welches Learning ziehen Sie daraus)? Das Produkt über das Team zu stellen. Egal wie gut eine Geschäftsidee ist - ohne das richtige Team ist das kaum etwas wert. Mittlerweile habe ich diese Haltung zu 100% verinnerlicht. Ich bin selbst immer auf der Suche nach guten Startup-Investments und wenn mir mein Bauchgefühl nicht sagt, dass das Team perfekt ist, brauche ich mir die Idee gar nicht erst anschauen. Ohne was können Sie nicht arbeiten? Für meine eigene Motivation brauche ich ein hoch engagiertes und smartes Team, das mir das Gefühl gibt, dass wir gemeinsam unsere gesetzten Ziele erreichen, oder noch besser übertreffen können. Wie organisieren Sie sich und Ihre To-Dos? Ich bin ein sehr großer Notion Fan. Dort organisiere ich sowohl meine Teams als auch mich selbst am Besten. Durch die smarte Datenbanklogik erhalte ich immer alles auf einen Blick: Welche Tasks stehen heute an, welche Deadlines, wer braucht Input von mir und was beschäftigt meine Teammitglieder? Auch der aktuelle Stand der Firmen oder Team OKRs (Objectives and Key Results) ist immer sichtbar. Wenn Sie eine Zeitreise zu Ihrem 20-jährigen Ich machen könnten, welchen Karrieretipp würden Sie sich geben? Hätte es Stryber damals schon gegeben, wäre ich dorthin gegangen, bevor ich mein erstes Start-up gegründet hatte. Da hätte ich mir viele Fehler erspart. Wenn Sie einen Tag lang an den Schalthebeln der Macht sitzen würden (Beispiel Kanzler:in), was würden Sie tun? Ich habe eine große Leidenschaft für Bildung in Verbindung mit Unternehmertum und Digitalisierung. Ich selbst war alles andere als ein Vorzeigeschüler, da mir das Ziel, die Motivation und das “Warum und wofür” gefehlt hat. Ich denke die Schulbildung könnte sich viel von erfolgreichen Startups abschauen, z. B., wie man ein Team motiviert und ohne Micro Management zu Höchstleistungen bringt. Ich würde vermutlich ein paar Experimente an Schulen starten! Was ist der beste Tipp, den Sie je bekommen haben? “Sei immer der dümmste im Raum”. Ich lerne jeden Tag von jedem meiner Kolleginnen und Kollegen. Mir ist es wichtig, bei jeder Person zu verstehen was “ihr USP”, ihre größte Stärke ist und warum. Und überlege mir dann, wie ich mir etwas davon abschauen kann. "Ich habe nicht im Kopf was ich verkaufen möchte, sondern was mein Gegenüber erreichen möchte." - Julia Kupke Was ist Ihr Tipp für Verhandlungen? Ich habe nicht im Kopf was ich verkaufen möchte, sondern was mein Gegenüber erreichen möchte. Und damit meine ich nicht, welchen Preis er erzielen möchte, sondern welches Gefühl oder welches Ergebnis. Welches Buch hatte am meisten Einfluss auf Ihre Karriere Es gibt viele gute Business-Bücher, die mir alle auf ihre eigene Weise weitergeholfen haben. Außerhalb der Business-Welt bin ich eine sehr schlechte Leserin. Ich kann mich jedoch an ein Buch erinnern, das eigentlich sehr allgemein gehalten, mir aber dennoch im Kopf geblieben ist: „Das Café am Rande der Welt“ Eine kurze und einfache Erzählung über den Sinn des Lebens. Es hat mich daran erinnert, dass ich mir stets im Klaren sein sollte, was ich gerne mache, warum das so ist und wie ich mehr davon tun kann. Solange ich das weiß, bin ich mir sicher, dass ich einen Beruf ausübe, der mir Sinn im Leben gibt, eben nicht nur ein Job ist, sondern meine Leidenschaft und mich dadurch glücklich macht. Immerhin verbringe ich mehr Zeit meines Lebens mit Arbeit, als mit allem anderen - warum soll es dann nicht das sein, was mir am meisten Freude bereitet. Wer ist Ihr Vorbild? Spontan fällt mir keine konkrete Person ein. Ich lasse mich von vielen Personen inspirieren. Vor allem von Unternehmern, die mit voller Passion und Überzeugung ihre Firma führen und damit alle in ihren Bann ziehen. Wie es so schön heißt “follow the leader” - und das funktioniert am Besten, wenn der oder die Führungskraft mit voller Faszination für sein Produkt und den Impact dadurch vorausgeht. Wen sollten wir als nächstes Interviewen? Eines unserer ersten „Erfolgsstartups“ war Snäx, welches wir im Auftrag der Migros (CH) initiiert haben. Nach einer erfolgreichen MVP-Phase hat sich eine unserer Mitarbeiterinnen, Lida Ahmadi, dazu entschlossen den spannenden Schritt zu wagen und als CEO bei Snäx einzusteigen. Darauf sind wir natürlich sehr stolz! Das wäre bestimmt ein spannendes Interview wert! Über die Autorin: Maxine Kettler ist Werkstudentin für Content Creation bei STRIVE. Für STRIVE Online interviewt sie Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und spannende Rolemodels. Die gebürtige Hamburgerin beschäftigt sich außerdem mit Lifestyle- Themen. Maxine studiert Medien-und Kommuniktionsmanagement und arbeitete zuvor im Influencer Marketing.

  • Zum Tag der Gleichstellung - eine Prise Wut bitte

    Ich bin wütend. Und das ist gut so. Besser zumindest, als traurig zu sein, wie ich neulich gelernt habe. Denn Wut kommt mit einer anderen Energiequalität. Wut hat Kraft, die zerstörerisch ist, aber auch schöpferisch eingesetzt werden kann. Aus Wut kann Veränderung entstehen. Trauer hingegen zieht Energie und hat einen Nachgeschmack von Passivität, Hilflosigkeit und Kraftlosigkeit. Kurz: Wut ist Empowering , Trauer ist Disempowering . Ich bin wütend, weil ich überhaupt diesen Text über den heutigen Tag der Gleichstellung der Frau schreiben muss. Nicht, weil ich keine Lust habe, an einem sonnigen Tag vor meinem Computer zu sitzen und zu schreiben. Ich liebe das eigentlich. Aber ich würde viel lieber einen Text über ein tolles Gründerinnen-Team schreiben, das – finanziert von einer weiblichen Angel-Investorin – gerade ein neues Verfahren entwickelt hat, mit dem CO2-Emissionen in der Atmosphäre neutralisiert werden können. Oder darüber, wie sich meine Namensvetterin Insa Thiele-Eich auf ihre Weltraummission vorbereitet. Ich möchte lieber inhaltliche Texte schreiben als über Rahmenbedingungen zu diskutieren. Doch damit ich das tun kann, muss sich der Rahmen zunächst ändern. So sitze ich hier also in meiner Wut darüber, dass es im Jahr 2021 überhaupt einen Tag der Gleichstellung der Frau gibt. Warum müssen wir noch immer über etwas eigentlich Selbstverständliches sprechen? Die Gleichberechtigung der Frau steht schließlich seit 72 Jahren sogar in unserem Grundgesetz. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, heißt es da. Niemand dürfe „wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden“. Doch wie sieht es in der Realität aus? Care Gap: Der Gender Care Gap bezeichnet, wie viel mehr Zeit Frauen für unbezahlte Arbeit wie Haushalt, Erziehung und die Kindererziehung aufwenden als Männer. Im Jahr 2019 lag der durchschnittliche Gender Care Gap bei 52,4 %. Durch die Corona-Pandemie dürfte sich diese Zahl weiter verschlechtert haben. Der Gender Care Gap führt für Frauen zu wirtschaftlichen Nachteilen : Häufiger als Männer arbeiten sie in Teilzeit, was zu niedrigeren Einkommen im gesamten Lebensverlauf führt – und das wiederum zu niedrigeren eigenständigen Alterssicherungsansprüchen. Research Gap: Frauen studieren heute genauso häufig wie Männer , doch nach dem ersten Studienabschluss wird die Luft dünner: Nur jede dritte Studentin habilitiert. Unter hauptberuflichen Professor:innen liegt der Frauenanteil bei rund 25 %, bei C4-Professor:innen sogar nur bei rund 10 %. Das kann Konsequenzen haben, wie und worüber geforscht wird. Und: Studierte Frauen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen. Pay Gap: Womit wir bei dem Gap sind, den wir wohl alle nicht mehr hören können: Der Gender Pay Gap. Bereinigt liegt er aktuell bei 6 % . Bereinigt heißt, dass hierbei die Gehaltsdifferenz von Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten gemessen wird. Der unbereinigte Gender Pay Gap, der den allgemeinen Durchschnittsverdienst von Frauen und Männern miteinander vergleicht, liegt sogar bei 18 %. Seit dem Jahr 2006 hat sich diese klaffende Lücke nur um 5 Prozentpunkte geschlossen. Mögliche Gründe dafür sind, dass sie weniger erwarten , vorsichtiger verhandeln und Berufe wählen , die schlechter bezahlt werden. Funding Gap: Ebenfalls wütend macht mich die ungleiche Verteilung von Finanzierungen für Gründerinnen. Die Risikokapitalbranche wird weiterhin von Männern dominiert. Laut dem Female Founders Monitor gingen 2019 nur 1,6% der Venture Capital Finanzierungen an rein weibliche Gründerinnenteams. In der Europäischen Union entfielen zwischen Oktober 2018 und September 2019 nur 0,4 % der VC-Finanzierung auf Start-ups mit Gründerinnen. Männer geben Männern Geld. Immer noch nicht wütend? Ich weiß, Wut hat einen schlechten Ruf. Und während ich das hier schreibe, fühle ich direkt den Drang, mich zu erklären, zu sagen, dass ich eigentlich gar kein wütender Mensch bin (was stimmt), dass ich Yogini bin und meistens ziemlich Zen. Ich habe gelernt, dass man sich besonders als Frau vor der Wut hüten sollte. Denn sonst gilt man schnell als Furie (Kreuzworträtsel: „Wütende Frau mit 5 Buchstaben“). Schon in der Kindheit lernen wir, wie wir zu sein haben: Ruhig und süß, bloß nicht zu laut, zu wild oder zu frech. So wird die Wut im Bauch unterdrückt und weggelächelt. Dabei ist Wut erst einmal nur eine Emotion. Sie zeigt an, dass man mit dem Status Quo nicht zufrieden ist, dass man etwas nicht akzeptieren will und als ungerecht empfindet. Wie man damit umgeht ist dann eine andere Sache. Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum, sagte der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl . In diesem Raum liegt ihm zufolge unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion, und damit unsere Entwicklung und unsere Freiheit. Der aufgeklärte, sozialisierte Mensch kann also Wut wahrnehmen und dann eine Reaktion darauf wählen. Im Angesicht der Ungerechtigkeit, dass die Gleichstellung von uns Frauen offensichtlich noch nicht erreicht ist, gebe ich daher hiermit meiner Wut Raum. Veränderung ist möglich und muss passieren, davon bin ich überzeugt. Ich wünsche mir am heutigen Tag der Gleichstellung  eine Welt, in der sich Frauen und Männer frei dazu entscheiden können, Kinder zu bekommen, ohne das Ende ihrer Karriere befürchten zu müssen. Ich wünsche mir als Frau die gleichen Chancen wie ein Mann, ohne mich männlich verhalten zu müssen. Ich möchte die multidemensionale Frau sein, die ich bin und dafür wertgeschätzt werden – für mein Frausein. Für mein Ichsein. Und die gleichen Freiheiten wünsche ich mir auch für Männer. Denn auch das macht mich wütend: Warum gibt es keinen Tag der Gleichstellung des Mannes? Auch für sie gibt es Ungerechtigkeiten. Bei Sorgerechtsstreits zum Beispiel ziehen sie meist den Kürzeren. Und dann ist da noch die sogenannte toxische Männlichkeit, Stichwort Boys don’t cry , die Männern sagt: Du musst immer stark sein, erfolgreich und hart. Du zeigst „Schwäche“? Du Lusche! Die Folge: risikoreicheres und gewaltbereiteres Verhalten, Einsamkeit, Depressionen und eine höhere Suizidrate, vor allem, da Betroffene sich aufgrund des vermeintlichen Stigmas oft nicht in Therapie begeben. Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, gesellschaftliche Stigmata aufzubrechen, und zwar gemeinsam, mit allen an Bord, m/w/d. Und deswegen habe ich mich für STRIVE entschieden. Dafür entschieden, Frauen sichtbarer zu machen, entschieden für eine Chefin zu arbeiten, für die Frauen in Führungspositionen selbstverständlich sind und dafür entschieden Teil der weiblichen Revolution zu werden. Lasst uns mutiger werden, unseren Anspruch auf gleiche Chancen radikal einfordern, Seilschaften bilden, neue Lebensmodelle ausprobieren und Ungerechtigkeiten anprangern.  Es gibt viel zu tun. Über die Autorin: Insa Schniedermeier ist Head of Online Content bei STRIVE. Ursprünglich kommt sie aus der Wirtschaft, hat BWL studiert und einige Jahre in großen Unternehmen und Beratungen als Marketing-Strategin gearbeitet. 2015 startete ihr erstes kleines Journalismus-Projekt wodurch sie anfing sich ab 2017 auf ihrem Blog www.prettyprettywell.com zu verwirklichen. Insa arbeitete als freie Redakteurin und Content Strategin und als Crossmedia Redakteurin bei der Business Punk. Ihren Ausgleich zum Arbeitsalltag findet die Yogalehrerin beim Laufen und Yoga.

  • Wie arbeite ich an meiner Karriere?

    Gastbeitrag | Durch ihre jahrelange, mit Preisen ausgezeichnete Arbeit in Human Resources ist Gitta Blatt eine spannende Stimme zu Themen wie Leadership und Recruiting. Das macht sie zur guten Ratgeberin für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen, die ihre Karriere weiterentwickeln wollen. Hier sind ihre drei Tipps zur Karrieregestaltung. Nach meinem Beitrag zu den „Take aways“ bei der Gestaltung einer Unternehmenskultur , habe ich vielfach die Bitte zu Tipps in der Gestaltung der eigenen Karriere erhalten. Es braucht die Veränderung von jedem einzelnen von uns, bevor die Summe der Veränderungen das Team oder die ganze Unternehmenskultur bewegt. Hier sind sie, meine 3 Tipps für die eigene Karrieregestaltung: 1. Haben Sie keine Angst! Uns allen ist klar, dass es Feedback und Dialog sowie Diversität und kontroverse Ansichten braucht, um Erfolg zu gestalten. Aber wieviel Rat brauche ich von anderen, um meinen eigenen Weg zum Erfolg zu gestalten? Es ist wichtig, die eigenen Gedanken zu hinterfragen und sich von Mentor:innen, also Vertrauenspersonen und Expert:innen, die Einschätzung zu den eigenen Plänen abzuholen. Genauso wichtig ist aber auch, den Mut zu haben im richtigen Moment seiner Überzeugung zu folgen, wenn die Entscheidung gereift ist. Viele Blockaden in Karrieren entstehen nicht durch fehlendes Können, sondern aus Angst vor Kritik des Umfeldes. Take away: Der eigene Weg wird immer der eigene bleiben und darf nicht vom Wohlwollen und der Anerkennung anderer abhängen. Stellen Sie sich Ihr privates Management-Team zusammen und nutzen Sie diese persönlichen Berater zur Gestaltung Ihrer nächsten Schritte. Steuern Sie die Umsetzung, aber ohne moralische Abhängigkeit. 2. Probieren Sie sich aus! Ich höre viel, dass Personalberater:innen und HR Verantwortliche einen gradlinigen Lebenslauf ohne Lücken verlangen. Das ist falsch. ‚Zick-Zack‘ Wege in der heutigen Komplexität an Möglichkeiten sind wichtig: Analysieren, Priorisieren, Ausschließen, Ausprobieren. Zukünftige Möglichkeiten, um Erfahrungen zu sammeln, verändern sich schnell. Karrieren verändern sich mit größerer Flexibilität und in schnellerem Tempo. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass es möglich sein muss getroffene Entscheidungen zu korrigieren. Hierfür gibt es viele gute Gründe: eine Jobchance, ein in Aussicht gestellter Auslandseinsatz, ein pausiertes oder korrigiertes Studium. Eine Kurskorrektur ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg. Die Kaminkarriere mit einem Fokus auf Titel-Kästchen zählt zum Glück zum veralteten Wunschkonzert früherer Generationen. Take away: Keine Scheu vor neuen Entscheidungen. Ein Mantra von vermeintlichen Freunden „da must du nun durch“ oder Leitsätzen wie „einmal entschieden, musst du dabei bleiben“ sollten Sie überprüfen. Eigensinnige Charaktere, mit eigenen Wegen, machen leichter Karriere, als Disziplin- und Sicherheitsbetonte Zöger:innen. Es braucht Mut, in Chancen zu planen. Dies ist aber erfolgreicher, als vor Risiken zurückzuschrecken. Es geht um Ihre Haltung. 3. Managen Sie sich aktiv selbst! Die Sicherheit zu diesen Entscheidungen kommt durch Ihr Leitbild. Nicht durch Meinungen von Kolleg:innen, die heute ggf. mehr verdienen. Im Einklang mit Ihren Überzeugungen werden Sie zufriedener und automatisch erfolgreicher sein. Beurteilen und bewerten, Sie also Ihr Können und Ihre Ziele, bevor es jemand anders tut. Das klingt zwar simpel, ist manchmal aber gar nicht so leicht. Schon deshalb, weil wir uns unseren Wertvorstellungen und Talenten nicht immer klar bewusst sind. Diskutieren Sie diese mit Ihren Vorbildern und bauen Sie die Ergebnisse und Meinungen in Ihren Plan ein. Schreiben Sie ihn auf! Jobbeschreibungen zu verstehen und Marktprognosen zu kennen, ist wichtig. Aber sich seiner Talente und seiner Persönlichkeit sicher zu sein, ist wichtiger. Take away: Orientieren Sie sich an Ihren Werten und Talenten. Geben Sie niemals ihren moralischen Kompass auf. Er ist unersetzbar für Glück und Erfolg. Daraus folgt, dass nicht Ihr Karriereziel wichtig ist, sondern Ihr Karriereweg. Mein Fazit: Der Weg zur neuen Karriere führt nur über Ihr Eigenmanagement und der Veränderung Ihrer Gewohnheiten. Lassen Sie sich helfen, geben Sie sich Zeit und genießen Sie die Planung. Viel Spaß, es wird gelingen! Über die Autorin: Gitta Blatt, Gründerin von Gitta Blatt HR-Strategy GmbH, unterstützt Unternehmen bei der Personalstrategie und HR-Projekten. Vor dem Schritt zur Selbstständigkeit war Gitta Blatt Managing Director Human Resources des Dentsu-Aegis-Networks in Deutschland. Sie verantwortet hierzulande alle Themen rund um Personal und Organisation für das Network. Blatt arbeitete zuvor bei Sky Deutschland, wo sie als Executive Vice President HR und Organi­sation die internationale Digitalisierung sowie den damit verbundenen Kulturwandel des Medienkonzerns vorangetrieben hat.

  • Die Stress-Bekämpferin

    STRIVE+ Vor fünf Jahren hat sich Arianna Huffington (71), die legendäre Publizistin, aus der Medienbranche zurückgezogen. Heute bringt sie anderen bei, wie mehr Ausgleich im Job gelingen kann. Ihr Credo: Der Fokus auf kleine Veränderungen, sogenannte „Microsteps“. Ein Gespräch über den Umgang mit Stress im postpandemischen Zeitalter.

  • Home Alone: Wenn Remote-Arbeit zum Problem wird

    STRIVE+ Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt, das Homeoffice gilt vielen als heiliger Gral – es spart Zeit, Geld und bringt Flexibilität. Inzwischen stößt das Konzept Remote allerdings an seine Limits.

  • Aktien als Altersvorsorge – das gilt es zu beachten

    STRIVE+ Durch das sinkende Rentenniveau und schmelzende Renditen wird die Vorsorgelücke im Alter immer größer. Wer sie schließen will, sollte an der Börse investieren. Das ist weniger riskant, als viele denken.

  • In 3 Schritten zum LinkedIn Star

    How to: Personal Branding | Heute verrät die Personal Branding- und Kommunikationsstrategin Christina Richter, wie Sie in drei einfachen Schritten an Ihrer Sichtbarkeit arbeiten und zum LinkedIn Star werden können. „Ihre Personal Brand ist das, was andere Leute über Sie sagen, wenn Sie nicht im Raum sind" – in meinen vorherigen Artikeln habe ich darüber gesprochen, was Ihre Personal Brand ausmacht und wie Sie Ihre Strategie sowie einen darauf aufbauenden Fahrplan für das nötige Fundament Ihrer Aktivitäten entwickeln. Ihre Personal Brand ist dabei kanalunabhängig. Das bedeutet, dass Sie online wie offline gleich ist. Sie sind ja auch immer ein und dieselbe Person, egal ob online oder offline. Aber: Im Business Kontext ist LinkedIn aktuell die Plattform , die sich am besten für Personal Branding eignet. Um auf LinkedIn gesehen zu werden und zu wachsen, müssen Sie dafür sorgen, dass andere Menschen auch über Sie sprechen. Um das zu schaffen, finden Sie hier drei Schritte, wie Sie zum LinkedIn-Star werden können. Schritt 1: Pimpen Sie Ihr Profil Wie heißt es so schön: Sie bekommen nie eine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck. Als Faustregel hat man dafür etwa 3-5 Sekunden Zeit . In diesen 3 bis 5 Sekunden müssen die Besucher Ihres Profils verstehen, wer Sie sind, was Sie tun und wie eine Vernetzung mit Ihnen für sie von Vorteil sein könnte. Folgende sieben Punkte sollten Sie dabei beachten: 1. Gute Bilder Der Einstieg in Ihr LinkedIn Profil muss überzeugen. Sorgen Sie dafür, dass Sie ein aktuelles Profilfoto haben und ein Titelbild, das Ihren Fachbereich oder Ihr Themengebiet zeigt. Wenn Sie beispielsweise in der Automobilbranche arbeiten, nutzen Sie doch als Titelbild ein Motiv, auf dem Autos zu sehen sind. Wenn Sie kein Titelbild haben, wäre das für mich ein Indikator, dass Sie Ihr Profil in den vergangenen zwei Jahren nicht aktualisiert haben – so lange gibt es die Titelbilder nämlich schon. 2. Status: Öffentlich Und wenn Sie es wirklich ernst meinen mit Personal Branding, achten Sie darauf, dass Sie in Ihren Einstellungen das Profil auf „öffentlich“ stellen. Laut LinkedIn erhalten Nutzer mit einem Foto auf ihrem Profil, das für alle sichtbar ist, bis zu 9-mal mehr Kontaktanfragen und 21-mal mehr Profilaufrufe. 3. Ein catchy Profilslogan Schauen Sie sich Ihren Profilslogan mal genauer an. Auch hier sollten Sie früh Ihren Fachbereich oder Ihr Thema nennen, denn der Algorithmus kann das Titelbild nicht lesen, den Profilslogan aber schon. Der Algorithmus kann das Titelbild nicht lesen, den Profilslogan aber schon. Verwenden Sie Schlagwörter, die Ihrem Profilbesucher genau sagen, was Ihr Thema ist. Nehmen wir wieder die Automobilbranche, dann sollte im Slogan etwas wie „Automotive“ oder „Automobile“ stehen. 4. Nicht skippen: Über mich Schreiben Sie ein „Über Mich“ und stellen Sie sich in eigenen Worten vor. Lassen Sie das Feld nicht leer, denn nicht nur Profilbesucher lesen ihre Vorstellung, sondern auch der Algorithmus. 5. Ehrenämter nicht vergessen Listen Sie Ihre Berufserfahrung auf und verknüpfen Sie Ihr Profil mit den Unternehmensseiten Ihrer Arbeitgeber. Menschen verbringen viel Zeit damit, LinkedIn zu durchstöbern, und stoßen dabei oft zufällig auf ein Profil. Gleiches gilt für Ehrenämter. Dieses kann ein Türöffner für Gespräche sein und auch hier können Sie Ihr Profil mit den Unternehmensseiten, sofern vorhanden, der Initiative oder des Vereins verknüpfen. 6. Mit Fachwissen glänzen Fachwissen im Berufskontext ist wichtig und dieses können Sie unter Kenntnisse und Fähigkeiten einbinden. Dieser Bereich von LinkedIn wird oft vernachlässigt, ist aber sehr spannend. Je öfter Menschen, die selbst Spezialist:innen in Ihrem Bereich sind, Ihre Kenntnisse bestätigen, desto relevanter werden Sie vom Algorithmus einstuft. 7. Das Sahnehäubchen: Empfehlungen Auch Empfehlungen erhöhen die Glaubwürdigkeit und treiben den Algorithmus an: Empfohlene Profile erscheinen häufiger in den Suchergebnissen und Vorschlägen von LinkedIn-Mitgliedern. Bitten Sie Ihr engeres Netzwerk um Empfehlungen und vergeben Sie selbst Empfehlungen. Jeder Bereich des LinkedIn-Profils hat seine Daseinsberechtigung und sie werden schon nach der Aktualisierung Ihres Profils einen Unterschied bemerken. Aber ein überzeugendes LinkedIn-Profil allein macht noch keine überzeugende Personal Brand aus. Schritt 2: Comment & Content Ihr Profil steht. Jetzt ist es an der Zeit, aktiv zu werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen können: Durch Kommentare und eigene Inhalte. Ein bekannter Spruch lautet: „Comments are content, too.“ Wenn Sie gerade erst mit Ihrer Personal Branding-Reise auf LinkedIn – oder in den sozialen Medien ­– beginnen, ist es am einfachsten, mit anderen in Kontakt zu kommen, indem Sie sich an Gesprächen anderer beteiligen. So müssen Sie nicht darüber nachdenken, was Sie selbst posten, sondern sehen sich an, was andere posten und kommentieren auf Basis Ihres Know-Hows. Bleiben Sie dabei Ihrem Thema und Ihrer Branche treu. Erinnern Sie sich an die 15 bis 20 Minuten Routine ? Öffnen Sie LinkedIn und scrollen Sie durch Ihren Feed. Wenn Sie einen Beitrag sehen, der Sie interessiert, schreiben Sie einen Kommentar. Was ist Ihnen beim Lesen des Beitrags in den Sinn gekommen, warum haben Sie innegehalten? Genau das möchten Sie in einem Kommentar mitteilen. Fügen Sie ein Beispiel hinzu, eine persönliche Ansicht oder Erfahrung, stellen Sie eine Frage. Auf diese Weise können Sie Ihr Fachwissen unter Beweis stellen und werden sowohl für die Person, die den Beitrag verfasst hat, als auch für deren Netzwerk sichtbar. Schritt 3: Werden Sie zum Thought Leader Wenn Sie es auf die nächste Stufe schaffen und Thought Leader in Ihrer Branche werden wollen, dann reicht es nicht aus, die Beiträge anderer zu kommentieren. Sie müssen die Person werden, die die Konversation anführt. Und dafür müssen Sie selbst Inhalte veröffentlichen. Doch worüber können Sie posten? Drei Gedanken dazu: Sie lesen sicherlich die Newsletter Ihrer Branche. Wenn es eine neue Studie oder einen Artikel gibt, den Sie selbst interessant finden, können Sie sicher sein, dass auch andere daran interessiert sein werden. Teilen Sie ihn! Wenn Sie in den letzten Tagen etwas Wichtiges gelernt haben, teilen Sie es mit Ihrem Netzwerk, damit auch andere daraus lernen können. Wenn es in Ihrem Fachgebiet bestimmte Fragen gibt, die regelmäßig auftauchen, könnte auch dies für eine breitere Gruppe von Menschen interessant sein. Schreiben Sie darüber. Zusammengefasst: Wenn Sie sich fragen, worüber Sie mit den Menschen, die für Sie relevant sind, ins Gespräch kommen können, sprechen Sie über Themen, die für sie relevant sind. Über die Autorin: Christina Richter ist Personal Branding- und Kommunikationsstrategin mit Sitz in Berlin. Nach zehn Jahren in Agentur, Mittelstand sowie Großkonzern in den Bereichen PR, Unternehmenskommunikation und Social Media berät sie seit 2015 Unternehmen und Unternehmer:innen aus aller Welt in Sachen Personal Branding.

  • Diese Coaching-Methode verwandelt uns in Superheld:innen

    STRIVE+ Eine neue Coachingmethode lässt uns auf Basis unserer Werte ungeahnte Superkräfte in uns entdecken. Die These: Wer sich seiner Superpower – und seines Kryptonits – bewusst ist, wird erfolgreicher und erfüllter durch Leben und Beruf gehen. Und hat am Ende des Coachings sogar seinen individuellen Superheld:innen-Charakter erschaffen.

  • Legale Erinnerungsfälschung

    STRIVE+ Sie ist eine internationale Instanz der Hirnforschung und Rechtspsychologie, ihre Expertise ist in der Wissenschaft genauso gefragt wie bei der Kriminalpolizei. Berühmt wurde Julia Shaw mit einer Studie über Gedächtnismanipulation – und durch ihr Talent, Sachverhalte in den Medien einfach zu erklären.

  • Stopp mit der Selbstsabotage

    Gastbeitrag | Wer kennt das nicht: Schon bei Kleinigkeiten im Alltag fällt uns Veränderung schwer – oder funktioniert gar nicht. Wie erst kann ich dann meine großen Herzensanliegen umsetzen? Wie kommt es, dass wir trotz all der Bemühungen und guten Vorsätze scheinbar immer wieder an uns selber scheitern? Muss das so sein? Transformations-Coach Elke Sander sagt: Nein! Es gilt ein paar Zusammenhänge unseres Gehirns und unserer Psyche zu verstehen, um selber an Steuer zu kommen. Zum Fahrtraining und als Navi unterstützen uns Achtsamkeit und leicht anwendbare Übungen im Alltag. Parallel zeigen die ersten kleinen Schritte, was bereits alles in uns steckt und ermutigen uns zu ersten Sprüngen. Wann ist ein guter Zeitpunkt damit anzufangen? Wie immer: am besten JETZT! Achtung Selbstboykott: Die Geschichten, die wir uns über uns selber erzählen Und spätestens jetzt setzen sie ein: erst eine innere Stimme, dann die nächste, bis wir uns in einem Chorkonzert befinden: Dafür bist du nicht gut genug! In dem Bereich kennst du dich doch gar nicht aus! Dafür bist du jetzt zu alt! Selbständig machen mit deinem mathematischen Loch im Kopf? Wer bezahlt das Studium der Kinder? Was werden deine Mitarbeiter/Chef:in/Partner:in/Freunde etc. sagen? Wer kennt sie nicht, die Tyrannen im Kopf, die erst Ruhe geben, wenn auch der letzte Funke Mut erloschen ist? Das schlimme daran ist, dass Gedanken nicht nur unseren Kopf blockieren, sondern viel tiefer in unseren Alltag und unsere Veränderungsfähigkeit eingreifen. So auch mir passiert: Jahrelang habe ich über die Schließung meiner Agentur nachgedacht, aber den Schritt nie gewagt. Erst als alle Lämpchen auf rot umgesprungen waren und ich nicht mehr wegschauen konnte, habe ich mich Anfang 2020 gen kühnen Absprung katapultiert. Aber warum fällt uns Veränderung so schwer? Woher kommen diese inneren Widersacher und sind sie für irgendetwas gut? Bei diesen inneren Stimmen, u. a. auch Glaubenssätze genannt, handelt es sich um alte Überzeugungen, die wir im Laufe des Lebens über uns und die Welt gesammelt haben. Entstanden sind sie durch bewusste und unbewusste Erfahrungen, über Werte unserer Familie, unseres Umfelds, der Gesellschaft etc. Ein Großteil davon stammt aus der Kindheit und Jugend, einige sogar aus den ersten Monaten, was es besonders schwierig macht sie zu erinnern. Der Interpretation des Erlebten entspringen Glaubenssätze darüber, was wir nicht dürfen, niemals können, nicht verdient haben, woran wir schuld sind, wie wertvoll oder -los wird sind. Daraus entsteht eine oftmals unbewusste, emotionale Kodierung, die uns bis ins Erwachsenenalter begleitet und sich weiterhin wie die ultimative Wahrheit anfühlt. Diese Überzeugungen haben uns in jungen Jahren vor negativen Sanktionen durch unsere Umwelt bewahrt, soziale Integration ermöglicht oder in extremen Fällen sogar das Überleben gesichert. Auch wenn seitdem viele Jahre vergangen sind, greift unser Mechanismus aus automatisiertem Selbstschutz weiterhin darauf zurück. Sind wir dem für alle Zeit auf Gedeih und Verderb ausgeliefert? Nein, das sind wir nicht! Stop mit dem Selbstboykott – wie Veränderung gelingen kann Auch wenn die alten Überzeugungen über eine ganze Klaviatur an Erscheinungsformen verfügen, können wir unsere Wahrnehmung ihnen gegenüber schärfen und ihnen dadurch ihr Druckpotenzial nehmen. Also aufgepasst wie sich Selbstboykott im Alltag oft äußert und Sie ihn ggfs. sogar noch vorantreiben: Glaubenssätze: Achten Sie auf plötzlich auftauchende negative Einstellungen gegenüber und Aussagen zu dir. Hinterfrage Sie indem Sie hinein fühlen: „Ist das wirklich wahr?“, „Gibt es Situationen oder Personen, in/mit denen es sich schon anders verhielt?“ etc. Opferhaltung: Auf den ersten Blick kann sie als der einfachere Weg erscheinen, da man ja keine Schuld hat, einem die Hände gebunden sind, selber an der Situation nichts verändern kann etc. Leider nehmen Sie sich damit auch jede Möglichkeit für Veränderung. Also schauen Sie hin und suchen Sie den kleinen, ersten Schritt, den Sie doch bereits gehen können. Die Geschichten, die wir uns über uns selber erzählen: Oftmals werden wir mit einer detaillierten Erinnerung an ähnliche Versuche in der Vergangenheit, schlimmste Zukunftsprognosen, das Schicksal von Kollege XY eingelullt und niedergeschmettert. Achtung, auch hier geht es nicht um die ultimative Wahrheit, sondern um einen von vielen Gedankenläufen. Machen Sie bewusst, was dahinter steht und entziehen Sie den Geschichten Ihre Aufmerksamkeit. Das innere Drama: Alte Glaubenssätze tauchen oftmals im tosenden Drama und mit einem großen Sog auf. Da ist richtig was los, dem kann man sich nur schwer entziehen. Achtung also: Wo großes Drama und ein Gefühl von „ich muss“, „jetzt sofort“, „nur das ist die Lösung“ u. ä. aufkommt, genau hinschauen, wer da spricht?! Urplötzliche, negative Stimmungsschwankungen: Vor kurzem noch alles im grünen Bereich doch plötzlich und ohne besondere Vorkommnisse geht stimmungsmäßig die Welt unter? Forschen Sie nach, welche alte Überzeugung hier unbemerkt eingeschlagen hat. Lassen Sie sie ziehen und befähigen Sie sich somit zu weiterem Handeln in Ihrem Sinn – und zu guter Laune. Negative Selbstkonditionierung durch Sprache: Achten Sie darauf, wie Sie mit sich und über sich selbst sprichen. Pflegen Sie ein liebevolles, wertschätzendes Vokabular? Wenn Sie es sich nicht selber wert sind, sich gut zu behandeln, wie soll dann Gutes von außen kommen? Außerdem sabotiert negative Sprache permanent Ihre Stimmung und nimmt Ihnen somit Mut und Kraft für Veränderung. Wert- & Zielkonflikte : Sie haben ein Ziel vor Augen, aber immer wieder bekommen Sie Druck von innen, dass doch anderes viel wichtiger ist, Sie im Leben doch eigentlich X oder Y erreichen wollten. Machen Sie einen Status quo Abgleich mit sich hinsichtlich Ihrer heutigen Werte & Ziele. Was sind wirklich die Ihres erwachsenen Ichs? Welche sind die Übernommenen und nicht mehr Zutreffenden Ihrer Sozialisation, sprich Kindheit, Eltern etc.? Gehen Sie auf los & probieren Sie es selber aus: Weitere Hilfestellung für den Changeprozess Das sind nur einige der Erscheinungsformen unseres Selbstboykotts, aber arbeiten Sie konsequent an ihnen, tut sich ein ganz neues Handlungsspektrum auf, das Veränderung möglich macht! Wie können Sie Ihren Weg zusätzlich stützen? Anbei erste Stichworte, Vertiefungen finden Sie in Coachings, der Literatur oder in meinem Blog exit-blog.com Meditation ist ein guter Weg, Ihnen Ihre permanenten inneren Stimmen gegenüber klarer zu werden und zu lernen, sie zu lenken – ja, das geht nämlich! Positive Affirmationen : Sie haben sich negative Glaubenssätze geschaffen, warum sollte Ihnen das Ganze nicht in Form von positiven Affirmationen gelingen? Üben Sie sie regelmäßig und legen Sie damit neue neuronale Vernetzungen. Ressourcen-Check: Trauen Sie sich einen Status quo zu all Ihren Fähigkeiten und dem zu, was Sie noch lernen möchten. Sie werden erstaunt sein, was Sie alles schon auf der Habenseite haben und wozu Sie das befähigt! Kleiner Tipp: nehmen Sie eine weitere Person hinzu. Sie hat meistens einen breiteren, großzügigeren Blick auf Sie. Aufbau von Resilienz: Beschäftigen Sie sich mit Möglichkeiten, Ihre Resilienz aufzubauen und somit die Fähigkeit, auch schwierige Situationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu bestehen und an ihnen zu wachsen. Was kann Ihnen im schlimmsten Fall passieren? Fragen Sie sich das, wann immer im Innen ein NEIN aufkommt. Beim genauen Hinschauen wird oft aus dem Elefanten eine Mücke und dann …: … trauen Sie sich in Bewegung zu kommen! Schon erste, kleine Schritte schaffen neue, positive Erfahrungen, die die Grundlage für den nächsten Abschnitt des Weges bilden. Last but not least: Letztendlich gehört immer eine große Portion Mut dazu – der größte wohl sich endlich anzunehmen mit all dem Wundervollen, das Sie ausmacht, all Ihren Fähigkeiten. Und wer sich raus wagt, macht sich angreifbar, aber da ist so viel, was Ihnen das Leben noch schenken will und was Sie der Welt zu geben haben. Trauen Sie sich: Springen Sie ab und haben Sie Mut zu sich selbst! Über die Autorin: Nach gut 20 Jahren Beratung der internationalen Filmbranche hat Elke Sander den Absprung ins Neue gewagt. Inspiriert von ihrem eigenen Changeprozess und dem Weg dorthin, hat sie nun die multimediale Plattform und Initiative „EXit! – Vom Aussteigen, Umsteigen und Mut zu Dir selbst!“ ins Leben gerufen: www.exit-blog.com . EXit! macht Mut zu Veränderung und vermittelt Know-how zu allen wichtigen Phasen des Changeprozesses. Die Vision von EXit! ist es, Menschen zu motivieren ihren ganz eigenen Weg zu entdecken und sich zu erlauben ihn auch wirklich zu gehen. Dabei liegt der Fokus auf Chancen und Möglichkeiten, dem Herausführen aus dem Grübeln, hin gen Bewegung und schrittweisen Umsetzung des Neuen im Hier und Jetzt. Am Start sind bereits der EXit! Blog und Podcast, Networkingfunktionen, Video-Tutorials und Webinare sind in Arbeit.

  • Ein Plädoyer für den Sprung ins kalte Wasser

    Meine Gründungsstory | Nicole Jasmin Hofmann ist CEO und Co-Gründerin von Sentryc, einem Unternehmen, bei dem sich seit 2019 alles um Marken- und Produktschutz im Internet dreht. Wir haben mit ihr über ihre Gründungsreise gesprochen, spannende Tipps für junge Gründer:innen eingesammelt und herausgefunden, was aktuell ihre größte Herausforderung ist. Vorhang auf für Nicole Jasmin Hofmann! Frau Hofmann, was hat Sie zum Gründen bewegt? Mir war schon sehr früh klar, dass ich unternehmerisch tätig sein und irgendwann mal meine eigene Company aufbauen möchte. Dinge selbst zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen, bestehende Strukturen aufzubrechen und zu verbessern – all das bereitet mir enormen Spaß und motiviert mich. Sie haben Ihr Unternehmen Sentryc gemeinsam mit Hendrik Schüler gegründet. Wieso nicht allein? Ich empfinde es als viel spannender und inspirierender, im Team zu gründen. Gerade in der Anfangsphase war Hendrik als Sparringspartner enorm wichtig für mich. Sich über Ideen, Strategien, gemeinsame Ziele und deren Umsetzung austauschen zu können – das ist so wertvoll. Sich gemeinsam über Erfolge und positives Feedback zu freuen ist zudem durch nichts zu ersetzen. Außerdem geht es ja nicht immer nur steil bergauf, und da hilft ein:e Partner:in beim gegenseitigen Anspornen und Motivieren. Zusammen mit Marilena, der dritten Co-Gründerin im Bunde, die später dazu kam, bilden wir nun ein super Team und ergänzen uns klasse. Wie entstand die Idee für Sentryc? In meinem vorherigen Unternehmen hatten wir selbst mit Markenmissbrauch zu kämpfen, daher kannte ich das Problem bereits als Betroffene. In dieser Zeit arbeitete Hendrik bereits an einem Projekt, das vergleichbare Probleme für einen anderen Markt löste. Als wir uns 2019 kennenlernten war das also ein Perfekt Match. Wir wollten eine Software bauen, die Unternehmen ganz transparent aufzeigt, auf welchen Internet-Marktplätzen und in welchen Social Media Kanälen Ihre Marke und Ihre Produkte als Produktfälschungen kursieren und dabei den Hersteller:innen eine effiziente Möglichkeit bieten, weitere Schäden zu stoppen, die aus Fake-Angeboten resultieren. Und genau dafür haben wir dann unsere Software entwickelt. Haben Sie Sentryc mit VC Geld gestartet oder selbst finanziert? Zurzeit sind wir hauptsächlich durch Kapital von Business Angels finanziert. In der kurzen Zeit seit unserer Gründung sind wir bereits auf über 30 Mitarbeiter:innen angewachsen und investieren fortlaufend in unsere selbstlernende Software. Dieses Tempo könnten wir ohne externes Kapital kaum halten. Wie haben Sie gelernt, Mitarbeiter:innen zu führen? Seit ich im Job bin, habe ich meine Antennen immer ausgefahren und mir positive Aspekte abgeschaut, die mich überzeugt und beeindruckt haben. Letzten Endes steckt aber natürlich auch in Negativerfahrungen Potential sich weiterzuentwickeln und so habe ich das auch immer gesehen. Mein Learning: Man sollte andere immer nur so behandeln wie man selbst behandelt werden möchte. Mein Anspruch ist es auch, immer das vorzuleben, was ich auch von meinem Team erwarte. Der Druck im Start-up kann zeitweise sehr hoch sein und da ist es wichtig, dass alle auch in solch intensiven Zeiten gut miteinander umgehen. Fordern, fördern und Freiräume lassen – auch wenn mal Fehler passieren – das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Auch wenn es sich manchmal nicht vermeiden lässt harte Entscheidungen treffen, ist es mir aber grundsätzlich wichtig ein herzliches Klima zu schaffen. Was waren Ihre größten Herausforderungen beim Gründen? Unsere Herausforderung in der ersten Zeit lag in dem hohen Energieaufwand, den wir für Aufklärungsarbeit der Kund:innen investieren mussten. Immer wieder kamen Fragen wie: Sind denn die paar gefälschten Taschen und Sneaker im Netz wirklich so ein Problem und die wirtschaftlichen Schäden erwähnenswert? Unser klares „Ja“ an verschiedenen Stellen brauchte viele erklärenden Worte und eben auch Online-Funde. Letzten Endes sind die Unternehmen doch immer wieder erstaunt bis schockiert, wieviel und in welchem Umfang gefälscht wird. Was würden Sie als Ihre persönlich größte Herausforderung bezeichnen? Sowas wie „work life balance“ klingt immer hübsch, aber meine Realität sieht komplett anders aus. Ich arbeite sehr viel und mache das auch gerne und mit Leidenschaft. Damit gehe ich teilweise auch an meine Belastungsgrenzen. Die zu sehen und auch zu akzeptieren, dass jetzt eine Auszeit auf meiner Berliner Terrasse doch die bessere Entscheidung ist, darin liegt noch immer meine Lernaufgabe. Wie war es für Sie, von der Arbeitnehmerin zur Gründerin zu werden? Für mich hat der Wechsel keinen großen Cut bedeutet, da meine Einstellung auch als Arbeitnehmerin immer sehr unternehmerisch geprägt war. Das Gründen war für mich ein natürlicher Schritt, der einfach meinem Charakter entsprach. Worauf blicken Sie aus Ihrer bisherigen Gründungszeit gerne zurück? Wenn ich zurückblicke, dann denke ich an die vielen inspirierenden Team-Meetings, aus denen großartige Ideen hervorgegangen sind. Dazu gehören all die Menschen, die mit uns zusammen geplant, Ziele erreicht und Erfolge gefeiert haben. In der Gründungszeit sind Freundschaften und enge, vertraute Arbeitsverhältnisse entstanden, in denen wir immer wieder zusammenfinden – auch über verschiedene Unternehmen hinweg. Mit einigen Mitarbeiter:innen arbeite ich nun schon fast seit zehn Jahren zusammen. Haben Sie einen Buchtipp für Gründer:innen? Ich empfehle Gründer:innen gerne das Buch „Monkey Management“ von Jan R. Edlund. Ich kenne das Gefühl als Gründerin selbst, dass ich gerne an allen Schauplätzen Präsenz gezeigt hätte, schließlich ist Sentryc ja meine Company. Zu durchdringen, wo Fokussierung und Delegation Sinn ergeben, das ist wirklich wertvolles Wissen und dieses Buch gibt hierbei gute Impulse. Welchen Tipp würden Sie Ihrem 18-jährigen Ich in Sachen Gründung geben? Ich würde ihr empfehlen, dass sie sich noch früher mehr zutrauen kann und sich ausprobieren darf. Zwar habe ich mich auch mit 18 direkt selbständig gemacht, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, eine eigene Firma zu gründen. In meinem Kopf sah die Realität so aus, dass ich mir erstmal viele Jahre alles anschauen und lernen muss. Diese Herangehensweise ist auch grundsätzlich richtig und das Gelernte hilft mir heute sehr. Aber manche Fakten stehen in keinem Buch, beziehungsweise erfährt sie niemand aus einer normalen angestellten Position heraus mit. Diese Fakten deckt erst die eigene Erfahrung mit Verantwortung auf. Das heißt also: Je früher du auf Gründer:innenbeinen stehst und merkst, dass du sicheren Boden unter den Füßen hast, desto besser!

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