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- „Social Impact ist die Zukunft der deutschen Wirtschaft“
Interview I Teilen macht glücklich! So lautet das Motto von share, der Social-Impact-Marke. Die Idee dahinter? Mit jedem Kauf wird ein soziales Projekt unterstützt und etwas Gutes getan. Iris Braun ist eine der Gründer:innen von share. Wir haben mit ihr über die Gründung, das Geschäftsmodell und ihre Mission gesprochen. Foto: Max Threlfall Frau Braun, mittlerweile ist share fünf Jahre alt und hat über 100 Produkte im Sortiment. Wie ist die Idee damals entstanden? 2017 haben Sebastian Stricker, Ben Unterkofler, Tobias Reiner und ich share gegründet. Wir alle waren und sind immer noch durch einen Wunsch vereint: Wir wollen positiven gesellschaftlichen Nutzen im großen Stil kreieren und haben mit share unsere Vision von sozialem Konsum Wirklichkeit werden lassen. Wir wollen es Menschen so einfach wie möglich machen, im Alltag Gutes zu tun. Wie funktioniert das Geschäftsmodell? share ist eine Social-Impact-Brand. Während sich NGOs nach sozialem Nutzen ausrichten und herkömmliche Wirtschaftsunternehmen nach Profitmaximierung vorgehen, sind wir sozusagen in der Mitte. Wir maximieren nach sozialem Nutzen mit wirtschaftlichen Mitteln. Unser Gründungsvertrag sieht vor, dass keine Gewinne erzielt werden können, ohne vorher einen bedeutenden sozialen Nutzen zu generieren. Was heißt das genau: Also was passiert, wenn ich eine Flasche Wasser von share kaufe? Bei uns ist die Spende an den Umsatz – und nicht an den Gewinn – gekoppelt. Dabei spendet jedes Produkt und auch immer gleich viel Geld. Egal, ob wir dabei zum Beispiel wegen gestiegener Rohstoffkosten Verlust oder doch Gewinn machen. Kauft man zum Beispiel eine Flasche Wasser von share wird ein Tag sauberes Trinkwasser an einen Menschen in Not gespendet. Das bedeutet jedes verkaufte Wasser spendet mindestens 20 L sauberes Trinkwasser pro Tag. So konnten insgesamt bereits 40 Millionen Tage Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht werden. In welche sozialen Projekte fließt das Geld, das share einnimmt? Wir arbeiten mit erfahrenen Organisationen wie dem W elternährungsprogramm der Vereinten Nationen, Aktion gegen den Hunger oder der Tafel Deutschland zusammen , haben aber auch kleinere lokale Partner:innen wie Fundifix (in Kooperation mit der Oxford Universität) oder Cleanhub. Scannt man den QR-Code auf unseren Produkten ein, sieht man genau, wie viel das gekaufte Produkt spendet und in welches Projekt die soziale Spende fließt. Die Preise für Ihre Produkte liegen auf dem Niveau anderer Anbieter. Trotzdem spenden Sie einen beträchtlichen Teil. Wie gelingt das? Unser Geschäftsmodell basiert darauf, dass sich gesellschaftliche Verantwortung und Wirtschaftlichkeit verstärken. Um sozialen Konsum im Massenmarkt zu etablieren, arbeiten wir mit professionellen Organisationen zusammen und setzen soziale Projekte in großem Stil um. Dadurch ist der nötige finanzielle Aufwand zum Beispiel für das Bereitstellen einer Mahlzeit häufig viel günstiger als man denkt: Es kostet die Vereinten Nationen weniger als 1 Euro, um eine Person einen Tag lang zu ernähren. Bis 2025 wollen wir über eine Milliarde Mal teilen und so Menschen unterstützen. Warum setzen Sie nicht auf das Spendenmodell von NGOs? share setzt beim Alltagskonsum an, da dieser unserer Meinung nach, das größte Potential hat, wirklich etwas zu verändern. Als Vergleich: Das jährliche Spendenaufkommen der Deutschen liegt bei ca. 5 Milliarden Euro. Die jährlichen Konsumausgaben hingegen bei ca. 255 Milliarden Euro. Wenn wir es schaffen, dass noch mehr Unternehmen, unsere Vision mittragen und anteilig ähnlich viel spenden wie wir, wäre das ein gigantischer Unterschied für soziale Zwecke. Wie bringen Sie wirtschaftliche und soziale Ziele unter einen Hut Natürlich geht’s dabei um die Balance, und es wäre gelogen, zu sagen: das ist einfach. Aber genau das ist ja das Geschäftsmodell von share. Wir haben eine klare Vision vor Augen. Danach richten wir unser gesamtes Handeln im Unternehmen aus. Dabei wirtschaftlich zu bleiben kann nur mit einer vorausschauenden Geschäftsführung funktionieren. Für unsere soziale Komponente haben wir eine extra Abteilung, die sich nur mit den Projekten beschäftigt, die share unterstützt. Seit seiner Gründung ist share enorm gewachsen, schreibt aber trotzdem noch rote Zahlen. Wie gehen Sie und Ihre Investor:innen damit um? Wir machen einen guten zweistelligen Umsatz im Millionenbereich und sind - obwohl Corona nicht spurlos an uns vorbeigegangen ist - im starken zweistelligen Prozentsatz gewachsen. Und wir haben Großes vor: Bis 2025 wollen wir über eine Milliarde Mal teilen und so Menschen unterstützen. Wenn wir das schaffen, wissen wir auch, dass wir letztendlich profitabel arbeiten können. Das sehen wir auch jetzt gerade, auch wenn Wachstumsinvestitionen nötig sind. Wenn kein Mensch auf der Welt mehr an Hunger leiden muss, haben wir unsere Mission erfüllt! Die Zahl der Sozialunternehmen ist in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen. Welche Rolle spielen sie in Zukunft in der deutschen Wirtschaft? Je mehr Unternehmen ihr Wirtschaften einem sozialen oder ökologischen Purpose widmen, desto mehr können wir gemeinsam erreichen. Auch die Konsument:innen befürworten das. Laut einer Studie sehen acht von zehn Deutschen Social Impact nicht als Trend, sondern als das Kaufkriterium der Zukunft. Ich bin deshalb überzeugt davon, dass Social Impact die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist. Auch bei etablierten Konzernen findet allmählich ein Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit statt. Warum braucht es Sozialunternehmen trotzdem weiterhin? Ich finde es super, wie viele Unternehmen mittlerweile für soziale und ökologische Zwecke einstehen. Wir sehen uns dabei als Rolemodel, das andere Unternehmen dazu inspiriert. Außerdem ist es für kleinere Unternehmen wie uns oft leichter, Innovationen anzustoßen. Wir haben zum Beispiel die erste hundertprozentig recycelte Wasserflasche auf den deutschen Markt gebracht – das war in der Umsetzung viel einfacher als gedacht. Es muss aber bei irgendjemandem als erste Priorität stehen. Hier können kleinere Unternehmen freier agieren. Was muss erreicht sein, damit Sie sagen, share hat seine Mission erfüllt? Wenn kein Mensch auf der Welt mehr an Hunger leiden muss, haben wir unsere Mission erfüllt! Über die Person Iris Braun (33) ist Co-Gründerin und Chief Product Officer bei share. Sie hat die Produkte und Projekte mit den Sozialpartner:innen von share entwickelt und leitet nun das internationale Geschäft. Ihre Karriere startete sie bei der Boston Consulting Group, wo sie an der Strategie für Konsumgüterunternehmen und für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen arbeitete. Danach war sie als Wissenschaftlerin an verschiedenen Entwicklungsprojekten beteiligt. Ihre Arbeit führte sie nach Ruanda, Bangladesch und Indien, wo sie auch mehrere Jahre lebte.
- Karriere bei EY
Anzeige I Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen. Dafür steht unser weltweiter Anspruch „Building a better working world“. Janina Habla ist Partnerin und Talent Lead in der Steuerberatung bei EY und fördert unter anderem die Neueinsteigenden in diesem Bereich. Außerdem ist sie Rechtsanwältin und Steuerberaterin. Foto: EY Bleibt neben all der Arbeit überhaupt noch Platz für das Privatleben? Das ist eine Frage, die sich nach wie vor viele Talente stellen, wenn sie von EY hören. Wir können dir versichern: Ja! Uns ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden ihre Arbeit so gestalten können, wie es ihrer jeweiligen Lebensphase am besten entspricht. EY bietet vielfältige Möglichkeiten zur Arbeitsflexibilisierung: Sei es, um sich auf ein Berufsexamen vorzubereiten, den Traum von einer längeren Auszeit zu verwirklichen oder mehr Freiraum für die Familie zu haben. Aber auch unabhängig von solchen großen Vorhaben gibt es bei EY mit Teil- und Gleitzeit sowie Überstundenausgleich und den ruhigeren Phasen zwischen den Projekten viel Raum für die persönliche Lebensgestaltung. Außerdem ist es uns ein besonders großes Anliegen, unsere Mitarbeitenden und ihre unterschiedlichen Stärken, Fähigkeiten und Denkweisen zu fördern und zu fordern – nicht nur durch das tägliche „Learning on the Job“ auf vielfältigen Projekten, sondern auch über ein starkes Weiterentwicklungsprogramm: Es basiert auf den Säulen Lernen, Erfahrung und Coaching und wird durch das regelmäßige Feedback eines persönlichen Counselors ergänzt. Vom ersten Tag an sprechen wir mit dir über deine Erwartungen und Perspektiven, um den optimalen Karriereweg für dich zu finden. Darüber hinaus bieten wir dir mit dem globalen Programm „EY Badges“ die Möglichkeit, zukunftsrelevante Kompetenzen zu erwerben und runden das Ganze mit Programmen wie dem EY Tech MBA in Kooperation mit der Hult International Business School ab. „Freude an der Arbeit ist für mich der Schlüssel zum Erfolg – den habe ich bei EY gefunden.“ - Janina Habla, Partnerin und Talent Lead bei EY In unserer multikulturellen und werteorientierten Unternehmenskultur kommen Talente zusammen und ergänzen sich zu starken und leistungsfähigen Teams. Hervorragende Kolleg:innen und faszinierende Kund:innen sorgen für viel Abwechslung und so lernt jede:r täglich Neues dazu. „Freude an der Arbeit ist für mich der Schlüssel zum Erfolg – den habe ich bei EY gefunden.“ Darauf setzt Janina Habla. Vom Praktikum über Trainee bis hin zum Direkteinstieg mit oder ohne Berufserfahrung: Bei EY startest du deine individuelle Karriere mit jeder Menge Rückenwind. Dabei unterscheiden wir nicht, woher du kommst, es zählt nur, wohin du willst. Wir setzen auf Diversität, um verschiedene Denkweisen zusammenzubringen, innovative Lösungen zu konzipieren und voneinander zu lernen. Unterstützt wird dies durch unser globales Netzwerk und das Wissen der internationalen EY-Expert:innen aus den unterschiedlichsten Ländern. Wir wissen, dass sich durch das Zusammenspiel der individuellen Stärken und das gegenseitige Vertrauen das Potenzial nicht nur addiert, sondern multipliziert. Daher unterstützen wir unsere Mitarbeitenden mit allem, was sie benötigen, um gemeinsam ans Ziel zu kommen und unserem weltweiten Anspruch „Building a better working world“ gerecht zu werden. EY. That’s why. Quick Check Standorte: 20 Standorte in Deutschland mit der Möglichkeit mobil, im Büro oder bei unseren Mandant:innen vor Ort zu arbeiten Menschen bei EY: - Rund 11.470 inspirierende Persönlichkeiten bei EY Deutschland - Davon 44% Frauen und 38% weibliche Führungskräfte Offene Vakanzen: 675 Möglichkeiten sich in Teil- und Vollzeit bei EY Deutschland zu entfalten: www.de.ey.com/karriere
- Die Revolution der Sexindustrie?
Interview I Pornografie ist nach wie vor ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Dabei ist Deutschland ist seit ein paar Jahren das Land, in dem am meisten Pornos konsumiert werden. Während es für männliche Nutzer ein breites Angebot gibt, wird Frauen wenig geboten. Das will Denise Kratzenberg, Co-Founder von der Sexual Wellness Plattform CHEEX ändern. Denise Kratzenberg, Co-Founder von CHEEX Warum hast Du CHEEX gegründet? Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die Sexindustrie zu revolutionieren! Es hat mich geärgert, dass Frauen, die ihre Sexualität genießen wollen, keinen Raum haben, um dies ohne Scham zu tun. Um das zu können, benötigt man einen offenen Austausch, Sexual Education, Diversität in den Arten der Sexualität und eben auch Pornos. Die Pornoindustrie und der Pornokonsum ist nach wie vor eine Männerdomäne und krass tabuisiert. Im 21. Jahrhundert! Das negative Image der Industrie hat mich aber nicht gestört; es hat mich eher ermutigt, etwas zu ändern. Meine Motivation war, einen digitalen Ort zu kreieren, wo sich alle Menschen sicher fühlen. Bisherige Sehgewohnheiten aufbrechen und Pornos zeigen, in denen Sex authentisch, einvernehmlich und lustvoll dargestellt wird – das ist die Idee von CHEEX . Unterhaltung und Bildung gehen für uns Hand in Hand. Wir wollen aufklären und uns somit für die sexuelle Befreiung aller einsetzen. Deutschland ist seit ein paar Jahren das Land, in dem am meisten Pornos konsumiert werden. Wir sehen an unseren Nutzer:innendaten, dass alle Altersgruppen bereit sind, für ihre Pornos zu zahlen. Wie groß ist der Online Porno-Markt in Deutschland und wie viel Umsatz macht ihr davon? Was erwartet ihr in Zukunft an Umsatz bzw. Marktwachstum? Generell schauen 80 % der Menschen Pornos und entdecken dabei sich und andere. Deutschland ist seit ein paar Jahren das Land, in dem am meisten Pornos konsumiert werden (vgl. https://www.netzsieger.de/ratgeber/internet-pornografie-statistiken ). Laut eines Artikels des ‘Spiegel’ schauen 63 % Frauen mehrmals die Woche Pornos, 18 % täglich und 9 % mehrmals am Tag. Eine Studie der Universität von Antwerpen hat auch gezeigt, dass Männer im Schnitt ca. 70 Minuten pro Woche Pornos gucken ( N-T V ). Dadurch, dass sich Menschen mehr mit Nachhaltigkeit in anderen Bereichen wie bspw. Essen und Kleidung auseinandersetzen, haben auch wir ein Umdenken im Pornokonsum gemerkt. Wir sehen an unseren Nutzer:innendaten, dass alle Altersgruppen bereit sind, für ihre Pornos zu zahlen. Der Markt für fair produzierte Pornografie wird weiter wachsen. User:innen im sechsstelligen Bereich hat CHEEX bereits, sie kommen aus über 200 Ländern. Menschen sind bereit für Qualität zu zahlen. Die Sexbranche ist absolut Männerdominiert. Die User Experience ist dementsprechend absolut nicht auf Frauen ausgelegt. Ist CHEEX ein doppelter Befreiungsschlag für Frauen? Für die Akteurinnen und für die weiblichen User? Absolut, aber nicht nur für Frauen, sondern für alle, die authentischen Sex lieben! Die wirkliche Vielfalt und Intimität/Sexualität in den verschiedensten Formen suchen. Also inklusiv für alle, die mehr wollen. Aber du liegst schon richtig, wir haben 70 % weibliche Nutzerinnen. Darunter auch viele, die sich davor nie getraut haben, sich mit ihrer eigenen Lust oder Pornografie auseinanderzusetzen. Die User Experience (UX) von Mainstream-Pornoplattformen ist generell eher dunkel und wirkt so, als würde man etwas Verbotenes tun. Wir erschaffen hingegen mit unserer UX einen Safe Space, wo man sich wohlfühlt, gerne Zeit verbringt und sich mit der eigenen Sexualität, ohne Scham, auseinander setzt. Sex ist so divers wie unsere Gesellschaft und dafür muss es sichere Räume geben, wichtig ist eben der Konsens. Sexarbeit, die auf Mainstream-Plattformen gezeigt wird, die weibliche Lust nicht anerkennt und Sexarbeiter:innen ausbeutet, ist weder feministisch noch menschlich. Wie passt Sexarbeit bzw. die Porno-Industrie und Feminismus zusammen? Interessante Frage. Aus meiner Sicht ist wirklicher Feminismus ausschließlich möglich, wenn diese Themen ganzheitlich betrachtet werden. Sexarbeit, die auf Mainstream-Plattformen gezeigt wird, die weibliche Lust nicht anerkennt und Sexarbeiter:innen ausbeutet, ist weder feministisch noch menschlich. In fairen Pornos werden Darsteller:innen gleich bezahlt, gerecht behandelt und stimmen den Handlungen einvernehmlich zu. In feministischen Pornos sind Frauen zudem kein Objekt, sondern ein Subjekt, das sexuell selbstbestimmt agiert und nicht von anderen sexualisiert wird – aber dennoch nicht dominant sein muss, wenn sie das nicht möchte. Es ist wichtig, dass Frauen oder non-binäre Personen Schlüsselpositionen bei der Produktion spielen. Die Darstellung einer Vielfalt an Körpern und aktiver Konsens ist auch bedeutungsvoll. Gibt es Tabus für dich und CHEEX? Absolut: Alles was nicht einvernehmlich ist, ist ein Tabu! Und natürlich alles, was gegen unsere Werte von Inklusion, Fairness und Transparenz geht. Dass wir dabei sämtliche Gesetze befolgen, sollte selbstredend sein, muss in unsere Industrie, leider nach wie vor extra betont werden. Wie hat dein Umfeld auf die Gründung reagiert? Puh, da hatte ich mir am Anfang auch Gedanken drüber gemacht. Nur, ist es ja so, dass doch die allermeisten auf der Welt gerne Sex haben und davon profitieren, wenn das offener besprochen wird. Insofern bekam ich bis noch keine negative Reaktion in meinem Umkreis. Selbst meine Eltern finden es bemerkenswert, dass ich die Probleme der Sexindustrie auf nachhaltige Weise lösen will. Was war die schlimmste Ablehnung, die du durch das außergewöhnliche Thema deines Unternehmens erfahren hast? Es sind weniger die Menschen, sondern eher die Unternehmen von denen wir Ablehnung erfahren. Durch Regulationen und Statuten dürfen wir häufig keine Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Unser Instagram wurde zweimal gelöscht und unser LinkedIn Profil ist bis heute nicht entsperrt worden. Man suggeriert, dass alle Player innerhalb der Erotikbranche ausgeschlossen werden müssen. Dabei bietet CHEEX eine Alternative für sicheren und nachhaltigen Konsum. Ich bin mir sicher, dass sich das ändern wird. Genau daran arbeiten wir und andere Unternehmen haben es auch geschafft! Was würdest du deinem 18-jährigen Ich als Tipp mitgeben? Oh, ich glaube, da gibt es vieles. Ich würde mir raten, mutiger und generell neugieriger sein, ohne Angst, Fehler zu machen und häufiger meine Bedürfnisse zu kommunizieren in Freundschaften, in Arbeitsverhältnissen und auch in der Sexualität. Über die Autorin Denise Kratzenberg ist in Köln geboren und Mitgründerin der Sexual Wellness Plattform CHEEX – ein digitaler Safe Space für fair produzierte erotische Video- und Audioinhalte, ein aufklärendes Magazin, ein Podcast und regelmäßige online Workshops.
- Hochschwanger zum Millionen-Startup
Meine Gründungsstory | Eigentlich wollte sich Eileen Liebig auf die Geburt ihres zweiten Kindes vorbereiten. Als der Gründerin und Chefin der Eventfirma Mias Dias durch Corona aber alle Aufträge wegbrachen, drehte sie noch mal voll auf. Im sechsten Monat schwanger gründete sie das Startup Online Event Box, das nachhaltige Snackboxen für virtuelle Veranstaltungen anbietet. Heute zählt das Unternehmen Konzerne wie Amazon, Google, Porsche und Vodafone zu seinen Kund:innen und fährt einen Millionenumsatz ein. Wie hat Eileen Liebig das geschafft? Was hat Sie zum Gründen von Online Event Box bewegt? Die Veranstaltungsbranche hat durch die Pandemie einen starken Wandel erlebt: Persönliche Treffen und geschäftliche Termine wurden komplett in den virtuellen Raum verlagert. Die Idee war damals, Unternehmen dabei zu helfen, weiterhin mit Mitarbeiter:innen oder Geschäftspartner:innen in Verbindung zu bleiben und virtuelle Treffen kreativ zu gestalten. Die Lösung war, mit einer Box und virtuellen Event-Modulen die Plattform dafür zu bieten. Leider gab es keine:n Anbieter:in am Markt, der meinen Anforderungen entsprach. Also habe ich die ersten Boxen einfach selbst organisiert – die Idee hat mich so überzeugt und mitgerissen, dass ich gar nicht anders konnte, als sie selbst umzusetzen. So entstand in nicht mal drei Tagen die Online Event Box. Sie haben Ihr Unternehmen gegründet – als Sie mit ihrem zweiten Kind hochschwanger waren. Wie muss man sich das vorstellen? Ich war eigentlich schon dabei, mich auf die Geburt vorzubereiten und mich aus dem operativen Tagesgeschäft meiner Eventagentur Mias Dias herauszuziehen. Als ich dann erkannte, dass noch niemand individuelle Boxen mit nachhaltigen Produkten in Verbindung mit digitalen Events anbot, wusste ich sofort: Ich mache das! So setzte ich mich direkt daran, eine coole Website zu entwickeln und die ersten Boxen zu packen. In nicht mal drei Tagen war die Homepage fertig, die Online Event Box gegründet und ich tüftelte mit meinem Team an den ersten Boxen. Wenige Monate später stand schon die Geburt an. Wie haben Sie Ihr Berufs- und Familienleben koordiniert? Als Unternehmerin und Patchwork-Mama war ich bereits zuvor mit der Koordination von Beruf und Familie vertraut. Die Gründung der Online Event Box war natürlich noch mal eine ganz neue Herausforderung. Für mich war wichtig, dass ich beides umsetzen kann, ohne die Familie oder den Beruf zu vernachlässigen. Das ist selbstverständlich nur mit der tollen Unterstützung durch die Familie und mit guten, selbstständigen Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu schaffen. Nach der Geburt war es mein Ziel, den beruflichen Erfolg und das persönliche Glück zu vereinen. Im operativen Alltagsgeschäft bin ich nur übergeordnet eingebunden. Ich konzentriere mich stärker auf die Entwicklung neuer Geschäftsideen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Zudem ist klar geregelt, wann Familienzeit ist und der Geschäftsalltag nicht im Vordergrund steht. „Jedes Mal, wenn jemand nicht an mich geglaubt hat, fühlte ich mich in meiner inneren Überzeugung nur noch bestärkt.“ Wann wurden große Unternehmen wie Google, Amazon und Vodafone auf Sie aufmerksam? Die ersten Lockdowns haben nahezu jedes Unternehmen kalt erwischt. Plötzlich galt es, Arbeitsstrukturen auf digitalem Weg abzuwickeln und die Teams von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Große Player:innen haben dabei oft ein Auge auf neue, innovative Lösungen. Hier kamen wir mit unseren digitalen Events in Verbindung mit den individualisierten Boxen genau richtig und konnten Teams auch von zu Hause aus miteinander verbinden und in der Ferne Nähe schaffen. Was war die größte Herausforderung beim Gründen von Online Event Box? Mir war anfangs überhaupt nicht wichtig, alles perfekt zu machen, ich wollte aber unbedingt den Moment nutzen und direkt loslegen. Zeit für Optimierungen hatte ich immer noch. Anfangs kaufte ich alle Produkte selbst ein, lagerte sie zu Hause und verpackte sie auf dem Wohnzimmertisch. Die Strukturen passte ich nach und nach an, mietete Räume und stellte neue Mitarbeiter:innen ein. Der Schritt war wichtig, damit ich mich aus dem Tagesgeschäft herausziehen und auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens fokussieren konnte. Welche Erfahrungen waren wichtig, damit Ihr Unternehmen weiterwachsen konnte? Der Ansturm auf unsere Boxen war anfangs immens und dabei war unsere Logistik noch gar nicht auf solche hohen Anfragen ausgelegt. Ich habe schnell gelernt, zu adaptieren und zu erkennen, dass es Automatisierung, Optimierung und eine Steigerung der Effizienz in den Prozessen benötigt, um weiterwachsen zu können. Mir hat es außerdem sehr geholfen, mir nicht nur von Freund:innen Ratschläge einzuholen, sondern auch Meinungen von Geschäftsleuten, die meine Idee kritisch betrachteten oder gar belächelt haben. Jedes Mal, wenn jemand nicht an mich geglaubt hat, fühlte ich mich in meiner inneren Überzeugung nur noch bestärkt. Meine Reaktion darauf ist immer: Jetzt erst recht! Was ist Ihre Vision für Online Event Box? Im Moment entstehen neue Kooperationen mit anderen Unternehmen, die die bestehende Infrastruktur für eigene Angebote nutzen wollen. So können Anbieter:innen selbst eine Box im eigenen Markenstil entwerfen, Produkte aussuchen und im eigenen Webshop anbieten. Dabei berät die Online Event Box mit ihrer Erfahrung und kann gut einschätzen, was für Kund:innen attraktiv ist und hilft bei Bestückung und Versand der Boxen der Anbieter:innen an die Kund:innen. Dazu sind für mich Themen wie New Work und die Arbeitswelt von Morgen enorm wichtig. Unternehmen müssen ihren Mitarbeiter:innen auch virtuell Wertschätzung zeigen oder Kund:innenbeziehungen virtuell aufrechterhalten. Dafür entwickeln wir neue Boxen und Abo-Modelle, wodurch Firmen in Zukunft zu jedem Anlass unkompliziert die richtige Box bestellen können. Wann sagen Sie, Sie waren erfolgreich? Die Veranstaltungsbranche ist stets im Wandel. Wir haben mit der Online Event Box damals die Branche neu definiert. Sicherlich fallen uns auch zukünftig neue Ideen ein, die es vorher noch nicht gab. Das wäre ein großartiger Erfolg, damit die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.
- Karriere kann man planen? Von wegen!
Gastbeitrag | Beruflicher Erfolg ist ohne eine klare Strategie nahezu undenkbar, so lautet das Credo vieler junger Talente auf der einen und vieler Personaler:innen auf der anderen Seite. Die Realität vieler Führungskräfte ist aber eine andere, beobachtet Executive Coach Claudia Salowski. Sie weiß: Oft lohnt es sich, bei der beruflichen Laufbahn wie im Sushi-Restaurant zu denken. Was antworten Sie eigentlich, wenn Sie gefragt werden, wo Sie heute in fünf Jahren sein wollen – also karrieremäßig? Ich kam in den letzten fünfundzwanzig Jahren immer ganz gut heraus aus der Nummer, denn in Summe hatte ich weniger als eine Handvoll Bewerbungsverfahren, in denen diese Frage ja gerne einmal fällt. Ich wusste nie so genau, was ich darauf antworten soll, denn einen wirklichen Plan à la „Das sind die zehn Punkte, die ich in den nächsten fünf Jahren abhaken will“ hatte ich nie. Und in den wenigen Fällen, in denen ich die Frage beantworten musste, habe ich eine sozial erwünschte Geschichte erfunden. Glücklicherweise ist in den Jahren, die ich als Spezialistin und später als Führungsperson für Personal- und Organisationsentwicklung verantwortlich war, nie jemand auf die Idee gekommen, mir diese Frage zurückzuwerfen, wenn ich sie jemandem gestellt habe. Und das habe ich gerade in Gesprächen mit Führungskräften, besonders aber mit Young Talents sehr häufig getan, denn die Frage war – und ist – nun mal Konvention. Talententwicklung planlos? Ich gehöre zu denjenigen, die lange Zeit geglaubt haben, dass Planung bei der Karriere die halbe Miete ist, gerade bei der Personalentwicklung – und ganz besonders, wenn es um Talente geht. Fröhlich habe ich mit meinen Kolleg:innen und dem Management-Team des Unternehmens, die klassischen Neun-Felder-Matrizen ausgefüllt und Programme entwickelt, die junge Talente bestmöglich in ihrer Karriere unterstützen sollten. Was dann in den meisten Fällen passierte, lässt sich auf zwei Dinge herunterbrechen: Entweder entschied sich der weitere Weg der Kandidat:innen anhand der Frage, ob und wie schnell eine Position zur Verfügung stand, die zum ausgedachten Entwicklungsplan passte – beispielsweise eine (erste) Führungsposition oder ein spezielles Projekt. Oder die Welt drehte sich weiter, während wir dabei waren, Pläne zu machen – und selbige landeten irgendwann unrealisiert in irgendeinem Archiv oder Papierkorb. Nahezu jede Führungskraft, mit der ich im Coaching an Führungsthemen arbeite, berichtet mir von einer Ausnahme, die gar keine ist. „Ich muss Ihnen was verraten!“ Wechseln wir für einen Moment die Perspektive und springen gut ein Jahrzehnt weiter – in die aktuelle Gegenwart. Ich bin seit mittlerweile mehr als zwölf Jahren als Beraterin und Executive Coach tätig und arbeite – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – vorwiegend mit Executives, oft in internationalen, großen Unternehmen. Ich arbeite heute also von außen mit ähnlichen Talenten, wie ich sie früher aus einer internen Rolle heraus begleitet habe. Besonders im Laufe der letzten Jahre fällt mir eine Verhaltensweise auf, die mich sehr nachdenklich gemacht hat: Nahezu jede Führungskraft, mit der ich im Coaching an Führungsthemen arbeite, berichtet mir von einer Ausnahme, die gar keine ist. Jeder meiner Coachingprozess startet mit einem biographischen Rückblick und mit der Frage, wie die Coachees die Entscheidungen getroffen haben, die sie in ihre jetzige Position gebracht haben. Nahezu alle Führungskräfte haben mir in den letzten Jahren erläutert, dass sie – und da seien sie eben eine totale Ausnahme von der Regel – nie so einen richtigen Karriereplan gehabt hätten. Stattdessen hätten sie eher die Gelegenheiten genutzt, die sich entlang des Weges präsentiert hätten und die so wirkten, als fügten sie sich hilfreich ins Gesamtbild. So weit, so unspektakulär, mögen Sie mir jetzt entgegenhalten, aber: Das ist eben überhaupt keine Ausnahme! Bezeichnend ist, dass alle diese Führungskräfte den Eindruck hatten, sie müssten diesen Weg, der angeblich so ab vom Schuss gewesen war, mir gegenüber rechtfertigen und erklären, denn: Ihr Bild von der Norm, ihr Bild davon, wie „man Karriere macht“, ist das, was ich früher selbst produziert und reproduziert habe: Man braucht einen Plan, und den führt man dann über Jahre, möglicherweise sogar über Jahrzehnte aus. Das Sushiband In diesen Momenten helfen zwei Dinge den Coachees, diesen Eindruck zurechtzurücken und den impliziten Druck, den sie sich damit bereits seit Jahren gemacht haben, zu lindern. Zuerst berichte ich an dieser Stelle, dass meiner Einschätzung nach – zwar nicht repräsentativ, aber dennoch gut fundiert – mehr als neunzig Prozent meiner Coachees über die Jahre auch keinen konkreten Plan hatten, und beruflich trotzdem etwas aus ihnen geworden ist. Dann erläutere ich, dass man bei der Karriere in zwei Vorgehensweisen unterscheiden kann: in eine akquisitorische und eine opportunistische. Vergessen Sie den Plan und greifen Sie zu, wenn etwas Interessantes vorbeikommt. Zu Beginn der akquisitorischen Vorgehensweise steht eine Idee, wie verschiedene Schritte im Rahmen einer angestrebten Karrierevision aussehen sollen. Entlang dieses Plans werden dann gezielt Optionen gesucht, die sich darin einfügen. Die opportunistische Vorgehensweise lässt sich gut mit dem Laufband in einem Sushi-Restaurant vergleichen: Sie sitzen an der Theke beziehungsweise an einer Stelle des Laufbands, und die verschiedensten Variationen laufen immer wieder an Ihnen vorbei. Nun haben Sie die Möglichkeit, manche näher zu betrachten, einige vom Band herunterzunehmen und zu essen. Andere lassen Sie weiterlaufen. Mit der Zeit wird Ihr Bild davon, was Sie mögen und was nicht, klarer. Wenn Sie also in Sachen Karriere bisher auch etwas verschämt nach unten geschaut und sich Selbstvorwürfe gemacht haben, weil Sie keinen Plan haben: Vergessen Sie den Plan, setzen Sie sich entspannt ans Sushiband der Karriereoptionen und greifen Sie zu, wenn etwas Interessantes vorbeikommt. Über die Autorin: Claudia Salowski ist freiberufliche Systemische Organisationsberaterin, Executive Coach und Autorin und begleitet Organisationen, Teams und Einzelpersonen in Transformationsprozessen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Bereich Diversity, Inclusion & Belonging. Ihr aktuelles Buch „FrauenStärken“ ist im Februar 2022 bei Springer Gabler erschienen.
- Wie übergibt man ein Familienunternehmen?
STRIVE+ | Die Eltern haben ein Unternehmen aufgebaut – und irgendwann steht die nächste Generation in den Startlöchern. Dann stellt sich die Frage: Wie übergibt man ein Familienunternehmen möglichst reibungslos? Welche Veränderungen tun besonders weh und weshalb ist es wichtig, den Kindern klar zu sagen, wenn sie nicht geeignet sind? Gabriele Weischer (66) und Anna Weber (40) haben die Staffelübergabe von BabyOne Anfang 2021 vollzogen. Im Interview teilen sie ihre Erkenntnisse.
- D2C: Die neue Loyalitäts-Formel
STRIVE+ | „Cut out the middleman“ lautet das Motto des Prinzips Direct to Consumer. Unternehmen gehen immer öfter direkt auf Kund:innen zu, statt ihre Produkte über Läden und Plattformen zu verkaufen. Das Prinzip boomt, ist aber kein Selbstläufer.
- Lernen von Profis: intensive Konzentration
STRIVE+ | Nerven wie Drahtseile und eine Nulltoleranz für Fehler: Einige Jobs verlangen ein geradezu übermenschliches Maß an Fokus. Wie funktioniert das? Ein Seiltänzer, eine Soldatin und ein Neurochirurg verraten ihre Tricks.
- Das Finanz-Portfolio der „Sex and the City “-Ikonen
Letzte Woche startete die lang ersehnte Fortsetzung der Kultserie „Sex and the City“ in Spielfilmlänge und mit dem Titel „And Just like that…“ exklusiv auf Sky in Deutschland. Ein Grund zum Feiern. Und ein Grund, um die vier Stilikonen und Hauptdarstellerinnen als Vorbilder der Female-Empowerment-Bewegung ins rechte Licht der modernen Zeit zu rücken. Für viele der Generation Y und älter gab es kein besseres Vorbild in Sachen „Unabhängigkeit der Frauen“ als Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte. Wir haben uns gefragt, wie die Stilikonen wohl ihr Investmentportfolio aufstellen würden – vor allem wenn wir bedenken, dass es am besten ist in Marken zu investieren, die man selbst kennt und als Konsument:in liebt. Ben Laidler, eToros Global Market Strategist, hat das Investionsverhalten der „Sex and the City“-Ikonen für uns genauer unter die Lupe genommen und lässt zu unserer aller Freude auch Samantha mitspielen. Carrie Bradshaw Die Mode-Ikone ist bekanntermaßen ein echter Schuh-Addict. Stilettos von Manolo Blahnik, Christian Louboutin und Jimmy Choo sind fester Bestandteil ihres Kleiderschranks – und dürfen daher nicht in ihrem Portfolio fehlen. Aktien von der Capri Holdings (CPRI), zu der unter anderem Jimmy Choo gehört, sind aus diesem Grund ein Must-have. Aber natürlich setzt die New Yorkerin in ihrem Portfolio nicht nur auf Modeunternehmen: ihre Kolumnen und Bücher schreibt sie seit Beginn an auf einem Macbook. Ihre Wahl fiele somit sicherlich auf die Apple-Aktie (APPL). Als Trendsetterin geht Carrie aber selbstverständlich mit der Zeit. Die neuen Formen Content zu konsumieren oder Online-Shopping zu betreiben wären daher vermutlich genau ihr Ding. Genauso wie die Aktien von Unternehmen wie Netflix (NFLX), Farfetch (FTCH) oder Shopify (SHOP). Charlotte York-Goldenblatt Als konservativste der vier Freundinnen setzt Charlotte auf Traditionsmarken wie Tiffany. Darum hält sie Aktien von LVMH. Das Luxusunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 320 Mrd. Euro, profitiert vom Aufschwung der Verbraucher:innen und erwartet in diesem Jahr einen Gewinnanstieg von 120 %, insbesondere in Asien, wo mehr als ein Drittel des Umsatzes erzielt wird. Nach einer gescheiterten Ehe hat Charlotte ihr Glück mit ihrem Scheidungsanwalt Harry Goldenblatt gefunden – inklusive Hündin und Kindern. Die Aktien der Spielwarenhersteller wie Hasbro Inc (HAS) oder Mattel (MAT) könnten daher für sie interessant sein. Als ehemalige Kunsthändlerin würde sie zudem in das Schweizer Unternehmen MCH Group investieren, das mit der Art Basel eine der weltweit renommiertesten Kunstmessen in Basel, Miami Beach und Hongkong betreibt. Und sicherlich würde sie sich auch in neue Themen wie digitale Kunst und die Potenziale von NFTs einlesen. Miranda Hobbes Die selbstironische, bisweilen zynische Miranda steht mit beiden Beinen im Leben. Die Juristin ist eine erfolgreiche Karrierefrau, deren Portfolio vornehmlich aus traditionelleren, soliden Unternehmen wie Microsoft (MSFT), Mastercard (MA) und Walt Disney (DIS) besteht. Aber auch ESG-Themen rund um erneuerbare Energien, Solarenergie und Elektromobilität hätte sie auf dem Radar. Unternehmen wie First Solar (FSRL), Vestas Wind Systems (VWS.co) oder Tesla (TSLA) würden somit gut in Mirandas Portfolio passen. Unternehmen, die von Frauen gegründet und geleitet werden wie beispielsweise Estée Lauder (EL) oder Eventbrite (EB) dürfen in dem Portfolio der bekennenden Feministin Miranda auch nicht fehlen. Samantha Jones Sie ist die selbstbewussteste, lauteste und schillerndste der Clique. Weil ihre Outfits gerne sexy sind, fällt ihre Wahl einerseits ebenfalls auf die Aktie von Capri Holdings (CPRI), denn die Luxusmarke Versace ist ebenfalls Teil des Unternehmensportfolios. Andererseits ist Samantha auch die offenste und experimentierfreudigste der vier: In Church & Dwight Co. (CHD) zu investieren, zu deren Marken beispielsweise auch der Sexspielzeughersteller Trojans gehört, wäre daher ganz nach ihrem Geschmack. Genauso wie Aktien der Dating-App Bumble (BMBL) oder Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) oder Etherum (ETH). Und als Hundebesitzerin würde sie sich sicherlich auch für Aktien wie Freshpet (FRPT) oder Chewy (CHWY) interessieren. Als Amerikas größtes Online-Tierbedarfsunternehmen hat Chewy zwei der größten Pandemie-Trends kombiniert – die Zunahme des Online-Shoppings und die Nachfrage nach der Gesellschaft von Haustieren. "And just like That" ist das neue Kapitel der "Sex and the City"-Ikonen, ab sofort auf Sky Deutschland. Ben Laidler , eToros Global Markets Strategist, hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der globalen Investmentforschung, nachdem er Positionen als Global Equity Strategist, Global Head of Sector Research und Head of Americas Research bei HSBC in New York innehatte. Bevor er zu eToro kam, war er CEO des unabhängigen Research-Unternehmens Tower Hudson in London.
- Greentech Festival 2022 kooperiert mit der KOA BERLIN
Anzeige | Das Greentech Festival, das größte Nachhaltigkeitsevent Europas, hat sich mit der KOA BERLIN, dem Karriere-Event speziell für Frauen, zusammengeschlossen. Vom 22. bis 24. Juni 2022 können Besucher:innen viele Innovationen entdecken, Inspirationen finden – neue Business-Kontakte schließen und spannenden Speakern zuhören. Wir haben mit Judith Kühn, CEO vom Greentech Festival und Tamara Schenk, der Gründerin von KOA, über die Gründe der Kooperation, die Herausforderungen und kommenden Highlights der beiden Events gesprochen. Tamara Schenk, Gründerin von KOA (links) und Judith Kühn, CEO vom Greentech Festival (rechts) Wie kam es zu der Kooperation der beiden Events? Tamara Schenk: Das GTF ist eine großartige Plattform für Visionäre und Vordenker im Green Tech Bereich. Wir als KOA finden es wichtig, das Thema Nachhaltigkeit auch im Personalbereich weiterzudenken. Neben den technologischen Möglichkeiten und Herausforderungen bedeutet nachhaltiges Recruiting für uns den Menschen in den Fokus zu setzen. Hierarchische Strukturen, wie sie seit Jahrzehnten in Unternehmen verankert sind, werden in der aktuellen Zeit auf eine harte Probe bestellt – und das zu Recht. Gemeinsam wollen wir das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen unserer Gesellschaft stärken. Judith Kühn: Wir als GTF haben aus unserem Partnernetzwerk häufiger den Need nach mehr Recruiting und Employer Branding Formaten herausgehört. Uns war aber klar, dass wir das als Nachhaltigkeitsplattform nicht allein umsetzen können. Über Tamaras Geschäftspartner, Felix Brandts, den ich noch aus Gründerszene Zeiten kenne, hörte ich, dass die KOA nach Corona einen Restart plant und wir haben sofort gemerkt, dass Marken DNA und unsere Ziele gut zusammenpassen. Unser diesjähriges Motto lautet „Together We Change“ - Warum dann nicht auch zusammen umsetzen? Wie wurden die Events bisher nach zwei langen Corona-Jahren angenommen? Tamara Schenk: KOA BERLIN musste pandemiebedingt eine Zwangspause einlegen. Wir haben die Zeit genutzt und unser Event-Format neu aufgestellt und weiterentwickelt. Mit einem mutigen und unkonventionellen Ansatz sind wir Anfang des Jahres gestartet und sind begeistert von der durchweg positiven Resonanz. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und macht uns bereits jetzt sehr stolz. Judith Kühn: Unser GTF hat einen kleinen Vorteil, da wir trotz Corona auch in 2020 und 2021 physisch umsetzen konnten - wenn auch in etwas abgewandelter Form – und bei unserer Zielgruppe weiterhin sehr präsent waren. Aktuell freuen sich einfach alle auf ein großes Live-Event, mit vielen Ausstellern und Highlights rund um das Thema Nachhaltigkeit und Green Technology. Es gibt nach wie vor zu wenige Frauen in Führungspositionen – von der Frauenquote in Aufsichtsräten mal ganz zu schweigen. Tamara, mit der KOA Conference bietet Ihr ein Karriere-Festival speziell für Frauen. Warum braucht es ein besonderes Event für Frauen? Tamara Schenk : Wir würden uns wünschen, dass es das nicht braucht. Die Realität sieht aber leider anders aus. Es gibt nach wie vor zu wenige Frauen in Führungspositionen – von der Frauenquote in Aufsichtsräten mal ganz zu schweigen. Wir glauben, dass Firmen schon im Recruitment-Prozess viel mehr auf die Bedürfnisse von weiblich gelesenen Personen eingehen müssen. Diese bringen ein Set an Softskills mit, dass sich Unternehmen viel stärker zu Nutze machen sollten. KOA BERLIN hat nur noch wenig mit der klassischen „Jobmesse“ zu tun. Wir haben ein Festival-Format kreiert, dass es Unternehmen und Teilnehmer:innen erlaubt einander auf Augenhöhe zu begegnen. Spielerische Kommunikationsformate helfen dabei miteinander ins Gespräch zu kommen und sich besser kennenzulernen, damit auf beiden Seiten der Funke überspringen kann. Wie reagierst Du, wenn Du von anderen Events hörst, dass es angeblich nicht genügend Frauen gäbe, die man als Speaker einladen könnte? Tamara Schenk : Ich sage dann immer: Try harder! Es gibt in allen Bereichen inspirierende und erfolgreiche Frauen und es ist nicht besonders schwer sie zu finden. Wer sich in der heutigen Zeit immer noch schwer damit tut, hat definitiv Nachholbedarf. Bei der KOA BERLIN kann man sich jede Menge Inspiration holen. Was war Deine größte Herausforderung, um das Event stattfinden zu lassen? Tamara Schenk : Mit dem neuen Event-Format betreten wir neues Terrain. Dieses erfordert Mut und Vertrauen von unseren Partnerunternehmen sowie von allen Beteiligten. Es freut uns zu sehen, wie motiviert alle sind und wie sich nach und nach ein Puzzleteil an das andere reiht. Ein bisschen Nervenkitzel bleibt aber bis zum Schluss – das macht aber auch den Reiz aus. Ganz nach dem Motto: wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Judith, hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Thema Nachhaltigkeit in den letzten zwei Corona Jahren nachgelassen? Judith Kühn : Die letzten zwei Jahre waren für die Gesellschaft insgesamt sehr herausfordernd. Und auch wenn aktuell in der medialen Wirksamkeit das Thema Nachhaltigkeit ein wenig nach hinten gerutscht ist, kann ich das für die Zielrichtungen der Unternehmen nicht pauschal unterschreiben. Wir erkennen hier ganz klar eine neue Priorisierung innerhalb der Vorstandsetagen und diese gehen auch in den meisten Fällen über Lippenbekenntnisse hinaus. Wie siehst Du unsere Chancen, ein paar umweltschonende Gewohnheiten auch nach Corona beizubehalten? Judith Kühn : Ich bin ganz guter Dinge. Insbesondere das Reisen zu kurzen Terminen und Kennenlernen wird viel häufiger hinterfragt und häufig entschieden, dass ein kurzer Video Call zum gleichen Ergebnis führen kann. Auch die zunehmende Tendenz zum Home Office hat positive Effekte auf unsere Umwelt. Denn es macht dann eben doch einen Unterschied, ob ich 2x oder 5x die Woche mit dem Auto ins Büro fahre. Wird das einen Effekt auf unser Klima haben? Judith Kühn : In diesem Fall gilt – alles hilft. Jeder Schritt zur Co2 Einsparung ist entscheidend. Und je bewusster wir uns damit auseinandersetzen, Erfahrungen und Erfolge teilen, inspirieren und aktivieren - umso mehr können wir erreichen. Unternehmen, Einzelpersonen, Wissenschaftler, Startups, Mittelständler – sie alle müssen eine nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen. Was ist die Botschaft des diesjährigen Greentech Festivals? Judith Kühn : Together we change. Die Ziele, die wir als Gesellschaft für eine nachhaltige Zukunft erreichen müssen, erfordern sehr viel Kraft, Veränderungswille und auch Verzicht. Das schaffen wir nicht allein. Und genau das ist unsere Botschaft. Unternehmen, Einzelpersonen, Wissenschaftler, Startups, Mittelständler – sie alle müssen eine nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen. Auf welche Gäste (GTF) und Speaker (KOA) dürfen sich die Teilnehmer:innen freuen? Tamara Schenk: Wir bei KOA BERLIN sind sehr stolz auf unser diverses Speaker:innen Line-up in diesem Jahr. Wir konnten inspirierende Persönlichkeiten für uns gewinnen und freuen uns diese auf unserer Bühne willkommen zu heißen. Unter anderen werden Diana zur Löwen, Verena Pausder, Lunia Hara und Michael Fritz dabei sein. Judith Kühn: Ich freue mich vor allem auf unsere tollen Awards Nominierten. Sie sind diejenigen, die nachhaltige Technologien entwickeln, in Unternehmen bringen und Zukunft erlebbar machen. Ihren großen Auftritt bekommen sie bei unseren GREEN AWARDS am Mittwochabend. Da werden alle Projekte auf der großen Bühne vorgestellt und die Gewinner aus der Top 3 gekürt – in der Kategorie Startup können sogar alle live via Instagram mitvoten.
- Weiblich, erfolgreich, alkoholkrank
Seit Jahren nimmt der durchschnittliche Alkoholkonsum in Deutschland ab – nur bei Frauen bleibt er gleich oder steigt sogar. Was die Ursachen für das übermäßige Trinken sind und welche Anzeichen auf ungesunde Trinkgewohnheiten hindeuten? Besonders in Führungspositionen gibt es mehr „Risikotrinker:innen“ (Symbolbild) Zum Geburtstag und an Silvester Sekt, zum Abendessen bei Freund:innen ein guter Wein und nach getaner Arbeit ein Bier oder ein Cocktail mit Kolleg:innen – Alkohol ist für viele ein fester Bestandteil des Alltags geworden. Während es oft fast schon komisch wirkt, einen Drink in Gesellschaft abzulehnen, wird übermäßiges Trinken in den vergangenen Jahren vor allem für erfolgreiche Frauen zum Problem: Einer Studie zufolge gilt jede fünfte Frau mit hohem sozialen Status als sogenannte „Risikotrinker:in“. Das bedeutet: Sie trinkt mehr als das sogenannte Standardglas pro Tag, Suchtmedizinern zufolge entspricht das einem kleinen Bier von 0,25 Litern oder einem Achtelliter Wein. Statistisch nähert sich der Alkoholkonsum von Frauen dabei immer mehr dem ihrer männlichen Kollegen an. Gerade in Führungspositionen sei das zu beobachten , zeigt die Statistik . Falsche Stereotype Gründe für das Trinken gibt es viele: Es dient, um zu entspannen, gegen den Frust oder um in der Freizeit noch mal voll aufzudrehen. Einmal angefangen, bringt der Alkohol dann den Stoffwechsel so durcheinander, dass der Körper glaubt, ohne nicht mehr weitermachen zu können, weiß Gaby Guzek, Wissenschaftsjournalistin und Autorin des Ratgebers „Alkohol adé“. „Dahinter steckt reine Biochemie, genauer: Die Hirnchemie hat Schlagseite “, schreibt sie in ihrem Gastbeitrag für STRIVE. „Alkoholismus steht damit in einer Reihe mit Depressionen oder sogar Diabetes.“ Sich die Sucht nach Alkohol einzugestehen, ist für viele Frauen mit Schuldgefühlen und Scham verbunden. Dass sich viele trotz regelmäßigem Rausch keine Hilfe suchen, liegt außerdem am gesellschaftlich Stereotyp von Alkoholiker:innen: Übermäßiges Trinken wird mit den Betrunkenen am Bahnhof in Verbindung gebracht, mit einem schwachen Willen und Versagen. Die Realität ist eine andere: Viele Betroffene sind hochpräsent, engagiert und gelten als besonders leistungsfähig. Umgekehrt erschwert es genau das, das eigene Alkoholproblem zu erkennen: Solange das Trinken den Job nicht beeinträchtigt, können sie ja gar kein Problem haben, argumentieren deshalb viele. Sobald der Alkohol aber zum ständigen Begleiter bei Stress, Trauer oder Anspannung wird, kann das auf lange Sicht zu einer Abhängigkeit führen. Ungesunder Alkoholkonsum – Vier Warnsignale Zwar hat jeder Mensch ein anderes Verhältnis zu Alkohol, wenn die eigenen Trinkgewohnheiten das sogenannte Standardglas aber regelmäßig überschreiten, kann die eigene Gesundheit schweren Schaden nehmen. Einige Warnzeichen können schon früh auf ein Alkoholproblem hindeuten: 1. Mehr trinken als gewollt Natürlich kann es mal vorkommen: Die Party ist besser als gedacht, die Stimmung ist ausgelassen – und am Ende ist mehr als nur der eine Drink intus. Bleibt das ein Einzelfall, ist das unbedenklich. Passiert das aber häufiger, ist es ratsam für sich zu klären: Warum trinke ich immer mehr als gut für mich wäre? Liegt es wirklich an der guten Gesellschaft? Oder kann ich ohne den richtigen Pegel einfach keinen Spaß haben? Um nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen, kann es helfen, über den Abend Pausen zu machen und auf alkoholfreie Getränke umzusteigen. 2. Mittel zum Zweck Ob zur Entspannung, bei Frust oder gegen die Nervosität vor wichtigen Anlässen – immer wieder bietet sich im Alltag der Anlass für einen Drink. Das ist grundsätzlich noch kein Problem. Sobald der Alkohol aber zum ständigen Begleiter bei Stress, Trauer oder Anspannung wird, kann das auf lange Sicht zu einer Abhängigkeit führen. Schritt für Schritt nehmen Bier, Wein und Schnaps dann nämlich feste Rollen im Alltag ein. Stattdessen lieber andere Wege finden, mit dem Druck umzugehen. 3. Gewohnheitstrinken Wer regelmäßig trinkt, ertappt sich womöglich selbst bei der Frage: Wann kriege ich endlich etwas zu trinken? Stellt sich dieser Gedanke häufiger, gehört der Alkohol vielleicht sogar schon fest zu bestimmten Tagesabläufen dazu. Ist das der Fall, hilft es, sich abzulenken und dem Drang nach dem nächsten Schluck nicht gleich nachzugeben. Gelingt es und die Lust auf Alkohol verfliegt, umso besser. Fällt das aber schwer, hat das Trinken im Leben womöglich schon eine zu große Priorität. Die eigenen Gewohnheiten wieder abzulegen, ist dann oftmals nur mit Hilfe möglich. 4. Andere sprechen das Trinken an Wenn Freund:innen und der Familie das eigene Trinkverhalten auffällt, macht sich der Alkohol meist schon längst negativ im Alltag bemerkbar. Auch wenn es schwerfällt, ist das ein wichtiges Signal von Menschen, die sich ehrlich Sorgen machen. Betroffene sollten das daher nicht einfach abtun, sondern sich die Frage stellen: Wäre ich bereit weniger zu trinken oder ganz auf Alkohol zu verzichten? Lautet die Antwort „Nein“, ist es womöglich an der Zeit, sich im Umgang mit Alkohol Unterstützung zu suchen.
- Buy now, pay better?
Kolumne | Ratenzahlung hat einen schlechten Ruf, auch weil Influencer:innen auf TikTok meinen, mit dem Thema hausieren gehen zu müssen. Nina Pütz, CEO von Ratepay, findet, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Durch einen TikTok-Trend wird Ratenzahlung populär. Foto: Pexels Sind Sie auf TikTok und kennen den Hashtag #KlarnaSchulden? Da sieht man junge Leute, die mit der Höhe ihrer Shopping-Schulden prahlen, die sie über den Bezahldienst Klarna angehäuft haben. Die junge Generation kann also nicht mit Geld umgehen und findet das auch noch toll? In den letzten drei Jahren haben sich sogenannte „Buy now, pay later“-Zahlungsarten zum weltweiten Trend entwickelt. Das liegt zum einen am coronabedingten Aufschwung des E-Commerce und zum anderen an der gestiegenen Beliebtheit der Ratenzahlung, vor allem in den USA. Gleichzeitig strömen immer mehr Anbieter auf den Markt, die es durch eine Echtzeit-Risikoprüfung möglich machen, Zahlungsarten anzubieten, bei denen der/die Kund:in den Kaufbetrag entweder stückeln (Ratenzahlung) oder nach Lieferung der Ware bezahlen kann. Da solche Anbieter Online-Händler:innen das Risiko abkaufen, auf unbezahlten Rechnungen oder Raten sitzen zu bleiben, und Kund:innen mehr bestellen, wenn sie solche Zahlungsarten auswählen können, ist das für Händler:innen ein guter Deal. „Buy now, pay later“ – das wurde in Deutschland von Otto erfunden. In den 1950er-Jahren umwarb der Versandriese seine Kund:innen mit dem Versprechen „Erst die Ware, dann das Geld“. Das kam super an. „Ratenkauf richtet sich nicht an ein Publikum, das Sneakers oder Jeans shoppt.“ International wird unter „Buy now, pay later“ eher die Ratenzahlung verstanden und die nimmt der Kreditkarte Marktanteile weg, die in Ländern wie den USA deutlich stärker verbreitet ist. In Deutschland haftet der Ratenzahlung oft ein Geschmäckle an, was durch TikTok-Trends eher verstärkt wird. Aber auch, wenn die TikToker:innen so tun, als könnten sie endlos auf Pump einkaufen: Professionelle Anbieter würden ihr Geschäft zerstören, wenn sie keine Bezahlschranken einbauen würden. Sie wollen ja gerade nicht auf den offenen Rechnungen sitzen bleiben. Wer seine Raten einmal nicht begleicht, fliegt raus. Deswegen ist der TikTok-Trend irreführend – wer in Deutschland im Check-out Rechnung oder Ratenkauf angezeigt bekommt, der hat seine offenen Beträge vom letzten Einkauf bezahlt. Eigentlich richtet sich der Ratenkauf auch nicht an ein Publikum, das Sneakers oder Jeans shoppt, sondern an Käufer:innen mit hohen Warenkörben, wo der Zinsaufschlag nicht groß ins Gewicht fällt. Muss zum Beispiel die neue Wohnung eingerichtet werden, verstehen Kund:innen es als Service, wenn sie ihre Möbel nicht auf einen Schlag bezahlen müssen. Dass „Buy now, pay later“- Anbieter junge Nutzer:innen in die Überschuldung treiben, ist Quatsch. Das TikTok-Phänomen zeigt höchstens, dass es mehr Transparenz und Bildung rund um Geld und Bezahlung braucht. Über die Autorin: Nina Pütz (43) ist seit September 2020 CEO des Zahlungsdienstleisters Ratepay. Mit mehr als 17 Jahren Erfahrung im E-Commerce war sie zuletzt Geschäftsführerin des Online-Shopping-Clubs brands4friends und davor 15 Jahre lang in mehreren verschiedenen Führungsrollen beim E-CommerceRiesen eBay tätig.