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- Der Traum vom Goldesel
STRIVE+ | Die Idee klingt verlockend: Geld verdienen, ohne dafür etwas tun zu müssen. In der Regel ist das nicht ohne Weiteres realisierbar, aber es gibt schlaue Wege, den Lohn oder die Rente mit passivem Einkommen aufzubessern. Wir erklären die besten Strategien – und haben für jede von ihnen eine Beispielrechnung aufgemacht.
- How to: Effizient arbeiten mit Adobe Acrobat Pro
Anzeige | Wer kennt das nicht: endlos gedruckte Papierberge, die Suche nach dem Ordner mit genau dem richtigen Dokument oder der Unterschrift auf einem wichtigen Vertrag hinterherlaufen zu müssen. Klingt wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten, oder? Ist es aber nicht! Dabei gibt es längst eine effizientere Alternative: papierloses Arbeiten. Wir bei STRIVE arbeiten im Büro und unterwegs an jeder möglichen Stelle papierlos. Nicht nur, weil das mit Blick auf Nachhaltigkeit ein Muss ist, sondern auch, weil es uns schneller und effizienter macht. Außerdem wichtig: Unsere Schnittstellen müssen so optimiert wie nur möglich sein. Der Zugriff auf Dokumente von überall und jedem Medium aus ist essenziell, da wir für Interviews oder Events häufig unterwegs sind. Ein treuer Begleiter ist dabei Adobe Acrobat Pro, Tool der Wahl für unser digitales Dokumentmanagement. Ob die digitale Unterschrift vom Handy aus über die App, die Bearbeitung eines Angebots auf dem Tablet oder direktes Einarbeiten von Kommentaren im PDF am Desktop – wir wollen unsere Workflows so schlank wie möglich halten und jederzeit weiterarbeiten können. Bei schätzungsweise zweieinhalb Billionen PDFs im Umlauf und mehr als 8 Milliarden elektronischen Transaktionen und digitalen Signaturen, die alleine in 2023 mit der Adobe Document Cloud verarbeitet wurden, sind wir damit in guter Gesellschaft! Apropos PDF: Ein Fun Fact, mit dem ihr beim nächsten Quiz garantiert punkten könnt, ist die Geschichte hinter der Entstehung des PDFs. In den 1990er Jahren war es quasi unmöglich, in verschiedenen Betriebssystemen miteinander zu arbeiten, da jede Software ihre ganz eigene Sprache spricht und Dokumente jedes Mal anders aussahen. Das Problem wurde erkannt und mit einem neuen Format namens – genau, richtig geraten! – Portable Document Format (PDF) gelöst. Seit über 30 Jahren gibt es auch die passende Software, die das Format lesen kann: Adobe Acrobat. Das Werkzeug von damals hat mit den Funktionen von heute nicht mehr viel gemein. Egal, ob ein PDF-Dokument in ein Word-Dokument umgewandelt werden muss, eine Unterschrift benötigt wird, ein Text Korrektur gelesen und bearbeitet werden soll oder die Redaktion parallel an Artikeln arbeitet – all das ermöglicht uns Adobe Acrobat Pro heute. Was aber auch heute noch ein Schmerzpunkt ist: die Darstellung von Inhalten auf mobilen Geräten. Wer schon mal versucht hat, ein umfangreiches Dokument auf dem Handy zu lesen, weiß, wovon wir sprechen. Genau das löst der neue Liquid Mode von Adobe. Mithilfe von Adobe Sensei, dem Framework für KI und Machine Learning von Adobe, wurde die grundlegende Struktur digitaler Dokumente und ihre Rezeption analysiert. Das Ziel: Die User-Experience beim Lesen und Bearbeiten von Dokumenten auf kleineren Displays erhöhen. Der Liquid Mode definiert das Leseerlebnis digitaler Dokumente auf mobilen Endgeräten deshalb grundlegend neu. Auf Knopfdruck formatiert der Liquid Mode Text, Bilder und Tabellen automatisch neu, um eine schnelle Navigation und Nutzung auch auf kleinen Bildschirmen zu ermöglichen. Wie bei allem, was mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat, wird auch der Liquid Mode immer besser und kundenzentrierter, je mehr er genutzt wird. Viel genutzt wird bei uns auch Adobe Scan. Die App ermöglicht das Scannen und direkte Abspeichern im PDF-Format – inklusive Funktion zum Weiterleiten per Mail oder Chat. So wird die nächste Reisekostenabrechnung ein Kinderspiel, denn die Hotelrechnung zu scannen, speichern und an die Buchhaltung zu versenden, dauert genauso lange, wie ein Foto zu machen. Allerdings ohne die Zusatzschleifen des Abspeicherns im richtigen Format oder verschiedene Programme öffnen zu müssen. Und falls das nötig ist, kann sogar der Geschäftsstempel einfach digital hinterlegt werden. Adobe Acrobat Pro bietet eine ganze Bandbreite an Zusatzfunktionen – von der Erstellung von Web-Formularen über das Vergleichen von Dokumenten bis hin zum Schwärzen von einzelnen Passagen ist so ziemlich alles, was man mit einem Dokument machen möchte, möglich. Wenn Du noch mehr zum Thema erfahren willst, wirf gerne mal einen Blick auf die von Adobe in Auftrag gegebene Statista Studie zum Status quo des papierlosen Büros in Deutschland! Insgesamt 400 Unternehmen haben ihre Eindrücke rund um Chancen und Herausforderungen des papierreduzierten Arbeitens geteilt und ihre Pläne, Erwartungen und erreichten Ziele präsentiert. Was wir auch ziemlich spannend finden: Mit dem Carbon footprint calculator kann man ganz einfach berechnen, wie viel CO2 man durch die Nutzung von PDFs anstelle von Printverträgen spart. Testet es doch gerne mal aus! Wenn ihr Adobe Acrobat Pro noch nicht kennt, könnt ihr das Tool hier komplett kostenlos testen: https://adobe.ly/47DWdyb
- Auf Erfolg programmiert
STRIVE+ | Algorithmen sind ein fester Bestandteil unseres Alltags – und haben einen immer größeren Einfluss auf unser Leben. Mitunter stiften sie konkreten Nutzen, sie können uns aber auch abhängig machen. Wie sie funktionieren – und wie sich ihre Macht eindämmen lässt.
- Das waren die STRIVE Awards 2024!
STRIVE Awards 2024 | Ein Abend voller Emotionen, unglaublicher Energie und sechs Gewinnerinnen, die mit ihrer Arbeit und ihren herausragenden Leistungen in ihrem Bereich als wahre Role Models gelten – und dafür von uns geehrt wurden. Fotos: Tina Demetriades & Joy Kröger Wir haben lange darauf hingefiebert und am vergangenen Freitag war es dann endlich so weit: Wir haben mit den STRIVE Awards in Hamburg sechs inspirierende Frauen geehrt, die mit ihrer Arbeit in ihrem Bereich Herausragendes geleistet haben! Als wir mit STRIVE gestartet sind, wollten wir vor allem die Gender-Ungerechtigkeit in der Arbeitswelt bekämpfen. Mittlerweile steht STRIVE für viel mehr: Nämlich für Aufbruch, für Umbruch und dafür, die Wirtschaft neu zu denken. Und genau dafür brauchen wir Vorbilder! Vorbilder, die den Status quo nicht hinnehmen, dabei laut sind. Und laut bleiben. Genau aus diesem Grund haben wir 2022 die allerersten STRIVE Awards ins Leben gerufen: Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Frauen, die als wahre Vorbilder durchs Leben gehen, die Sichtbarkeit und Anerkennung erhalten, die sie verdient haben. Und das sind sie, unsere STRIVE Award Gewinnerinnen: Linda Kurz (Audi) überreichte den Innovation Award an Lena Weirauch (ai-omatic), Impact Award Gewinnerin Tina Dreimann (better ventures) mit Laudator Florian Nöll (PwC), Dr. med Alice Martin (dermanostic) mit Laudatorin Tina Müller (Weleda), die den Health Award verlieh. Constantin Eis (Lichtblick) ehrte Sustainability Award-Gewinnerin Lubomila Jordanova (PlanA.Earth), Enissa Amani gewann den Courage Award, überreicht durch Alexandra Barth (HRS Group). Fee Zimmermann (Les Ateliers Lillet) überraschte Tina Müller (Weleda) mit dem Role Model Award. Dieser Abend war das beste Beispiel dafür, was wir gemeinsam bewegen können. Wohin man auch blickte, überall entdeckte man bekannte Gesichter und große Namen – unter anderem Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Tarek Müller, Tatjana Kiel, Annahita Esmailzadeh und Laura Bornmann. Tolle und inspirierende Menschen aus der STRIVE-Community, glänzende Augen und tiefe Gespräche bis in die Nacht hinein bestimmten den Abend. Impressionen des Abends: Berührende Reden, gemeinsames Lachen, inspirierende Persönlichkeiten wohin man auch blickte und gemeinsames Feiern bis in die Nacht hinein. Moderator Ole Tillmann führte mit seiner charmanten Art durchs Programm und unsere Laudator:innen haben wunderschöne Worte für die Gewinnerinnen gefunden, die nicht nur für den ein oder anderen Lacher gesorgt, sondern vor allem die wertvolle Arbeit dieser Persönlichkeiten entsprechend gewürdigt haben. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung haben wir auf der After-Show-Party neue Kontakte geknüpft, getanzt, gelacht und bis in die frühen Morgenstunden die Gewinnerinnen und alle anwesenden Gäst:innen gefeiert. Wir sind wahnsinnig stolz darauf, dass es uns gelungen ist, diesen Frauen eine Bühne zu bieten, um ihre Arbeit sichtbar zu machen. Denn unser Name ist nicht zufällig gewählt: Wir bei STRIVE streben nach einer lebenswerten Gesellschaft, in der jede und jeder gleich ist und akzeptiert wird! In der wir Wirtschaft neu denken und gemeinsam Großes bewegen. Wir treffen heute die Entscheidungen für morgen. Und wie wir am Freitag auf der Bühne gehört haben: Women belong in all the places where decisions are being made! Dieser Abend war das beste Beispiel dafür, was wir gemeinsam bewegen können! Vielen Dank an dieser Stelle auch an unsere Sponsor:innen – ohne euer Vertrauen und euer Engagement wären die STRIVE Awards nicht möglich gewesen. Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte, kann sich hier schon jetzt Tickets sichern!
- Warum Hartnäckigkeit sich lohnt
Meine Gründungsstory | Swantje van Uehm, Gründerin und Managing Director von NUI Cosmetics, verrät uns im Interview, wie sie den Naturkosmetikmarkt revolutioniert hat, wie sie mit Stereotypen und Vorurteilen in der Gründerszene umging – und warum Hartnäckigkeit sich immer auszahlt. Liebe Swantje, stell Dich und Dein Team doch einmal vor. Ich bin Swantje van Uehm, Gründerin und Managing Director von NUI Cosmetics, der 100 % veganen High-Performance Naturkosmetik-Marke aus Berlin. Mit NUI setzen wir uns für verantwortungsbewusstes Unternehmertum und einen nachhaltigen Lifestyle ein. Ich arbeite mit einem wunderbaren Team aus kreativen Köpfen in den Bereichen Finance, Marketing, Sales, Kundenservice und Produktentwicklung in Berlin-Mitte. Gemeinsam möchten wir zeigen, dass man mit Leidenschaft, Mut und Beharrlichkeit eine ganze Branche verändern kann. Was ist der Unterschied zwischen NUI und anderer Naturkosmetik? Super Frage, denn der Begriff Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff und ich erlebe oft Kund:innen, die buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, weil immer mehr Marken – um ehrlich zu sein, fast alle – sich heutzutage als natürlich oder vegan bezeichnen. Vegan bedeutet aber nicht gleich natürlich – und andersherum. Viele sind an bewusstem Konsum interessiert, finden jedoch keinen Ansatzpunkt, wie sie wirkliche Naturkosmetik von einem 'grünen Packaging' (Greenwashing) unterscheiden können. Andere 'trauen' sich wiederum nicht an die Produkte, weil Naturkosmetik für sie den Anschein hat, nicht trendbewusst genug zu sein. Genau diese Lücke schließen wir mit NUI Cosmetics. Wir brechen mit den konventionellen Beauty-Standards und dem Greenwashing, um High-Performance Make-up zu kreieren, das auf den besten veganen, natürlichen und wirksamen Inhaltsstoffen basiert. Wir haben zudem ein Patent auf unser zertifiziertes, aus ökologischem Material bestehendes Packaging angemeldet, das wir in Deutschland produzieren. Kein Plastik, nur Papier. Menschen mit dem Thema vertraut zu machen, ist uns enorm wichtig. Daher empfehle ich, den direkten Kontakt zu Menschen zu suchen, die sich damit wirklich auskennen. Wir nehmen die Endkonsument:innen persönlich an die Hand. Was war Dein erstes Produkt und wie ist es entstanden? Hast Du am Entstehungsprozess aktiv mitgewirkt? NUI wurde mit unserem leuchtend roten Lippenstift AROHA geboren. Ich war damals auf der Suche nach einem leuchtenden, roten Lippenstift, ohne Karmin – dem Blut der Schildlaus – und ohne synthetische Stoffe. Unmöglich schien es. Nachhaltig und stylisch zugleich – das schien nicht machbar. Also entschied ich mich dafür, diesen selbst herzustellen und habe wirklich lange nach den passenden Produzenten und Herstellern gesucht, die dem Anspruch an 100 % vegane und natürliche Formulierungen gerecht wurden und mir auch die Möglichkeit boten, aktiv mitzuwirken. Wir mussten dutzende Schleifen drehen, bis das perfekte Rot und eine so zart schmelzende Textur mit pflegenden Bio-Ölen wie Kokos, Jojoba und Avocado entstanden sind. " Traditionell schreibt man eher Männern einen Hang zur Risikoaffinität zu. Viele Leute waren überrascht, wenn dann so eine kleine, zierliche Frau wie ich zum Pitch erschien. " Welches ist Dein Lieblingsprodukt bisher und warum? Unsere Foundation pflegt intensiv, hält den ganzen Tag und verleiht einen leichten Glow, mattiert aber auch. Der erste Inhaltsstoff ist Aloe Vera Saft. Außerdem gibt es noch unser Cream Blush, mit dem Du in fünf Sekunden einen kompletten Make-up-Look zaubern kannst. Welche Rolle spielt Influencer Marketing für den Erfolg von NUI? Influencer-Marketing spielte für uns zu Beginn eine große Rolle; es hat sich ganz organisch bei uns eingefunden. Große Influencer:innen wie Pamela Reif, aber auch Cathy Hummels, waren von unseren Produkten begeistert und teilten sie mit ihrer Community, ohne unser Zutun. Das ermöglichte es uns, unsere Produkte authentisch zu präsentieren und eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Hast Du Vorbilder? Was hast Du Dir bei ihnen abgeguckt? Tatsächlich habe ich kein spezifisches Vorbild, aber ich bewundere alle, die für ihre Träume kämpfen und sie verwirklichen – besonders Frauen. Wir sind bis dato einfach noch unterrepräsentiert; wir brauchen mehr Vorbilder. Da sind wir jedoch – wie ich finde – auf einem guten Weg. Aber auch das Thema Care-Arbeit und der Zugang zu Kapital müssen weiterhin bearbeitet werden. Am besten funktioniert das gemeinsam und im Austausch untereinander – Stichwort Female Empowerment. Als ich damals begann, meine erste GmbH zu gründen, gab es kaum Netzwerke in diesem Bereich. Daher ist es mir enorm wichtig, Gründer:innen an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen und Frauen beim Gründen zu bestärken. Deshalb bin ich unter anderem auch Mentorin im Grace Accelerator und setze mich mit der Kampagne “Stronger Together” für andere Unternehmerinnen mit nachhaltigen Ansätzen ein. Wie hast Du es geschafft, Judith Williams als Investorin bei „Die Höhle der Löwen“ zu gewinnen? Ich glaube, es war meine Beharrlichkeit und mein Wille. Ich habe in der Sendung gesagt, dass ich nicht weggehe, bevor ich einen Deal bekomme und Judith und ihr Team sind Profis im Bereich der Beauty Branche. Sie wusste sofort, für was NUI steht: Wir haben die Vision, Naturkosmetik aus dem Staub von gestern zu befreien und eine perfekte Qualität anzubieten, sodass die Kund:innen keine Kompromisse eingehen müssen. Ich muss sagen, dass wir nach ein paar Minuten einen Draht hatten und die anderen Löwen kamen kaum zu Wort. Es sollte einfach so sein. Und seitdem kann ich auf sie und das Team zählen. Unsere Zusammenarbeit ist sehr persönlich, wertschätzend, auf einer Augenhöhe und gewinnbringend. Judith versteht unsere Marke, unsere Mission und es macht Spaß sich austauschen, um gemeinsam weiter am Erfolg unserer natürlichen und veganen Beauty Produkte zu arbeiten. Was war für Dich persönlich die größte Herausforderung in Deiner Zeit als Gründerin bisher? Gerade in der Gründungsphase war es für mich nicht einfach, auf meine eigenen Bedürfnisse außerhalb meines Start-ups zu achten. Sich Zeit für sich zu nehmen, zu reflektieren und Kraft zu tanken, kam oft zu kurz. Man muss sich bewusst Zeit für die Work-Life-Balance nehmen. Als Führungsperson war es außerdem wichtig, dies auch meinem Team zu ermöglichen. Auch hier gibt es Bedürfnisse, die beachtet und erfüllt werden müssen. Ich lerne jeden Tag dazu und bin dankbar, dass mein Team mich dabei unterstützt. Insbesondere zu Beginn der Gründung habe ich auch damit zu kämpfen gehabt, die Stereotypen der Gründer:innen aufzubrechen. Traditionell schreibt man eher Männern einen Hang zur Risikoaffinität zu. In den Köpfen von Banker:innen, Investor:innen, auch Freund:innen und Co. herrschten noch alte Stereotype, die wir bewusst angehen und auflösen wollten. Dieser Einstellung bin ich auf meinem Weg mehr als einmal begegnet. Zudem wurde 2015 Female Empowerment noch nicht so großgeschrieben, und viele Leute waren überrascht, wenn dann so eine kleine, zierliche Frau wie ich zum Pitch erschien. "Man muss sich bewusst sein, dass es immer wieder Herausforderungen gibt. Immer wenn Du das Gefühl hast, jetzt ist alles in trockenen Tüchern, wartet die nächste Hiobsbotschaft auf mich." Wie bist Du damit umgegangen? Wenn ich gemerkt habe, dass ich nicht ernst genommen wurde, bin ich hartnäckig geblieben und habe das auch direkt angesprochen. Ich glaube, man muss sich bewusst sein, dass es immer wieder Herausforderungen gibt. Immer wenn Du das Gefühl hast, "jetzt ist alles in trockenen Tüchern", wartet die nächste Hiobsbotschaft auf mich (lacht). Ob es die Corona-Krise war, die für uns mit weniger Bestellungen seitens der stationären Händler einherging, Lieferschwierigkeiten auf Produktebene oder Wettbewerber, die sich wieder einmal auf uns eingeschossen hatten – die Herausforderungen sind vielfältig. Mein Motto: "Keine Lösung ist keine Lösung". Wir haben die Zeit der Corona-Krise wirklich genutzt, um zu prüfen, was wir verändern können, um unsere Vision noch mehr voranzutreiben. Damit bin ich in den NUI Cosmetics Jahren gut gefahren. Man muss sich fokussieren und faktenorientiert an die Probleme herangehen. Und was war Dein größtes Highlight? Wenn große Investoren von alleine auf Dich zukommen und an Deiner Marke interessiert sind, ist das großartig. Aber noch wichtiger ist mir das Lob unserer Kund:innen. Wir haben enorm viele Stammkund:innen. Wolltest Du schon immer selbst gründen oder kam Dir die Idee eher spontan und aus einem Need heraus? Ich habe nicht schon immer mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen, obwohl ich es relativ früh, mit 27 getan habe. Es kam wirklich aus dem Bedürfnis heraus, etwas in der Branche verändern zu wollen: Beauty-Produkte zu kreieren, die besser für uns und die Umwelt sind, ohne auf Performance zu verzichten. So entstand NUI Cosmetics. Über die Person: Swantje van Uehm ist Gründerin von NUI Cosmetics und Mentorin. Nach Stationen bei Chanel und Porsche hat sie 2015 ihr erstes Unternehmen gegründet. Unter der Marke Savue hat sie nachhaltige Beauty-Produkte aus aller Welt importiert und 2021 verkauft. 2017 startete sie dann eine erste eigene Produktlinie unter dem Namen NUI Cosmetics – hochwertige Kosmetik, allerdings vegan, natürlich und ohne schädliche Inhaltsstoffe.
- Maschinenbau statt Museum - Die Entscheidung fürs Familienunternehmen
STRIVE+ | Sie hatte von einer Karriere als Kuratorin geträumt, sich aber doch für das Familienunternehmen entschieden: Dann wurde Dina Reit, Geschäftsführerin bei SK Laser, zum ersten Mal nach ihrem technischen Hintergrund gefragt ...
- Wie eine gute Fehlerkultur zum Innovationsfaktor werden kann
Gastartikel | Fehler passieren – das ist menschlich. Die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen, definiert jedoch unser Arbeitsumfeld. Rebecca Everts, Geschäftsführerin der HUK-Autowelt, hat sich dem Thema Fehlerkultur verschrieben. In einer traditionell geprägten Branche bemüht sie sich um einen Perspektivwechsel: Fehler sollen nicht nur toleriert, sondern als Chance für Innovation und Wachstum gesehen werden. Das Startup Slack hat demonstriert, wie man Fehlschläge in Erfolge ummünzen kann. Die Plattform entstand als Kommunikationstool für ein Gaming-Startup. Nachdem das Spiel floppte, erkannten die Entwickler das Potenzial des Tools und entwickelten es zu einer Kommunikationsplattform für Unternehmen weiter. Geschichten wie diese zeigen, wie wichtig es ist, Misserfolge als Chance zu sehen. Dieses Mindset, das in der agilen Startup-Kultur fest verankert ist, stößt in etablierten Unternehmen oft auf starre Strukturen. Statt eine offene Fehlerkultur zu fördern, liegt der Fokus darauf, Risiken zu minimieren und Fehler zu vermeiden. Doch wie können Unternehmen diese Kultur verändern? 1. Als gutes Vorbild vorangehen: Eine positive Fehlerkultur braucht gute Vorbilder, die vorangehen und das praktizieren, was wir von anderen auch erwarten. Dabei geht es nicht darum, sich selbst oder andere zu kritisieren, sondern gemeinsam im Team zu lernen und Lösungen zu finden. Wichtig ist dabei, dass dieser Maßstab aus Fairness für alle Teammitglieder gleichermaßen gilt. Dass ein proaktiver Umgang mit Fehlern entscheidend für eine positive Fehlerkultur ist, mag nach einer Plattitüde klingen – in der Praxis scheint das aber noch nicht angekommen zu sein. Der Fehlerkultur Report 2023 zeigt, dass fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte in den letzten zwei Jahren eigene Fehler nur teilweise oder gar nicht eingestanden haben. Obwohl sie um die Vorteile einer offenen Fehlerkultur wissen, haben Führungskräfte Angst, ihre Autorität zu verlieren. Das hindert sie daran, Fehler vollumfänglich zuzugeben. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wenn Mitarbeitende sehen, dass ihre Vorgesetzten die Verantwortung für Fehler übernehmen und offen damit umgehen, entsteht Vertrauen und Respekt. 2. Belohnung statt Bestrafung: Passiert ein Fehler, ist unser erster Gedanke oft: "Wer war das?" Das ist ein normaler Reflex. Schuldzuweisungen sind aber nicht hilfreich. Stattdessen sollten wir es wertschätzen, wenn jemand die Verantwortung für sein oder ihr Handeln übernimmt. Nur so entsteht eine Atmosphäre, in der sich Mitarbeiter:innen frei fühlen, über Fehler zu sprechen, aus ihnen zu lernen und selbst Verbesserungen anzustoßen. Helfen können dabei Fragen wie: "Was können wir aus dieser Situation lernen?" Sie fördern eine Kultur der Reflexion und des gemeinschaftlichen Wachstums. Das stärkt die Arbeitskultur insgesamt und Kreativität und Innovation können gedeihen. 3. Teamarbeit fördern: Eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt, dass Menschen in Teams nicht nur schneller Aufgaben lösen, sondern auch kreativer sind. Jedes Teammitglied profitiert von den Fähigkeiten der anderen und kann gleichzeitig intellektuell wachsen. Gleichzeitig kann das Team auf den Erfahrungsschatz der anderen zurückgreifen und von deren Fehlern lernen. So fördert Teamwork nicht nur schnelles Arbeiten, sondern schafft auch eine Umgebung, in der Fehler als natürlicher Bestandteil des Lernprozesses betrachtet werden. In der Teamarbeit ist die Rolle der Führungskräfte wichtig. Sie müssen in den Austausch mit Mitarbeiter:innen gehen und ihre individuellen Stärken und Schwächen kennen. Gleichzeitig müssen sie Räume schaffen, in denen sich die Mitarbeitenden besser kennenlernen können. Das stärkt das Vertrauen innerhalb des Teams und schafft eine positive Atmosphäre, in der sich alle sicher fühlen, über Fehler zu sprechen. 4. Feedbackkultur etablieren: Eine effektive Feedbackkultur ist ein Eckpfeiler, um kontinuierlich zu wachsen. Hier ist es entscheidend, dass Feedback regelmäßig, konstruktiv und zielgerichtet erfolgt und als kontinuierlicher Prozess betrachtet wird. Dabei sollten sowohl positive Leistungen anerkannt als auch Verbesserungsmöglichkeiten offen angesprochen werden. Es ist auch wichtig, dass Feedback spezifisch und sachbezogen ist. Vage oder allgemeine Kommentare können zu Verwirrung führen und sind wenig hilfreich. Stattdessen sollte Feedback anhand konkreter Beispiele erfolgen, die aufzeigen, wie bestimmte Handlungen oder Verhaltensweisen die Arbeit beeinflussen. Ebenso wichtig ist eine Kultur, in der Feedback beidseitig fließen kann. Dies ermutigt die Mitarbeiter:innen, selbst Feedback zu geben und anzunehmen. Das stärkt die Zusammenarbeit im Team und das gegenseitige Verständnis. Dabei wird nicht nur die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden gefördert, sondern auch die Gesamtleistung und Innovationskraft des Unternehmens gestärkt. Diese Maßnahmen helfen Unternehmen, aus Fehlern zu lernen, kontinuierlich zu wachsen und letztendlich ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Es ist an der Zeit, die Art und Weise zu ändern, wie wir Fehler in der Arbeitswelt betrachten, und sie als Sprungbrett für Erfolg zu nutzen! Über die Autorin: Rebecca Everts übernahm im April 2023 die Position der Geschäftsführerin der HUK- Autowelt, Tochtergesellschaft der HUK-Coburg. Vor dieser Rolle war sie als Finanzdirektorin bei der HUK-Autowelt tätig. Mit einem starken Engagement für Bildung führte sie 2019 erfolgreich ein duales Studium bei der HUK-Autowelt ein und setzt sich kontinuierlich für die berufliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden ein.
- "Viele Frauen haben ein Problem damit, sich selbst zu priorisieren!"
Meine Gründungsstory | Saskia Dierkes, Mitgründerin der Micro-Coaching-App für Mütter, "BeAlice", verrät uns im Interview, was sie und ihre Mitgründerinnen Karola Theile und Luisa Zylka zum Gründen bewogen hat, warum das Thema Selbstfürsorge speziell für Mütter so wichtig ist und welche Erste-Hilfe-Tipps sie überlasteten Müttern mit auf den Weg geben würde. Liebe Saskia , gemeinsam mit Karola Theile und Luisa Zylka hast Du die App „BeAlice“ ins Leben gerufen. Was genau steckt dahinter? „BeAlice” ist eine Micro-Coaching-App für Mütter. Wir Gründerinnen haben alle drei selbst Kinder und haben gemerkt, dass der Prozess des Mutter-Werdens unbegleitet wirklich schwer sein kann. Da sind zum einen die ganzen Ungerechtigkeiten, die uns als Frauen, insbesondere als Mütter, in der Berufswelt erwarten. Zum anderen sind da die ganzen Erwartungen und der Druck, alles unter einen Hut zu bekommen. Viele Frauen können sich eine Karriere mit Kind gar nicht vorstellen. Das ist schade für sie selbst – und es ist eine Verschwendung an Arbeitskraft. Wenn erstmal ein Kind da ist, oder vielleicht sogar mehrere, ist es schnell passiert, dass Frauen daheim bleiben, die Männer arbeiten gehen und beide Partner:innen wieder in alten Rollenbildern festhängen und zunächst auch noch glauben, dass es so das Beste für alle ist. Die Unzufriedenheit spüren viele dann aber später umso mehr. Das wollen wir verhindern. Was hat Euch zum Gründen bewogen? Ich wollte etwas verändern und ich glaube, dass ich das am besten mit meinem eigenen Unternehmen kann. Ich habe lange als Führungskraft in verschiedensten Unternehmen gearbeitet – klassische Karriereleiter. Man merkt da aber schnell, dass es in den meisten Unternehmen mit dem Thema Vereinbarkeit nicht richtig vorangeht. Und selbst ich in meinen Positionen konnte da nur wenig ändern. Karola und Luisa ging es genau wie mir. Auch sie wollten eigentlich ganz normal Karriere machen und haben dann gemerkt, dass die Sache mit der Vereinbarkeit doch nicht so einfach ist. Aber weil wir alle davon überzeugt sind, dass sich etwas ändern kann, haben wir uns am Ende zusammengetan und „BeAlice“ gegründet. "Wenn erstmal ein Kind da ist, ist es schnell passiert, dass beide Partner:innen wieder in alten Rollenbildern festhängen und zunächst auch noch glauben, dass es so das Beste für alle ist." Mit „BeAlice“ möchtet Ihr „Nachhilfe im Du-Selbst-Sein“ geben. Warum braucht es das? Mit der Geburt eines Kindes erleben Mütter, dass sich die Bedürfnisse verändern. Plötzlich ist nichts anderes wichtiger als die Bedürfnisse des Kindes. Am Anfang ist das natürlich gut so! Das birgt nur ein Problem: Wenn man einmal seine eigenen Bedürfnisse hintangestellt hat, ist es schwer, sich wieder auf sie zu fokussieren. Oft ist ja nicht mal genügend Zeit für die Bedürfnisse der Familie da. Außerdem scheint ihnen das ganze System zu sagen, dass sie sich als Mutter zurückzunehmen haben. Im Umfeld gibt es oft keine Vorbilder für andere Modelle. Es bleibt das diffuse Gefühl der Unzufriedenheit, Müdigkeit und Stress. Wir haben gesehen, dass Mütter in diesem Prozess oft ganz allein dastehen; dass es ihnen schwerfällt, Grenzen zu setzen und um Hilfe zu bitten. Mit „BeAlice“ geben wir diesen Müttern eine Coaching-App an die Hand, mit der sie die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wieder neu entdecken und vor allem, wie sie das mit ihren Familien in Einklang bringen können. Viele Frauen haben schlicht ein Problem damit, sich selbst zur priorisieren. Eure App ist wie ein Micro-Coaching-Programm konzipiert. Wie ist es aufgebaut? Wir haben ein digitales Coaching entwickelt, das ganz auf die Bedürfnisse von Müttern ausgerichtet ist. Wir wissen, dass Mütter nur wenig Zeit haben, deshalb haben wir es in kleine Einheiten aufgeteilt. Auch Inhalt, Sprache, Optik und die Beispiele sind komplett auf Mütter ausgerichtet. So haben Sie jederzeit einen Coach in der Tasche. Die meisten Übungen dauern nur 10 bis 15 Minuten. Man kann sich das Ganze wie einen Onlinekurs vorstellen. Man macht die Übungen ganz für sich, kann aber an regelmäßigen Onlineevents zur Vertiefung oder zum Austausch mit Gleichgesinnten teilnehmen. Zusätzlich haben wir Features für den Alltag eingebaut. Hilfestellungen zur Selbstfürsorge oder für Momente, in denen Du völlig überfordert bist. Außerdem kommen in der App auch immer wieder Role Models zu Wort. Warum habt Ihr Euch dazu entschieden, Eure Inhalte in einer App anzubieten? Unser Anliegen ist es, das Leben junger Mütter zu verbessern. Dafür ist eine Veränderung innerhalb der Gesellschaft nötig. Und für die braucht es eben vor allem eines: Masse. Wir brauchen viele Frauen, die sich um sich selbst kümmern. Eine App ist dafür einfach das perfekte Tool, sie macht unser Coaching-Modell skalierbar. Zudem wissen wir, dass es oft nur kleine Übungen, einen kleinen Stups braucht, um wirklich etwas zu verändern. Also: Wenn viele Frauen ein wenig gleichberechtigter leben, ein wenig mehr auf ihre Bedürfnisse hören, ein wenig weniger Stress empfinden, dann haben wir unser Ziel erreicht. Und dann wird es auch die nötigen Veränderungen der Gesellschaft geben. Was sind Deine Top 3 Erste-Hilfe-Tipps an Mütter, die sich überlastet fühlen? 1. Sprich mit jemanden darüber oder schreib auf, was Dich bedrückt. Wichtig ist, herauszufinden, woher das Gefühl der Überlastung kommt. 2. Überlege Dir, was Du tun kannst. Es gibt nichts Kraftvolleres, als zu wissen, dass Du es selbst in der Hand hast! Auch kleine Veränderung erzeugen sofort ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Das gibt Motivation, weiterzumachen. 3. Verinnerliche, dass Deine Gesundheit, Dein Wohl wichtig für Deine Familie und für die Gesundheit Deiner Kinder ist. Es ist nicht egoistisch, sich um Deine eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Es ist notwendig! Was würdest Du heute total anders machen? Wir haben lange daraufhin hingearbeitet, dass wir in diesem Jahr auf Investor:innen-Suche gehen. Jetzt haben wir gemerkt, dass es sinnvoller ist, eine andere Strategie zu wählen und uns mehr auf unser Geschäft zu fokussieren. Ansonsten bin ich ziemlich stolz darauf, was wir gewuppt haben – und auf die Fehler, die wir gemeinsam gemacht haben. Was war Dein größtes Learning? Alles, was über Startups gesagt wird, ist wahr. Aber es ist leider trotzdem sehr schwer, sich an die klugen Tipps zu halten, die man immer wieder bekommt. Mein zweites Learning ist, dass es exakt die richtige Entscheidung war, so viel Zeit und Energie darauf zu verwenden, eine richtig gute, solide Beziehung zwischen uns drei Gründerinnen herzustellen. Welche drei Tipps würdest Du jungen Gründer:innen geben? Lasst Euch nichts erzählen und Euch nicht entmutigen. Sucht Euch unbedingt eine:n Mitgründer:in, aber haltet nicht an ihr oder ihm fest, wenn es nicht passt. Sucht Euch mit Mitgründer:innen, die unterschiedliche Persönlichkeiten ins Unternehmen einbringen. Das ist im Team anstrengender, aber es lohnt sich. Über die Person: Saskia Dierkes wurde 1987 in Bamberg geboren. Sie ist Mutter von zwei Kindern und war als Führungskraft viele Jahre in der Industrie tätig. Ihr Weg ging zunächst über eine Ausbildung, die Fortbildung zur Meisterin und das anschließende Studium zur Wirtschaftsingenieurin, bis in die Geschäftsleitung. Aber spätestens seit sie Mutter ist, wurde immer deutlicher, dass es sie nicht völlig erfüllt und sie mehr zur Veränderung der Gesellschaft beitragen möchte. Deshalb hat sie die YouParents GmbH gegründet.
- Good Neid
STRIVE+ | Im digitalen Zeitalter neiden Menschen Follower statt Autos – das hat unsere neue Kolumnistin Céline Flores Willers selbst erfahren. Es hat aber einige Zeit gedauert, bis sie erkennen konnte, was die Menschen an ihrem Erfolg triggert.
- Wie steht es um die Barrierefreiheit in Deutschland?
Interview | Karen Schallert ist Coachin und Mentorin für Menschen mit Behinderung und trägt mit ihrem Unternehmen HandicapUnlimited aktiv zur Schaffung einer inklusiveren Gesellschaft bei. Genau deswegen haben wir sie dieses Jahr auch für den STRIVE Courage Award nominiert! Wir haben mit ihr u. a. darüber gesprochen, was Unternehmen tun können, um eine inklusivere Umgebung für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Liebe Frau Schallert, Sie sind Coachin und Mentorin für Menschen mit Handicap. Welche Fortschritte haben Sie in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion in deutschen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erlebt und welche Herausforderungen bestehen weiterhin? In den letzten Jahren habe ich in Deutschland viele positive Veränderungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion beobachtet, was ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung von Zugänglichkeit und die Einbeziehung aller Menschen widerspiegelt . Es gibt eine verbesserte physische Zugänglichkeit in Gebäuden und im öffentlichen Verkehr, sowie Fortschritte in der digitalen Barrierefreiheit von Websites, zum Beispiel durch Text-zu-Sprache-Software, barrierefreie PDFs und die Anpassung von Websites an die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderungen . Außerdem nehmen Inklusionsinitiativen am Arbeitsplatz zu, die darauf abzielen, Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen und ein inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen. Deutschland hat Fortschritte gemacht, aber es sind weiterhin Anpassungen an neue Technologien und eine stärkere Sensibilisierung notwendig, um eine vollständig inklusive Gesellschaft zu erreichen. Wie können Menschen ohne Behinderungen Ihrer Meinung nach besser dazu beitragen, ein inklusiveres Umfeld zu schaffen? Menschen ohne Behinderungen können eine entscheidende Rolle dabei spielen, ein inklusiveres Umfeld zu schaffen. Es beginnt mit dem Bewusstsein und der Bereitschaft, sich aktiv einzubringen und Veränderungen zu initiieren. Meiner Meinung nach ist einer der wichtigsten Schritte, sich zu informieren und zu verstehen, welche Barrieren Menschen mit Behinderungen im Alltag begegnen. Dieses Wissen kann uns helfen, empathischer zu werden und die Notwendigkeit von Anpassungen im persönlichen, beruflichen und öffentlichen Raum zu erkennen. Die Förderung von Inklusion liegt nicht nur in großen Gesten, sondern auch in kleinen, alltäglichen Handlungen, wie zum Beispiel inklusiver Kommunikation. Als Verbündete können wir aktiv für die Rechte von Menschen mit Behinderungen eintreten und Barrieren ansprechen. Offene Dialoge und die Einbindung von Menschen mit Behinderungen in Entscheidungsprozesse sind entscheidend. Letztlich liegt die Kraft, eine inklusivere Gesellschaft zu formen, in der gemeinsamen Aktion und dem kontinuierlichen Bestreben, Inklusion in jeden Aspekt unseres Lebens zu integrieren. Durch bewusste Anstrengungen, Empathie und das Engagement können wir Schritt für Schritt eine Welt schaffen, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Können Sie uns Beispiele für positive Veränderungen oder innovative Lösungen nennen, die Sie in Bezug auf Barrierefreiheit in der Geschäftswelt beobachtet haben? In den letzten Jahren habe ich positive Veränderungen in der Geschäftswelt bezüglich Barrierefreiheit erlebt. Flexible Arbeitsmodelle, wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen, ermöglichen eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Der verstärkte Einsatz von assistiven Technologien, ein barrierefreier Arbeitsplatz und überarbeitete Einstellungspraktiken zeigen Fortschritte. Unternehmen investieren auch in die digitale Zugänglichkeit ihrer Ressourcen gemäß den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und fördern durch Schulungen und Bewusstseinsbildung eine inklusive Kultur am Arbeitsplatz. Letztlich liegt die Kraft, eine inklusivere Gesellschaft zu formen, in der gemeinsamen Aktion und dem kontinuierlichen Bestreben, Inklusion in jeden Aspekt unseres Lebens zu integrieren. Welche Empfehlungen würden Sie Unternehmen geben, um eine inklusivere Umgebung für Menschen mit Behinderungen zu schaffen? Um eine inklusivere Umgebung für Menschen mit Behinderungen zu schaffen, empfehle ich Unternehmen Folgendes: 1. Fördert eine offene und akzeptierende Unternehmenskultur durch Schulungen zur Sensibilisierung und Inklusion. 2. Macht den Arbeitsplatz physisch zugänglicher, von Rampen bis zur Anpassung von Arbeitsstationen. 3. Bietet flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen an, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. 4. Überdenkt Rekrutierungsverfahren für mehr Vielfalt und Inklusion. Zum Beispiel, indem Bewerbungsgespräche und Einstellungstests angepasst oder Partnerschaften mit Organisationen eingegangen werden, die sich auf die Vermittlung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen spezialisiert haben. 5. Gestaltet Kundeninteraktionen und Marketing inklusiv, mit barrierefreien Websites und Kundensupport. 6. Führt einen kontinuierlichen Dialog mit Menschen mit Behinderungen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen. Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen können Unternehmen eine inklusivere Arbeitsumgebung schaffen und die Vielfalt als Stärke für Innovation und Produktivität nutzen. Gibt es bestimmte berufliche Netzwerke oder Organisationen, die Sie Menschen mit Behinderungen empfehlen würden, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen? Ja, ich habe festgestellt, dass es eine Vielzahl von beruflichen Netzwerken und Organisationen gibt, die Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und berufliche Möglichkeiten zu erkunden. Ein Beispiel, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist die "Charta der Vielfalt", eine Initiative in Deutschland, die sich für die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz einsetzt. Daneben gibt es aber auch noch spezialisierte Verbände wie der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Deutsche Gehörlosen-Bund (DGB), die gezielte Unterstützung und Networking-Möglichkeiten bieten. Online-Plattformen und Foren wie XING, LinkedIn oder Facebook-Gruppen ermöglichen den Austausch und die Vernetzung in speziellen Communities für Menschen mit Behinderungen. Diese Netzwerke haben mir wertvolle Unterstützung, Ressourcen und Erfahrungsaustauschmöglichkeiten im beruflichen Kontext geboten. Welche Tipps möchten Sie anderen Menschen mit Behinderungen mitgeben, die eine Karriere in Ihrem beruflichen Umfeld anstreben? Für Menschen mit Behinderungen, die eine Karriere in meinem beruflichen Umfeld anstreben, möchte ich folgende Tipps geben: 1. Kenne deine Stärken: Identifiziere deine persönlichen Stärken, Talente und Fähigkeiten. Betone dabei auch die Fähigkeiten, die mit deiner Behinderung in Verbindung stehen. Diese können einzigartige Vorteile und Qualitäten sein, die dich von anderen Bewerbern abheben. 2. Suche nach inklusiven Arbeitgebern: Informiere dich über Unternehmen und Organisationen, die sich für Vielfalt und Inklusion engagieren. Suche gezielt nach Arbeitgebern, die barrierefreie Arbeitsplätze bieten und Programme zur Unterstützung von Mitarbeiter:innen mit Behinderungen haben. 3. Vernetze dich: Nutze berufliche Netzwerke, Online-Plattformen und Foren, um dich mit anderen Menschen mit Behinderungen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu erhalten. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann inspirierend sein und neue Möglichkeiten eröffnen. 4. Informiere dich über Unterstützungsangebote: Recherchiere nach staatlichen Unterstützungsangeboten, Förderprogrammen und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen. Diese können dir bei der Jobsuche, der beruflichen Weiterbildung und der Bewältigung spezifischer Herausforderungen helfen. 5. Sei selbstbewusst und selbstbestimmt: Glaube an deine Fähigkeiten und stärke dein Selbstbewusstsein. Sei selbstbestimmt und stehe zu deinen Bedürfnissen und Grenzen. Kommuniziere klar und deutlich über deine Fähigkeiten und benötigte Unterstützung, wenn du dich bewirbst oder im Job bist. 6. Lerne aus Rückschlägen: Akzeptiere, dass es auf dem Weg zur beruflichen Erfüllung auch Rückschläge geben kann. Nutze diese Erfahrungen als Lernmöglichkeiten und bleibe motiviert, deine Ziele zu verfolgen. 7. Sei offen für neue Möglichkeiten: Sei offen für neue Herausforderungen und berufliche Möglichkeiten, auch wenn sie außerhalb deiner Komfortzone liegen. Sei flexibel und bereit, dich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erlernen. 8. Suche nach Mentor:innen: Suche nach Menschen oder Unterstützer:innen, die dich auf deinem beruflichen Weg begleiten und dir wertvolle Ratschläge geben können. Mentor:innen können aus dem gleichen beruflichen Umfeld kommen oder selbst Erfahrungen mit Behinderungen haben. Indem du diese Tipps berücksichtigst und dich aktiv für deine beruflichen Ziele einsetzt, kannst du deine Karriereziele erreichen und eine erfüllende berufliche Laufbahn in meinem beruflichen Umfeld verfolgen! Über die Person: Als Geschäftsführerin von HandicapUnlimited setzt sich Karen Schallert aktiv für die Unterstützung von Führungskräften mit Behinderung in ihren beruflichen Anliegen ein. Sie ist außerdem Keynote-Speakerin, Diversity-Trainerin und fördert das Empowerment von Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus ist sie als Vorständin in der Deutschen Gesellschaft für Mentoring tätig und engagiert sich als Mentorin und Personal Coach bei MentorMe sowie dem Hildegardis-Verein.
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