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- Fachkräftemangel: Wie man Mitarbeitende fit für die Zukunft macht
STRIVE+ | Nicole Gerhardt (52) ist Personalvorständin bei Telefónica. Für die Besetzung neuer Stellen setzt sie auf interne Ressourcen: Mitarbeitende werden in Schulungen gezielt auf neue Aufgaben vorbereitet. Wie das mit dem digitalen Wandel Hand in Hand geht, erklärt sie uns.
- Fünf Dinge, die Sie 2023 über Geld wissen sollten
STRIVE+ | Die Bundesregierung nutzt Jahreswechsel gern für neue Regeln und Gesetze. Welche Änderungen treten beim Thema Finanzen jetzt in Kraft? Wir verraten, was Sie im neuen Jahr über Geld wissen sollten.
- Das Dating-Dilemma erfolgreicher Frauen
Gastbeitrag | Warum haben es erfolgreiche, selbstbewusste Frauen schwerer eine:n Partner:in zu finden als Männer? Über die Gründe und wie sich das in Zukunft ändern kann, berichtet Bianca Praetorius, Pitch Coach, Speaking Trainerin und Moderatorin, in ihrem Gastbeitrag. (Symbolbild) Unter meinen Freundinnen ist es längst der Normalzustand: Wir feiern uns gegenseitig für Erfolge, we’re the Queens of High Fives . Bei einem gelungenen Nudelsalat oder wenn wir Unternehmen gründen. Wenn wir Gehaltserhöhungen bekommen oder einen neuen Lippenstift tragen. Bei dem neuen, coolen Job oder dem Einzug ins Ministerium. Egal um welche Art von “Erfolg” es sich handelt – unternehmerisch, sportlich, akademisch, politisch, gesellschaftlich oder privat: es gehört zum Repertoire eines gelungenen Lebens, anderen ihre Erfolge zu gönnen und sie zu feiern. Meine innere Timeline ist voll davon, ich like und verteile Smilies unter jeden Erfolg meiner Freundinnen, und I actually mean it . Außerdem wage ich zu behaupten: Es ist Zeitgeist. Unter Frauen hat sich endlich eine Art Cheerleader-Kultur gebildet. Peer-to-Peer Empowerment quasi. Das geht natürlich mit Social Media etwas lauter, einfacher und hin und wieder auch mal oberflächlicher als ohne, ist aber dennoch Teil der Selbstverständlichkeit des zeitgenössischen Seins. Je erfolgreicher, klüger, smarter und empowerter eine Frau ist, desto kleiner wird der Kreis der Männer, die sich in sie verlieben. Erfolgreiche Frauen also. Frauen, die ihr Ding machen, über sich hinauswachsen, lernen und liefern. Frauen, die Bock aufs Leben haben und Bock haben, dass ihr (oft berufliches) Schaffen einen Unterschied macht. Das eigene Leben im Griff haben und es gen Sky-is-the-Limit gestalten zu wollen ist unter Frauen – dank zwei Dekaden Female-Empowerment-Literatur und Female-Business-Magazinen (High Five, Dear STRIVE Magazine!) – der erfreuliche Normalfall. Wäre da nicht dieser fette, graue, überlegen lächelnde Elefant im Raum: Männer. Genauer gesagt Cis-Männer, die an Cis-Frauen interessiert sind. Die finden das alles nämlich meistens eher “meh”. Oder zumindest nicht wirklich anziehend, sexy oder gar zum Verlieben und Heiraten. Long story short: Je erfolgreicher, klüger, smarter und empowerter eine Frau ist, desto kleiner wird der Kreis der Männer, die sich in sie verlieben. Männer daten in Bezug auf sozialen und ökonomischen Status eben lieber nach unten. Oha, steile These, Frau Praetorius! Nee, leider gar nicht so steil, eher hier , hier , hier , hier oder hier ziemlich brillant belegt. Don’t argue with me, argue with the Science. Das alles zu lesen ist keine leichte Kost. Männer bekommen Mental Health Issues, wenn die Frau mehr als 40% des gemeinsamen Einkommens verdient. Bei aufsteigenden Frauen steigt die Scheidungsrate. Danke für nichts, verdammte Statistik. Männer daten in Bezug auf sozialen und ökonomischen Status eben lieber nach unten. Das führt dann dazu, dass die ambitionierten Frauen an einer unerwünschten Nebenwirkung ihres Erfolgs leiden: Romantisches Downgrading auf dem Liebesmarkt. Das ist so gemein und so, so unfair. Anders kann ich es nicht sagen. Wenn ein Mann sich und seine Skills verwirklicht, also selbiges tut, wie die beschriebenen Frauen – schlicht sein Ding macht – wird er von Schritt zu Schritt unwiderstehlicher. Ich kenne Männer, die sich selbst Business-Karten drucken, auf denen irgendwas mit CEO & Founder steht, einfach weil das gut ankommt. Und ich kenne Frauen, denen beim ersten Date geraten wird, ihr Einkommen oder ihren PHD lieber nicht zu nennen. Intuitiv geraten von sich selbst oder sogar ganz offiziell, von so mancher berühmte Dating App, die dieses Verhalten smarten Frauen beim Dating raten. Deutlicher kann eine Situation gar nicht sein. Als Frauen zahlen wir also einen ziemlich hohen Preis fürs Immer-Besser-Werden: Single sein. Und das länger als manchen von uns lieb ist. Nicht, dass moderne Männer das nicht theoretisch alles total cool finden, dieses Female Empowerment. “Yeah, Diversity. Yeah, Frauen in Führungspositionen. Gründerinnen yeah-yeah-yeah…“ Aber verlieben und eine Beziehung wollen? „Da sehe ich mich dann doch eher mit einer anderen Art Frau.” Danke für nichts, traditionelle Rollenverteilung. Es gibt viele Vermutungen, warum das alles so ist, und wenn man das bei LinkedIn mal zur Debatte stellt, fetzen sich die Geschlechter. Was klar ist: Frauen, die sich selbst verwirklichen, Bock auf große Projekte, Pläne und Purpose haben: sie werden immer mehr. Role Models für Frauen, die investieren, ihre Finanzen im Griff haben und ihre Intelligenz feiern, statt sie kokett klein zu halten: sie werden immer mehr. Zum weiblichen Selbstverständnis gehört es heute (und hoffentlich für immer) auf keinen Fall, für irgendjemanden klein bleiben zu müssen. Für jene, die damit ein Problem haben, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden wir Dekaden mit steigender Anzahl unfreiwilliger Singles erleben. Frauen, wie Männer. Already happening. Oder Männer überkommen ihr veraltetes Männlichkeitsbild und trotzen den Fesseln des Patriarchats, stets der Versorger und Überlegene sein zu müssen und genießen das Leben in liebevoller Partnerschaft auf Augenhöhe. Mal sehen, wie es ausgeht. Über die Autorin: Bianca Praetorius (37) ist Pitch Coach für Start-ups in der Tech-Branche, Speaking Trainer, Moderatorin und Gründerin von Cherrish.One . In den letzten 10 Jahren hat sie sich intensiv den Themen Digitalisierung, Innovation und Entrepreneurship gewidmet; als Quereinsteigerin, und als Millennial. Sie hat zwei politische Parteien mitbegründet, „Demokratie in Bewegung“ und „Demokratie in Europa”. 2021 ist sie der CDU Berlin beigetreten und hat noch im gleichen Jahr die „KlimaUnion“ mitgegründet. Bianca hat eine Schwäche für Bäume, Roboter und Crème brûlée.
- Mit Vorstellungskraft gelingen die Neujahrsvorsätze
Kolumne Neues Unternehmertum | Es ist Anfang Januar und damit die Zeit der Vorsätze und ambitionierten Ziele. Gut so! Oder? Unsere Kolumnistin Stefanie Kuhnhen ist sich da nicht so sicher. Denn: ein gutes Ziel ist noch lange keine Tat. Aber vielleicht bringt uns ja was anderes ins Handeln? In den sozialen Medien, vor allem auf LinkedIn, konnte man sie jetzt wieder überall lesen: Neujahrsvorsätze! Ziele! So erreichen Sie Ihr 2022! Hier besser werden, da anders sein. Die meisten von uns (statistisch immerhin über 85 Prozent) stecken zwischen den Jahren viel Arbeit darein, neue, detaillierte Ziele für sich zu formulieren – und so geben sie uns dann auch das Gefühl, schon ordentlich was erledigt zu haben, bevor Heilige Drei Könige überhaupt vorbei ist. Doch darüber vergessen wir manchmal das Wichtigste: Gute Ziele und feine Vorsätze sind (leider) noch keine Handlungen. Nur 20 Prozent halten sich tatsächlich langfristig an ihre neuen Vorsätze. Damit die guten Vorsätze eben nicht das bleiben, was sie meistens sind – ein guter erster Schritt –, müssen wir uns erst einmal verdeutlichen, wie hart es ist, sie überhaupt einzuhalten: Die meisten haben die selbst formulierten Ziele Ende Januar schon wieder vergessen. 60 Prozent von uns geben nach sechs Monaten auf. Nur 20 Prozent halten sich tatsächlich langfristig an ihre neuen Vorsätze. Das wirft die Frage auf: Wie bleiben wir 2022 nicht bei der Zielarbeit stehen, sondern kommen ganz konkret ins Handeln? Was mich im letzten Jahr in Puncto „wirklich ins Handeln kommen“ überzeugt hat, war die Erkenntnis der Verhaltensforschung (Danke, Carol Dweck!), dass eben keine konkreten Ziele, sondern ein neues, positiv formuliertes Mindset zu tatsächlicher Verhaltensänderung führen. Und damit verbunden vor allem die starke Vorstellungskraft (Danke, Bernd Sieslack!), wie sich das Neue anfühlen wird. Beides schlägt den konkreten Willen und jedes konkret formulierte Ziel. So hatte ich mir mit diesem Wissen 2021 vorgenommen, ein klimafreundlicheres Leben zu führen. Dafür habe ich mir vorgestellt, wie gut sich das für mich anfühlen würde, klimagerechter zu handeln. Mein imaginäres Ziel war es, meinen Kindern mit gutem (oder sagen wir zumindest besserem) Gewissen vorzuleben, wie das geht! Mir ist es damit gelungen, deutlich seltener Auto und mehr Fahrrad zu fahren, öfter vegan zu essen, erstmals gezielt Öko-Fashion zu kaufen, meine Flugreisen selbstverständlich zu kompensieren und wirklich lieber mit der Bahn, als mit dem Auto zu fahren (Wer mich kennt, weiß, was das heißt.)! Verhaltensforscher:innen begründen das damit, dass das positive Mindset und die starke Vorstellung davon, wie es sicher besser anfühlen wird, der viel flexiblere, proaktivere, adaptivere Weg sind, um neues Handeln in den Alltag zu integrieren. Denn das funktioniert viel breiter und besser, als sich an konkreten, starren Zielen abzuarbeiten, die sehr schnell nicht durchhaltbar sind – wie in meinem Fall vielleicht „nur noch einmal die Woche das Auto nehmen“, „meine Ernährung bis zur Hälfte des Jahres auf vegan umstellen“ oder „dieses Jahr fliege ich nicht“. Mit dem gleichen Prinzip hatte ein Kollege von mir sich ebenfalls ein neues Mindset mit ins neue Jahr genommen, nämlich ganz simpel formuliert, „ein sportlicheres Leben zu führen“. Auch er hatte sich sein aktiveres Leben ganz konkret ausgemalt – inklusive des guten Lebensgefühls am Ende eines aktiven Jahres. Es führte dazu, dass er das nicht nur mit konkreten Tennis- und Laufeinheiten mal besser, mal schlechter wöchentlich umsetzte, sondern rückblickend auch öfter die Treppen nahm und mit den Kindern am Wochenende viel aktiver unterwegs war. Das ist alles, was Sie und ich dieses Jahr brauchen. Für 2022 möchte ich uns allen damit nur ans Herz legen, die harte Zielarbeit einfach mal beiseitezulegen (Sorry, wenn der Tipp zu spät kommt…) und die Kraft, die wir damit gespart haben, voll in unsere Vorstellungskraft zu investieren: Wie möchte ich am Ende des Jahres gelebt haben? Wie wird es sich anfühlen? Und was ist eine konkrete, passende Mindset-Formulierung dafür? Eine, die das Positive, das ich in mein Leben bringen will, in den Fokus rückt? Das ist alles, was Sie und ich dieses Jahr brauchen. Damit: Auf ein neues Mindset! Die wunderbare Vorstellungskraft! Und ein tatkräftiges 2022 für uns alle. Ich freue mich schon jetzt auf unseren Austausch, der hier beginnt. Und jederzeit online weitergehen kann: stefanie@killingopposites.com . Über die Autorin Stefanie Kuhnhen ist CSO/Managing Partner bei Serviceplan, die größte inhaber- und partnergeführte Agenturgruppe Europas und die einzig komplett integriert aufgestellte Agentur Deutschlands. Nicht nur ihre Arbeiten für Unternehmen wie IKEA, Volkswagen, EDEKA oder Burger King wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Strategiepreisen ausgezeichnet, sondern auch sie selbst. Stefanie Kuhnhen ist zweifache Mutter und hat im Frühjahr 2018 das Meta-Trendbuch „Das Ende der unvereinbaren Gegensätze" publiziert. Seit 2019 ist sie Co-Founderin des Startups „Kokoro“, eine App, die die zentralen Faktoren gesunder Unternehmenskulturen misst und nachhaltig effektive Teams fördert.
- Die jungen Milden – wie die Gen Z arbeiten und geführt werden will
Warum sinnstiftende Tätigkeiten für die Gen Z oft wichtiger sind als hochbezahlte Jobs und wie man die neue Generation erfolgreich führt, erklärt uns Leadership-Experte und Coach Stefan Homeister in seinem Gastbeitrag. (Symbolbild) Die Gen Z tritt in die Arbeitswelt ein – und mit ihr neue Wertevorstellungen und Erwartungen an Führungskräfte. Auch wenn Geld wichtig ist, bedeuten ihnen sinnvolle Tätigkeiten oft mehr als hohe Gehälter. Alte hierarchische Verhaltensmuster und ein eher traditionelles Rollenverständnis sprechen sie nicht an. Sie erwarten für die wichtigen Dinge ein ehrliches „Warum“ – und das auf Augenhöhe. Führungskräfte sind da, um anderen zu helfen, das Richtige zu tun und gute Entscheidungen zu treffen. Der Führungsstil aus früheren Zeiten mit steilen und mehrstufigen Hierarchien, in denen Führen nur Reden hieß, hat für sie ausgedient. Organisationen bauen sich heute zunehmend agiler auf. Die Hierarchien werden flacher, Manager:innen agieren weniger von der Spitze und mehr aus der Mitte. Die Kommunikation ist einfacher, klarer und findet auf Augenhöhe statt. Führungskräfte sind da, um anderen zu helfen, das Richtige zu tun und gute Entscheidungen zu treffen. Und diese werden nicht mehr von oben nach unten getroffen, sondern von denjenigen mit dem besten Fachwissen. Oftmals den Jüngsten. Immer häufiger von der Generation Z. Führen ist heute nicht mehr reden, sondern gut zuhören In meinem eigenen 14-köpfigen Team sind vier junge Leute der Gen Z dabei. Und ich bin extrem dankbar darüber! Weil sie Dynamik ohne Stress in unsere Arbeit bringen. Weil sie digitale Tools einbringen, die mein Leben bereichern und mir Zeit schenken. Und weil sie tolle neue Ideen haben, die oft besser sind als meine eigenen. Ich habe viel Spaß mit der Gen Z. Auch weil sie verdammt gute Fragen stellt, die echten Mehrwert bringen. Doch wie solltest du mit der Gen Z umgehen, kommunizieren und arbeiten? Und was erwarten die jungen Milden von ihren Unternehmen und Führungskräften? Die Gen Z fragt, um zu verstehen und zu lernen. Sie fragt, um die beste Lösung zu finden, egal von wem sie kommt. 1. Selbstoptimierung Die jungen Milden sind ehrgeizig, sachlich, seriös, teamorientiert. Sie sind respektvoll im Umgang mit Menschen und streben nach immer professionellerem Verhalten. Sie wollen lebenslang lernen. Sie wissen, dass die wichtigste Person, die sie führen, sie selbst sind. ▶️ Eine Unterstützung in Form von Ausbildung und Coaching ist hier enorm wertvoll. 2. Fundierte Fragen Die junge, mildere Führungsgeneration stellt fundierte Fragen. G ute Fragen haben Kraft, sind ein wirksames Führungsinstrument. Sie können öffnen, inspirieren, ja sogar befreien. Die Gen Z fragt, um zu verstehen und zu lernen. Sie fragt, um die beste Lösung zu finden, egal von wem sie kommt. Sie fragt sich nicht „Wer hat Recht?“, sondern „Was ist richtig?“. ▶️ Begegne den jungen Milden auf Augenhöhe und gib Ihnen Freiraum und Verantwortung. 3. Auf sachliche Art das Richtige tun Die jungen Milden brechen potenzielle Reizthemen auf eine rein sachliche Ebene herunter, ohne persönliche Befindlichkeiten. Eben ein anderes Hierarchieverständnis. Alles, was nicht der Sache dient, ist Energie- und Zeitverschwendung. Das Ego wird außen vorgelassen. ▶️ Klare Kommunikation ist hier ein Schlüsselfaktor. Unsere Arbeitswelt kann sich freuen, dass Führung milder, bedachter und klarer wird. Ein stärkeres Miteinander fördert den Teamgeist. Unternehmen schöpfen Gewinn aus dieser Veränderung. Noch viel wichtiger ist allerdings: die Mitarbeiter:innen profitieren von besserer Führung und größerer Erfüllung am Arbeitsplatz. Denn nur mit Spaß entsteht nachhaltiger Erfolg. Über den Autor: Stefan Homeister hat über 30 Jahre praktische Führungserfahrung in internationalen blue-chip Firmen und war in der Geschäftsführung und im Vorstand bei Procter & Gamble, T-Mobile, SAB Miller sowie verschiedenen Online-Startups tätig. Er ist selbst eine erfahrene Führungskraft mit einer Führungsverantwortung für bis zu 12.000 Mitarbeitende. Als Berater und Trainer hat er zudem knapp 8.000 Führungskräfte in 120 Unternehmen dabei unterstützt, eine klare Strategie und eine empathische Führung zum Standard in ihrer Organisation zu machen. Seit 2013 berät er mit der „Stefan Homeister Leadership GmbH“ Führungskräfte und bietet mit der „LEITWOLF Academy“ zudem Online-Führungstrainings an. www.stefan-homeister-leadership.com
- Nicht verheiratet? 5 Geldtipps für Paare ohne Trauschein
STRIVE+ | Viele Paare entscheiden sich heute bewusst für ein gemeinsames Leben ohne Hochzeit. In puncto Finanzen gibt es da allerdings ein paar Dinge zu beachten – diese fünf sollten in Ihrer Partnerschaft auf den Tisch kommen.
- So profitieren Introvertierte im Berufsleben
STRIVE+ | In einer Welt, in der die am erfolgreichsten zu sein scheinen, die laut und durchsetzungsstark auftreten, fühlen sich introvertierte Menschen häufig im Nachteil. Das Gegenteil aber ist der Fall! Denn auch im Beruf können sie trumpfen. Die entscheidende Frage ist: Wissen Sie, wie und wo Sie am besten Energie tanken?
- Kerstin Weng: Die „Vogue“-Chefin über guten Stil und Haltung
STRIVE+ | Das legendäre Modemagazin „Vogue“ steht für Haltung und guten Stil. Die deutsche Ausgabe wird seit vergangenem Jahr von einer progressiven Chefin geführt: Kerstin Weng (40). Ein Gespräch über Umgangsformen, Frauenkörper und eine neue Haltung in der Mode.
- Werde mit BMW zur Pionier:in der Straßen
Anzeige | Für drei Viertel der Deutschen ist das Auto unverzichtbar. Gleichzeitig steigt in der Gesellschaft das Bedürfnis nach nachhaltigeren Fortbewegungsmitteln. Mit dem neuen BMW iX1 bekommst Du beides und wirst zur Vorreiter:in einer neuen Mobilität. Corona hat vieles verändert – auch die Fortbewegung. Noch nie wurde dem ÖPNV so oft das eigene Auto vorgezogen wie in Zeiten der Pandemie. Ein Trend, der geblieben ist: Laut Statista* ist für 76 % der Deutschen das Auto unverzichtbar. Das Auto ist und bleibt also die erste Wahl in Sachen Fortbewegung der Deutschen, denn mit keinem anderen Verkehrsmittel ist man so flexibel und unabhängig. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach einem nachhaltigeren Fortbewegungsmittel. Gerade jungen Familien ist ein umweltschonender Antrieb des Autos heute genauso wichtig wie Geräumigkeit und Dynamik beim Fahren. Die Zeiten des ungebremsten CO2-Ausstoßes sind vorbei und es wird so stark wie nie an die nächste Generation gedacht. Denn sie wird eine andere Welt erleben, wenn wir nicht bereits heute unsere Verhaltensweisen ändern. BMW ermöglicht Dir, zur Pionier:in der Straßen zu werden und die Zukunft der Fortbewegung mitzugestalten Und genau hier setzt BMW mit seinem neuen iX1 an: Er zeigt den perfekten Schulterschluss zwischen Funktionalität, Vielseitigkeit und vollelektrischem Antrieb. Der Einstieg in die BMW-Welt war noch nie so attraktiv wie mit dem neuen BMW iX1 . BMW ermöglicht Dir so zur Pionier:in der Straßen zu werden und die Zukunft der Fortbewegung mitzugestalten. Genau deswegen ist der iX1 auch so beliebt bei Frauen und jungen Familien. Die im Hochvoltspeicher des neuen BMW iX1 verbauten Rohstoffe Kobalt und Lithium stammen aus verantwortungsvollem Abbau und sein Motor kommt ganz ohne seltene Erden aus. Der BMW iX1 strahlt elektrisierende Entschlossenheit aus und inspiriert mit seiner Funktionalität und Vielseitigkeit auch im Alltag dazu, neue Wege zu gehen. Mit einer Reichweite von bis zu 440 km (WLTP), einer Ladezeit von 29 Minuten bis zu 80% der Reichweite und maximaler Effizienz dank Leichtbaumaßnahmen und aerodynamischem Design, entert der BMW iX1 neue Reichweiten-Sphären. Unterwegs braucht der iX1 an einer Schnellladestation für 100 km Reichweite nur 19 Minuten. Wer noch nie ein Elektrofahrzeug geladen hat, braucht sich nicht fürchten: Ein Elektroauto wie den BMW iX1 zu laden ist noch einfacher als Benzin tanken: bargeldlos, geruchlos, unkompliziert – und zu Hause funktioniert es auch. Die gewünschte Wartedauer bis zur Vollladung entscheidet darüber welche Art des Aufladens gewählt wird. Per Steckdose zu Hause geht es auch, dauert aber eher die ganze Nacht. Schneller geht es mit einem Starkstrom-Anschluss (Industriesteckdose) und dem Flexible Fast Charger von BMW (modellabhängig im Lieferumfang): Ladeleistung 11 kW. Schneller lädt der elektrisch angetriebene BMW nur noch an einer fest installierten privaten Stromzapfsäule, zum Beispiel einer BMW Wallbox mit bis zu 22 kW Ladeleistung. Neben dem vollelektrischen Antrieb kommen Innovations-Liebhaber:innen aber noch mehr auf ihre Kosten, denn der BMW iX1 ist auch das digitalste Fahrzeug seiner Generation Immer auf dem richtigen Weg mit den proaktiven Routenvorschlägen von BMW Maps – Connected Navigation Unterwegs mit den eigenen Lieblingsapps: die Smartphone Integration des neuen BMW iX1 unterstützt Apple CarPlay und Android Auto Einfach einlegen und aufladen: die optionale Wireless Charging Ablage des neuen BMW iX1 lädt Dein Smartphone induktiv Der BMW iX1 ist also das beste aus zwei Welten: Die Geräumigkeit und der Komfort des BMW X1 treffen auf einen vollelektrischen Antrieb. Das Modell gibt es ab 55.000 €, der Preis kann auch finanziert werden und Du kannst noch bis zu 7.500 €** Förderung vom Staat erstattet bekommen. Wer jetzt direkt Lust auf mehr BMW iX1 bekommen hat, ist herzlich eingeladen sich seinen oder ihren Traumwagen in unserem Konfigurator zu konfigurieren. Und wer sich erst mal noch ein wenig mit der Marke BMW beschäftigen will, kann sich über die My BMW App annähern. Hier gibt es nicht nur für BMW Fahrer:innen nützliche Infos wie z.B. einen Tankstellenvergleich, mit dem Du immer zum günstigsten Preis tankst. Mit ihr kannst Du auch ganz einfach von überall mit Remote Funktionen Dein Fahrzeug bedienen. Auch Deine Route planst Du mit der My BMW App ideal entlang der Ladestationen und erreichst Dein Ziel so in der optimalen Zeit. Darüber hinaus ermöglicht sie Dir jederzeit den Ladestatus Deines Fahrzeugs zu kontrollieren und die Reichweiten einzusehen. Die direkte Verbindung zu Deinem BMW: die My BMW App * Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1262121/umfrage/umfrage-bezueglich-unverzichtbarer-verkehrsmittel-in-deutschland/ ** Das Förderprogramm läuft noch bis Ende 2022 Kraftstoff-/Stromverbrauch und CO2-Emissionen: BMW iX1 xDrive30: Stromverbrauch in kWh/100 km: - (NEFZ) / 17,2-15,1 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 396-440 Offizielle Angaben zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und elektrischer Reichweite wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. Angaben im NEFZ berücksichtigen bei Spannbreiten Unterschiede in der gewählten Rad- und Reifengröße, im WLTP jeglicher Sonderausstattung. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie ggf. für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte verwendet. Aufgeführte NEFZ-Werte wurden ggf. auf Basis des neuen WLTP-Messverfahrens ermittelt und zur Vergleichbarkeit auf das NEFZ-Messverfahren zurückgerechnet. Für seit 01.01.2021 neu typgeprüfte Fahrzeuge existieren die offiziellen Angaben nur noch nach WLTP. Zudem entfallen laut EU-Verordnung 2022/195 ab 01.01.2023 in den EG-Übereinstimmungsbescheinigungen die NEFZ-Werte. Weitere Informationen zu den Messverfahren NEFZ und WLTP finden Sie unter www.bmw.de/wltp sowie eine Vergleichstabelle zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und elektrischer Reichweite aller aktuellen BMW Modelle unter www.bmw.de/nefz-wltp-vergleich . Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem 'Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen' entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen, bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT), Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen, und unter https://www.dat.de/co2/ unentgeltlich erhältlich ist. Abbildung/en zeigt/en Sonderausstattungen.
- Entschleunigung wider Willen
Gastartikel | Alles könnte so schön sein: Es ist Hochsommer. Die Felder sind gemäht, der Mais steht hoch, die ersten Sonnenblumen blühen. Doch Managerin Petra Golisch liegt flach. Eine ungeplante Fuß-OP zwingt sie dazu einen entschleunigten Sommer, überwiegend auf der Rückbank statt im Driver-Seat, zu verbringen. Dieser Erfahrung verdankt sie heute mehr Mut und Selbstreflexion. Sechs Learnings aus der ungewollten Sommerpause. Foto: Petra Golisch Schritt 1: Demut und Wut liegen eng beieinander Nach überstandener Routine-OP finde ich mich, obwohl unfallfrei, auf der Unfallchirurgie wieder. Dort lerne ich sehr schnell etwas, was mir im normalen Leben eher fremd ist. Das Phänomen heißt „Demut“ und gilt als eher altmodisch. Selbst bewegungseingeschränkt erlebe und sehe ich Menschen und Situationen, die meine eigene Lage geradezu läppisch erscheinen lassen. Diese Zusammenballung von menschlichem Leid, Schmerz und Hilflosigkeit auf einem einzigen, wenn auch endlos langen Krankenhausflur lässt in mir ein Gefühl von Dankbarkeit aufkommen, das ich aus dem „zivilen Alltag“ so nicht kannte. Das ist sie wohl, die vergessene Tugend der „Demut“. Umso mehr bemühe ich mich, alles was ich irgendwie selbst hinkriege, auch selbst zu tun und damit Pfleger:innen und Mediziner:innen nicht unnötig auf Trab zu halten. Bei aller neu entdeckter Demut meinerseits erlebe ich aber auch Patient:innen, die beim kleinsten Bedarf oder Bedürfnis nach den Pfleger:innen klingeln und sich darüber aufregen, wenn nicht unverzüglich jemand an ihrem Bett steht. Das macht mich wütend. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten schnauze ich eine ebenso larmoyante wie fordernde Mitpatientin gnadenlos an, als sie schon wieder läuten will statt sich selbst zu helfen. – Es wirkt. Sie nimmt die Hand vom Drücker und wälzt sich erfolgreich aus dem Bett. Aus der zweiten Reihe erscheint mir das vorbeirauschende Leben ganz anders als sonst, wenn ich eher bestrebt bin, dem Alltag immer einen Schritt voraus zu sein. Schritt 2: Die Perspektive wechseln Als Berufspendlerin immer in Bewegung konnte ich mir lange nicht vorstellen, in einen Zustand eingeschränkter Mobilität zu geraten. Das Home Office erweist sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus als Segen! Mein Kopf kann und darf wieder arbeiten – der lädierte Fuß wird hochgelegt und heilt aufgrund seines vorübergehenden „Reiseverbots“ auch ohne mich. Kaum bin ich vom Fahrersitz auf die Rückbank katapultiert worden, habe ich – auch im übertragenen Sinne – den Steuerknüppel abgegeben, was einen teils freiwilligen, teils zwangsläufigen Perspektivwechsel mit sich bringt. Aus der 2. Reihe erscheint mir das vorbeirauschende Leben ganz anders als sonst, wenn ich eher bestrebt bin, dem Alltag immer einen Schritt voraus zu sein. In meiner ungewohnten Situation habe ich viele kleine Schlüsselerlebnisse, die man in theoretischen Coachings und im Trockentraining nicht simulieren kann. Ich nutze die entschleunigte Zeit für kleine Selbstexperimente: So verschnaufe ich – nicht halb so agil wie sonst – einfach mal entspannt im Hier und Jetzt auf einer abgelegenen „Ruhebank“ im Supermarkt und lasse die gestressten Wochenendeinkäufer:innen aus der tiefergelegten Froschperspektive an mir vorbeiflitzen. Ich nehme mir vor, diese Form von „Entdeckung der Langsamkeit“ nochmals auszuprobieren, sobald ich wieder physisch „auf dem Laufenden“ bin. Schritt 3: Hilfe bekommen und Hilfe annehmen Eine der schwierigsten Übungen! Im beruflichen Alltag bin ich es nicht gewohnt, so häufig Hilfe (angeboten) zu bekommen, wie das in den Tagen nach der OP der Fall ist. Offenbar wecke ich mit meiner eingeschränkten Beweglichkeit bei vielen Menschen Beschützer:inneninstinkte: Noch nie zuvor habe ich so viele Hilfsangebote bekommen wie in dieser Zeit, in der ich mit dick verbundenem Fuß, der in dieser unförmigen Gehhilfe steckt, und auf zwei Krücken gestützt unterwegs bin. Ich stelle fest, dass manche wildfremde Leute eine wunderbar unaufdringliche und beiläufige Art haben, mir Hilfe anzubieten. Da ist sie wieder, die sprichwörtliche „Freundlichkeit von Fremden“ in all ihren Facetten: „Darf ich Ihnen helfen?“, fragt mich ein gepflegter älterer Herr im Supermarkt, als ich etwas ratlos vor der nicht-automatischen Saloontür stehe, durch die man am Eingang hindurch muss. Ist es nicht schön, dass er das Hilfs(!)verb „dürfen“ – und nicht etwa „können“ oder gar „sollen“ – wählt?! „Warten Sie, ich helf‘ Ihnen!“, sagt, keinen Widerspruch duldend, mein Taxifahrer, noch bevor ich mich selbst von der Rückbank hoch und mit Hilfe (!) der unverzichtbaren Krücken auf den Bürgersteig gehievt habe. „Moment! Ich bringe Ihnen einen Hocker für Ihr Bein“, sagt die Kellnerin in einem Biergarten ungefragt, als ich das erste Mal nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder die Chance auf ein leckeres Essen mit richtigem Geschirr habe. Ich könnte noch viele Dutzende von Beispielen aufzählen. Aber noch spannender ist die (Selbst-)Erfahrung, dass ich lernen muss, Hilfe nicht nur zu bekommen, sondern sie auch anzunehmen. Und dafür „Danke!“ zu sagen – und dies auch so zu meinen. Schritt 4: Selbst um Hilfe bitten Hilfe ungefragt (angeboten) zu bekommen und anzunehmen ist das Eine – selbst nach Hilfe zu fragen oder gar darum zu bitten etwas ganz anderes. Vieles könnte ich zwar (mittlerweile) auch „irgendwie“ schon wieder allein, aber: Fragen und Bitten kostet mich wider Erwarten tatsächlich häufig nur eins: Überwindung! „Würden Sie mir grade mal die Tür aufhalten?“ bzw. die „Könnten Sie das mal eben für mich tun?“-Bitte in jeder Form, vorzugsweise im Konjunktiv, sind Fragen, die ich so normalerweise nicht allzu häufig stelle. Ich gewöhne es mir auch sehr bald ab zu erklären oder gar zu entschuldigen, warum ich bei etwas Hilfe brauche – die Leute sehen ja selber … Schritt 5: „können“ und „dürfen“ ist zweierlei – und Geduld sowieso Glücksache! Dass „können“ und „dürfen“ nicht dasselbe ist, haben wir schon gesehen, als wir vorhin über die „Hilfsverben“ sprachen. Stichwort „Geduld“: Ich muss dieser Tage teilweise im wahrsten Sinne des Wortes schmerzhaft erleben, dass es Dinge gibt, die ich zwar schon wieder tun könnte , die ich aber noch nicht tun darf , um den OP-Erfolg nicht zu gefährden. Ich bin mir ganz sicher, dass ich schon ohne Krücken gehen könnte, aber weil ich den operierten Fuß auf keinen Fall belasten soll, muss ich mich daran halten, dass ich keinen Schritt ohne diesen orthopädischen Stützschuh mache. Ich übe mich also 1.) in Geduld und 2.) in Vernunft, wobei vor allem Erstere nicht unbedingt zu meinen hervorstechenden Eigenschaften gehört. Der namenlose graue „Klumpschuh“, mein ständiger Begleiter mit tragender Rolle, hätte sich eigentlich längst mal einen Spitznamen verdient. Dahinter steckt natürlich das Bemühen, die Dinge positiv zu sehen und auch positiv zu benennen und ihnen so eine gute Seite abzugewinnen. Schritt 6: Not macht erfinderisch … … und lässt uns über uns selbst hinauswachsen: Alltägliche Tätigkeiten und Verrichtungen, die ich sonst so nebenbei erledige, stellen mich zurzeit vor ungeahnte Herausforderungen: Wie schaffe ich es, eine ohnehin vorsorglich nur halb gefüllte Kaffeetasse von der Kaffeemaschine zum Esstisch zu transportieren, ohne dass am Ende nichts mehr drin ist? – Wie kann ich duschen, obwohl ich den Fuß 1.) nicht belasten und 2.) der Verband nicht nass werden darf? Und, auch im übertragenen Sinne: Wie komme ich aus einer liegenden wieder hoch in die aufrechte Position? Über solche Tücken eines Alltags mit „nur einem Fuß frei“ habe ich zuvor noch nie nachgedacht. Jetzt ist es mit bloßem Nachdenken nicht getan – ich muss Lösungen finden! Zum Glück fällt einem vieles ein, wenn es einem einfallen muss: Meine Treffsicherheit beim Werfen von Gegenständen von A nach B hat enorm zugenommen. – Meine Business-taugliche Bauchtasche, die ich sonst auf Messen benutze, um beide Hände frei zu haben, leistet mir hervorragende Dienste als Transportmittel für Gegenstände aller Art – und die moderne Pflegetechnik hat nicht nur für das Thema „Duschen ohne nasse Füße zu bekommen“ eine Lösung parat. Meinen vielleicht größten Sieg über mich selbst und den inneren Schweinehund habe ich mir bis zum Schluss aufbewahrt: Jeden Abend bin ich aufs Neue über mich erstaunt und kostet es mich aufs Neue Überwindung –, wenn ich mir selbst eine Thrombosespritze setze. Ich, die ich sonst bei Spritzen immer weggucken muss, nehme eine Hautfalte zwischen zwei Finger – und steche zu. Ich wünsche mir, dass ich ein bisschen was von all diesen prägenden und einprägsamen Erfahrungen und Bewältigungsstrategien in meine irgendwann wieder zurückeroberte, „leichtfüßige“ Normalität hinüberretten kann. Und das wird die nächste große Herausforderung sein. Über die Autorin: Petra Golisch ist studierte Literaturwissenschaftlerin und seit vielen Jahren in der Verlagsbranche, davon seit fast zwei Jahrzehnten in leitenden Funktionen als Programmchefin und Redaktionsleiterin. Sie gehört zum letzten Jahrgang der „Babyboomer“ und ist in Düsseldorf geboren und aufgewachsen.
- Wie es sich anfühlt zu scheitern
Gastartikel | Wenn man mit seinem Unternehmen scheitert, ist das schmerzhaft. Was ist es für ein Gefühl zu Scheitern und wie geht man mit dem Scheitern am besten um? Das erzählt uns Maria Steinbrück in ihrem Gastbeitrag. (Symbolbild) Verena Pausder antwortete auf die Frage auf der Female Future in München, was sie bezüglich Scheitern empfehlen kann, dass sie nach 25 erfolgreichen Jahren die Falsche ist, um diese Frage zu beantworten. Man sollte lieber jemanden fragen, der gerade gescheitert ist. Ich spüre das Scheitern in der Brust. Es ist eine Enge, die mich manchmal kaum atmen lässt. Die mir Angst macht. Ich melde mich freiwillig. Denn ich scheitere gerade. Nicht im romantisierten Sinne á la scheitere dich zum Erfolg. Sondern wahrhaftig und ganz real. Man sagt, dass jeder in einer anderen Körperregion Trauer, Wut und Schmerz spürt. Ich spüre das Scheitern in der Brust. Es ist eine Enge, die mich manchmal kaum atmen lässt. Die mir Angst macht. Noch mehr als ich sie eh schon habe. Ich stecke mittendrin. In den nächsten Wochen klärt sich mit welchem Ausmaß ich gescheitert bin. Was das für mein zukünftiges Leben, für die nächsten zehn Jahre wahrscheinlich, heißt. Doch starten wir gern ganz vorn. Ich habe zwei Unternehmen. Einmal bin ich zertifizierter Coach für Mindset und Identity Work. Das habe ich 2019 gegründet und 2021 erst so richtig gestartet. Das läuft. Auch nicht linear nach oben, aber es zahlt mein Essen und meine Miete. 2020 kam ich mit einer Partnerin auf die wahnwitzige Idee straight in Corona hinein Räumlichkeiten anzubieten, die Coaches, Startups und Unternehmen für Workshops, Coachings und Interviews mieten können. Wir waren so von der Idee überzeugt, dass wir nicht weiter über die Konsequenzen durch eine nahende Pandemie nachdachten. Banken, IHK und Gründerinstitutionen bescheinigten uns, dass es eine super Idee ist und wir auf jeden Fall erfolgreich werden. Der Start war ziemlich leicht. Der Kredit von 45.000 € wurde schnell gewährt, eine Immobilie in Köln war extrem einfach zu finden und nach Renovierung und Möblierung konnten wir am 01.11.21 öffnen. Am 2.11. wurde ein weiterer Lockdown verkündet. In den ersten zwei Eröffnungsmonaten hatten wir null Kunden. Aber durch den Kredit etwas Puffer. Im dritten Monat hatten wir einen Kunden. Im vierten zwei. Nach sechs Monaten hatten wir mehr Ab- als Zusagen und konnten kaum unsere Miete zahlen. Nach 7 Monaten flossen fast 5.000 € Privatkapital zusätzlich in die Immobilie, um zumindest die Miete zahlen zu können. Nach 8 Monaten mussten wir nochmal nachfinanzieren mit 25.000 € on top. Nach 12 Monaten müssen wir wahrscheinlich die Räume kündigen. Wir können sie auch mit unserem Privatkapital nicht mehr halten. Die zwischenzeitlichen Versuche Menschen auf unsere Räumlichkeiten aufmerksam zu machen, waren erfolgreich. Dahingehend, dass uns jeder bescheinigte, dass wir eine tolle Idee haben und die Räumlichkeiten ja ach so schön sind. Danke. Das haben wir die letzten Monate so oft gehört, dass ich es schon fast nicht mehr hören kann. Wenn es so schön ist, warum bucht ihr dann nicht? Oder sagt kurzfristig ab? Selbst beim Schreiben muss ich mir direkt die Stirn reiben und bekomme Beklemmungen. Ich kann es immer noch nicht fassen. So viele Maßnahmen, so viele Stunden den Kopf zerbrochen, so viel physische Arbeit, die hineingeflossen ist. Mein Inneres kann aufnehmen, dass ich wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre 35.000 € plus 6 Monatsmieten bis zur Kündigung der Immobilie abzahlen muss. Ich zweifle nicht daran, dass ich das nicht schaffe. Es tut dennoch weh. Weh, weil ich nicht gerne scheitere. Weh, weil alle mir erzählen, welche tollen Learnings ich daraus ziehen kann. Ich scheitere gerade. Und ja, ich würde so nicht wiedermachen. Welche ziehe ich denn daraus? Dass ich nicht mehr in die Immobilienbranche will? Dass ich nicht gut genug im Netzwerken bin? Dass ich zu schnell aufgegeben habe? Dass ich nicht zu viel auf einmal wollen darf? Mich lieber erstmal um das eine Business kümmern und dann erst um das andere. Mein Verstand weiß, dass ich in nicht allzu langer Zeit, viele Learnings erzählen kann und dass mich dieses Scheitern starkmachen wird. Jetzt, genau in diesem Moment fühlt es sich einfach nur scheiße an. Nicht zu wissen, ob ich Geld für ein Haus haben werde, weil ich so blauäugig gegründet habe. Da ist sie wieder diese Enge. Als würde eine sehr starke Hand in meinem Inneren die Brust zusammenziehen und drücken, wie bei der progressiven Muskelentspannung, nur, dass die Hand vergisst loszulassen. “Scheitern macht dich stärker” kann gern auf irgendeinem bedruckten Kissen stehen. Nur nicht auf meiner Couch. Dies ist auch kein Pamphlet dafür, nie wieder etwas zu wagen oder scheitern zu verurteilen. Nur ein ganz intimer, echter Blick darauf, wie sich Scheitern in dem Moment anfühlt. Wenn du nachts aufwachst, mit der Enge in der Brust und dich fragst, wie, wie, wie. Und keine Antwort darauf findest, dir die Tränen runterkullern und du nicht weißt, welche Antwort du dir geben sollst. Ich scheitere gerade. Und ja, ich würde so nicht wiedermachen. Ich würde auf mein Bauchgefühl hören, dass mir von Anfang den richtigen Weg gewiesen hat (nämlich es nicht zutun) und mir nicht von anderen erzählen lassen, wie toll und vielversprechend meine Idee doch ist. Über die Autorin: Maria Steinbrück ist als zertifizierte Coach für Mindset und Identity Work unterwegs und hilft angehenden Solopreneuren dabei, ihre CEO-Identität zu entwickeln und in ein erfülltes Leben zu starten. Mit tiefen Wurzeln im Online-Marketing und Aufbau von Personal Brands hat sie nicht nur Preise gewonnen, sondern bringt Konzeptionsgeschick, Strategisches Denken und Coachingmethoden mit. Als IamRemarkable Faciliatorin unterstützt sie aktiv in der Google-Gemeinschaft unterrepräsentierte Gruppen und möchte sich für eine Kultur des Scheiterns und der „Makel“ stark machen. Hier geht es zu der aktuellen Podcastfolge von "STRIVE up your life":
- Erwachsen werden ist gar nicht so leicht
Wir denken oft, wir sind mit unseren Herausforderungen beim Erwachsen werden allein. Letztendlich geht es aber allen gleich, wir reden nur nicht darüber. Unsere Gastautorinnen Anna und Lina waren an unterschiedlichen Punkten in ihren Leben mit Überforderung konfrontiert. Die beiden haben sich im Studium kennengelernt und im Auslandssemester zusammengewohnt. Nach vielen tiefen Gesprächen kam die Realisierung – so allein sind wir mit unseren Gedanken gar nicht. Was junge Menschen heute überfordert und wie sie damit umgehen erfahrt ihr in ihrem Erfahrungsbericht. Linas Vorgeschichte Mit dem Abitur in der Tasche startete ich in mein Auslandsjahr. Dafür war alles geplant: Das Visum, der Flieger, die Koffer gepackt – die große weite Welt kann kommen, ich werde erwachsen. Ich bin mit jedem Tag gewachsen, habe mich neuen Herausforderungen und Ängsten gestellt. Sollte das nicht genug sein zum Erwachsen werden? Leider nein. Die Frage meiner Eltern, was ich danach machen wolle, war unvermeidbar. Aber was wollte ich denn eigentlich? Meine Entscheidung jetzt entscheidet meine Zukunft. Oder nicht? Was, wenn ich mich falsch entscheide? Mit meinem Studium sollte die Grundlage für das erwachsene Leben gelegt sein. Jetzt geht’s wirklich los! Aber wie? Ausziehen, zu Hause wohnen bleiben? Einen Master, keinen Master? Mit 23 Jahren wurde es erst ein neuer Job und dann ein berufsbegleitendes Masterstudium, dann kam der Auszug und eine Quarter-Life-Crisis: Will ich wirklich Erwachsen werden? Ich weiß es nicht mehr. Ich bin mit jedem Tag gewachsen, habe mich neuen Herausforderungen und Ängsten gestellt. Sollte das nicht genug sein zum Erwachsen werden? Leider nein. Annas Vorgeschichte Nach der Schule war ich bereit das Studium zu starten. Es wurde Medienmanagement mit der Spezialisierung Sport- & Eventmanagement. Ich wollte damals schon mit meiner Arbeit Menschen ein Leuchten in die Augen zaubern. In 3,5 Jahren Uni durfte ich viele Erfahrungen sammeln, verbrachte mein Auslandssemester in Bangkok, hatte eine Stelle als Werkstudentin und machte meinen Bachelor. Danach startete ich in meinen ersten Job, der sich als schrecklich herausstellte und trat 8 Monate später meinen Traumjob an. Ich dachte jetzt kann es los gehen, die Welt wartet auf mich und meine Ideen. Und so war es auch ein bisschen aber nach 1,5 Jahren kam ich dann an einen Punkt, an den ich mich fragte „Soll es das jetzt sein?“. Ich fühlte mich überfordert eine Entscheidung zu treffen - weitermachen oder stehenbleiben? Sind das die Entscheidungen, die wir als Erwachsene treffen müssen? Wenn wir uns heute unterhalten, wissen wir immer noch was uns vor einigen Jahren überfordert hat und sind uns bewusst, dass es wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal in unserem Leben gewesen sein wird. Wenn wir zurückblicken, sehen wir das Meer an Möglichkeiten, aus dem wir erstmal die richtigen Optionen fischen mussten. Da eröffnet sich die größte Herausforderung. Welche Optionen gibt es überhaupt? Geprägt durch unser Umfeld haben wir uns für einen ersten Weg entschieden. Damals war uns noch nicht klar, dass keine Entscheidung für immer ist und das stand im Gegensatz zu dem, was wir dachten. Ich fühlte mich überfordert eine Entscheidung zu treffen - weitermachen oder stehenbleiben? Sind das die Entscheidungen, die wir als Erwachsene treffen müssen? Unsere gemeinsame Lösung Zukünftig wollten wir unsere Überforderung in positive Energie umwandeln. Den Mut zu fassen, mit der damaligen Lebenssituation unzufrieden sein zu dürfen, war für uns beide auf die unterschiedlichste Art eine Überwindung. Vor allem der Druck von außen spielte dabei eine Rolle, denn wir mussten jetzt Karriere machen. Da war kein Raum für Second Thoughts oder die Überforderung des Erwachsenseins. Als wir begannen darüber zu sprechen, stellten wir fest, unserem Umfeld geht es auch so. Wir haben in den letzten Jahren herausgefunden, dass die Lösung zu weniger Überforderung nicht die Antworten auf die Fragen sind, die uns das Leben entgegenwirft, sondern mehr die Akzeptanz, dass es völlig in Ordnung ist, für diesen Moment keine haben zu müssen. Klar war uns, die Fragen dürften nicht für immer unbeantwortet bleiben. So fanden wir Mechanismen, um den Weg zu den Antworten zu ebnen. Wenn wir über unsere Wege sprechen, sehen diese unterschiedlich aus. Den Mut zu fassen, mit der damaligen Lebenssituation unzufrieden sein zu dürfen, war für uns beide auf die unterschiedlichste Art eine Überwindung. Linas Weg bestand aus drei Monaten Zeit allein, um Energie zu tanken, sich der Familie zu widmen und vor allem mit sich selbst sowie den tiefsten Wünschen und Vorstellungen für das eigene Leben. Anna nahm an dem Growth Bootcamp von amelia teil. In sechs Wochen durchlief sie Themen wie Passion & Purpose, Personal Branding und Mindset. Dieses Programm führte sie zurück zu sich, zu dem, worum es im Leben geht. Wir wissen jetzt, Entwicklung und Erwachsen werden, hören niemals auf. Wir werden uns die gleichen Fragen immer wieder stellen und mit jedem neuen Lebensabschnitt neue Antworten finden. Und das ist auch gut so. Viten: Lina Reumann (27 Jahre) war dreieinhalb Jahre Projektmanagerin bei der Eventagentur CE+Co GmbH und ist seit November 2022 Managerin im Bereich Management Operations bei der SPORTFIVE Germany GmbH in Hamburg. Anna Janina Meyer ist Projektmanagerin bei Funke, Moderatorin & Podcasterin bei WORKolution & emPowered by WOMEN. Darüber hinaus ist sie Gesellschafterin bei dem Start-up amelia und kümmert sich dort um die Bereiche Marketing und Partnerships.