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  • Wie Sie klimafreundlich investieren

    4 Tipps, wie Sie Ihre Geldanlage nachhaltig gestalten können. Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert erlangt. Täglich werden wir nur so bombardiert mit den verschiedensten Möglichkeiten, die Umwelt zu schützen – von mehr Fahrrad fahren, über weniger Fliegen, bis hin zu einer veganen Ernährung. Ein Aspekt der Nachhaltigkeit, der selten bedacht wird – jedoch eine große Auswirkung auf die Zukunft unseres Planeten haben kann – ist unsere Geldanlage. Zu oft werden “Investments” und “Nachhaltigkeit” immer noch als Gegensätze betrachtet. Ganz nach dem Motto: Wer nachhaltig leben will, sollte sich möglichst vom Finanzmarkt fern halten. Dieser Gedanke ist jedoch ein Fehler, wenn es uns darum geht, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Denn unser Geld hat Wirkung – egal, was wir damit tun. Warum nachhaltiges Investieren also so wichtig ist und wie es funktioniert, lernen Sie in diesem Beitrag. Sind Sie bereit? Dann lesen Sie weiter! Warum überhaupt nachhaltige Investments? Ein oft vertretener Ansatz zu Geld ist der Folgende: “Solange ich es spare, anstatt es auszugeben, schade ich dem Planeten nicht”. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn das Geld auf unseren Sparkonten hat in den meisten Fällen einen ziemlich hohen CO2 Fußabdruck. Viele Banken nutzen das Geld ihrer Kund*innen, um damit gewinnbringend in verschiedene Industrien, Unternehmen und Projekte zu investieren. Diese Investitionen sind leider nicht immer klimafreundlich. Ganz im Gegenteil: Die diesjährige Studie “ Banking on Climate Chaos ” von Rainforest Action Network (RAN) zeigt, dass die 60 größten Banken der Welt in den letzten 5 Jahren ganze $3.8 Billionen in die Förderung fossiler Brennstoffe gesteckt haben. Aus der Nachhaltigkeitsperspektive macht es daher wenig Sinn, möglichst viel Geld auf dem Sparkonto zu horten. Stattdessen können Sie Ihr Geld nutzen, um damit in Unternehmen zu investieren, die wirklich ambitionierte Klimaziele haben. Denn indem Sie Ihre Geld selbst in die Hand nehmen, können Sie viel bewirken - und nicht nur das: Impact Investments sind nebenbei auch sehr profitabel .  Hier kommen nun also 4 Tipps, die Ihnen den Einstieg ins nachhaltige Investieren vereinfachen. 1. ESG vs. Impact Investing: Kennen Sie den Unterschied! Wenn es um nachhaltige Investments geht, ist oft von “ESG” die Rede. ESG steht dabei für Umwelt-, Soziale- und Governance-Kriterien. Nach diesen Kriterien werden Unternehmen ausgesiebt, die beispielsweise gegen Menschenrechte verstoßen, oder in der Waffenindustrie tätig sind – bis am Ende ein Investment-Universum übrig bleibt. Das heißt also: Viele ESG-Fonds sortieren zwar Unternehmen aus, die gegen bestimmte Kriterien widersprechen, konzentrieren sich allerdings oft nicht darauf, bestimmte Aktien und Anleihen aktiv herauszupicken. Im Gegensatz dazu steht das Impact-Investing. Das Global Impact Investing Network ( GIIN ) definiert Impact Investing als: "Investitionen in Unternehmen, Organisationen und Fonds mit der Absicht, neben einer finanziellen Rendite, auch eine messbare soziale und ökologische Wirkung zu erzielen." Konkret setzt das Impact Investing dort an, wo die ESG Kriterien aufhören. Anstatt nur die “bad guys” herauszusieben, konzentriert sich die Strategie darauf, eine messbare positive Wirkung für ein bestimmtes definiertes soziales oder ökologisches Anliegen zu erzeugen und nur solche Investments aufzunehmen, die proaktiv zur Lösung des Anliegens beitragen (beispielsweise durch ambitionierte CO2e-Reduktionsziele). Das Ergebnis ist oft eine viel kleinere Liste an potentiellen Investitionen. Bei Ihrer Suche nach nachhaltigen Investmentmöglichkeiten kann Ihnen dieser Unterschied dabei helfen Fonds zu finden, die über einfache ESG-Screenings hinausgehen. 2. Seien Sie sich bewusst: Greenwashing gibt es auch bei Anlageprodukten Der nachhaltige Investment Markt boomt. In Deutschland allein ist die Gesamtsumme an nachhaltigen Investments 2020 um 25% gestiegen . Allerdings sind leider nicht alle ESG-Investments auch so grün, wie sie sich ausgeben. Viele Anbieter nutzen das “ESG”-Label als reines Marketing-Gimmick um Investor*innen anzulocken, ohne dabei die Fondszusammensetzung wirklich nachhaltig zu gestalten. Das Problem entsteht dadurch, dass es bislang immer noch keine einheitlichen Standards für ESG Kriterien gibt, an die sich Unternehmen und Investmentprodukte halten müssen. Das führt dazu, dass jeder Anbieter seine eigenen Kriterien, Strategien und Bewertungen durchführt, die sich in ihrer Gründlichkeit und Stringentheit maßgeblich voneinander unterscheiden. Zwar will die EU-Kommission das ändern und verbindliche Kriterien festlegen, das kann allerdings noch dauern. Bis dahin heißt es: Recherchieren! 3. Schauen Sie hinter das Label Bevor Sie sich also für einen Fonds entscheiden, schauen Sie hinter das Label. Welche Investments verstecken sich in dem Fonds und was sind die Top 10 Holdings? Manchmal kann ein solcher Blick hinter die Kulissen schockierend sein. Viele der großen ESG Fonds, wie beispielsweise der iShares ESG Fund ESGU , haben ihre Top-Holdings in Tech-Aktien wie Microsoft, Amazon, Apple und Co. – Unternehmen, die nicht gerade für ihre ambitionierten Klimaziele bekannt sind. Erst kürzlich gab es eine Auseinandersetzung zwischen der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) und den beiden Techunternehmen Amazon und Facebook aufgrund ihrer fehlenden ESG-Reportings . 4. Plattformen, die Ihnen helfen können Um Ihnen die Auswahl nachhaltiger Fonds etwas zu erleichtern, gibt es in Deutschland das Forum für Nachhaltige Geldanlage (FNG), eine Plattform, die Transparenzlogos für nachhaltige Fonds vergibt und das FNG-Nachhaltigkeitsprofil veröffentlicht. Dieses dient als Orientierungshilfe bei der Auswahl nachhaltiger Fonds und gibt Ihnen einen Überblick über die verwendeten Nachhaltigkeitskriterien und weitere wichtige Daten der Fonds. Abgesehen davon, hat die Plattform finanzen.net einen ausführlichen Vergleich von nachhaltigen ETFs und Fonds durchgeführt, bei dem neben den Kosten der verschiedenen Fonds auch Anmerkungen zu ihren Nachhaltigkeits-Kriterien aufgeführt sind. Fazit: Anhand von nachhaltigen Investments können Sie einen positiven Beitrag zum Kampf gegen die Klimaerwärmung leisten. Allerdings gibt es auf dem Weg dahin noch viele Herausforderungen zu bestehen, denn die fehlenden Standards machen es nicht gerade einfach “grüne Investments” von “Greenwashing” zu unterscheiden. Wir hoffen, dieser Beitrag erleichtert Ihnen den Einstieg und schafft etwas Klarheit in der komplexen Welt des Impact Investings. Über den Autor: Julius Friedlaender hat mehrjährige Erfahrungen im Techsektor mit eine Fokus auf Operations und Business Intelligence. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft an der London School of Economics, das er mit einem Bachelor und Master abschloss, arbeitete er mehrere Jahre bei Rocket Internet, wo er für verschiedenen Portfoliofirmen tätig war. Als Managing Director Deutschland und Global Director of Sales Operations half er dem Finnischen SaaS Unternehmen Nosto Solutions sowohl in Deutschland als auch Global zu expandieren. Seit 2019 ist er als COO beim Impact Investing Startup Cooler Future tätig.

  • Gutes Timing: Wann ist es Zeit, aus dem Job auszusteigen?

    STRIVE+ | Wie findet man im Job den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören – und warum fällt das oft so schwer? Eine Chefredakteurin, ein Top-Manager und ein Gründer berichten.

  • Schluss mit „Overthinking“ – 5 Tipps, die helfen

    Wir alle machen uns Gedanken – und manchmal auch mehr als nötig wären. Meist ebben die Überlegungen mit der Zeit wieder ab, manchmal können sie aber dazu führen, dass wir gar nichts anderes mehr tun und jeden Schritt und jeden Satz „zerdenken“. 5 Tipps, wie Sie dagegen vorgehen können. Was kann man tun, wenn die Gedanken die Überhand gewinnen? (Symbolbild) Die Präsentation vor der gesamten Abteilung, das wichtige Kund:innengespräch, bei dem wir uns von unserer besten Seite zeigen wollten oder das Abendessen bei Freund:innen, das wir irgendwie total vergessen haben – all diese Dinge können dafür sorgen, dass wir eine ganze Weile lang Gedanken machen. Dann sorgen wir uns, welchen Eindruck wir wohl hinterlassen haben, was wir besser gemacht oder besser nicht hätten machen sollen – und immer und immer wieder spielen wir alle möglichen Szenarien in unserem Kopf durch. Dass bestimmte Situationen uns zum Grübeln bringen, ist normal. Das gilt vor allem, wenn uns Fehler unterlaufen oder wir unsicher sind. Bedenklich wird es aber, sobald die Zweifel in unserem Kopf die Überhand gewinnen. Dann rutschen wir schnell in eine Endlosschleife an Sorgen, verlieren uns in Details, fürchten uns vor der Meinung der anderen und kommen zu keinem sinnvollen Ergebnis mehr – kurz: wir „overthinken“ und bremsen unser Handeln aus. „Overthinking“ erkennen So leicht es ist, in die mentale Negativspirale abzurutschen, so schwierig ist es, wieder herauszukommen. Denn der Drang, alles zu jedem Zeitpunkt zu analysieren, setzt unter Druck und verunsichert immer mehr dabei, sich zu entscheiden oder zu handeln. Das raubt uns nicht nur Lebensqualität, sondern nachweislich auch Energie, die für andere Dinge fehlt. Trotzdem ist es nicht unmöglich, das Gedankenkarussell im Kopf zu stoppen. Denn mit dem „Overthinking“ ist es wie mit anderen schlechten Angewohnheiten: Sie lassen sich abtrainieren – allerdings braucht es dafür Geduld und Disziplin. Mit diesen 5 Tipps sagen sie der mentalen Negativspirale den Kampf an: 1. Auf das Jetzt konzentrieren Das Risiko von „Overthinking“ ist besonders groß, wenn es um Entscheidungen geht, die wir vor uns haben oder um Erlebnisse, die schon hinter uns liegen. Entweder macht uns die Ungewissheit nervös oder der Eindruck, etwas ist nicht optimal gelaufen. Hier hilft es, sich auf das Jetzt konzentrieren. Was gestern war, lässt sich heute nicht mehr ändern und was morgen passiert, das wissen wir ohnehin erst, wenn es so weit ist. Wer das üben will, kann Yoga und Meditation ausprobieren: Einfach ein paar Minuten Zeit nehmen und sich nur auf den eigenen Körper besinnen – und das Rauschen im Kopf verstummt allmählich. Das Gefährliche am „Overthinking“ ist: Je länger wir Grübeln und uns das Hirn zermartern, desto mehr werden Zweifel und Ängste als Wirklichkeit wahrgenommen. 2. Positives festhalten Fangen wir an zu „overthinken“, geraten wir zunehmend in einen mentalen Strudel, aus Problemen und Fehlern. Erfolge und schöne Erlebnisse können da schnell in den Hintergrund treten. Wer dem Einhalt gebieten will, sollte im Alltag ganz bewusst gute Erfahrungen betonen – auch wenn sie noch so klein sind. Dabei kann es helfen, sich jeden Tag drei Dinge in ein Notizbuch aufzuschreiben, auf die Sie stolz sind oder über die Sie sich gefreut haben. Mit jedem Tag wächst die Positiv-Liste an. Darauf schreiben Sie zum Beispiel ein Essen in Ihrem Lieblingsrestaurant oder ein Kompliment von Ihren Kolleg:innen. Und wenn wieder einmal Sorgen aufkommen, können Sie ihnen etwas entgegenhalten. 3. Fakten schaffen Das Gefährliche am „Overthinking“ ist: Je länger wir Grübeln und uns das Hirn zermartern, desto mehr werden Zweifel und Ängste als Wirklichkeit wahrgenommen. Wer den eigenen Kopf austricksen will, kann das Gespräch mit anderen suchen und die eigenen Überlegungen einem Realitätscheck unterziehen. Sind Sie unsicher, ob Sie beim letzten Meeting überzeugt haben? Fragen Sie doch Ihre Kolleg:innen nach ihrem Eindruck. Das bringt Ihnen Gewissheit über Ihr Können und darüber, wie andere Sie wirklich wahrnehmen. 4. Lösungen suchen „Overthinking“ kreist vor allem um Probleme, zu wirklichen Verbesserungen kommt man trotz der vielen Zeit, die in das Überanalysieren fließt, aber so gut wie nie. Hier kann es helfen, das Thema vom Ergebnis her zu denken: Was wäre eine Lösung für Ihr Problem? Was braucht es, um es aus der Welt zu schaffen? Wie können Sie dazu beitragen? Wer könnte Ihnen dabei helfen? Mit wem können Sie darüber sprechen, um Rat einzuholen? Wenn Sie all diese Fragen Schritt für Schritt abgehen, werden die vermeintlich unüberwindbaren Hürden immer kleiner. Das nimmt die Angst und erleichtert es, vom Denken ins Tun zu kommen. 5. Ablenkung einplanen Natürlich müssen Sie Ihre Sorgen, Zweifel und Ängste ernst nehmen und dürfen sie nicht einfach abtun. Deshalb ist es auch keine Lösung, sie einfach zu ignorieren. Stattdessen sollten Sie sich aber feste Zeiten einplanen, in denen Sie „in Ruhe“ grübeln können und direkt danach eine Runde Ablenkung anschließen. Das kann ein Treffen mit Freund:innen, Sport oder ein Filmeabend sein. Hauptsache, Sie setzen eine klare Grenze und verordnen Ihrem Kopf eine Pause. Denn wenn Sie sich mit etwas anderem beschäftigen, dann gilt das auch für Ihre Gedanken. Und wer weiß, vielleicht fällt Ihnen ja sogar eine Lösung ein, wenn Sie nicht verbissen auf das Problem starren.

  • Wie wir Alltagsseximus vermeiden können

    Gastbeitrag | Frauen sind oft mit Sexismus und Stereotypen konfrontiert. Verhaltensweisen wie "Mansplaining" oder unangemessene Witze zu ignorieren, trägt nur dazu bei, toxisches Verhalten zu normalisieren. Wie sich Frauen dagegen wehren können, erklärt Dr. Bettina Palazzo, Unternehmensethik-Beraterin. Viele Frauen verschweigen oder ignorieren toxisches Verhalten (Symbolbild) Am Anfang meiner Karriere saß ich eines Tages in einem Meeting und ein älterer Kollege überschüttete mich mit schlüpfrigen Bemerkungen. Ich fühlte mich schrecklich, hatte keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte und ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, das bei der Personalabteilung zu melden. Ich dachte, ich hätte wohl irgendetwas falsch gemacht und hielt das Ganze für einen unglücklichen Einzelfall. Erst sehr viel später und vor allem seit #metoo wissen wir, dass derartige Übergriffe gegen Frauen in der Arbeitswelt keine Einzelfälle, sonder systemisch sind. Sie passieren immer und überall. Und so wie mir, damals in den 90ern, geht es vielen Frauen heute noch. Wir wissen, dass über die Hälfte der Frauen in derartigen Situationen sich nicht wehren und ihre Peiniger auch nicht melden. Warum sagen sie nichts? Das liegt daran, dass sexuelle Belästigung auch deshalb ein so kompliziertes Thema ist, weil es oft klein anfängt. Ein sexistischer Witz da, eine herabwürdigende Bemerkung dort. «Ist doch nicht so schlimm? Hat er das wirklich so gemeint?» «Wegen so eine Kleinigkeit mache ich doch kein Fass auf!», denkt sich die moderne Frau. Denn sie spürt auch ganz genau, dass, wenn sie es täte, sie einige schwer kalkulierbare Risiken einginge: «Ich bin doch kein Opfer!» «Das glaubt mir doch keiner!», ja, die Beweislage ist oft dürftig. «Er ist doch mein Chef! Wenn ich den melde, kann ich meine Karriere vergessen!» Der Rechtsweg ist oft ausgeschlossen oder zumindest sehr beschwerlich und riskant. Deshalb habe ich das «Kommunikations-Aikido für furchtlose Frauen» entwickelt. Das ist ein Werkzeugkasten an smarten Verteidigungsstrategien, die helfen, sexistische Übergriffe unmittelbar mit einem kalten Lächeln und ohne Eskalation im Keim zu ersticken. Eben wie bei der gewaltfreien Kampfsportart Aikido. Statt den Gegner zu vernichten, nimmt man seine Energie auf, wendet sie gegen ihn, um ihm die Lust am Angriff zu nehmen. Idealerweise wird Ihr Widersacher, der nicht unbedingt bösartig sein muss, erkennen, dass er mit seinen Machtspielchen (und darum geht es letztendlich bei sexueller Belästigung) zu weit gegangen ist und sie und andere Frauen in Zukunft unbehelligt lassen. Denken Sie immer daran «What you permit, you promote!» Wenn Sie sich nicht wehren, wird respektloses Verhalten immer weitergehen und normalisiert. Was ist also zu tun? 1. Always prepared! Der erste Schritt zur furchtlosen Kommunikations-Aikidoka ist gute Vorbereitung. Vor allem junge Frauen werden von sexistischen Angriffen kalt erwischt, weil sie einfach nicht damit rechnen. Hier ist es extrem hilfreich, wenn man ein paar smarte Sätze (Ich nenne das "Feminist Power Skripting") drauf hat, um Parade zu bieten. Wenn also der Kollege mitten im Team-Meeting sagt: "Du siehst ja sexy aus in dem Kleid!" Dann schauen Sie ihm streng in die Augen und sagen: "Können wir uns bitte auf die Arbeit konzentrieren!" und dann schweigen Sie, ein letzter eisiger Blick und Sie gehen zur nächsten Aufgabe über. Fertig! Sie haben ein Machtwort gesprochen, Sie lösen die Spannung wieder auf, vermeiden eine Eskalation und gehen direkt wieder zu Ihrem normalen, erfolgreichen Leben über. Allein zu wissen, dass Sie eine Liste an smarten Verteidigungssätzen parat haben, wird ihnen helfen, souverän zu bleiben. Denn wer die Nerven bewahrt, hat immer die Nase vorn. Feminist Power Skripting: "Sie scheinen einen schlechten Tag zu haben. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?" "Du legst doch sicher auch Wert auf einen professionellen Umgangston!" "Auf welche Informationen stützt du dich dabei?" "Was meinen Sie damit?" "Ich habe nicht verstanden... Würden Sie das bitte wiederholen?" "Ich bin neugierig, lass es mich verstehen..." "Das ist ziemlich unhöflich." "Bitte sagen Sie so etwas nicht in meiner Gegenwart." "Ich fühle mich dadurch beleidigt." "Solche Sprüche werden bei uns nicht geduldet." Ein wichtiger Grund, warum sexuelle Belästigung sich immer noch so hartnäckig hält, ist, dass sie oft ungestraft bleibt. 2. Stay in Control Leider lösen sexistische Angriffe aber unsere irrationalsten Instinkte aus. Mit erhöhtem Adrenalinspiegel souverän zu reagieren ist schwer, weil unser Hirn unter Stress mit einem Flucht- oder Kampfreflex reagiert. Entweder man schlägt zurück und die Situation eskaliert oder man erstarrt wie ein Reh im Scheinwerferlicht und macht sich zum hilflosen Opfer. Eine Erste-Hilfe-Maßnahme für Ihr Nervenkostüm ist das Reframing der Motive Ihres Angreifers. Statt anzunehmen, dass der Kollege Sie aus bösen Motiven heraus destabilisieren will, stellen Sie sich vor, dass er nicht gut geschlafen hat oder sehr hungrig ist. Es spielt keine Rolle, welche Interpretation richtig ist, diese Technik wird Ihnen helfen, sich zu beruhigen. Mit einer selbstbewussten Körpersprache und fester Stimme sagen Sie dann langsam Ihren Power-Satz und falls Ihnen doch keine passende Antwort einfällt, dass schweigen Sie eisig. Das geht immer! 3. Be an Ally! Ein wichtiger Grund, warum sexuelle Belästigung sich immer noch so hartnäckig hält, ist, dass sie oft ungestraft bleibt. Die Angreifer erfahren keinen Widerstand. Alle erstarren und warten darauf, dass jemand anderes einschreitet, meist traut sich niemand. Diesen "Bystander-Effekt" kennen wir aus der sozialpsychologischen Forschung. Aber furchtlose Frauen kümmern sich nicht darum, sondern grätschen souverän dazwischen. Das hilft nicht nur dem Opfer, sondern sendet auch ein klares Signal, dass Sie eine ernsthafte Gegnerin sind und verhindert, dass sich respektloses Verhalten wie ein Virus verbreitet. Mir ist klar, dass all diese Techniken nur ein Erst-Hilfe-Kasten sind. Was wir wirklich wollen ist, dass die Männer und die Organisationen sich ändern. Das wird bei dem derzeitigen Tempo leider noch dauern. Und bis dahin, ist mir es ein Herzensanliegen, dass Frauen wissen, wie sich wirksam wehren und verbünden können. Alone you have power. Together we have force. Über die Autorin: Als Tochter einer Mutter, die ihrer Zeit voraus war, hat Dr. Bettina Palazzo das Thema Gender und Diversity schon immer begleitet. In ihrem beruflichen Leben musste sie früh lernen, sich in der harten Realität von nicht gerade frauenfreundlichen Organisationen durchzusetzen. Nach der Promotion half sie Ende der 90er dabei, Unternehmensethik bei KPMG als Beratungsleistung aufzubauen. Damals eine echte Pionierarbeit! Heute begleitet sie als Beraterin Unternehmen dabei, ihre Integritätskultur zu verbessern und das «ethical leadership» ihrer Führungskräfte zu fördern. 2000 schrieb sie zudem eine Studie über weibliche Karrierehindernisse für das deutsche Bildungsministerium. www.bettinapalazzo.com , https://www.linkedin.com/in/bettina-palazzo/

  • „Sag zu jeder Chance, die sich dir bietet: JA!“

    What's your story? | Cloudy Zakrocki ist digitale Medienexpertin, Unternehmerin und Gründerin des nachhaltigen Interior-Brands HAND IN HAND sowie Co-Founder der Kreativ Agenturen ONLY GOOD PEOPLE und MIKADO CULTURE. Wir sprechen mit der Unternehmerin über ihren Weg in die Selbstständigkeit, die beruflichen Herausforderungen und ihre Tipps. Foto: Patrycia Lukas Frau Zakrocki, Sie haben sich vor einem Jahr als Unternehmerin selbständig gemacht. Wie würden Sie selbst beschreiben, was genau Sie machen? All meine beruflichen Tätigkeiten zu beschreiben, ist mittlerweile gar nicht so einfach. Ich bin Journalistin und Unternehmerin – Only Good People befasst sich mit Brand Building und Marketing, Mikado Culture mit dem Launch von Eigenbrands und -produkten von Talents, und weiterhin habe ich noch ein eigens Interior Brand namens HAND IN HAND. Zusätzlich arbeite ich als Beraterin im Bereich Brand Building, spreche auf Konferenzen und hoste Doku-Formate für TV und Video On Demand Plattformen. Was muss eingetreten sein, damit Sie in 5 Jahren sagen der Schritt in die Selbständigkeit war erfolgreich? Für mich persönlich ist bei allen beruflichen Unternehmungen wichtig, dass diese nachhaltig aufgebaut werden. Finanzielles Wachstum ist demnach genauso entscheidend wie gesunder Teamaufbau und der Raum für Visionen. Was war die größte Herausforderung, die Sie auf dem Weg der Selbständigkeit überwinden mussten? Mich mit veralteten Strukturen der Interior-Branche und Produktionsbedingungen auseinanderzusetzen. Wieso heutzutage beispielsweise on demand Produktion immer noch schwer umsetzbar ist, erschließt sich mir einfach nicht. Was ist der größte Unterschied im Arbeiten als Selbständige im Gegensatz zu Ihrer Führungsrolle bei Vice Media Group/Refinery29? Da ich in meiner Führungsrolle bereits mehrere Unternehmensableger des Konzerns geleitet habe, ist im Operativen zur Selbstständigkeit kein großer Unterschied zu erkennen. Neu war für mich allerdings die Zusammenarbeit mit Produzenten für mein Interior Brand HAND IN HAND. Hierfür musste ich mich nochmal in eine ganz neue Branche hineinfuchsen – was gleichermaßen herausfordernd wie aufregend war. Wie gehen Sie mit Dingen um, die Sie nicht gut können? Hier unterscheide ich zwischen den Skills, die ich zwar noch nicht kann, mir aber aneignen möchte, da sie für meine berufliche und private Weiterentwicklung von Vorteil wären, und zwischen jenen Skills, die ich nicht kann, die ich aber auch nicht können muss. Meiner Meinung nach steckt sehr viel Kraft darin, selbst anzunehmen, was man nicht kann und dementsprechend Strukturen zu schaffen, die alles ausgleichen. Wann haben Sie das letzte Mal „nein“ gesagt? Ich sage jeden Tag mehrfach nein, was ich als große Stärke von mir empfinde. Nur wer nein sagt, kann auch ja zu etwas anderem sagen – denn jeder Tag von jedem Menschen hat nur 24 Stunden und jeder Mensch muss mit seiner Energie haushalten. In meinen 20ern habe ich mich unter Wert verkauft und mich von der leider oft typisch Deutschen „das geht nicht“ Mentalität klein halten lassen. Was sind die ersten drei Dinge, die Sie im Büro (oder Home Office) machen? Wer in dem schnellen Pensum arbeitet wie ich, muss sehr strukturiert sein. Mein Office-Tag fängt bereits am Abend davor an, an dem ich vor dem Zubettgehen noch einmal in den Kalender schaue, um zu verinnerlichen, was am darauffolgenden Tag ansteht. Morgens wird dann erstmal eine gut strukturierte To Do Liste gemacht – und sollte ich im Home Office sein, wird eine Playlist angeworfen, die zur tagesaktuellen Stimmung passt. Was war der größte Fehler, den Sie während Ihrer Karriere gemacht haben? In meinen 20ern habe ich mich unter Wert verkauft und mich von der leider oft typisch Deutschen „das geht nicht“ Mentalität klein halten lassen. Heute vertraue ich auf mein Bauchgefühl und weiß, welche ungewöhnlichen Qualitäten ich mitbringe: Ich stehe für mich ein, bin stolz auf mich und denke groß. Geht nicht, gibt’s nicht. Wenn Sie eine Zeitreise zu Ihrem 20-jährigen ich machen könnten, welchen Karrieretipp würden Sie sich geben? Vertraue auf dein Bauchgefühl, lerne so viel wie möglich und sag zu jeder Chance, die sich dir bietet: JA! Was ist der beste Tipp, den Sie je bekommen haben? Nicht jedes Hobby muss zum Beruf gemacht werden. Auch wenn Social Media heute meist etwas anderes predigt, zeugt es von Stärke zu wissen, welchen Herzensthemen man sich in der Freizeit widmen möchte, und welche das Zeug dazu haben, zum Beruf gemacht zu werden. Welches Buch hatte am meisten Einfluss auf Ihre Karriere? Ich habe unter anderem Literatur studiert, daher ist das Volumen an Büchern, die ich gelesen habe und lese, sehr hoch. Für mich ist klar: Es gibt nicht das eine Buch oder den einen Ratschlag oder die eine Erfahrung, die den größten Einfluss auf eine Karriere haben, sondern es ist ein Zusammenspiel an allem, das den Unterschied und den Erfolg ausmacht. Über Cloudy Zakrocki Cloudy Zakrocki ist digitale Medienexpertin, Unternehmerin und Gründerin des nachhaltigen Interior-Brands HAND IN HAND sowie Co-Founder der Kreativ Agenturen ONLY GOOD PEOPLE und MIKADO CULTURE. Sie ist deutschlandweit als starke Unterstützerin von Female Empowerment, Inklusion und Diversität bekannt und agiert weiterhin als Moderatorin, Creative Director, Beraterin und Opinion Leader. Zuvor war sie mehrfach Chefredakteurin namhafter Magazine sowie Vice President für internationale Content und Brand Strategie bei Vice Media Group.

  • Geld als Möglichmacher

    STRIVE+ I Katholisches Internat, Plattenvertrag, autonome Szene, Musikmanagement, CDU-Politik. Der Lebenslauf von Joe Chialo (52) hat es in sich – auch finanziell. Während er früher latent pleite war, steckt er heute sechsstellige Summen in seinen unbezahlten Politiker-Job. Wie hat sich dieses Puzzle zusammengefügt? Ein Gespräch über Geld.

  • Baby got Business

    STRIVE + I Sie brachte das Influencer-Marketing nach Deutschland und verdiente ihr Geld mit Social Media, als die Branche noch in den Kinderschuhen steckte: Ann-Katrin Schmitz (31). Lange war sie die Frau im Hintergrund, die für andere die Strippen zog. Dann wurde sie mit ihrem Podcast berühmt. Heute ist sie eine der gefragtesten Expertinnen für die Creator Economy. Ein Gespräch über kaltes Wasser, schlaflose Nächte – und darüber, wie es ist, als Introvertierte auf der großen Bühne zu stehen.

  • Gen Z: Was die nächste Generation von der Arbeitswelt erwartet

    STRIVE+ | Yaël Meier, Jahrgang 2000, ist Co-Gründerin der Schweizer Beratungsagentur Zeam und ein Sprachrohr der Generation Z. Sie weiß, worum es den zwischen 1995 und 2010 Geborenen geht: um Work-Life-Blend. Wie genau die Gen Z in Sachen Arbeit tickt, hat sie STRIVE erklärt.

  • Im Vorstand: Wie geht Jobsharing auf Top-Niveau?

    STRIVE+ | Boontham Temaismithi (50) teilt sich mit Fränzi Kühne (38) die Vorstandsposition des Chief Digital Officers (CDO) bei Edding. Der Vorteil des Tandems: Sie sind seit der Gründung der Digitalagentur TLGG, die sie 2019 verließen, ein eingespieltes Team. Im Interview verrät er uns, wie Führung auf Top-Niveau gelingen kann.

  • New Leadership: Wie geht richtig gute Führung?

    STRIVE+ | 2035 werden dem deutschen Arbeitsmarkt mindestens fünf Millionen Menschen fehlen. Beim Werben um rar gesäte Talente müssen sich Unternehmen – und Chef:innen – also anstrengen. Wertschätzung, Empathie und sogar Emotionen sind die neuen Buzzwords am Arbeitsplatz.

  • Schluss mit der „Brave-Mädchen-Strategie“!

    Ein Gastbeitrag von Dr. Bettina Palazzo |  Warum Frauen aufhören müssen, nett zu sein und was es für ein Ende weiblicher Diskriminierung in Organisationen noch benötigt, erklärt uns Dr. Bettina Palazzo, Expertin für Unternehmensethik und Compliance Management, in ihrem Gastbeitrag. Als ich Anfang der 90er Jahre meine Karriere begann, war mir bewusst, dass ich es als Frau sch werer haben würde. Aber wie die meisten Frauen meiner Generation dachte ich: „Wir können es schaffen, wir müssen nur unser Bestes geben und hart arbeiten!“ Und Junge, haben wir hart gearbeitet: Wir haben die besten Noten an der Uni bekommen, wir haben promoviert oder einen MBA gemacht oder beides. Wir passten unseren Kommunikationsstil an die männliche, statusorientierte Kultur an. Wir besuchten Stimmtrainings und pimpten unsere Business Outfits... Aber der Fortschritt war sehr, sehr langsam und nicht gerade berauschend. Es gibt immer noch mehr CEOs namens Thomas als weibliche CEOs in Deutschland. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle hat sich praktisch nicht verändert. Frauen machen immer noch 75 % der Care Arbeit. Und jede zweite Frau wird mindestens einmal in ihrem Berufsleben sexuell belästigt. Die Pandemie hat uns brutal klargemacht, dass wir nicht weiterhin die perfekten, netten Frauen sein können, die hart arbeiten und alles richtig machen, nur um von Männern überholt zu werden, die die Organisation mit ihrem übertriebenen Selbstbewusstsein blenden. Die gute Nachricht ist, dass Diskriminierung heute nicht mehr so offensichtlich und eklatant gelebt wird wie noch vor 20 Jahren. Die schlechte ist, dass auch subtile Diskriminierung die Macht hat, Frauen klein zu halten! Die gute Nachricht ist, dass Diskriminierung heute nicht mehr so offensichtlich und eklatant gelebt wird wie noch vor 20 Jahren. Die schlechte ist, dass auch subtile Diskriminierung die Macht hat, Frauen klein zu halten! Das Perfide an der subtilen Diskriminierung ist, dass sie es Frauen schwer macht, sich entschieden dagegen zu wehren. All diese kleinen Widrigkeiten, mit denen Frauen zu kämpfen haben, kosten Kraft, Zeit und können das eigene Selbstwertgefühl nachhaltig schwächen. Diese Energie- und Zeiträuber haben Männer meistens nicht und können sich deshalb besser auf ihre Karriere konzentrieren. Die kleinen Attacken und Ungerechtigkeiten potenzieren sich zum Zinseszins-Effekt der Diskriminierung . In einer Computersimulation haben Forscher:innen festgestellt, was passiert, wenn bei einem 50/50 Mann/Frau-Verhältnis beim Einstieg in ein fiktives Unternehmen Frauen über einen Zeitraum von 10 Jahren und acht Hierarchiestufen durchgängig um drei Prozent schlechter bewertet werden. Was meinen Sie, wie viele Frauen es bis zur Spitze schaffen? Zwei Prozent! Wir sehen also, es lohnt sich gegen die kleinen, aber hinterhältigen Fälle von Diskriminierung ebenso anzugehen wie gegen die gravierenderen Formen. Es bringt uns nicht weiter, nur hart zu arbeiten und uns an das männliche System anzupassen. Wir müssen sehr viel mehr freundliche Penetranz entwickeln, um Männer und Organisationen dazu zu bewegen, endlich ihren Beitrag zu einem echten Wandel zu leisten! Deshalb müssen wir dringend mit der „Braven-Mädchen-Strategie“ aufhören. Wie machen wir das? Die "No more nice girl"-Strategie besteht aus drei Elementen: 1. Allyship Wir Frauen müssen uns noch viel, viel mehr gegenseitig unterstützen und verbünden, indem wir unser Wissen und unsere Erfahrungen teilen, uns gegenseitig fördern und füreinander eintreten. Wenn z. B. meine Kollegin zum dritten Mal von einem Kollegen rüde unterbrochen wird, dann sage ich laut und langsam „Peter, Gabi spricht noch!“. Peter wird verstehen, dass er jetzt Pause hat, und Gabi kann sich wieder auf ihre brillanten Ideen konzentrieren. In Gesprächen heben wir stets die Kompetenz anderer Frauen hervor und wenn wir ein Jobangebot oder ein Projekt ablehnen, empfehlen wir sofort eine andere Frau. Wir können es uns nicht mehr leisten, es als gegeben hinzunehmen, dass Unternehmen auf Männer ausgerichtet sind, ohne das aktiv anzusprechen. 2. Aktives Ansprechen Wir können es uns nicht mehr leisten, es als gegeben hinzunehmen, dass Unternehmen auf Männer ausgerichtet sind, ohne das aktiv anzusprechen. Das geht schon los bei der Jobauswahl. Die wenigsten Frauen prüfen den Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern bei ihren künftigen Arbeitgebern. Wie aber sollen Unternehmen verstehen, dass das wichtig ist, um weibliche Talente zu gewinnen, wenn diese Talente nicht klarstellen, dass sie darauf achten? Auch Vorfälle von alltäglichem Sexismus dürfen wir nicht mehr schlucken! Ein Beispiel: Sie sind Teil eines Recruiting-Teams. Eine weibliche Kandidatin sticht hervor. Ihr Kollege sagt aber, dass er sie nicht mag, weil sie zu sehr mit ihren Qualifikationen geprahlt hätte. Ein klarer Fall von unbewusster Wahrnehmungsverzerrung, die Frauen weniger sympathisch erscheinen lässt, wenn sie ihre Leistungen herausstellen. Wie kann man das ansprechen, ohne den Kollegen in die Defensive zu zwingen? Ganz einfach und elegant mit der „Twist it to test it“ Methode: „Interessant! Und jetzt stelle Dir bitte mal vor, sie wäre ein Mann, würdest Du den auch nicht leiden können?“ Wenn wir nicht wollen, dass es so weitergeht wie bisher, müssen wir mehr Lärm machen. Wann, wenn nicht jetzt bei dem aktuellen Mangel an qualifizierten Mitarbeiter:innen! 3. Agent of Change Egal an welcher Stelle Sie in einem Unternehmen sind, es gibt überall Möglichkeiten, wo Sie positive Veränderungen für Frauen bewirken können. Das geht schon bei den Produkten los. Beispiel Versicherungsbranche: Die meisten Versicherungsvertreter sind immer noch männlich. Heute werden aber mehr und mehr Versicherungskaufentscheidungen von Frauen getroffen und die haben ganz andere Bedürfnisse als Männer. Ein noch kaum genutztes Innovationspotential! „Inclusive Design“ heißt das Zauberwort. Wenn Sie im Personalbereich arbeiten, können Sie prüfen, wie gut der Recruiting-Prozess auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt ist. Viele Frauen bewerben sich z. B. gar nicht erst, wenn die Sprache der Stellenannonce stark maskulin getextet ist. Diese inklusive Umtextung betrifft natürlich auch die sonstige Unternehmenskommunikation. Und dafür gibt es sogar spezielle Dienstleister wie www.textio.com oder www.witty.works/ . Jede:r von uns kann einen Beitrag für die Entwicklung einer inklusiven Unternehmenskultur leisten. Wir müssen dafür nur unsere Gender-Brille aufsetzen und kreativ werden. Dann brauchen wir noch männliche und weibliche Verbündete und weisen auf das enorme Verbesserungspotential hin. So wird dann Gender Equality plötzlich zur Innovationsquelle – und das wollen doch alle. Über die Autorin: Als Tochter einer Mutter, die ihrer Zeit voraus war, hat Dr. Bettina Palazzo das Thema Gender und Diversity schon immer begleitet. In ihrem beruflichen Leben musste sie früh lernen, sich in der harten Realität von nicht gerade frauenfreundlichen Organisationen durchzusetzen. Nach ihrer Promotion half sie Ende der 90er dabei, Unternehmensethik bei KPMG als Beratungsleistung aufzubauen. Damals eine echte Pionierarbeit. Heute begleitet sie als Beraterin Unternehmen dabei, ihre Integritätskultur zu verbessern und das «Ethical Leadership» ihrer Führungskräfte zu fördern. 2000 schrieb sie zudem eine Studie über weibliche Karrierehindernisse für das deutsche Bildungsministerium. www.bettinapalazzo.com https://www.linkedin.com/in/bettina-palazzo/

  • Was ist eigentlich mit den Energiepreisen los?

    Anzeige | Die Preise für Energie erreichen immer neue historische Höchststände. Viele Menschen sind verunsichert. Betroffen sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen. Warum die Preise steigen und was sich dagegen tun lässt, erklärt uns LichtBlick. Der Ökostrompionier setzt sich für »nichts an CO₂ « ein: mit klimaneutraler Energie für zuhause und Unternehmen. (Symbolbild), Foto: Getty Images Der Ukraine-Krieg hat die Preise geradezu explodieren lassen. Doch schon vor Kriegsausbruch lagen diese auf Rekordniveau. Dafür gibt es viele Gründe. 6 Gründe für die Preisentwicklung 1. Fossile und nukleare Energie als Preistreiber Fossile Energieträger – vor allem Steinkohle und Erdgas – werden immer teurer. Gleichzeitig sind sie aber in Deutschland noch weit verbreitet und werden (wie z. B. Gas) auch zur Stromerzeugung genutzt. Der Ausfall der AKWs in Frankreich durch fehlendes Kühlwasser und andauernde Revisionen verknappt den Strom weiterhin. Das lässt die Preise in Europa steigen. 2. Die Altmaier-Lücke Als langjähriger Bundeswirtschaftsminister bremste Peter Altmaier erst den Solar- und dann den Windstromausbau massiv aus. Darum haben wir zu wenig neue Kraftwerke und sind auf den Ausstieg aus Kohle und Atom schlecht vorbereitet. Das führt zur Knappheit im Energiemarkt und damit zu höheren Preisen. 2021 stammten nur etwa 45 % des Strommixes aus erneuerbaren Quellen. 3. Nachfragehoch nach Coronatief Zu Beginn der Coronapandemie ging es mit der Wirtschaft erst mal ziemlich bergab. Doch dann erholte sie sich nach der ersten Talfahrt schneller als erwartet. Dies und eine zeitweise deutlich höhere Gasnachfrage in Asien führten schon vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine zu einem spürbaren Anstieg der Preise. 4. Zu wenig erneuerbare Energie 2021 stammten nur etwa 45 % des Strommixes aus erneuerbaren Quellen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich, weil es z. B. zu wenig Windräder gibt. Deren Bau wurde regelmäßig durch Politik und private Initiativen ausgebremst. Die Folge: Der Strompreis steigt, weil weniger günstige erneuerbare und mehr teure fossile Kraftwerke genutzt werden (müssen). Verbraucher:innen, vor allem einkommensschwächere, müssen stärker entlastet werden wie etwa durch das geplante Klimageld. 5. Zu wenig Gas Anfang 2022 waren die Füllstände in den deutschen Gasspeichern niedrig wie nie. Inzwischen sind sie wieder über 85 %. Die müssen allerdings den gesamten Winter reichen – auch ohne russisches Gas. Dieser Einkauf zur Einspeicherung von Gas war dringend notwendig, führte aber angesichts fallender russischer Liefermengen auch zu steigenden Erdgas-Preisen. 6. Der Ukraine-Krieg Verschärft wurde die Situation durch den Angriffskrieg auf die Ukraine. Putins Krieg führt im gesamten europäischen Markt zu Gas-Engpässen und Preisexplosionen. Und weil Gas auch bei der Stromerzeugung eingesetzt wird, steigen die Strompreise entsprechend mit. Was hilft gegen Preisexplosionen? Die Politik muss Haushalte und Unternehmen entlasten. Die Streichung der EEG-Umlage, die Energiepauschale, Steuervergünstigungen und Heizkostenzuschüsse reichen nicht. Auf Dauer helfen nur Energiesparen und der Umstieg auf günstige erneuerbare Energien. Verbraucher:innen, vor allem einkommensschwächere, müssen stärker entlastet werden wie etwa durch das geplante Klimageld. Deutschland braucht eine Entfesselung der erneuerbaren Energien, denn nur ein Großangebot günstiger, grüner Energie wirkt sich nachhaltig preissenkend aus. Das Ausbautempo bei Wind- und Solarstrom muss vervielfacht werden. Um die Energiewende auch im Verkehr und bei der Wärmeversorgung voranzubringen, müssen E-Fahrzeuge und Wärmepumpen endlich Normalfall werden. Auch bei der Nutzung von Solarstrom, Batterien, Wärmepumpen und Heimladestationen muss es heißen: Förderung rauf und Bürokratie runter. LichtBlick deckt schon jetzt all diese Bereiche ab: von 100 % ÖkoStrom über klimaneutrale Wärme und smarte Lösungen für mehr Elektromobilität bis hin zum eigenen SolarStrom. Wechseln und umdenken lohnt sich daher heute schon – vor allem auch für Unternehmen.

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